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Hugues Rodolphe Alexandre von Senger 7 Mai 1880 in Genf 30 Juni 1968 in Willerzell bei Einsiedeln war ein Architekt und Architekturtheoretiker in der Schweiz und dem Deutschland des Nationalsozialismus Die Schweizerische Ruckversicherungs Gesellschaft Swiss Re Hauptgebaude von 1911 bis 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Privates 3 Werke 3 1 Bauten 3 2 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSenger altester Sohn des Komponisten Hugo de Senger wurde in Genf geboren Das College Calvin schloss er mit einer humanistischen und einer technischen Matura ab Danach studierte er an der ETH Zurich wo er als Schuler von Gustav Gull 1904 das Architektendiplom erwarb Nach einem Praktikum im Ausland liess er sich als selbstandiger Architekt in Zurich nieder Zusammen mit Richard Kuder legte er 1907 einen Entwurf beim Architektenwettbewerb fur Postgebaude Hauptbahnhof und Verwaltungsgebaude der SBB in St Gallen vor und wurde in der Folge mit der weiteren Planung des Bahnhofs St Gallen betraut Die Ausfuhrung geschah 1911 1913 ohne Kuder 1911 wurde Senger mit der Errichtung des Verwaltungsgebaudes der Schweizerischen Ruckversicherungs Gesellschaft beauftragt einem Versicherungsgebaude am Rande Zurichs der ebenfalls neubarocken Formen verpflichtet ist Damals war er schon als konservativer Architekt weit bekannt Roderich Fick arbeitete von 1910 bis 1912 in seinem Zurcher Buro In der Schweiz gehorte er zur Gruppe Neues Bauen fur kulturelle Ideale fur rassereinen Stil und Nationalitat 1 Er beklagte dass nach der von Nationalrat Robert Grimm organisierten Zimmerwalder Konferenz die SPS sich mehr und mehr dem Kommunismus zuwandte und 1916 erste Unruhen in der Uhrenstadt La Chaux de Fonds aufflammten 2 Senger geriet immer mehr in Gegensatz zur modernen Architektur in der Schweiz nach einer Artikelserie in La Suisse Liberale in der er unter anderem Le Corbusier als Lenin der Architektur angriff konnte er mit Krisis der Architektur einen Band veroffentlichen der gratis an Schweizer Behorden verteilt wurde 1931 setzte sich Senger zusammen mit anderen nationalsozialistischen Architekten wie Eugen Honig Konrad Nonn German Bestelmeyer und insbesondere Paul Schultze Naumburg im Kampfbund Deutscher Architekten und Ingenieure KDAI einer Unterabteilung des nationalsozialistischen Kampfbunds fur deutsche Kultur gegen modernistische Stromungen in der Architektur ein In der Propagandazeitung Volkischer Beobachter wurden immer wieder rassistische Angriffe dieser Architekten gegen den Internationalen Stil abgedruckt Insbesondere die Architektengruppe Der Ring wurde von ihnen scharf attackiert und Walter Gropius als eleganter Salonbolschewist oder das Bauhaus als Kathedrale des Marxismus angefeindet Senger pragte hierbei den gegen Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius gerichteten Begriff Baubolschewismus 1 analog zum diffamierenden Begriff Kulturbolschewismus Mit Hilfe politischer Kontakte zu Alfred Rosenberg und Paul Schultze Naumburg wurde Senger 1934 auf den eigens fur ihn errichteten Lehrstuhl fur Bauforschung der Technischen Hochschule Munchen berufen wo er weniger durch inhaltliche Beitrage oder seine Lehrtatigkeit auffiel als durch seine intensive Denunziantentatigkeit fur die Gestapo 3 Der ebenfalls uberzeugte Nationalsozialist Bestelmeyer protegierte ihn 1938 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt Aufgrund seiner Defizite in der Lehre wurden einige seiner Aufgabenbereiche an andere Lehrstuhle vergeben oder durch Lehrauftrage erfullt 3 Nach Kriegsende wurde er entlassen und nicht wieder eingestellt 4 In der Sowjetischen Besatzungszone wurde Sengers Schrift Rasse und Baukunst Gassler Munchen 