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Die Abtei Schweiklberg ist ein Kloster der Benediktinerkongregation von St Ottilien in Vilshofen an der Donau Niederbayern Der Hauptauftrag des Klosters liegt in der Mission Schweiklberger AbteikircheLuftbild der Abtei Schweiklberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mission 3 Gebaude und Einrichtungen 3 1 Dreifaltigkeitskirche 3 1 1 Orgeln 3 2 Kloster 3 3 Schule 3 4 Bergfried 3 5 Schweiklberger Geist 3 6 Afrikamuseum 4 Konvent 5 Abte 6 Filme 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte Bearbeiten1904 wurde das Kloster Schweiklberg durch Pater Coelestin Maier 1871 1935 von St Ottilien aus gegrundet Die Hauptaufgabe des Klosters bestand und besteht in der Ausbildung von Missionsbenediktinern sowie in der finanziellen Unterstutzung des Missionswerkes Die Klostergebaude und die Kirche sind in den Jahren 1905 1925 erbaut worden 1914 wurde das bisherige Priorat Schweiklberg zur Abtei erhoben Gleichzeitig wurde der Grunder des Klosters Coelestin Maier erster Abt der wachsenden Klostergemeinschaft Am 2 April 1941 wurde die Abtei durch die Gestapo aufgehoben und nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches 1945 der Ordensgemeinschaft wieder zuruckgegeben Ein Monch von Schweiklberg Pater Cyprian Mayr grundete 1949 das Sakularinstitut St Bonifatius Mission BearbeitenDie Kongregation von St Ottilien ist eine Missionsbenediktinerkongregation Seit ihrer Grundung 1884 durch den Schweizer P Andreas Amrhein sind die Monche in der Mission in Afrika Sudamerika und Asien tatig Auch viele Schweiklberger Monche waren in der Mission tatig und sind es auch heute noch mit ca 10 Monchen in Sudafrika Kolumbien Kenia und Tansania Ihre Hauptaufgabe besteht in der Grundung von Klostern und Pfarreien nach benediktinischem Vorbild und dem Bau von Krankenhausern und Schulen Das Kloster betreibt auch einen Missionsverein der die Mission vor allem finanziell unterstutzt Dafur findet auch einmal im Monat ein Missionsflohmarkt in Schweiklberg statt dessen Reinerlos komplett fur die Mission verwendet wird Die Missionskongregation betreibt heute weltweit ungefahr 50 Kloster Gebaude und Einrichtungen BearbeitenDreifaltigkeitskirche Bearbeiten nbsp InnenansichtDie zwischen 1909 und 1911 im Jugendstil erbaute Abteikirche ist 1925 der heiligsten Dreifaltigkeit geweiht worden Architekt der Kirche war Michael Kurz Nach einer ersten Umgestaltung des Innenraums im Jahr 1971 erfolgte 1998 nochmals eine Erneuerung des Erscheinungsbildes mit einem Hauch von Jugendstil Dabei wurde der Chorraum mit afrikanischen Schnitzereien von Benson Ndaka Kenia die den Kreuzweg darstellen versehen Unter dem Chorraum befindet sich eine Krypta Ausserlich wurde die Kirche 1982 umgestaltet An den beiden je 51 Meter hohen Turmen befinden sich acht Zifferblatter von denen eines den Stand der Mondes und das andere den Stand der Sonne anzeigt Die Christkonigs Glocke mit einem Gewicht von 4 5 Tonnen befindet sich im Westturm Im Ostturm befinden sich funf weitere Glocken mit einem Gesamtgewicht von 6 6 Tonnen Orgeln Bearbeiten nbsp Blick auf die Hauptorgel2000 wurde auch die neue Orgel der Firma Klais mit 87 Registern und 5769 Pfeifen eingeweiht Die Hauptorgel der Abteikirche hat 52 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektrisch 1 I Hauptwerk C a30 1 Principal 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Holzflote 0 8 0 4 Gamba 0 8 0 5 Octave 0 4 