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Die AEG G I V waren Bomber der deutschen Fliegertruppe aus dem Ersten Weltkrieg AEG G TypenTyp BomberEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller AEG Abteilung FlugzeugbauErstflug 1915Indienststellung 1915Produktionszeit 1915 1918Stuckzahl ca 440 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 G I 1 2 G II u G III 1 3 G IV 1 4 G IVK 1 5 G V 2 Einsatz 3 Technische Daten 4 Leistungsvergleich 5 Siehe auch 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenNachdem sich kurz nach dem Kriegsbeginn die Verwendung der kostspieligen Zeppeline fur taktische Bombereinsatze als Fehlschlag erwiesen hatte zahlreiche Luftschiffe mit ihren Besatzungen waren durch feindliche Flugabwehr und Unfalle verloren gegangen wandte sich Ende 1914 die Inspektion der Fliegertruppe an die Flugzeughersteller mittlere Bomber mit einer Bombenlast von etwa 250 bis 300 kg fur taktische Bombereinsatze der neu aufzustellenden deutschen Kampfstaffeln zu entwickeln Die Firma AEG begann daher 1915 mit der Entwicklung zweimotoriger Bomber G I Bearbeiten Erste Maschine in der G Serie war die K I K Kampfflugzeug spater in AEG G I umbenannt ein zweistieliger verspannter Doppeldecker in Holzbauweise Die Besatzung bestand aus dem Piloten und dem in einer Frontkanzel untergebrachten Beobachter der uber ein MG verfugte Die Flugleistungen der untermotorisierten Maschine blieben unbefriedigend Aufgrund der zudem noch ungenugenden Fertigungskapazitaten wurden nur wenige Exemplare gebaut G II u G III Bearbeiten Die Typen G II Erstflug 1915 und G III Erstflug 1916 erhielten Tragflachen grosserer Spannweite und im hinteren Rumpf einen Kampfstand fur einen Fliegerschutzen als drittes Besatzungsmitglied vor allem aber starkere 150 PS Benz Bz III bzw 220 PS Mercedes D IV Motoren Trotzdem blieben auch diese Versionen noch zu langsam und schwer und erst die G III konnte in grosserer Stuckzahl geliefert werden G IV Bearbeiten Die AEG G IV wurde Ende 1916 entwickelt und unterschied sich von der G III ausserlich nur durch modifizierte Querruder wurde aber durch Einbau von 260 PS leistenden Mercedes D IV Reihenmotoren zu einem wirklich fronttauglichen Flugzeug Die drei bis vier Besatzungspositionen konnten innerhalb des aus Stahlrohr Sperrholz und Stoff bestehenden Rumpfes uber Durchgange bei Bedarf wahrend des Fluges die Platze tauschen Die G IV verfugte uber acht Bombenaufhangungen die Kraftstofftanks waren in der Mitte des Rumpfes zwischen dem Cockpit und dem hinteren Kampfstand angebracht Neben der umfangreichen Cockpitausstattung mit Kompass Neigungsmesser Anzeiger fur Reserve Kraftstoff Hohenmesser und Geschwindigkeitsanzeige verfugte sie uber ein damals neuartiges Bombenzielgerat der Firma Zeiss Das Zeiss Gerat galt den alliierten Geraten als deutlich uberlegen und war zudem fur Nachteinsatze geeignet Die Besatzungen erhielten daruber hinaus elektrisch beheizte Fliegerkleidung und Sauerstoffmasken Neben einem Funkgerat war bei einigen Flugzeugen zudem eine Doppelsteuerung montiert Ausserdem verfugte das kompakte und stabile Flugzeug durch seine zwei MG Stande und eine nach unten geoffnete Luke im Rumpf fur den Fliegerschutzen uber beste Moglichkeiten zur Rundumverteidigung gegen feindliche Jagdflugzeuge Mit 316 gelieferten Maschinen war die AEG G IV eines der meistgebauten deutschen Grossflugzeuge im Ersten Weltkrieg G IVK Bearbeiten Die als Schlachtbomber konzipierte G IVK Werknummer 500 16 mit Doppeldecker Leitwerk gepanzertem Rumpfbug und Motor blieb nur ein Prototyp von dem funf Flugzeuge gebaut und 1918 getestet wurden Hauptwaffe war eine 20 mm Becker Kanone die zur Bekampfung von Erdzielen in einem drehbaren Gefechtsturm unter der Frontkanzel angebracht war 1 2 Um diese schwere Maschinenwaffe zu tragen musste die Spannweite des Flugzeugs allerdings auf mehr als neun Meter erweitert werden Die G IVB mit dreistieligen Tragflachen grosserer Spannweite erschien in nur einem Exemplar und diente als Vorlage fur die ein Jahr spater als Langstreckenbomber gebaute AEG G V G V Bearbeiten