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Laziska Gorne waˈʑiska ˈgurnɛ deutsch Ober Lazisk oberschlesisch Gurne Laziska ist eine Stadt mit 22 000 Einwohnern in Polen Sie liegt 5 km sudwestlich von Mikolow im oberschlesischen Steinkohlenrevier und gehort dem Powiat Mikolowski in der Woiwodschaft Schlesien an Laziska GorneLaziska Gorne Polen Laziska GorneBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienPowiat MikolowFlache 20 00 km Geographische Lage 50 9 N 18 51 O 50 15 18 85 Koordinaten 50 9 0 N 18 51 0 OEinwohner 22 130 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 43 170 bis 43 173Telefonvorwahl 48 32Kfz Kennzeichen SMIWirtschaft und VerkehrStrasse Katowice RybnikTychy OrzeszeNachster int Flughafen Flughafen KatowiceGminaGminatyp StadtgemeindeEinwohner 22 130 31 Dez 2020 1 Gemeindenummer GUS 2408011Verwaltung Stand 2007 Burgermeister Aleksander WyraAdresse pl Ratuszowy 1 43 170 Laziska GorneWebprasenz www laziska um gov plRathaus in Ober Lazisk Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Einwohnerentwicklung 2 Wirtschaft 3 Sohne und Tochter der Stadt 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort im Plesser Land wurde etwa zu Beginn des 14 Jahrhunderts von deutschen Siedlern gegrundet und war junger als das Nachbardorf Mittel Lazisk Der heutige Stadtteil Nieder Lazisk wurde nach Magdeburger Recht gegrundet 2 Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts war Ober Lazisk ein hauptsachlich von Landwirtschaft gepragtes Dorf in dem lediglich seit etwa 1680 eine Glashutte betrieben wurde die am 24 Juni 1738 zerstort wurde als der Ort durch eine Windhose schwere Schaden erlitt Dieses Ereignis wurde in Form von fortgewehten Blattern in einem Siegel von 1760 erstmals aufgegriffen das spater als Wappen der Stadt angenommen wurde Im Jahre 1779 grundete der Furst von Pless Friedrich Ferdinand Anhalt Kothen dort die erste Steinkohlengrube Heinrichsgluck 2 1839 begann auch der Steinkohlenbergbau in Ober Lazisk nach dem bereits seit 1779 in Nieder Lazisk Kohle gefordert wurde Die Grube Augustenfreude stand aber nicht lange im Betrieb 1842 wurde sie wieder aufgenommen und 1850 folgte die Brade Grube Am 30 Dezember 1856 nahm die Eisenbahn von Nikolai nach Orzesche uber Ober Lazisk ihren Betrieb auf 1883 wurde die Strecke nach Tichau eroffnet Im Jahre 1893 erfolgte die Weihe der katholischen Kirche Die Grube Augustenfreude war 1895 ausgekohlt im Jahre 1914 begann die Prinzengrube mit der Forderung Ober Lazisk wuchs zu einer ansehnlichen Siedlung fur Bergarbeiter 3 von denen einige Mitarbeiter aus Polen eingewandert waren 1917 entstand ein Elektrizitatswerk und eine Hutte bei der Prinzengrube Neben dem Bergbau und der Kohleverstromung entstand 1910 eine Sprengstofffabrik Im Zuge der Aufstande in Oberschlesien besetzten polnisch gesinnte Bergleute vom 19 25 August 1920 wahrend des zweiten polnischen Aufstandes in Oberschlesien unter Fuhrung von Korfanty den Polizeiposten in Nikolai Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien vom 20 Marz 1921 votierten offiziell 84 6 der abgegebenen Stimmen fur Polen 1922 kam das Dorf im Kreis Pless zum nun polnisch gewordenen Ostoberschlesien Unstimmigkeiten bei der Volksabstimmung spiegeln sich bei einem Besuch Korfantys sowie dessen Sohn 1922 in Ober Lazisk wider als diese von den Einheimischen bedroht fluchtartig und unter Gewaltanwendung den Ort verlassen mussten 4 Die 1920er Jahre waren zudem von teilweise gewalttatigen Konflikten um die starke im Ort verwurzelte deutsche Minderheit und der polnischen Administration gepragt 5 Es gab nationalistisch motivierte Bombenattentate von Seiten der Polen gegen die einheimische deutschgesinnte Bevolkerung Am bekanntesten war der Bombenanschlag auf das damalige Gasthaus Mucha 6 Die deutsche Minderheitenschule existierte faktisch aus eigenem Antrieb der ansassigen deutschgesinnten Bevolkerung seit 1924 5 Ober Lazisk wurde zum Politik im Volkerbund als Polen entgegen der Bestimmungen die deutsche Minderheitenschule schloss 7 8 Die deutsche Bevolkerung besonders ihr Schulwesen litten unter Schikanen der polnischen Behorden die ihre unrechtmassige Schliessung anordnete 9 Die Presse berichtete seinerzeit ausfuhrlich uber den fehlenden Schutz fur die deutsch gesinnte Bevolkerung durch die ortliche polnische Polizei bei antideutschen Aktionen 10 Bereits am 1 September 1939 war der nunmehr grenznahe Ort Schauplatz blutiger Kampfe Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe beschossen die im Kirchturm verschanzten polnischen Einheiten am 3 September 1939 wurde die Kirche durch deutsche Artillerie schwer beschadigt 11 Sie war die einzige Kirche die bei den Kampfen als einzige praktisch vollstandig zerstort wurde 12 Ein Grossteil der aufgegriffenen mannlichen Zivilisten wurden