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Albin Friedrich Richard Mobusz Pseudonym Amo 8 Januar 1871 in Dresden 21 September 1934 in Lubeck 1 war ein deutscher Padagoge Direktor des Lubeckischen Schullehrer Seminars Vizeprasident der Germana Esperanto Asocio GEA und Ausrichter des VI Deutschen Esperanto Kongresses Albin Mobusz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Laufbahn 1 2 Volapuk und Esperanto 1 2 1 Veroffentlichungen 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLaufbahn Bearbeiten In seiner Geburtsstadt hatte Mobusz das Freiherrlich von Fletchersche Lehrerseminar besucht Nach den bestandenen Prufungen war er drei Jahre Hilfslehrer an der Volksschule in Zitzschewig Nach kurzer Lehrtatigkeit in Chemnitz lehrte er 1897 an der 13 Burgerschule in Plagwitz Ab Ostern 1897 gehorte er zum Lehrkorper der II Realschule in Leipzig Reudnitz Im Sommer 1897 erhielt er seine theoretische und praktische wissenschaftliche Ausbildung in Plon Schleswig Holstein an der Biologischen Station und promovierte Uber den Darmkanal der Anthrenus Larve nebst Bemerkungen zur Epithelregeneration Auf dem Thomas Gymnasium holte er 1899 seine Reifeprufung nach und bestand sowohl die padagogische als auch die Oberlehrerprufung Auf Grundlage des Maturitatszeugnisses legte er im April 1901 sein Examen pro facultate docendi Vorlaufer des Staatsexamens ab nbsp Haus mit der Mobuszschen WohnungDer Lubecker Senat betraute Mobusz am 24 Mai 1902 an der lubeckischen Ernestinenschule mit der Aufgabe die padagogische Ausbildung in deren neu eingerichtetem Seminar zu organisieren Auf Grundlage seiner vielseitigen Vorbildung und seiner Tatigkeit an der Ernestinenschule ernannte der Senat ihn zum 1 Oktober 1903 zum ersten hauptamtlichen Direktor des Lubeckischen Lehrerseminars Dort ersetzte er den bisher ehrenamtlich hierfur tatigen Direktor der Ernestinenschule Die Stelle des Oberlehrers blieb da sie erst 1904 angetreten werden konnte vorerst unbesetzt Dieses war bisher ein privates Institut der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit gewesen und wurde jetzt verstaatlicht Mobusz sollte auch dieses Lehrerseminar aufbauen Seine ersten Mitarbeiter als Seminarlehrer waren Herr Stahl der Leiter der Ubungsschule und der Leiter der Praparanden Anstalt Die Einfuhrung der Lehrer in ihr neues Amt fand am 13 Oktober 1903 an dem zugleich das erste eigene Schullehrerseminarhaus des Seminars am Langen Lohberg Nr 24 eingeweiht wurde statt Die Mobusz obliegende Arbeit war darauf ausgerichtet die Lehrerbildung in Lubeck auf den Stand der preussischen zu bringen Zunachst erschwerte sich fur ihn die Aufgabe da er neben seinem Direktorenamt auch noch die erste Klasse des Seminars an der Ernestinenschule zum Examen fuhren musste Die Umstellung des Seminarbetriebs von Michaelis auf den Osteranfang der Kurse hatte zur Folge dass in den drei Folgejahren im Sommersemester eine Doppelklasse einzufugen war nbsp Lehrerkollegium 1907 Mobusz sitzt in der Mitte des TischesNachdem diese uberwunden waren legte Mobusz der Oberschulbehorde einen umfangreichen Plan zur weiteren Hebung der Lehrerbildung vor Analog der Sachsischen Seminareinrichtung sah dieser vor dass die Praparandenanstalt und das Seminar zu einer sechsklassigen Anstalt vereinigt die Anzahl der akademischen Lehrkrafte wesentlich vermehrt