0 6 Traversflote 0 4 0 7 Quinte 0 2 2 3 0 8 Superoctave 0 2 0 9 Mixtur V 0 1 10 Scharff III 0 2 3 11 Trompete 0 8 II Positiv C a312 Quintaton 16 13 Principal 0 8 14 Concertflote 0 8 15 Nachthorn 0 8 16 Dolkan 0 4 17 Rohrflote 0 4 18 Nasard 0 2 2 3 19 Flageolet 0 2 20 Terz 0 1 3 5 21 Septime 0 1 1 7 22 Quinte 0 1 1 3 23 Mixtur IV V 0 1 1 3 24 Rankett 16 25 Schalmey 0 8 Tremulant III Schwellwerk C a326 Bordun 16 27 Principal 0 8 28 Doppelflote 0 8 29 Gemshorn 0 8 30 Zartgeige 0 8 31 Schwebung 0 8 32 Octave 0 4 33 Zartflote 0 4 34 Klosterflote 0 2 35 Mixtur V 0 2 36 Bombarde 16 37 Trompette harm 0 8 38 Hautbois 0 8 39 Vox humana 0 8 40 Clairon harm 0 4 Tremulant Pedal C f141 Untersatz 32 42 Principalbass 16 43 Subbass 16 44 Zartbass 16 45 Octavbass 0 8 46 Violoncello 0 8 47 Gedacktbass 0 8 48 Choralflote 0 4 49 Mixtur IV 0 2 2 3 50 Posaune 16 51 Trompete 0 8 52 Clarine 0 4 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Superoktavkoppeln II I II II III I III III Suboktavkoppeln II I II II III I III III Nebenregister Regen Donner Spielhilfen 1000 fache Setzeranlage programmierbare CrescendowalzeAuch die Chororgelanlage wurde von der Orgelbaufirma Klais erbaut Das Schleifladen Instrument stammt aus dem Jahr 2000 und wurde in zwei Gehausen Epistelseite und Evangelienseite aufgestellt Es hat insgesamt 36 Register auf drei Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch mit Ausnahme der Spieltrakturen auf der Evangelienseite die mechanisch sind 2 I Hauptwerk C a3 Evangelienseite 0 1 Bordun 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Corno dolce 0 8 0 4 Viola 0 8 0 5 Octave 0 4 0 6 Rohrflote 0 4 0 7 Superoctave 0 2 0 8 Mixtur IV 0 1 1 3 0 9 Trompete 0 8 II Schwell Positiv C a3 Evangelienseite 10 Flauto amabile 0 8 11 Salicional 0 8 12 Unda maris 0 8 13 Trichterflote 0 4 14 Dolce 0 4 15 Flautino 0 2 16 Triplet 0 2 2 3 17 Terz 0 1 3 5 18 Piccolo 0 1 19 Bassethorn 0 8 III Schwellwerk C a3 Epistelseite 20 Harmonica 16 21 Geigenprincipal 0 8 22 Flute harmonique 0 8 23 Aeoline 0 8 24 Vox coelestis 0 8 25 Querflote 0 4 26 Violine 0 4 27 Salicet 0 2 28 Harm aeth IV 0 2 2 3 29 Euphon 0 8 Pedal C f1 Evangelienseite 30 Subbass 16 31 Octave 0 8 32 Spitzflote 0 8 33 Superoctave 0 4 34 Fagott 16 Epistelseite 35 Harmonica 16 36 Principal 0 8 Koppeln II I III I III II I P II P III PKloster Bearbeiten Das Klostergebaude in dem der Konvent beheimatet ist ist auf ostlicher Seite an die Kirche angeschlossen und durch die hohe Lage des Schweiklberges von der Stadt aus sehr gut sichtbar Es ist fest in die Silhouette von Vilshofen eingepragt Dieses Gebaude wurde zwischen 1999 und 2002 komplett aussen sowie innen renoviert Das gesamte Dach und die Aussenfassaden wurden erneuert im Inneren wurden alle Monchszellen mit Badezimmern ausgestattet und auch technisch modernisiert Im Kloster befindet sich eine Bibliothek mit ca 150 000 Buchern Wahrend der Besetzung durch die Gestapo wurden jedoch viele NS kritische und judische Bucher aussortiert Das Kloster hat ausserdem eine eigene Krankenstation in der die alten und kranken Monche versorgt werden Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Refektorium dem Kreuzgang rund um die zwei Innenhofe der Sakristei der Pforte der Verwaltung und den Raumlichkeiten des Missionsvereins auch eine Chorkapelle in der die Monche taglich beten Schule Bearbeiten Eine der ersten Einrichtungen die Grunderabt Coelestin Maier errichtete war die Schule und das Internat