www.wikidata.de-de.nina.az
Abu Abdallah Muhammad ibn Salama al Qudai 1 arabisch أبو عبد الله محمد بن سلامة القضاعي DMG Abu ʿAbd Allah Muḥammad b Salama al Quḍaʿi 21 November 1062 in al Fustat war ein muslimischer Rechtsgelehrter Diplomat des Fatimidenkalifats und Chronist im 11 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Quelle 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenObwohl ein Sunnit trat al Qudai der vom Stamm der Qudaʿa abstammte in den Staatsdienst der ismailitischen Fatimidenkalifen ein Im Jahr 1021 amtierte er als sunnitischer Richter qaḍi der schafitischen Rechtschule der Altstadt al Fustat und war vermutlich im Februar jenes Jahres ein Augenzeuge der Ereignisse um das Verschwinden des Kalifen al Hakim Er verdachtigte dabei die Prinzessin Sitt al Mulk der Verschworung gegen ihren Bruder zum Zwecke eines Staatsstreichs Wahrend der Herrschaft des az Zahir war er ein Adlatus des Wesirs al Dschardscharai Im Jahr 1049 wahrend der Herrschaft des al Mustansir gehorte er zu den assistierenden Richtern des ismailitischen Oberrichters des Kalifats der damals einer Intrige zum Opfer fiel und durch den Sunniten al Yazuri ersetzt wurde der wenig spater auch zum Wesir aufsteigen konnte und dessen Beraterstab al Qudai fortan angehorte 1053 unternahm er die Pilgerreise ḥaǧǧ nach Mekka Im Herbst 1054 wurde al Qudai von dem Wesir mit der Leitung einer diplomatischen Gesandtschaft nach Konstantinopel betraut um dort bei Kaiser Konstantin IX die Lieferung von Getreide zu erbeten nachdem in Agypten nach einer ausbleibenden Nilschwemme eine Hungersnot ausgebrochen war Als Geschenke fuhrte er dabei unter anderem einen Elefant und eine Giraffe mit Im Sinne des alten byzantinisch fatimidischen Bundnisses hatte der Kaiser der Bitte entsprochen und die Lieferung von uber 35 000 Hektoliter Getreide zugesagt Doch starb der Kaiser uberraschend im Januar 1055 worauf dessen Schwester Theodora III die Macht ergriff und die Lieferung von der Unterstutzung des Kalifats gegen ihre innenpolitischen Feinde abhangig machte Da aber das Kalifat sich nicht in die inneren Angelegenheiten des byzantinischen Reichs einzumischen gedachte hielt die Kaiserin die Getreidelieferung zuruck Die Beziehungen zwischen Kairo und Konstantinopel verschlechterten sich weiter als im Fruhjahr 1056 eine Gesandtschaft der Seldschuken die gerade die Macht in Bagdad ubernommen hatten in der byzantinischen Kapitale mit der Absicht eintraf das byzantinisch fatimidische Bundnis zu sprengen Tatsachlich zeigte sich Kaiserin Theodora einer Annaherung an die Seldschuken geneigt was sie durch die Verfugung unterstrich die Freitagspredigt in der Hauptstadtmoschee zukunftig im Namen des sunnitischen Abbasidenkalifen al Qaim abhalten zu lassen dem Schutzling der Seldschuken was bisher das Privileg des Fatimidenkalifen war Bevor die Allianz endgultig zu brechen drohte starb die Kaiserin am 27 August 1056 und der ihr nachfolgende Kaiser Michael VI kehrte umgehend wieder zum Status quo ante der Beziehungen zuruck an der auch seine Nachfolger noch bis zur Schlacht von Manzikert 1071 festhielten Al Qudai war fur sein umfangreiches schriftstellerisches Schaffen bekannt wobei vieles aus seinem Œuvre uber die Jahrhunderte verloren gegangen oder nur noch in Fragmenten erhalten ist Seine bekanntesten und auch vollstandig erhaltenen Werke sind das Buch vom leuchtenden Stern Kitab as Sihab eine umfassende Sammlung von Erzahlungen ḥadiṯ uber den Propheten das mehrfach transkribiert wurde sowie eine Chronik Tariḫ al Quḍaʿi die die Zeit von der Erschaffung Adams bis zum Jahr 427 AH 1036 umfasst Nicht mehr erhalten ist eine Beschreibung der Kairiner Altstadt das Buch der Stadtquartiere von Misr Kitab al Ḫiṭaṭ Miṣr das aber besonders von al Maqrizi gest 1442 als Hauptquelle fur sein eigenes gleichnamiges Werk herangezogen wurde Quelle BearbeitenIbn Challikan Das Ableben bedeutender Personlichkeiten und die Nachrichten uber die Sohne der Zeit Wafayat al aʿyan wa anbaʾ abnaʾ az zaman hrsg von William Mac Guckin de Slane Ibn Khallikan s biographical dictionary Bd 2 1843 S 616 f Literatur BearbeitenHeinz Halm Die Kalifen von Kairo Die Fatimiden in Agypten 973 1074 C H Beck Munchen 2003 S 171 381 ff ISBN 3 406 48654 1 Tahera Qutuddin Al Qaḍi al Quḍaʿi Light in the Heavens Sayings of the Prophet Muḥammad New York University Press New York 2016 ISBN 1479867853 Anmerkungen Bearbeiten Seine vollstandige Genealogie lautet Ibn Salama ibn Dschafar ibn Ali ibn Hakmun ibn Ibrahim ibn Muhammad ibn Muslim Normdaten Person GND 1089172192 lobid OGND AKS LCCN n88059513 VIAF 29521703 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Qudai al ALTERNATIVNAMEN Abu Abdallah Muhammad ibn Salama al QudaiKURZBESCHREIBUNG Person des fatimidischen Agyptens Rechtsgelehrter ChronistGEBURTSDATUM 10 JahrhundertSTERBEDATUM 21 November 1062STERBEORT al Fustat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al Qudai amp oldid 221487122