nach ihrer Internierung in der Kirche in Orzesche durch die nachruckenden deutschen Truppen praventiv in einem Gefangenenlager Nurnberg interniert aus dem sie wenige Monate spater heimkehren konnten 13 Nach dem Uberfall auf Polen 1939 wurde Ober Lazisk wie das ubrige Ostoberschlesien in das Deutsche Reich eingegliedert Wahrend des Zweiten Weltkriegs folgte der Entschluss Ober Lazisk in Prinzengrube umzubenennen Die Umbenennung kam jedoch nicht mehr zustande Die Bewohner des Ortes waren wahrend des Zweiten Weltkrieges voll in die Strukturen des Deutschen Reiches integriert und leisteten ihren Wehrdienst in den deutschen Streitkraften ab Am Nachmittag des 27 Januar wurde der Ort nach heftigen Gefechten von der Roten Armee erobert und die Artillerie gegen Tichau in Stellung gebracht Unmittelbar nach Einnahme des Ortes wurden die Bewohner willkurlich und in grosser Zahl sowohl von sowjetischen Einheiten als auch von polnischer Miliz sowie ihren Kollaborateuren zusammengetrieben und im Zuge der Oberschlesischen Tragodie nach Sibirien deportiert 14 Wie uberall in Schlesien wurde ein Teil der angestammten Bevolkerung brutal von den neuen Machthabern enteignet und vertrieben Das Bekenntnis zur deutschen Gesinnung und zur deutschen Herkunft war seitdem bei den Einheimischen in ganz Oberschlesien politisch Tabu und wurde insbesondere in der unmittelbaren Nachkriegszeit mit drakonisch harten Strafen verfolgt Die Bevolkerungszusammensetzung anderte sich mit dem Zuzug von Polen welche insbesondere im Bergbau Verwendung Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Laziska Gorne polnisch und der Umbau zu einem Industriestandort begann Einer 1949 errichteten weiteren Hutte folgten 1954 ein grosses Betonwerk fur Fertigbauteile sowie ein Chemisches Werk Laziska Gorne erhielt 1951 Stadtrecht Bei der Gemeindegebietsreform von 1973 wurde Laziska Srednie Mittel Lazisk das seit dem 13 November 1964 den Status einer stadtartigen Siedlung besass einschliesslich des Ortsteiles Laziska Dolne Nieder Lazisk sowie Teilen von Mokre Mokrau eingemeindet Dadurch vergrosserte sich die Stadt von 10 69 km auf 20 km Flache Zur Stadtgemeinde gehort noch der Ort Zgon Zgoin In den letzten Jahren kam es zu grosseren Entlassungen im Steinkohlenbergbau von Laziska Gorne und Demonstrationen von Bergleuten Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1783 00 187 Einwohner 1825 00 493 1885 0 1 674 zzgl 434 im Gutsbezirk 1905 0 1 948 zzgl 627 im Gutsbezirk 1931 0 5 400 1961 0 8 428 1970 10 794Wirtschaft BearbeitenDie Stadt ist Sitz des Computerspeicherherstellers Wilk Elektronik Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenVictor Ratka 1895 1966 Psychiater und T4 Gutachter Georg Irmer 1906 1987 Opernsanger und Schauspieler geboren in Laziska SrednieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Laziska Gorne Sammlung von Bildern und Audiodateien Website der StadtEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 a b Redakcja Laziska koncza w tym roku 730 lat Kiedys mowilo sie o nich wrota piekiel ZDJeCIA 4 April 2017 abgerufen am 22 Marz 2021 polnisch Szczegoly obiektu Kattowitzer Zeitung 1926 Jg 58 nr 201 auf sbc org pl Wyborcza pl Abgerufen am 22 Marz 2021 a b Carl 1896 1959 Red Ario Kattowitzer Zeitung 1926 Jg 58 nr 10 In 4424 IV 1926 org pl abgerufen am 22 Oktober 2023 Martin Red Meister Kattowitzer Zeitung 1926 Jg 58 nr 201 In 4424 IV 1926 org pl abgerufen am 22 Oktober 2023 GRIN Das Minderheitenschulwesen im geteilten Oberschlesien Abgerufen am 22 Marz 2021 Wilhelm Red Hoffmann Kattowitzer Zeitung 1928 Jg 60 nr 188 In 4424 IV 1928 org pl abgerufen am 26 Oktober 2023 Gemischte Kommission fur Oberschlesien Amtliche Sammlung der Stellungnahmen des Prasidenten der Gemischten Kommission fur Oberschlesien auf dem Gebiete des Minderheitenrechtes auf Grund der Vorschriften des III Teils des deutsch polnischen Genfer Abkommens vom 15 Mai 1922 in der Zeit vom 15 Juni 1922 bis 15 Juli 1937 Bd 1 Walter de Gruyter amp Co 1937 org pl abgerufen am 22 Oktober 2023 Carl 1896 1959 Red Ario Kattowitzer Zeitung 1925 Jg 57 nr 296 In 4424 IV 1925 org pl abgerufen am 26 Oktober 2023 od 1939r do 1945r Parafia M B Krolowej Rozanca Swietego w Laziskach Gornych Abgerufen am 22 Marz 2021 Franz 1902 1979 Red Wosnitza Der Sonntagsbote Kirchenblatt fur das Bistum Kattowitz 1940 Jg 16 Nr 18 In 4338 III 1940 org pl abgerufen am 22 Oktober 2023 Museen Die Lager Abgerufen am 22 Marz 2021 Redakcja Spektakl o Tragedii Gornoslaskiej w Laziskach Gornych ZAPOWIEDZ 13 Februar 2018 abgerufen am 22 Marz 2021 polnisch Stadte und Gemeinden im Powiat Mikolowski Laziska Gorne Ober Lazisk Stadt Mikolow Nikolai Stadt Ornontowice Ornontowitz Orzesze Orzesche Stadt Wyry Wyrow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laziska Gorne amp oldid 239156948