Das an das Gymnasium angegliederte Internat wurde jedoch in den 1990er Jahren aufgelost Seit 1999 wurde eine sechsstufige Realschule aufgebaut und zugleich das Gymnasium welches nur bis zur zehnten Jahrgangsstufe bestand aufgelost Im Jahr 2004 verliessen die letzten Gymnasiasten die Schule und bereits 2005 absolvierten die ersten Realschuler in Schweiklberg den Realschulabschluss Zwischen 2003 und 2004 wurde der gesamte Altbau zur Ganze renoviert und auf den technisch neusten Stand gebracht Im Zuge der Umbaumassnahmen wurde 2002 auch ein kompletter Neubau an das Schulgebaude angegliedert in dem sich heute eine grosszugige Pausenhalle und die naturwissenschaftlichen Fachraume befinden Direktor der Knabenrealschule ist seit 21 Februar 2011 Michael Zenger Die Schule die im Jahr 2021 ca 400 Schuler besuchten verfugt uber ein Tutorium eine Blaserklasse eine Fussballerklasse offene Ganztagesschule und eine besondere Sportforderung Bergfried Bearbeiten Das Anwesen wird bereits im 16 Jahrhundert als Meierhof beim Oberhaus urkundlich erwahnt und gehorte dem jeweiligen Passauer Bischof Das nachweislich seit 1707 Landrichterhof genannte Anwesen diente dabei als Wirtschaftshof fur das Oberhaus Nachdem der Furstbischof von Passau sich 1784 von diesem Hof trennte wechselten vor allem im 19 Jahrhundert die Besitzer oftmals Einer von ihnen Ingenieur Muller eroffnete 1901 auf dem Landrichterhof ein sog Stahlbad und nannte dieses Bergfried Es bestand auch nach Mullers Tod 1907 weiter sein Betrieb wurde jedoch im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs eingestellt Im Januar 1918 kaufte die Abtei Schweiklberg unter Abt Coelestin Maier das ehemalige Stahlbad Bergfried um hier ihre Zoglinge unterzubringen die in Passau die letzten Klassen des dortigen humanistischen Gymnasiums besuchten Diesen Zweck erfullte Bergfried bis 1986 In den 1990er Jahren wandelte sich das Haus vom Studienkolleg in ein Haus der Stille und Kontemplation Damit ermoglichte die Abtei ihrem missionarischen Auftrag gemass Einzelgasten und Gruppen zu Stille und Gebet zu finden Im November 2006 schloss dieses Haus aufgrund Personalmangels seine Pforten Schweiklberger Geist Bearbeiten Der Schweiklberger Geist ist ein Heilkrauter Destillat das heute weit uber die Grenzen von Schweiklberg hinaus bekannt ist Im Jahr werden ca 50 000 60 000 Flaschchen in der klostereigenen Geistbrennerei produziert und in die ganze Welt verschickt Die geheime Rezeptur wurde in den Anfangszeiten des Klosters von Grunderabt Coelestin Maier erworben Afrikamuseum Bearbeiten nbsp Das Afrikamuseum im Jahr 2014Im Afrikamuseum wird eine Vielzahl von Exponaten der traditionellen afrikanischen Kunst und Volkerkunde offentlich ausgestellt Diese stammen von heimkehrenden Missionaren aus Spenden sowie von Erwerbungen aus Privatsammlungen In den Stand und Liegevitrinen werden insgesamt uber 800 Objekte verschiedener afrikanischer Stamme prasentiert 3 Konvent BearbeitenVor dem Zweiten Weltkrieg hatte das Kloster mit 155 Monchen seine Blutezeit Obwohl in diesem Krieg 35 Monche fielen erlebte das Kloster in den 1960er Jahren mit uber 130 Mitgliedern noch einmal eine Blutezeit Derzeit leben dort 21 Monche Stand April 2019 4 Abte Bearbeiten1914 1935 Colestin Maier 1871 1935 1935 1941 Thomas Aquinas Graf 1941 1967 Willibald Margraf 1967 1982 Anselm Schulz 1931 2012 1982 2007 Christian Schutz 1938 2007 2017 Rhabanus Petri 1963 2017 2019 P Benedikt Schneider als Prior