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Alexander Schenk Graf von Stauffenberg 15 Marz 1905 in Stuttgart 27 Januar 1964 in Munchen war ein deutscher Althistoriker Alexander Schenk Graf von Stauffenberg setzt sich gegen die Atomaufrustung und fur die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone ein Februar 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr entstammt der schwabischen Adelsfamilie von Stauffenberg Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Berthold wurde er als Sohn des wurttembergischen Oberhofmarschalls Alfred Schenk Graf von Stauffenberg und dessen Ehefrau Caroline geb Grafin Uxkull Gyllenband geboren sein jungerer Bruder Claus war eine der zentralen Figuren des gescheiterten Hitler Attentats vom 20 Juli 1944 Alexander von Stauffenberg begann nach dem Abitur am Eberhard Ludwigs Gymnasium in Stuttgart zunachst ein Jurastudium in Heidelberg Er wechselte jedoch bald zum Studium der Klassischen Altertumswissenschaften an den Universitaten Jena Munchen und Halle Wie seine Bruder gehorte er als junger Mann dem Kreis um Stefan George an Er wurde 1928 in Halle Saale bei Wilhelm Weber uber Johannes Malalas promoviert und habilitierte sich 1931 in Wurzburg bei Joseph Vogt mit einer Arbeit uber Hieron II fur Alte Geschichte Anschliessend lehrte er an den Universitaten Berlin Giessen und Wurzburg wo er 1936 zum planmassigen ausserordentlichen Professor ernannt wurde 1941 zum ordentlichen Professor Einen Ruf an die Reichsuniversitat Strassburg im Dezember 1942 nahm er an konnte die Professur aber nicht mehr antreten da er zunachst an der Ostfront ab Juni 1944 in Athen als Offizier Kriegsdienst leistete Die Versetzung nach Athen hatte Rudolf Fahrner veranlasst Nach dem 20 Juli 1944 wurden Stauffenbergs Bruder hingerichtet Claus in der Nacht nach dem misslungenen Attentat Berthold drei Wochen spater Nach Ansicht seiner Tochter war Alexander ebenfalls Mitwisser der Attentatsplane gewesen 1 Er wurde mit seiner Frau der Flugzeugingenieurin und Pilotin Melitta Schiller und den Schwagerinnen in Sippenhaft genommen Ausser seiner Frau die am 2 September 1944 wegen kriegswichtiger Ingenieursaufgaben wieder freigelassen aber kurz vor Kriegsende auf einem Testflug den sie zu einem Befreiungsversuch ihres Mannes nutzen wollte wahrscheinlich von einem amerikanischen Jagdflieger abgeschossen wurde blieb die Familie Stauffenberg in verschiedenen Konzentrationslagern in Haft und wurde mit dem Geiseltransport von Sonder und Sippenhaftlingen nach Niederdorf im Sudtiroler Pustertal verschleppt Dort wurde Alexander von Stauffenberg zusammen mit seinen Familienangehorigen und anderen prominenten Geiseln am 4 Mai 1945 durch die Initiative von Hauptmann Wichard von Alvensleben aus dem Gewahrsam der SS Wachmannschaft befreit 2 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebte Alexander von Stauffenberg eine Zeit lang in Uberlingen am Bodensee wo sich auch Rudolf Fahrner Gemma Wolters Thiersch und Marlene Hoffmann aufhielten Im Jahr 1948 wurde er als Nachfolger des als nationalsozialistisch eingestellten Wissenschaftlers zunachst aus dem Hochschuldienst entlassenen Helmut Berve auf den Lehrstuhl fur Alte Geschichte der Universitat Munchen berufen den er bis zu seinem Tod behielt 1951 war er die treibende Kraft bei der Grundung der Kommission fur Alte Geschichte und Epigraphik die 1967 dem Deutschen Archaologischen Institut angegliedert wurde und ihr erster Vorsitzender bis 1956 Politisch setzte er sich gegen die westdeutsche Notstandsgesetzgebung gegen eine atomare Aufrustung und fur die deutsche Einheit ein In seiner wissenschaftlichen Arbeit behandelte Schenk von Stauffenberg ein weitgespanntes Themenfeld Schwerpunkte waren insbesondere die Spatantike sowie das antike Sizilien und Grossgriechenland Stauffenberg heiratete in zweiter Ehe im Jahr 1949 Marlene Hoffmann 1913 2001 Sie hatten zwei Tochter Sein Grab befindet sich im oberbayerischen Stephanskirchen 3 Veroffentlichungen BearbeitenWissenschaftliche Werke1931 Die romische Kaisergeschichte bei Malalas Griechischer Text der Bucher IX