www.wikidata.de-de.nina.az
Al Malik al Aschraf Nasir ad Din Schaban II ibn Husain arabisch الملك الأشرف ناصر الدين شعبان بن حسين DMG al Malik al Asraf Naṣir ad Din Saʿban b Ḥusain war von 1363 bis 1377 Sultan der Mamluken in Agypten Kupfer Fils aus der Zeit al Aschraf Schabans Inhaltsverzeichnis 1 Die Herrschaft des Emirs Yalbugha 2 Wirtschaftliche und militarische Konflikte mit den Christen 3 Schabans Herrschaft nach Yalbughas Tod 4 LiteraturDie Herrschaft des Emirs Yalbugha BearbeitenAl Aschraf Schaban der nach der Absetzung Sultan al Mansur Muhammads II im Mai 1363 von dem machtigen Emir Yalbugha auf den Thron gesetzt wurde war der zehnjahrige Enkel Sultan an Nasir Muhammads Yalbughas Machtstellung die er schon unter den beiden vorangegangenen Herrschern innegehabt hatte beruhte vor allem auf der grossen Zahl seiner Mamluken von denen er zwischen 1 500 und 3 000 besass viel mehr als der Sultan selbst Yalbugha war allerdings kein kultivierter Emir wie Schaychun oder Sarghitmisch sondern ein unberechenbarer und brutaler Mann der einem seiner Mamluken schon die Zunge herausreissen liess wenn ihm dieser widersprochen hatte Die von ihm durch brutale Disziplin erzogene Generation von Mamluken sollte als Gouverneure und militarische Befehlshaber die Schlusselpositionen im Reich bis in die ersten Jahre der tscherkessischen Burdschiyya Sultane besetzen Viele dieser Tscherkessen darunter der spatere Sultan Barquq sind wohl von Yalbugha rekrutiert worden Wirtschaftliche und militarische Konflikte mit den Christen BearbeitenVon 1361 bis 1366 bekleidete Yalbugha das Amt des Atabak al Asakir Oberbefehlshaber der Armee und konnte die Beduinen in Oberagypten und Nubien wieder unterwerfen Er versagte jedoch in dieser Funktion als Beschutzer des Reichs vollig als er die Angriffe der Kreuzritter von Zypern nicht abwehren konnte Bereits seit den 1340er Jahren stritten Christen und Muslime um die Beherrschung des Handels und der Hafen im ostlichen Mittelmeer Dabei kampften vor allem Zypern und Agypten um die Kontrolle der Sud und Sudwestkuste Kleinasiens insbesondere des Konigreichs Kleinarmenien wo nicht nur Holz Eisen und weisse Sklaven sondern auch Gewurze und Seide umgeschlagen wurden 1337 hatten die Mamluken sogar vorubergehend Sis die Hauptstadt dieses Reichs erobert und 1355 die Hafen Tarsus Adana und Massisa Ausserdem waren 1355 und 1361 von den Mamluken Sultanen neue Handelsvertrage mit Venedig abgeschlossen worden was die Position Zyperns im Levante Handel weiter schwachte Seit der Thronbesteigung Peters I von Lusignan als Konig von Zypern im Jahre 1359 wurden hingegen die Bande der Insel zu Armenien immer enger Der Konflikt zwischen Christen und Muslimen wurde aber auch abseits der offiziellen Kontakte geschurt Wahrend turkische Piraten von den Mamluken unterstutzt christliche Schiffe im ostlichen Mittelmeer aufbrachten griffen christliche von ihren Basen auf Zypern und Rhodos aus muslimische Schiffe an und suchten die Kuste des mamlukischen Syrien heim Das alles und wohl auch die Tatsache dass er seit 1360 Titularkonig von Jerusalem war bewogen Peter I seine Flotte gemeinsam mit Johanniter Kreuzrittern von Rhodos gegen Alexandria zu entsenden und die Stadt auf das Schlimmste zu plundern und zu zerstoren Alexandria politisch zwar unbedeutend und hauptsachlich als Inhaftierungsort fur in Ungnade gefallene Emire beliebt aber als Handelszentrum nach wie vor lebendig hatte sich noch nicht von den Folgen der Pestepidemie von 1347 erholt als die Kreuzritter die Stadt am 10 Oktober 1365 eroberten und ein Massaker anrichteten Der Gouverneur ein Emir mittleren Ranges befand sich gerade auf dem Haddsch und Yalbugha in Kairo reagierte zu langsam da er glaubte die Nachricht von dem Uberfall sei ein Trick um ihn aus der Hauptstadt wegzulocken und dann in seiner Abwesenheit zu sturzen Das noch nicht zuruckgegangene Nilhochwasser verzogerte den Vormarsch der nur langsam zusammengestellten Entsatz Truppen zusatzlich Wahrenddessen war es aber den Kreuzrittern ihrerseits nicht gelungen die Brucke uber den Kanal zwischen Alexandria und dem Nil einzunehmen und so zogen sie nach einer Woche des Plunderns wieder ab Der Krieg zog sich allerdings noch einige Jahre hin Zypriotische Schiffe attackierten Latakia und Tartosa 1367 