Administrator 5 Seit 16 Dezember 2019 P Richard Multerer 1940 als Prior Administrator 6 nbsp Bibliothek Schweiklberg nbsp Aussicht vom Kloster Schweiklberg nbsp Kloster Schweiklberg Brustung Filme BearbeitenDonaukloster In der ganzen Welt Abtei Schweiklberg 2001Literatur BearbeitenHans Bauernfeind Wie ein Sturmwind Thomas Graf OSB 1902 1941 2 Abt von Schweiklberg eine Schlusselfigur in der Liturgischen Bewegung Munsterschwarzach 2005 ISBN 3 87868 176 3 Christian Baumann Auszeit fur Gott Die Stille von Schweiklberg Leben hinter Klostermauern Norderstedt 2007 ISBN 978 3 8334 9974 6 Dietram Farber Chronik uber die Zeit der Aufhebung der Abtei Schweiklberg 2 April 1941 bis 18 Mai 1945 Schweiklberg 1948 Dietram Farber Schweiklberg unter der Gestapo Herrschaft 1941 1945 In Frumentius Renner Hrsg Der funfarmige Leuchter Beitrage zum Werden und Wirken der Benediktinerkongregation von St Ottilien Bd 3 Die Ottilianer Kloster in Europa seit dem II Vatikanischen Konzil mit Ruckblenden St Ottilien 1990 ISBN 3 88096 699 0 S 230 292 Herbert Folger Benediktiner Abtei Schweiklberg Abtei Schweiklberg 1960 Herbert Folger Leben und Sterben des Hochwurdigsten Herrn Thomas Aqu Graf aus dem Orden des Heiligen Benedikt der Weltweisheit und der Gottesgelehrtheit Doktor zweiter Abt des Klosters der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu Schweiklberg geboren am 22 November 1902 gestorben am 24 Marz 1941 Schweiklberg 1948 Martin Freundorfer Vom Landrichterhof des Furstbischofs von Passau zum Christkonigshaus Bergfried der Benediktinerabtei Schweiklberg In Ostbairische Grenzmarken Passauer Jahrbuch fur Geschichte Kunst und Volkskunde Jg 44 2002 S 85 102 Martin Freundorfer Die Geschichte des benediktinischen Bergfried 1917 1936 In Ostbairische Grenzmarken Jg 46 2004 S 193 209 Martin Freundorfer Die Geschichte des benediktinischen Bergfried 1937 1965 In Passauer Jahrbuch Beitrage zur Geschichte und Kultur Ostbaierns Jg 48 2006 S 165 180 Matthaus Kroiss Abtei Schweiklberg In Frumentius Renner Hrsg Der funfarmige Leuchter Beitrage zum Werden und Wirken der Benediktinerkongregation von St Ottilien Bd 3 Die Ottilianer Kloster in Europa seit dem II Vatikanischen Konzil mit Ruckblenden St Ottilien 1990 S 197 229 Hartmut Madl Pater Coelestin Maier 1871 1935 Grunderabt des Missionsklosters Schweiklberg und Apostolischer Administrator in temporalibus der Kongregation der Missionsbenediktiner von St Ottilien Duschl Winzer 1999 ISBN 3 933047 18 8 Christian Schutz Die Dreifaltigkeitsorgel der Abteikirche Schweiklberg Duschl Winzer 2000 ISBN 3 933047 45 5 Christian Schutz Martin Freundorfer O Lux Beata Trinitas Hundert Jahre Kloster Schweiklberg 1904 2004 Passau 2005 ISBN 3 932949 43 9Einzelnachweise Bearbeiten Dreifaltigkeitsorgel auf der Website des Klosters Chororgel Johannes Klais Orgelbau Bonn Afrikamuseum auf der Website des Klosters offizielle Seite der Missionsbenediktiner Memento vom 23 Oktober 2014 im Internet Archive Erbe und Auftrag Jg 93 2017 S 364 Vilshofener Anzeiger Wechsel an der Spitze von Kloster Schweiklberg 16 Dezember 2019 pnp de abgerufen am 17 Dezember 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Schweiklberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abtei Schweiklberg Realschule Schweiklberg Eintrag zu Abtei Schweiklberg auf Orden online48 629422222222 13 175675 Koordinaten 48 37 45 9 N 13 10 32 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Schweiklberg amp oldid 230080227