www.wikidata.de-de.nina.az
Akhil Bharatiya Hindu Mahasabha ABHM Hindi अख ल भ रत य ह न द मह सभ akhil bharatiya hindu mahasabha Gesamtindische Hindu Grossversammlung manchmal als All India Hindu Mahasabha AIHM ins Englische teilubersetzt ist eine hindunationalistische Partei in Indien Sie wurde 1915 gegrundet Die ABHM Flagge existiert in verschiedenen Versionen Die in der Hindu Farbe Orange gehaltene Flagge zeigt verschiedene Hindu Symbole eine Swastika als Sonnensymbol die Sanskrit Silbe Om und oft auch stilisierte Lotosbluten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte zur Kolonialzeit 2 Die ABHM im Kontext anderer hindunationalistischer Organisationen 3 Entwicklung seit der Unabhangigkeit 4 Das Programm aus dem Jahr 1949 5 Weblinks und Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte zur Kolonialzeit BearbeitenErste Vorlauferorganisationen von ABHM auf lokaler Ebene entstanden in Zusammenhang mit den Streitigkeiten nach der Teilung Bengalens 1905 in Britisch Indien Unter dem damaligen Vizekonig Lord Curzon war die Teilung der Provinz Bengalen in zwei neue Provinzen Ostbengalen und Assam sowie Bengalen erfolgt Die neue Provinz Bengalen hatte eine Hindu Mehrheit die Provinz Ostbengalen und Assam war mehrheitlich muslimisch Die Teilung wurde durch die Briten mit administrativen Grunden gerechtfertigt Viele national denkende Inder sahen darin jedoch den Versuch der britischen Kolonialadministration einen Keil zwischen die Hindus und Muslime zu treiben und damit die aufkeimende indische Autonomiebewegung zu spalten Im Zuge der emotional aufgeladenen Debatten um die Teilung wurde im Dezember 1906 in Dacca die Gesamtindische Muslimliga All India Muslim League gegrundet deren Ziel die Vertretung spezifisch muslimischer Interessen war Auch auf Seiten der Hindus regten sich kommunalistische Bestrebungen die zum Teil auf fruhere Hindu Reformbewegungen zuruckgingen 1 1907 wurde im Punjab eine erste Hindu Vereinigung Hindu Sabha mit dem Ziel der Verteidigung von Hindu Interessen gegrundet Ahnliche Vereinigungen entstanden auch an anderen Orten und ein erster Kongress der Gesamtindischen Hindu Mahasabha fand im Jahr 1915 statt Dies kann als Grundungsdatum der ABHM gelten Anfanglich konzentrierte sich die ABHM schwerpunktmassig auf eine Art Wiedergeburt oder Neubelebung des Hinduismus und wehrte sich hauptsachlich gegen westliche Kultureinflusse In ihrem 1925 verkundeten Programm erklarte sie zu ihren politischen Zielen unter anderem die Organisation von Hindu Vereinigungen die Unterstutzung von Hindus die Opfer kommunalistischer Gewalt geworden waren und die Rekonversion von Hindus die zwangsweise zum Islam konvertiert worden waren bzw seien Hindi sollte als Sprache in ganz Indien popularisiert werden das Gemeinschaftsgefuhl der Hindus insgesamt sollte gefordert und die soziale Stellung von Hindu Frauen gestarkt werden Die ABHM bekannte sich zu einem gutnachbarschaftlichen Zusammenleben mit Muslimen und Christen 1 nbsp Gruppenfoto von ABHM Anhangern aus den 1930 40er Jahren Stehend Shankar Kistaiya Gopal Godse Madanlal Pahwa Digambar Badge sitzend Narayan Apte Vinayak Damodar Savarkar Nathuram Godse Vishnu KarkareIn den Anfangsjahren war die Hindu Mahasabha mit dem Indischen Nationalkongress verbunden der damals eine Sammelbewegung aller moglichen heterogenen Gruppen bildete deren gemeinsames Ziel die Selbstregierung Indiens war In den 1930er Jahren trennten sich jedoch die Wege von Kongress und ABHM Die Kongressfuhrung verbot die gleichzeitige Mitgliedschaft in Organisationen die sie als kommunalistisch betrachtete wie der ABHM Die ABHM warf Mohandas Gandhi dem Fuhrer des Kongresses vor eine Appeasement Politik gegenuber den Muslimen zu betreiben Zum politischen Hauptgegner der ABHM in dieser Zeit wurde die Muslimliga Ab etwa der zweiten Halfte der 1930er Jahre insbesondere ab 1938 als Vinayak Damodar Savarkar Vorsitzender