und die Anforderungen an die aufzunehmenden Schuler erhoht wurden Nach langwierigen Debatten wurden diese Antrage durch Rats und Burgerbeschluss vom 6 Februar 1907 genehmigt und traten zu Ostern in Kraft Die in das Jahr des hundertjahrigen Bestehens des Seminars fallende neue Schulverfassung schuf die Grundlage die durch den neuen Lehrplan von 1909 erstmals festgelegt wurde fur des endgultigen Ausbau der Lehrerbildung Mit ihr erreichte das Seminar als erste der deutschen Lehrerbildungsanstalten die vollstandige Trennung der Allgemein von der Fachbildung Jener Lehrplan wurde fur eine Reihe von Lehrerbildungsgesetzen in anderen Staaten vorbildlich Es wurde das Ziel verfolgt die Allgemeinbildung der Seminaristen allmahlich so zu heben dass die Abschlussprufung des Lehrganges der der Hoheren Knabenschule gleichwertig werden wurde Dank des von Mobusz eingeschlagenem Entwicklungsrichtung hatte das Lubeckische Lehrerbildungswesen zu Beginn des Ersten Weltkriegs fast denselben Standpunkt den 1928 die neue preussische Lehrerbildung einnahm erreicht 2 Die Oberklassen leerten sich weil die Seminaristen als Kriegsfreiwillige ins Heer eintraten Haufige Notprufungen Vertretungen und Nebenarbeiten storten den Unterrichtsbetrieb Mobusz tat in seiner Freizeit zunachst Dienst als freiwilliger Krankenpfleger in der Sanitatskolonne im Barackenlazarett fuhr mehrmals mit dem Lazarettzug nach Osten beteiligte sich an der Verwundetenfursorge und leitete die Laubheu Bucheneckern und Gespinstpflanzensammlungen der Lubecker Schulen Nach Kriegsende waren mehrere Sonderkurse erforderlich um die zuruckkehrenden Kriegsseminaristen rasch und dennoch ausreichend zum Abschluss ihrer Berufsvorbildung zu fuhren Zeitgleich begannen da die Lehrerbildung auf eine neue Grundlage gestellt werden sollte Verhandlungen uber die Einstellung des Seminars Die Weimarer Verfassung legte fest dass alle Lehrer eine akademische Ausbildung zu haben hatten Nach Auflosung der Lubecker Lehrerinnenbildungsanstalt im Jahre 1924 wurden zwar auch Schulerinnen in das Seminar aufgenommen und somit die Koedukation eingefuhrt mit der Entlassung des letzten Seminarkurses zu Ostern 1925 wurde das Seminar nach 118 Jahren seines Bestehens aufgelost Zu einer moglichen Umwandlung des Unterbaus des Seminars in eine Aufbauschule und der des Oberbaus in eine Lehrerakademie sollte es nicht mehr kommen Als nach dem Ende des Krieges in Lubeck eine Volkshochschule gegrundet werden sollte stellte Mobusz sein Organisationstalent in deren Dienst Zu ihrem Leiter berufen gab er ihr die Ausgestaltung fuhrte sie durch die Jahre der Inflation und leitete dort eine grossere Anzahl von Lehrgangen Die stetig steigenden Anforderungen in seinem Pflichtbereich zwangen ihn jedoch sein Amt niederzulegen Sein Nachfolger wurde Willy Pieth 3 Inzwischen war ihm bereits ein weiteres Amt ubertragen worden Mit der Leitung der 1923 verstaatlichten v Grossheim schen Realschule sollte er abermals eine Privat in eine Staatsschule umwandeln Bereits zu Ostern 1924 erwarb sie sich die Berechtigung zur anerkannten Realschule Die durch den Geburtenausfall der Kriegsjahre bedingte Verminderung der hoheren Klassen beeinflusste den Ausbau der Real in eine Oberrealschule Um den Fortbestand des Katharineums zu ermoglichen wurde der Zugang zur v Grossheim schen Realschule eine Reihe