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Hermann Kutter 12 September 1863 in Bern 22 Marz 1931 in St Gallen war ein Schweizer evangelischer Theologe und einer der Begrunder des dortigen religiosen Sozialismus Er war der Sohn von Wilhelm Rudolf Kutter Inhaltsverzeichnis 1 Lebensstationen 2 Theologie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLebensstationen BearbeitenKutter stammte aus einem pietistischen Elternhaus und studierte Evangelische Theologie in Basel Bern und Berlin In seiner Studienzeit trat er dem Schweizerischen Zofingerverein bei 1 1894 wurde er Pfarrer in Vinelz am Bielersee Mit einer Arbeit uber Clemens Alexandrinus wurde er 1896 in Zurich zum Lizenziaten der Theologie promoviert Von 1898 bis zur Pensionierung 1926 wirkte er als Pfarrer am Zurcher Neumunster wo er soziale Projekte initiierte und mit der ehrenamtlichen Armenfursorgerin Elisabeth Luz zusammenarbeitete Er wurde schlagartig bekannt als er in der Schrift Sie mussen 1903 die Sozialdemokraten als Werkzeuge Gottes zur Schaffung einer besseren Zukunft bezeichnete Mit Leonhard Ragaz der Kutters Thesen aufnahm und anderen Mitstreitern entstand hieraus ab 1906 die religios soziale Bewegung in der Schweiz Die Theologische Fakultat der Universitat Zurich verlieh Kutter 1923 die theologische Ehrendoktorwurde Theologie BearbeitenKutter wurde stark beeinflusst von dem Wurttemberger Prediger Christoph Blumhardt und verband dessen christliche Reich Gottes Erwartung mit deutschem Idealismus zeitgenossischer Lebensphilosophie und sozialistischem Zukunftsglauben Sein eigenes Gottesbild betonte die Unmittelbarkeit des religiosen Erlebens die Durchdringung des Endlichen durch die Dynamik des Unendlichen so dass Gott fur ihn die einzige Lebensrealitat war Diese Vorstellung nahm in mancher Hinsicht die so genannte Dialektische Theologie von Karl Barth Emil Brunner und anderen damaligen deutschsprachigen Theologen schon vorweg Die Menschheitsgeschichte sah Kutter als Ruckkehr zum unmittelbaren Leben Dieses Ziel verband fur ihn Christentum und Sozialismus miteinander Die Sozialdemokratie sah er als Werkzeug des lebendigen Gottes In seinem Buch Sie mussen 1903 stellte er ihre Anhanger als unbewusste Diener Gottes dar die der Welt das Gericht und die grosse Wende verkundigen mussen Heutzutage schrieb Kutter in Sie mussen werden die Sozialdemokraten von allen Leuten geschmaht Ich glaube fast da ist etwas von Gott offenbar geworden 2 Die beruhmten letzten Worte des Buches lauten Gottes Verheissungen erfullen sich in den Sozialdemokraten Sie mussen 3 Er selbst trat jedoch anders als seine Wegbegleiter Ragaz und Barth nicht in die Sozialdemokratische Partei ein wie er auch Evangelium und Sozialismus nicht gleichsetzte Schriften Auswahl BearbeitenDie Welt des Vaters 1901 Das Unmittelbare eine Menschheitsfrage 1902 Sie mussen Ein offenes Wort an die christliche Gesellschaft 1903 Die Revolution des Christentums 1908 Erfahrung Die Weihnachtserfahrung eines Buben 1915 Reden an die deutsche Nation 1916 Das Bilderbuch Gottes fur Gross und Klein 1917 Im Anfang war die Tat 1923 Wo ist Gott 1926 Not und Gewissheit 1926 Plato und wir 1927 Mein Volk 1929 Literatur BearbeitenKarl Dienst Kutter Hermann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 4 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 038 7 Sp 842 843 Max Geiger Andreas Lindt Herausgeber Hermann Kutter in seinen Briefen Munchen C Kaiser 1983 ISBN 3459015144 Ursula Geiger Die Tochter in der Zeit der Vater Lebenserinnerungen der Enkelin des Schweizer Theologen Hermann Kutter Weissach i T Alkyon Verlag 1996 ISBN 3926541571 Friedrich Wilhelm Kantzenbach Kutter Hermann In Theologische Realenzyklopadie Bd 20 1990 S 353 356 Thomas K Kuhn Kutter Hermann In Historisches Lexikon der Schweiz Hermann Kutter jun Hermann Kutters Lebenswerk Zurich EVZ Verlag 1965 Andreas Lindt Hermann Kutter In Martin Greschat Hrsg Gestalten der Kirchengeschichte Stuttgart W Kohlhammer Bd 10 1 Die neueste Zeit III 1985 ISBN 3170090143 Andreas Lindt Kutter Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 350 f Digitalisat Walter Nigg Hermann Kutters Vermachtnis Bern P Haupt 1941 Religiose Gegenwartsfragen 3 4 Walter Nigg Die Stimme eines Rufenden Hermann Kutter In Ders Was bleiben soll 10 biographische Meditationen Olten Freiburg i Br Walter 1973 ISBN 3530612049 S 17 44 Die Religion in Geschichte und Gegenwart 3 Auflage Tubingen Mohr Band 4 Kop O 1960 S 190 f Ernst Steinbach Konkrete Christologie Die Aufnahme des Naturlichen in die Christologie bei Hermann Kutter mit einer systematischen Abhandlung Communio sanctorum Munchen Chr Kaiser 1934 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Hermann Kutter im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Hermann Kutter im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Frank Jehle Ever Against the Stream The Politics of Karl Barth 1906 1968 Wipf and Stock Publishers Eugene Oregon 2002 ISBN 978 1 62032 094 5 S 21 Hermann Kutter Sie mussen Ein offenes Wort an die christliche Gesellschaft Berlin 1903 S 6 Hermann Kutter Sie mussen Ein offenes Wort an die christliche Gesellschaft Berlin 1903 S 194 Normdaten Person GND 118725653 lobid OGND AKS LCCN n83302372 VIAF 20475422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kutter HermannKURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 12 September 1863GEBURTSORT BernSTERBEDATUM 22 Marz 1931STERBEORT St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Kutter amp oldid 230981826