wurde richtete sich die Agitation der ABHM zunehmend gegen die Kongresspartei 1 Nachdem die Kongresspartei gefuhrten Provinzialregierungen aus Protest gegen die Erklarung der Kriegsteilnahme Britisch Indiens durch den Vizekonig Lord Linlithgow zuruckgetreten waren ging die Hindu Mahasabha in den Provinzen Bengalen und Sindh sogar Regierungskoalitionen mit muslimisch kommunalistischen Parteien wie der Muslimliga ein 2 3 Ab 1942 war Syama Prasad Mukherjee Parteivorsitzender der eine pragmatischere Politik betrieb die sich in vielen Positionen wieder dem Kongress annaherte 4 Als Gandhi und die Kongressfuhrung 1942 die Quit India Bewegung ausrief mit der die Briten zum sofortigen Verlassen Indiens aufgefordert wurden stellte sich die ABHM jedoch genauso wie die Muslimliga dagegen 5 Die ABHM im Kontext anderer hindunationalistischer Organisationen Bearbeiten1925 wurde als weitere hindunationalistische Organisation der Rashtriya Swayamsevak Sangh RSS die Nationale Freiwilligenorganisation gegrundet Im Gegensatz zur ABHM die eher eine lose Assoziation war war der RSS von Anfang an straff organisiert und diszipliniert Anfanglich gab es viele Gemeinsamkeiten zwischen RSS und ABHM und die beiden Organisationen veranstalteten gemeinsame Aktionen Ihre Organisationsstrukturen blieben dabei jedoch getrennt Beide Organisationen waren anfanglich stark auf die ideologische Festigung und Charakterbildung bzw kulturelle Aspekte des Hindutums fixiert und weniger an ganz konkreter Politikgestaltung interessiert Dies anderte sich in den 1930er Jahren als ABHM politisch immer aktiver wurde und sich an Provinzialvertretungswahlen und an den Provinzregierungen beteiligte wahrend der RSS dies bis zum Ende der Kolonialzeit nicht tat Zwei Ereignisse fuhrten dazu dass sich auch der RSS der konkreten Tagespolitik zuwandte die Teilung und Unabhangigkeit Indiens 1947 und die Ermordung Mohandas Gandhis durch den Hindu Extremisten und das Hindu Mahasabha Mitglied Nathuram Godse und das darauffolgende Verbot des RSS 1948 49 6 Danach wandten sich viele RSS Mitglieder der aktiven Politik zu Im Jahr 1951 kam es zur Grundung einer weiteren hindunationalistischen Organisation die explizit als politische Partei konzipiert war Diese Partei die Bharatiya Jana Sangh kurz Jan Sangh wurde durch Syama Prasad Mukherjee einen ehemaligen Minister im Kabinett Nehru und ehemaliges Mitglied der ABHM gegrundet Die neue Partei war stark von RSS Mitgliedern darunter auch Mukherjee selbst gepragt Nachdem die erste indische Parlamentswahl 1951 52 fur die hindunationalistischen Parteien Jan Sangh und ABHN enttauschend verlaufen war die Kongresspartei gewann mit 45 der Wahlerstimmen eine Zweidrittelmehrheit der Wahlkreise 7 gab es Ideen zur Vereinigung beider Parteien die jedoch nicht zur Ausfuhrung kamen 8 Entwicklung seit der Unabhangigkeit Bearbeiten nbsp Bei der ersten Parlamentswahl 1951 52 wurde ABHM durch die Indische Wahlkommission als nationale Partei anerkannt und erhielt das Symbol Ross und Reiter das landesweit als Erkennungszeichen der Partei dienteIm unabhangigen Indien konnte ABHM keine grossere Bedeutung gewinnen In den 1950er Jahren gewann ABHM bei den Wahlen zu den Regionalparlamenten zu einigen nordindischen Bundesstaaten teilweise mehr als 10 der Stimmen Danach sank sie jedoch in die Rolle einer kleinen Splitterpartei ab und die Fuhrungsrolle im hindunationalistischen Lager wurde durch die Jan Sangh bzw ab 1980 deren Nachfolgepartei die Bharatiya Janata Party BJP ubernommen Bei der Parlamentswahl 1951 52 gewann ABHM 4 Wahlkreise von uber 400 1957 und 1962 noch je einen und bei den folgenden Wahlen keinen mehr Lediglich bei der Wahl 1989 war sie einmalig erfolgreich Wahlkreis 38 Gorakhpur Uttar Pradesh 7 Heute macht die ABHM als kleine relativ bedeutungslose Splittergruppe durch gelegentliche extreme Ausserungen und Forderungen von sich reden Am 30 Januar 