von Jahren gesperrt Als das Lehrerseminar aufgelost worden war bezog die Schule deren Gebaude Der wohl bis heute bekannteste Schuler Herbert Frahm besuchte jene Schule im Jahrgang 1927 28 bevor er ans Johanneum wechselte Zu seinem 25 jahrigen Jubilaum als Direktor wurde Mobusz zum Studiendirektor befordert Mit dem Ende des Schuljahres im Jahr 1931 horte auch die v Grossheim schen Realschule auf zu existieren Wahrend seiner ersten 20 Jahre gehorte Mobusz der Abteilung 3 dann der Abteilung 1 der Oberschulbehorde an Bis 1923 war er Mitglied der Prufungskommission fur die zweite Lehrerprufung und gehorte danach noch dem Ausschuss fur die Mittelschullehrerprufungen an Als Mitglied der Gemeinnutzigen hielt Mobusz haufig Vortrage und war mehrmals Mitglied der Vorsteherschaft des Naturhistorischen Museums Er verfasste Lehrbucher fur Chemie und gab als Co Autor eine Reihe padagogischer Schriften heraus Sein Urenkel Rudiger Mobusz war von 1979 bis 1993 lubeckischer Abgeordneter im Schleswig Holsteinischen Landtag Volapuk und Esperanto Bearbeiten Zuerst erlernte Mobusz die Plansprache Volapuk Seit 1901 war er Esperanto Sprecher 4 Nachdem Mobusz bereits in Lubeck 5 Flensburg Schleswig Kiel und Eutin Esperanto Gruppen gegrundet hatte schloss er mit Wirkung vom 24 Januar 1909 Lubeck und Hamburg diese beiden Gliedstaaten bildeten die Esperantozentren im Norden Deutschlands sowie die Provinz Schleswig Holstein und Mecklenburg zur Nordalbingischen Esperanto Liga zusammen Die Liga war ein dem Deutschen Esperanto Bund Germana Esperanto Asocio GEA angeschlossener Bundesverband In Lubeck bestanden 1909 die Esperanto Gruppe des Lubeckischen Lehrer Seminars Esperanto Gruppe Lubecker Techniker und Ni laboru Bereits seit 1908 war er und sollte es bis mindestens 1933 bleiben der Vorsitzende der Lubecker Esperanto Gesellschaft Auf dem IV Deutschen Esperanto Kongress der Deutschen Esperantisten Gesellschaft 1909 in Gotha wurde Mobusz zum stellvertretenden Vorsitzenden der GEA gewahlt Am Ende des Kongresses hatte der Verband mit einer Satzung ein Fundament von dem aus man agieren konnte und seinen heutigen Namen erhalten Neben dem Vorstand wurde ein Beirat gewahlt dem bedeutende Esperantisten aus verschiedenen Regionen und Orten in Deutschland angehorten nbsp Reklamemarke nbsp Teilnehmer am Deutschen Esperanto Kongress Pressefotos vom VI DEK 1911 Auf dem V Deutschen Esperanto Kongress in Augsburg vom 28 Juli bis zum 3 August 1910 luden auch Danzig Zoppot Frankfurt am Main und Magdeburg den Kongress fur das Folgejahr ein 6 Der Werbung Mobusz war es jedoch zu verdanken dass Lubeck den Zuschlag fur 1911 erhielt Mit der nun bestehenden Verfassung der parlamentarischen Vertretung der auf rund 200 angewachsenen Gruppen im Bund und der Teilung der Arbeit wegen der Schaffung des Beirates war die innere Organisation bis zu dem unter seiner Leitung stehenden VI Deutschen Esperanto Kongress in Lubeck nahezu abgeschlossen und dessen Aufgabe bestand nun aus der allgemeinen Propaganda und Forderung des Esperanto Hierfur reiste der GEA mit seinem wichtigsten ausseren Ressort VIII Kongresse und Ausstellungen an Zeitgleich mit dem deutschen tagten auch der belgische und englische Esperanto Kongress Beim Internacia Konsilantario in Paris gehorte Mobusz zu den Vertretern der GEA Auf dem VII Deutschen Esperanto Kongress