Bei der Baureihe G V wurde versucht durch Spannweitenvergrosserung die Tragkraft an die der anderen beiden Standardbomber Friedrichshafen G III und Gotha G V anzupassen Damit war der Leitwerkshebelarm recht kurz und man installierte ein Doppeldecker Leitwerk mit zwei dazwischenliegenden Seitenrudern Die G V absolvierte im Mai 1918 ihren Erstflug erreichte eine Flugdauer von mehr als sechs Stunden kam aber nicht mehr zum Einsatz nbsp AEG G II der BAO Brieftauben Abteilung Ostende Olt Georg Zeumer Lt Manfred von Richthofen Frankreich September 1915 3 nbsp AEG G IV im Canadian Air and Space Museum Ottawa nbsp AEG G IV Canadian Air and Space Museum Ottawa nbsp AEG G IV von britischen Besatzungstruppen 1919 in Koln Bickendorf beschlagnahmt nbsp AEG G V Leitwerksansicht nbsp AEG G V Seitenansicht mit Hilfsrudern an den Querrudern Einsatz BearbeitenGedacht war zunachst mit den AEG Grosskampfflugzeugen sowohl gegnerische Flugzeuge als auch Bodenziele bekampfen zu konnen Der spatere Jagdflieger Manfred von Richthofen der 1915 in dem ersten deutschen Bombengeschwader Tarnbezeichnung Brieftaubenabteilung Ostende auf einer G II flog beschrieb das schwerfallige Grosskampfflugzeug als vollig untauglich zum Angriff auf andere Flugzeuge 4 ein Jagdflugzeug erforderte Wendigkeit Schnelligkeit und Steigfahigkeit Als Bomber eingesetzt konnte die G I wegen ihrer zu schwachen Motorleistungen nur eine sehr geringe Bombenlast mitfuhren Sowohl die AEG G I als auch die im Juli 1915 folgende AEG G II GZ2 und die im Sommer 1916 in den Einsatz gelangende G III litten an zu schwachen Motorleistungen im Oktober 1916 operierten nur etwa 20 G III an der Westfront und in Mazedonien Auch die folgende G IV kam nicht an die Reichweite der mit den gleichen Motoren ausgerusteten Gotha oder Friedrichshafen Langstreckenbomber heran war aber deutlich schneller und wendiger Sie erwies sich dadurch als taktischer Bomber bei Nachtflugen oder zur Infanterieunterstutzung als sehr erfolgreich Das Flugzeug war fur die Piloten leicht zu beherrschen und galt als robust und kampfkraftig Die G IV meist mit grau blauem Tarnanstrich oder einem Tarnbezug aus verschiedenfarbigen Sechsecken versehen wurden an der Westfront in Mazedonien Italien und Rumanien eingesetzt und waren bei den Bombenangriffen auf zahlreiche Grossstadte darunter Saloniki Bukarest Verona Venedig Padua und Paris beteiligt und nahmen am letzten Bombenflug auf London am 19 Mai 1918 teil Bei Langstreckenauftragen musste die G IV jedoch zulasten der Zuladung mit Zusatztanks ausgerustet werden Besonders bekannt wurden die Einsatze beim Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung Kagohl 4 dessen Staffelfuhrer Hauptmann Kohl fur seine wagemutigen aber erfolgreichen Nachtbombenfluge mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet wurde AEG G IV flogen im rollenden Einsatz Schlacht und Bombenangriffe bei der Deutschen Fruhjahrsoffensive 1918 mitunter bis zu funf Einsatze hintereinander mit kurzen Zwischenlandungen zum Auftanken und munitionieren 5 Im August 1918 waren immer noch 50 Maschinen im Frontbestand die zum Teil bis zum Kriegsende flogen Die AEG G V die nicht mehr in den Fronteinsatz gelangte flog 1919 neben einigen AEG G IV als sechssitziges Passagierflugzeug bei der Deutschen Luft Reederei Das einzige erhaltene Exemplar einer AEG G IV und das einzig erhaltene deutsche Grossflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg ist im Canada Aviation and Space Museum in Ottawa ausgestellt Technische Daten BearbeitenDaten AEG G I AEG G II AEG G III AEG G IV AEG G IVb AEG G IVk AEG G VBaujahr 1915 1916 1917 1918Verwendungszweck Bomber Schlachtflugzeug BomberBesatzung 3Lange 8 65 m 11 00 m 9 20 m 9 85 m 9 70 m 10 80 mSpannweite 16 00 m 20 00 18 44 m 24 00 m 18 44 m 27 30 mHohe 3 46 m 3 89 m 4 50 mFlugelflache 59 m 67 m 78 5 m 67 m Leermasse 1160 kg 2000 kg 2400 kg 2453 kg 2400 kg 2700 kgStartmasse 1960 kg 3075 kg 3630 kg 3700 kg 3630 kg 4800 kgzwei wassergekuhlte Reihenmotoren Mercedes D I je 105 PS Benz Bz III je 150 PS Mercedes D IV je 220 PS 8 Zylinder Mercedes D IVa