Tripoli Sidon und Beirut weiters die ebenfalls unter mamlukischer Kontrolle stehenden kilikischen Hafen Ayas und Bodrum sowie 1369 erneut Alexandria In der Folge wurden nicht nur die Befestigungen von Alexandria wieder instand gesetzt eine agyptische Flotte gebaut und fortan ein hoherrangiger Emir als Gouverneur der Stadt eingesetzt sondern es kam auch wieder verstarkt zu Verfolgungen von Kopten in Agypten und Maroniten im Libanon Schabans Herrschaft nach Yalbughas Tod Bearbeiten nbsp Blick auf die Ostecke des Madrasa Mausoleum Komplexes der Sultansmutter Chawand Baraka gest 1372 in dem u a auch Schaban II beigesetzt wurdeEin Jahr nach dem Uberfall auf Alexandria wurde Yalbugha von einem seiner eigenen Mamluken der die brutale Behandlung durch seinen Herrn nicht langer ertragen wollte umgebracht 1366 was wohl auch Sultan al Aschraf Schaban nicht unrecht war Vier Jahre spater nachdem Peter I 1369 ebenfalls gestorben war wurde ein Frieden zwischen Zypern und Agypten geschlossen 1370 und 1375 gelang den Mamluken sogar die Eroberung Armeniens das annektiert und fortan gemeinsam von einem mamlukischen Gouverneur und einem lokalen Vasallenfursten verwaltet wurde Nach Yalbughas Tod hatte al Aschraf Schaban dessen Mamluken ubernommen womit seine Position gestarkt wurde Trotz der Eroberung Kilikiens und des erneuten Aufschwungs des Handels mit Venedig erlitt Agypten jedoch sowohl wirtschaftlich als auch militarisch weitere Ruckschlage durch eine unzureichende Nilschwemme 1374 und eine darauffolgende Hungersnot und Lungenpest Epidemie Die Pest lichtete auch gefahrlich die Reihen der Soldaten Elite wodurch deren Positionen mit neu angeworbenen Mamluken wieder aufgefullt werden mussten Aussenpolitisch wurde das Mamluken Sultanat in der Provinz Aleppo sowohl durch einen Beduinen Aufstand 1368 der mit der Ermordung des dortigen mamlukischen Vizeregenten endete als auch durch wiederholte Einfalle turkischer Stamme vom Norden her bedroht In den 1370er Jahren wuchsen al Aschraf Schabans Macht und Ansehen Angesichts der oben genannten Probleme entwickelte er sich zu einem tatkraftigen und in der Bevolkerung sogar beliebten Sultan da er vernunftig und kompetent handelte und ausserdem fromm war So liess er fur seine gerade auf Pilgerfahrt weilende Mutter die allseits ob ihrer Gute Grosszugigkeit und Schonheit verehrte Chawand Dame Baraka 1368 1369 eine prachtige Grab Madrasa errichten Das heute im sogenannten sudlichen islamischen Viertel Kairos gelegene Gebaude der Umm as Sultan Schaban zahlt zu den reizvollsten der gesamten Mamluken Ara und sollte seinem Erbauer sowie dessen Sohn Haddschi II spater selbst als letzte Ruhestatte dienen Im Jahre 1377 plante der Sultan selbst eine Pilgerreise nach Mekka und bereitete alles Notwendige fur seine Abwesenheit vor Dennoch konnten die ehemaligen Mamluken Yalbughas diese Gelegenheit nutzen um im Marz desselben Jahres zu putschten und die Kairoer Zitadelle einzunehmen Schaban wurde kurz darauf gefangen genommen und erdrosselt Einer der prominenten Verschworer war der tscherkessische Mamluk Barquq der nach Yalbughas Tod eine Zeit lang im Kerker gesessen hatte bevor er funf Jahre nach al Aschraf Schabans Ermordung selbst Sultan wurde und so die Burdschi Dynastie begrundete Zunachst sollten mit al Mansur Ali II und as Salih al Mansur al Muzaffar Haddschi II aber 1377 bzw 1382 und erneut 1389 zwei Sohne Schabans II den Thron besteigen Literatur BearbeitenDoris Behrens Abouseif Cairo of the Mamluks A History of the Architecture and its Culture Tauris London u a 2007 ISBN 978 1 84511 549 4 S 218 219 Robert Irwin The Middle East in the Middle Ages The Early Mamluk Sultanate 1250 1382 ACLS History E Book Project New York NY 2008 ISBN 978 1 59740 466 2 S 144 149 VorgangerAmtNachfolgeral Mansur Muhammad II Sultan von Agypten Bahri Dynastie 1363 1377al Mansur Ali II Normdaten Person LCCN no96006289 VIAF 75906088 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Marz 2023 PersonendatenNAME Aschraf Schaban al ALTERNATIVNAMEN Aschraf Zain ad Din Schaʿban al الأشرف زين الدين شعبان arabisch KURZBESCHREIBUNG Sultan der Mamluken in AgyptenGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM nach 1377 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al Aschraf Schaban amp oldid 236734845