in Danzig und Zoppot schied Mobusz aus dem Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der GEA Von da an bis 1921 war er Prasident der Nordalbingischen Esperanto Liga 4 Veroffentlichungen Bearbeiten nbsp Anlasslich des lubeckischen Kongresses verfasste Mobusz 1911 im Auftrag des Deutschen Esperanto Bundes die unter dem Titel Das Esperanto ein Kulturfaktor veroffentlichte Festschrift Auf Esperanto veroffentlichte er u a nachfolgend genannte Bucher Demonstraciaj tabeloj 1912 Katalogo de Esperanto sigelmarkoj 1912 Esperantaj Instruleteroj 1918 1920 Dokumentoj de Esperanto 1921 Esperanto lernolibro por Germano 5 Aufl 1924 Universala Esperanto Lernolibro 1926Neben Esperanto Buchern publizierte er auch publizierte mehrere Reden und zahlreiche Artikel in uberregionalen deutschsprachigen Zeitungen in und uber EsperantoWerke Auswahl BearbeitenFestschrift zur Hundertjahrfeier des Lubecker Lehrer Seminars 1907 Denkschrift zur Aus und Umgestaltung des Lubecker Lehrerbildungswesens 1907 Hundert Jahre Lehrerbildung 1907 Die Padagogik der Gegenwart 1912 Lehrbuch der Chemie und Mineralogie mit Einschluss der Geologie Anorgan u organ Chemie Band 1 1914Literatur BearbeitenDer Neubau des Gebaudes fur das Schullehrer Seminar in Lubeck In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1903 Nr 41 Ausgabe vom 11 Oktober 1903 S 321 327 Bilder aus dem Schulwesen der Stadt IV In Von Lubecks Turmen 15 Jahrgang 1905 Nr 5 Ausgabe vom 4 Februar 1905 S 39 Zur Sakularfeier des Lubecker Lehrer Seminars In Von Lubecks Turmen 17 Jahrgang Nr 40 Ausgabe vom 5 Oktober 1907 S 313 318 Zur Sakularfeier des Lubecker Lehrer Seminars In Von Lubecks Turmen 17 Jahrgang Nr 41 Ausgabe vom 12 Oktober 1907 S 321 326 Zur Sakularfeier des Lubecker Lehrer Seminars In Von Lubecks Turmen 17 Jahrgang Nr 42 Ausgabe vom 19 Oktober 1907 S 329 330 25 Jahre Direktor im lubeckischen Schuldienst von August Bahrs In Lubeckische Blatter 70 Jg Nummer 41 Ausgabe vom 14 Oktober 1928 S 684 686 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albin Mobusz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Leon Courtinat Historio de Esperanto Courtinat Vol III S 857 25 Jahre Direktor im lubeckischen Schuldienst von August Bahrs In Lubeckische Blatter 70 Jg Nummer 41 Ausgabe vom 14 Oktober 1928 S 684 Abram B Enns Kunst und Burgertum d kontroversen zwanziger Jahre in Lubeck Christians Weiland Hamburg Lubeck 1978 ISBN 3 7672 0571 8 a b Enciklopedio de Esperanto Budapest 1979 Nachdruck der Ausgabe 1933 S 374 Archiv Seite der Enciklopedio Lubeck und Hamburg bildeten die Esperantozentren des Nordens von Deutschland Im ganzen Vaterland war Lubeck einst die zweite Stadt gewesen die noch bevor die Esperanto Bewegung angedacht wurde eine Esperanto Gruppe gegrundet hatte Enciklopedio de Esperanto Budapest 1979 Nachdruck der Ausgabe 1933 p 374 Archiv Seite der Enciklopedio Normdaten Person GND 1044006218 lobid OGND AKS LCCN no2015137978 VIAF 271020769 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mobusz AlbinALTERNATIVNAMEN Mobusz Albin Friedrich Richard vollstandiger Name Amo Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und EsperantistGEBURTSDATUM 8 Januar 1871GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 21 September 1934STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albin Mobusz amp oldid 231062844