je 191 kW 260 PSHochstgeschwindigkeit 125 km h in NN 150 km h in NN 165 km h in NN 160 km h 145 km hDienstgipfelhohe 2400 m 3500 m 4500 m 4000 m 6500 mReichweite 450 km 700 km 750 km 1160 kmFlugdauer 4 30 h 6 hSteigzeit auf 800 m 10 minSteigzeit auf 1000 m 6 min 5 min 6 minSteigzeit auf 4000 m 40 min 34 minBewaffnung ein 7 9 mm MG je 500 Patronen zwei 7 9 mm Parabellum MG 14 je 500 Patronen ein Parabellum MG 14 je 500 Patronen eine 20 mm Becker Kanone zwei Parabellum MG 14 je 500 Patronen Bombenlast 200 kg 300 kg 400 kg Bomben 600 kg 800 kgStuckzahl 10 24 120 217 1 5 151Leistungsvergleich BearbeitenVergleichstypen Mitte 1917 Land Besatzung Motorstarke max Geschwindigkeit Bombenzuladung MG Gipfelhohe ReichweiteAEG G IV Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 3 4 2 260 PS 165 km h 400 kg 2 3 4500 m 700 kmRumpler G III Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 3 2 260 PS 165 km h 250 kg 2 5000 m 700 kmAlbatros G III Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 3 2 220 PS 150 km h 300 kg 2 5000 m 600 kmGotha G IV Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 3 4 2 260 PS 140 km h 500 kg 2 3 5000 m 490 kmFriedrichshafen G III Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 3 4 2 260 PS 145 km h 800 kg 2 4 4500 m 600 kmHansa Brandenburg G I Osterreich Ungarn nbsp Osterreich Ungarn 3 2 160 PS 143 km h kg 2 4000 m 1000 kmLetord LET 3B 3 6 Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 3 2 200 PS 157 km h ca 500 kg 2 4270 m 370 kmCaudron G IV 6 Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 2 2 120 PS 151 km h ca 300 kg 2 4700 m 275 kmHandley Page Type O 100 7 Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 4 2 250 PS 137 km h 812 8 kg 4 5 2134 m 725 kmCa 32 6 8 Italien nbsp Italien 4 3 100 PS 116 km h 850 kg 4 3000 m 450 kmSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenQuellen BearbeitenEnzo Angelucci Paolo Matricardi Die Flugzeuge Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1976 ISBN 3 8068 0391 9 Falken Handbuch in Farbe Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Lohse Eissing Wilhelmshaven 1977 ISBN 3 920602 18 8 1977 Kenneth Munson Bomber Uberwachungs und Aufklarungsflugzeuge 1914 1919 Fussli Zurich 1968 Flugzeuge der Welt Nr 51 Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Lehmanns Munchen 1959 Ray Rimell AEG G IV In Windsock international 3 1987 ISSN 0268 6422 S 13 20 und 4 1988 S 16 18 Michael Sharpe Doppeldecker Dreifachdecker amp Wasserflugzeuge Gondrom Bindlach 2001 ISBN 3 8112 1872 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons AEG G Type Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schwere Bombenflugzeuge AEG G I bis G V auf Das Flugzeugarchiv abgerufen am 8 Februar 2014 AEG G IV und Farbprofile auf Wings Palette Avia Camouflage Profiles Archive abgerufen am 8 Februar 2014 A E G G IV Bomber German World War I Twin engined Biplane Bombers auf The Skytamer Archive englisch abgerufen am 8 Februar 2014 AEG G IV auf Canada Aviation and Space Museum englisch abgerufen am 8 Februar 2014 A E G G IV auf Aviacionnaya enciklopediya Airwar ru russisch abgerufen am 8 Februar 2014 AEG G II G III G IV auf Their Flying Machines russisch abgerufen am 8 Februar 2014Einzelnachweise Bearbeiten Foto auf Flyingmachines ru Plan 1919 auf Worldatwar net abgerufen am 8 Februar 2014 vgl WINGS PALETTE AEG G II III IV Germany WWI aufgerufen 3 Marz 2013 vgl Manfred von Richthofen Der rote Kampfflieger Ullstein Verlag Berlin 1917 Turkisch deutscher Bomber AEG G IV auf Frontline18 aufgerufen 8 Februar 2013 a b c vgl Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1959 vgl Handley Page O 100 abgerufen am 8 Februar 2014 WBorghuis Fliegerei Ersten Weltkrieges In de scribd com Archiviert vom Original abgerufen am 12 Dezember 2018 englisch Liste der Flugzeugtypen der Allgemeinen Elektricitats Gesellschaft AEG B I B II B III C I C II C III C IV C IV N C V C VI C VII C VIII C VIII Dr D I D II D III DJ I Dr I F I G I G II G III G IV G V J I J II PE R IWerksbezeichnungen Z 1 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