XII und Untersuchungen Kohlhammer Stuttgart Uberarb Fassung der Dissertation Halle Wittenberg 1928 1933 Konig Hieron der Zweite von Syrakus Kohlhammer Stuttgart Uberarb Fassung der Habil Schrift Wurzburg 1928 1947 Dichtung und Staat in der antiken Welt Rinn Munchen Aufsatzsammlung 1948 Das Imperium und die Volkerwanderung Rinn Munchen Aufsatzsammlung 1963 Trinakria Sizilien und Grossgriechenland in archaischer und fruhklassischer Zeit Oldenbourg Munchen 1972 Macht und Geist Hrsg von Siegfried Lauffer Callwey Munchen Aufsatzsammlung ISBN 3 7667 0210 6 Lyrik1948 Der Tod des Meisters Zum 10 Jahrestag des Hinganges Stefan Georges Delfinverlag Uberlingen Bodensee 15 Bl 1951 Aischylos Agamemnon Delfinverlag Uberlingen Bodensee 1964 Denkmal Hrsg von Rudolf Fahrner Kupper vormals Bondi Dusseldorf 2005 Kaisergesange Zum 100 Geburtstag hrsg von Gudula Knerr Stauffenberg Privatdruck Prien 27 Bl Literatur BearbeitenNachrufeJoseph Vogt Alexander Schenk Graf von Stauffenberg In Historische Zeitschrift Band 199 1964 S 262 264 Siegfried Lauffer Alexander Schenk Graf von Stauffenberg In Gnomon Band 36 1964 S 845 847 DarstellungenKarl Christ Der andere Stauffenberg Der Historiker und Dichter Alexander von Stauffenberg Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 56960 9 Rezension bei H Soz Kult Wolfgang Gunther Alexander Schenk Graf von Stauffenberg Professor in Munchen 30 4 1948 27 1 1964 In Jakob Seibert Hrsg 100 Jahre Alte Geschichte an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1901 2001 Duncker und Humblot Berlin 2002 ISBN 3 428 10875 2 S 106 127 Peter Hoffmann Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Bruder DVA Stuttgart 1992 ISBN 3 421 06533 0 Gunter Katsch Alexander Graf Schenk von Stauffenberg Eine historiographisch biographische Untersuchung Dissertation Universitat Leipzig 1968 ungedruckt Manfred Riedel Geheimes Deutschland Stefan George und die Bruder Stauffenberg Bohlau Koln 2006 ISBN 3 412 07706 2 Jorg Peter Jatho Gerd Simon Giessener Historiker im Dritten Reich Giessen 2008 ISBN 978 3 88349 522 4 S 32 37 40 75 86 184 267 394 f Kay Ehling Schenk von Stauffenberg Alexander Graf In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 1130 1131 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander Schenk Graf von Stauffenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie bei der Landeszentrale fur politische Bildung Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Suddeutsche Zeitung Der vergessene Bruder Abgerufen am 2 November 2019 Peter Koblank Die Befreiung der Sonder und Sippenhaftlinge in Sudtirol Online Edition Mythos Elser 2006 Karl Christ Der andere Stauffenberg Der Historiker und Dichter Alexander von Stauffenberg C H Beck 2008 ISBN 978 3 406 56960 9 google de abgerufen am 6 November 2019 Inhaber der Professuren fur Alte Geschichte an der Universitat Wurzburg Lehrstuhl Georg Friedrich Unger 1877 1900 Ulrich Wilcken 1900 1903 Julius Kaerst 1903 1929 Joseph Vogt 1929 1936 Alexander Schenk Graf von Stauffenberg 1936 1942 Wilhelm Ensslin 1943 1952 Hermann Bengtson 1952 1963 Dieter Timpe 1964 1997 Karlheinz Dietz 1998 2012 Rene Pfeilschifter seit 2012 Professur Hans Joachim Gehrke 1982 1984 Karlheinz Dietz 1985 1998 Inhaber der Lehrstuhle fur Alte Geschichte an der Ludwig Maximilians Universitat Erster Lehrstuhl Robert Pohlmann 1901 1914 Ulrich Wilcken 1915 1917 Walter Otto 1918 1941 Helmut Berve 1943 1945 Alexander Schenk Graf von Stauffenberg 1948 1964 Hermann Bengtson 1966 1977 Hatto H Schmitt 1978 1998 Martin Zimmermann seit 2002 Zweiter Lehrstuhl Siegfried Lauffer 1963 1979 Christian Meier 1981 1997 Jens Uwe Krause seit 1998 Normdaten Person GND 119054302 lobid OGND AKS LCCN no2006134604 VIAF 42639615 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stauffenberg Alexander Schenk Graf vonALTERNATIVNAMEN Schenk von Stauffenberg AlexanderKURZBESCHREIBUNG deutscher AlthistorikerGEBURTSDATUM 15 Marz 1905GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 27 Januar 1964STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Schenk Graf von Stauffenberg amp oldid 231470969