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Qudaʿa arabisch قضاعة DMG Quḍaʿa war ein lockerer Verbund altarabischer Stamme dessen Ursprung unbekannt ist Zu den Stammen die den Qudaʿa zugerechnet wurden gehorten die Kalb Dschuhaina Bali Bahraʾ Chaulan Mahra Chuschain Dscharm ʿUdhra Balqain Tanuch und Salih Bei einigen dieser Stamme war die Zugehorigkeit zu den Qudaʿa allerdings strittig Dies hangt auch damit zusammen dass sich verschiedene Clane dieser Stamme noch in vorislamischer Zeit anderen Stammen angeschlossen hatten Innerhalb der Qudaʿa spielten die Dschuhaina und die Bali eine besonders grosse Rolle Den Qudaʿa wird auch Daizan ibn Muʿawiya der mythische Konig von Hatra zugerechnet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Die Dschuhaina 2 Die Bali 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDie Dschuhaina BearbeitenDas Territorium der Dschuhaina die enge Beziehungen zu den Aus und Chazradsch in Yathrib hatten lag an der Karawanenroute zwischen Mekka und Syrien und schloss die Ortschaft Yanbu und die Berge von Radwa ein Nach einer Uberlieferung bei Ibn al Kalbi hatte ein Mann von den Dschuhaina ʿAbd ad Dar ibn Hudaib vor auf dem eigenen Territorium ein Heiligtum zu bauen das der Kaaba in Mekka Konkurrenz machen sollte doch stiessen diese Plane bei seinen Leuten auf Widerstand so dass er sie bald wieder aufgab Als sich Mohammed in Yathrib niederliess bemuhte er sich um die Herstellung friedlicher Beziehungen zu den Dschuhaina Schon vor der Schlacht von Badr als die Muslime den Verkehr der Karawanen der Quraisch zu storen begannen kam es zu einer Zusammenarbeit mit einigen Angehorigen des Stammes die fur die Muslime als Spione agierten Nach einem Bericht bei dem Traditionsgelehrten at Tabarani waren die Dschuhaina sogar der erste arabische Stamm der auf der Seite des Propheten kampfte Viele Gruppen der Dschuhaina konvertierten wahrscheinlich schon in dieser Zeit zum Islam Das Bundnis Mohammeds mit den Dschuhaina wurde bei einem Besuch von ihm an ihrem Ort Dhu l Marwa abgeschlossen bei dieser Gelegenheit soll er den Stamm in seinen Eigentumsrechten hinsichtlich des Gebietes um Dhu l Marwa bestatigt haben An der Eroberung von Mekka im Januar 630 beteiligten sich die Dschuhaina mit einem Kontingent von 800 Kampfern und 50 Reitern Nach dem Tode des Propheten blieben sie dem Islam treu Zusammen mit anderen Gruppen der Qudaʿa nahmen die Dschuhaina massgeblich an der Eroberung Agyptens teil Einige siedelten sich in Fustat an 2 Die Bali BearbeitenDas Territorium der Bali befand sich nordlich von demjenigen der Dschuhaina allerdings lebten Anfang des 7 Jahrhunderts auch einige Angehorige des Stammes in Yathrib wo sie mit Aus und Chazradsch verbundet waren 3 Einige Bali lebten auch unter den Banu Sulaim und hatten deren Stammbaum angenommen 4 Kurz nach der Schlacht von Mu ta im September 629 sandte Mohammed eine Delegation zu den Bali um deren Loyalitat zu sichern Sie wurde von ʿAmr ibn al ʿAs geleitet dessen Mutter selbst diesem Stamm angehorte Im Juni Juli 630 schickten die Bali dann selbst eine Delegation nach Yathrib bei der sie formlich den Islam annahmen Bemerkenswert ist ein Brief von Mohammed an den Clan der Banu Dschuʿail in dem er diesen als Teil des Clans von ʿAbd Manaf ibn Qusaiy anerkannte und ihm die sadaqa Zahlungen anderer Stamme zuteilte 5 Auch die Bali spielten eine wichtige Rolle bei der Eroberung Agyptens ʿAmr ibn al ʿAs kampfte selbst unter dem Banner dieses Stammes Sie siedelten sich vor allem in den Regionen von Achmim und Asyut an spater wurden sie von fatimidischen Truppen in den Suden abgedrangt Auf der Iberischen Halbinsel lebten einige Angehorige der Bali in der Umgebung von Cordoba Auf der Arabischen Halbinsel spielten die Bali noch einmal wahrend des Ersten Weltkriegs in der Auseinandersetzung zwischen dem Scharifen Husain und den turkischen Truppen eine gewisse Rolle 1925 wurden die meisten Bali loyale Untertanen Saudi Arabiens Eine Minderheit unter ihnen lehnte jedoch die saudische Herrschaft ab und fluchtete nach Transjordanien 6 Literatur BearbeitenM J Kister Art Ḳuḍaʿa in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd V S 315a 318b Michael Lecker The Banu Sulaym A Contribution to the Study of Early Islam Jerusalem 1989 S 183 201 Christian Robin Recherches sur la geographie tribale et religieuse de Ḫawlan Quḍaʿa et du Pays de Hamdan Istanbul Nederlands Historisch Archaeologisch Inst 1982 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl dazu Abu Saʿid Naswan al Ḥimyari al Ḥur al ʿin ʿan kutub al ʿilm as saraʾif duna n nisaʾ al ʿafaʾif Dar Azal Beirut 1985 S 348 352 Vgl Kister 315a 317b Vgl Kister 317b Vgl Lecker 198 201 Vgl dazu Lecker 183 195 Vgl Kister 317b 318b Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Qudaʿa amp oldid 228328344