www.wikidata.de-de.nina.az
Der Zweifarbenpirol Pitohui dichrous auch Zweifarbenpitohui genannt ist eine Vogelart der Gattung Pitohui aus der Familie der Pirole Oriolidae Der Name beruht auf dem einfachen zweifarbigen schwarz und orange Gefieder Die Art kommt ausschliesslich in Neuguinea vor ist aber als nicht gefahrdet eingestuft 1 ZweifarbenpirolZweifarbenpirol Pitohui dichrous SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Pirole Oriolidae Gattung PitohuiArt ZweifarbenpirolWissenschaftlicher NamePitohui dichrous Bonaparte 1850 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Gift 4 Etymologie und Forschungsgeschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Vogel erreichen eine Lange von 22 bis 23 cm bei einem Gewicht von 67 bis 76 g Kopf und Kehle sind schwarz Rucken Brust und Bauch sind kastanienfarben Die Flugeloberseiten und der Schwanz sind schwarz Die Iris ist rotbraun dunkelbraun oder schwarz Schnabel und Beine sind schwarz Mannchen und Weibchen sehen gleich aus Jungvogel ahneln den adulten Vogeln haben aber braune Rander an den Federn der Flugel 2 Lebensweise BearbeitenDer Zweifarbenpirol lebt in Waldern an Waldrandern und in Sekundarwaldern in Hohen von 350 bis 1700 maximal bis in Hohen von 2000 Metern An einigen Orten z B in Jayapura in Madang und Lae auf der Huon Halbinsel und am mittleren Fly kommen die Vogel auch knapp uber dem Meeresspiegel vor und leben dort in Mangroven oder den niedrigen Baumen der Strande Sie ernahren sich von Fruchten vor allem von Feigen daneben werden auch Insekten und Samen verzehrt 2 Der Zweifarbenpirol vermehrt sich von Oktober bis Februar in der Trockenzeit und beginnenden Regenzeit Das Gelege besteht aus einem bis zwei Eiern die cremefarben bis hell rosa und mit hellen und dunkelbraunen bis schwarzen Flecken versehen sind Das Nest ist napfformig Die Jungvogel werden mit Insekten und Beeren gefuttert 2 Gift BearbeitenEine Besonderheit zeichnet den Zweifarbenpirol aus Er ist neben mindestens drei anderen etwas weniger stark giftigen Arten Einfarben Mohren und Ockerpirol dem ebenfalls auf Neuguinea lebenden Blaukappenfloter Ifrita kowaldi und dem Wald Dickkopf Colluricincla megarhyncha einer der wenigen giftigen Vogel weltweit Die Papua fangen und verzehren nahezu alle Vogelarten welche ihnen die Natur bietet Der Zweifarbenpirol gehort nicht dazu er gilt als bitter und ist nur mit Gluck geniessbar Anfang der 1990er Jahre entdeckten Ornithologen in Neuguinea zufallig die Giftigkeit dieser Vogelart Untersuchungen haben anschliessend ergeben dass in der Haut und in den Federn das Gift Homobatrachotoxin enthalten ist das zu den starksten bekannten Toxinen gehort und zu Verkrampfungen der Muskulatur fuhrt 3 Unklar war aber wie das Gift in den Korper des Zweifarbenpirol kommt Bei den Pfeilgiftfroschen Dendrobatidae in Sudamerika vermutet man schon lange dass das gleiche Gift nicht von den Froschen selbst synthetisiert sondern wahrscheinlich uber die Nahrung aufgenommen wird Bei Nachzuchten in Menschenobhut findet sich dieses Gift nicht mehr in der Haut der Frosche Papua auf Neuguinea haben die Forscher auf eine Kaferart Choresine pulchra aufmerksam gemacht die dieses starke Gift enthalt Diese Kafer sind Teil der Nahrung des Zweifarbenpitohuis Man kann daher davon ausgehen dass dadurch das Gift in den Korper der Vogel gelangt Wie die Vogel sich selbst dagegen schutzen ist bis jetzt nicht bekannt 4 Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Erstbeschreibung des Zweifarbenpirol erfolgte 1850 durch Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte unter dem wissenschaftlichen Namen Rectes dichrous Zur Analyse stand ihm ein Typusexemplar aus dem naturhistorischen Museum von Leiden zur Verfugung 5 Gustav Hartlaub hatte dieses bereits im Jahr 1844 unter dem Namen Garrulax bicolor beschrieben und es trug ein Label von Salomon Muller mit diesem Namen 6 Im Leidener Museum befand sich mit der Weisswangen Maustimalie Trichastoma bicolor Lesson 1839 eine weitere Art die bereits den Namen bicolor beinhaltete Somit entschied sich Bonaparte nach den Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur fur den neuen Namen 5 Die Unterart Pitohui dichrous monticola Rothschild 1904 7 die man gelegentlich noch in der Literatur findet gilt heute als Junior Synonym zur Nominatform 8 Der Begriff Pitohui ist der papuanische Name fur diese Vogelart welcher sich an das maorische Wort pitoitoi fur Schnapper anlehnt 9 Das Artepitheton dichrous stammt von den griechischen Wortern di dyo fur zwei und khrōs xrwma fur Anstrich Hautkolorit ab 10 Literatur BearbeitenJames A Jobling Helm Dictionary of Scientific Bird Names Christopher Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 Gustav Hartlaub Nouvelles especes d oiseaux de L Inde In Revue Zoologique par La Societe Cuvierienne Band 31 1844 S 401 403 biodiversitylibrary org abgerufen am 4 November 2013 Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte Note sur plusieurs familles naturelles d Oiseaux et descriptions d especes nouvelle In Comptes rendus hebdomadaires des seances de l Academie des sciences Band 31 1850 S 561 564 bnf fr abgerufen am 4 November 2013 Lionel Walter Rothschild 2 Baron Rothschild The Hon Walter Rothschild Ph D sent for exhibition an example of a new Pitohui which he described as follows In Bulletin of the British Ornithologists Club Band 14 1904 S 79 biodiversitylibrary org abgerufen am 4 November 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zweifarbenpirol Pitohui dichrous Sammlung von Bildern Pitohui dichrous in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von BirdLife International 2018 Abgerufen am 14 September 2021 BirdLife International Species Factsheet Hooded Pitohui Pitohui dichrous Abgerufen am 4 November 2013 Zweifarbenpirol Pitohui dichrous auf eBird org Zweifarbenpitohui Pitohui dichrous bei Avibase Pitohui dichrous im Integrated Taxonomic Information System ITIS xeno canto Tonaufnahmen Hooded Pitohui Pitohui dichrous Einzelnachweise Bearbeiten Pitohui dichrous in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 24 November 2013 a b c W Boles Hooded Pitohui Pitohui dichrous In J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2017 birdsoftheworld org abgerufen am 25 Oktober 2017 J Dumbacher B Beehler T Spande H Garraffo J Daly Homobatrachotoxin in the genus Pitohui chemical defense in birds In Science Band 258 Nr 5083 1992 S 799 801 doi 10 1126 science 1439786 John W Daly John P Dumbacher Melyrid beetles Choresine A putative source for the batrachotoxin alkaloids found in poison dart frogs and toxic passerine birds In PNAS November 2004 doi 10 1073 pnas 0407197101 a b Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte S 563 Gustav Hartlaub S 402 Lionel Walter Rothschild S 79 IOC World Bird List Vireos crows and allies Memento vom 5 April 2014 im Internet Archive James A Jobling S 308 James A Jobling S 135 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweifarbenpirol amp oldid 239393052