1935 auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 5 In der Deutschen Demokratischen Republik folgen auf diese Liste Krisis der Architektur Rascher Zurich 1928 und Die Brandfackel Moskaus Verlag Kaufhaus Zurzach Schweiz 1931 6 Zum Kriegsende kehrte Senger in die Schweiz zuruck in James Schwarzenbachs Thomas Verlag publizierte er 1964 Mord an Apollo worin er auf seinen Positionen gegen Dadaismus Bauhaus und Esprit nouveau beharrt Eine Streitschrift Des Sengers Fluch erschien 1965 bislang fehlt jedoch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Sengers fur die schweizerische und deutsche Architekturgeschichte Privates BearbeitenAlexander von Senger war dreimal verheiratet Mit seiner ersten Frau Nanny Karoline Emma Agthe 31 Oktober 1883 hatte er funf zwischen 1906 und 1915 geborene Kinder Mit seiner zweiten Frau Leonie Zuberbuhler 21 Juli 1885 hatte er vier Kinder darunter Hugo Hermann von Senger 14 September 1920 Mit seiner dritten Frau Dorothee Maria Charlotte Doris 9 Juni 1909 hatte er zwei Kinder darunter den am 6 Marz 1944 geborenen Harro Heinrich Alexander von Senger 7 Werke BearbeitenBauten Bearbeiten nbsp Bahnhof St Gallen nbsp Haus zur Linde Umbau 1911 1913 Bahnhof St Gallen in St Gallen 1911 1914 Hauptsitz der Schweizerischen Ruckversicherungs Gesellschaft Swiss Re in Zurich Enge Mythenquai 1912 1918 Umbau des Hauses zur Linde in Kaiserstuhl AG 8 Schriften Bearbeiten 1928 Krisis der Architektur Zurich 1928 Orientalische Bauten Bund Schweizer Architekten 1931 Die Brandfackel Moskaus Zurzach 1934 Der Baubolschewismus In Nationalsozialistische Monatehefte 5 Jg 1934 S 497 ff 9 1935 Rasse und Baukunst Uber die Zielsetzung der deutschen Architektur 1964 Mord an Apollo Der Kampf imperialistischer und dekadenter Kreise gegen das Schone und Gute Thomas Verlag ZurichLiteratur BearbeitenIsabelle Rucki Dorothee Huber Hg Architektenlexikon der Schweiz 19 20 Jahrhundert Birkhauser Basel 1998 ISBN 3 7643 5261 2 Stanislaus von Moos Des Sengers Fluch In Kunstnachrichten Luzern Hrsg Kunstkreis Luzern Heft 2 3 1965 Michael Hagemeister Die Protokolle der Weisen von Zion vor Gericht Der Berner Prozess 1933 1937 und die antisemitische Internationale Zurich Chronos 2017 ISBN 978 3 0340 1385 7 Kurzbiografie S 570Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander von Senger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 567 Mord an Apollo S 52 a b Winfried Nerdinger Katharina Blohm Hrsg Architekturschule Munchen 1868 1993 125 Jahre Technische Universitat Munchen Klinkhardt amp Biermann Munchen 1993 ISBN 3 7814 0350 5 S 105 Nerdinger Architekturschule S 113 Buchstabe S Liste der auszusondernden Literatur Herausgegeben von der Deutschen Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Zweiter Nachtrag nach dem Sta Buchstabe S Liste der auszusondernden Literatur Herausgegeben vom Ministerium fur Volksbildung der Deutschen Demokratischen Republik Dritter Nachtrag nach dem Stand vom 1 www geneall net aufgerufen am 5 November 2013 Heraldik Photos von Wappen in architektonischem Zusammenhang Dokumentation und Datenbank kultur ns Memento des Originals vom 1 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tu cottbus deNormdaten Person GND 133114392 lobid OGND AKS LCCN n88244631 VIAF 77882637 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Senger Alexander vonALTERNATIVNAMEN Senger Hugues Rodolphe Alexandre vonKURZBESCHREIBUNG Architekt und Architekturtheoretiker in der Schweiz und dem Deutschland des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 7 Mai 1880GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 30 Juni 1968STERBEORT Willerzell bei Einsiedeln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander von Senger amp oldid 237390575