2016 feierte die Partei den Jahrestag der Ermordung Gandhis durch Nathuram Godse Seit langerem fordert sie auch dem Attentater ein Denkmal zu errichten 9 Im April 2015 machte die stellvertretende Vorsitzende von ABHM von sich reden als sie Zwangssterilisationen von Muslimen und Christen forderte um deren starkeres Bevolkerungswachstum als das der Hindus einzudammen 10 Das Programm aus dem Jahr 1949 BearbeitenIm Dezember 1949 verabschiedete die ABHM Versammlung in Kalkutta ihr Programm das bis heute Gultigkeit hat 11 Demnach strebt ABHM ein vereinigtes Hindustan Akhand Hindustan vom Himalaya bis zum Indischen Ozean durch Vereinigung der heutigen Staaten Indien Bharat Pakistan und Bangladesch an Sie vertritt das Konzept der Hindu Rashtra d h dass Indien die nationale Heimstatte der Hindus sein soll analog wie sich beispielsweise Israel als Heimstatte aller Juden weltweit verstehe Die Nicht Hindus in diesem Staat sollten aber dieselben Rechte wie die Hindus geniessen Im Verhaltnis zu anderen Staaten befurwortete die ABHM in ihrem Programm von 1948 gute Beziehungen zur Volksrepublik China dies war noch vor dem Indisch chinesischen Grenzkrieg von 1962 allerdings auch die Unabhangigkeit Tibets Ausserdem sprach sie sich fur die Wiedervereinigung Koreas fur die Befreiung der besetzten Kriegsverliererstaaten Deutschland und Japan fur gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten und enge Beziehungen zum 1948 gegrundeten Staat Israel aus In Bezug auf die Kulturpolitik sollten die zentralen Hindu Feste den Charakter von Nationalfesten erhalten das Schlachten von Kuhen sollte unter Strafe gestellt Sanskrit in den indischen Schulen obligatorisches Schulfach und Hindi in Devanagari Schrift zur lingua franca des Hindu Staatswesens werden Die offentliche Ordnung solle nicht nur auf Gesetzen und Strafandrohungen beruhen sondern besonderer Wert sei auch auf die spirituell moralische Erziehung der Menschen zu legen Das Hindu Staatswesen solle ein Bundesstaat sein mit Bundesstaaten deren Grenzen im Wesentlichen auf linguistischen Prinzipien beruhten Weblinks und Literatur BearbeitenAkhil Bharat Hindumahasabha die Webseite der Partei englisch Vinayak Damodar Savarkar History of the Hindu Mahasabha PDF englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Myron Weiner Party Politics in India Princeton University Press 1963 3 Auflage Kapitel 8 Background of Hindu Communalism S 164 176 Mani Shankar Aiyar Confessions of a Secular Fundamentalist Penguin Books 2006 ISBN 978 0 14 306205 9 Cross communal alliances S 81 ff Forsaken by history Fazlul Huq s actions directed history at many levels The Telegraph Calcutta 26 August 2014 abgerufen am 23 April 2016 englisch Nandini Gondhalekar Sanjoy Bhattacharya The All India Hindu Mahasabha and the End of British Rule in India 1939 1947 In Social Scientist Band 27 Nr 7 8 1999 S 48 74 JSTOR 3518013 englisch Teesta Setalvad Beyond Doubt A Dossier on Gandhi s Assassination Tulika Books 2015 ISBN 93 82381 50 3 S 244ff Myron Weiner Party Politics in India Princeton University Press 1963 3 Auflage Kapitel 9 The Formation of Jan Sangh S 177 198 a b Election Results Full Statistical Reports Indian Election Commission Indische Wahlkommission abgerufen am 23 April 2016 englisch Myron Weiner Party Politics in India Princeton University Press 1963 3 Auflage Kapitel 10 The unsuccessful merger attempt of Jan Sangh and the Hindu Mahasabha S 199 222 Mohammad Ali Hindu Mahasabha celebrates Gandhiji s death anniversary The Hindu 30 Januar 2016 abgerufen am 23 April 2016 englisch Muslims Christians should be forcibly sterilised says Hindu Mahasabha leader Deccan Chronicle 12 April 2015 abgerufen am 23 April 2016 englisch HINDU MAHASABHA VISION amp MISSION Akhil Bharat Hindumahasabha abgerufen am 23 April 2016 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akhil Bharatiya Hindu Mahasabha amp oldid 234624998