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Zuerst Deutsches Nachrichtenmagazin Eigenschreibweise ZUERST ist ein seit 2009 erscheinendes deutsches Monatsmagazin Es gehort zum Verlagshaus von Dietmar Munier und ging aus dem Abonnentenstamm der 1951 gegrundeten Zeitschrift Nation und Europa hervor In seiner Selbstdarstellung bezeichnet sich Zuerst als das Magazin fur deutsche Interessen Wissenschaftler und das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes verorten es im Rechtsextremismus wenngleich auf dezidiert rechtsextreme Agitation verzichtet werde ZUERST Deutsches NachrichtenmagazinBeschreibung MonatszeitschriftSprache DeutschVerlag Verlagsgruppe Lesen und Schenken Deutschland Hauptsitz SelentErstausgabe 18 Dezember 2009Erscheinungsweise monatlichChefredakteur Andreas KarstenHerausgeber Dietmar MunierWeblink zuerst deISSN Print 1869 5493 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Redaktion 3 Interviews 4 Ausrichtung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZuerst wurde auf dem Grundstock des Abonnentenstammes der nicht an Kiosken erhaltlichen 1951 gegrundeten rechtsextremen Monatszeitschrift Nation und Europa N amp E aufgebaut 1 die Munier aufkaufte und zugunsten von Zuerst einstellen liess wobei er den N amp E Mitherausgeber Harald Neubauer der eine rechtsextreme Funktionarskarriere aufweist als Kolumnisten ubernahm 1 Im Impressum von Zuerst heisst es dass die Zeitschrift vereinigt mit Nation amp Europa Deutsche Monatshefte wurde 2 Rechtsextreme Medien wie die NPD Monatszeitung Deutsche Stimme unterstutzten die Grundung Wirtschaftlich gab es allerdings Startschwierigkeiten Da jedoch etwa der Arndt Verlag die Wochenzeitung Der Schlesier und die Deutsche Militarzeitschrift fur Zuerst warben machte Vieregge einen Werbeeffekt fur Muniers Publikationen aus Daruber hinaus bespricht Zuerst Bucher aus dem Munier Verlagshaus 1 Die Zeitschrift erscheint in der Verlagsgruppe Lesen amp Schenken GmbH Verlage Arndt Bonus Pour le Merite von Dietmar Munier einem der einflussreichsten Verleger aus dem rechtsextremen Spektrum Der schleswig holsteinische Verfassungsschutzbericht des Jahres 2009 bescheinigte der Erstausgabe von Zuerst zwar keine offenkundig rechtsextremistischen Ausserungen verwies jedoch auf Muniers Rolle als ihr Herausgeber 3 Dem schleswig holsteinischen Verfassungsschutz galt Muniers Verlag zumindest als rechtsextremer Verdachtsfall Nach einem von Munier angestrengten Gerichtsverfahren darf der Verlag seit dem Verfassungsschutzbericht 2012 nicht mehr als ein solcher Verdachtsfall gefuhrt werden 4 Vertrieben wurde die geschichtsrevisionistische Zeitschrift uber die Verlagsunion eine Tochtergesellschaft des Bauer Verlags 5 6 Auf Anfragen des NDR Medienmagazins Zapp sowie des Nachrichtenmagazins Der Spiegel warum der Bauer Verlag eine Zeitschrift wie Zuerst vertreibt antwortete die Verlagsleitung dass die Pressefreiheit Meinungsfreiheit im Rahmen der geltenden Gesetze ermoglichen solle und diese das volle politische Spektrum abdecke 6 Anfang 2012 wechselte das Magazin aus Kostengrunden wie es hiess den Vertrieb 7 2015 richtete die Zeitschrift ein Lesertreffen aus bei dem u a Menno Aden Gerd Schultze Rhonhof und Barbara Rosenkranz als Redner auftraten Alexander Dugin der von russischer Seite nicht ausreisen durfte da wegen des Attentats auf den Regierungskritiker Boris Nemzow ein Racheakt unter anderem gegen Dugin befurchtet wurde wurde live zugeschaltet 8 Redaktion BearbeitenAls Chefredakteur fungierte zunachst der Journalist ehemalige Welt Ressortleiter und studierte Historiker Gunther Deschner der nach Einschatzung von Beobachtern moderater als Munier und bisher nicht durch rechtsextremistische Aktivitaten aufgefallen war 1 Im Marz 2011 ubernahm Manuel Ochsenreiter diese Aufgabe der ein langjahriger Mitarbeiter und zuletzt Ressortleiter Innenpolitik der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit 9 und ehemaliger Chefredakteur der als rechtsextrem eingeordneten im gleichen Verlag erscheinenden Deutschen Militarzeitschrift DMZ war 10 Ochsenreiter schrieb auch weiterhin fur die DMZ Es gibt Artikel von ihm die in beiden Magazinen in unterschiedlicher Aufmachung abgedruckt wurden Seine Beitrage und Interviews nutzte er nach Meinung von Vieregge auch zur Selbstdarstellung so habe Ochsenreiter eigene Fotos in seine Reportagen integriert 1 Zu den Kommentatoren der Zeitschrift gehoren bzw gehorten u a Manfred Kleine Hartlage Olaf Haselhorst Heinz Nawratil Harald Neubauer Manuel OchsenreiterInterviews BearbeitenZu den Interviewpartnern des Magazins gehorten Personen die uberwiegend der politischen Rechten zuzurechnen sind darunter bekannte Rechtsextremisten aus Deutschland und dem europaischen Ausland u a Holger Apfel NPD Bruno Bandulet Alain de Benoist Michael Bruckner Wjatscheslaw Daschitschew Wilhelm Dietl Alexander Dugin Nigel Farage UKIP Markus Frohnmaier AfD Alexander Gauland AfD Pawlo Hubarjew Marton Gyongyosi Jobbik Wilhelm Hankel Bjorn Hocke AfD Norbert Hofer FPO Heiner Kappel Manfred Kleine Hartlage Michael Klonovsky Hans Helmuth Knutter Sacha Korn Zoltan Kovacs Fidesz Rainer Langhans Erik Lehnert Martin Lichtmesz Peter Marx NPD Kevin B MacDonald Alfred Mechtersheimer Felix Menzel Andreas Molzer FPO Reuven Moskovitz Dietmar Munier Malte Olschewski Victor Ostrovsky Rudi Pawelka Walter Post Marcus Pretzell AfD Rainer van Raemdonck AfD Barbara Rosenkranz FPO Thomas Rudy AfD Stefan Scheil Arne Schimmer NPD Nicole Schneiders Eduard Schock FPO Franz W Seidler Ali Reza Sheikh Attar Udo Stein AfD Richard Sulik SaS Wolfgang Thune Hans Thomas Tillschneider AfD Jan Timke Burger in Wut Jorg Urban AfD Michael Friedrich Vogt Alice Weidel AfD Andre Wendt AfD Gerhard Wisnewski Michael Wolffsohn Judith Wolter pro NRW Uwe Wurlitzer AfD Ausrichtung BearbeitenFachjournalisten fur Rechtsextremismus Anton Maegerle 2010 Andreas Speit 2015 u a und anderen Medienvertretern gilt es als dem rechtsextremen Spektrum zugehorig 11 12 13 7 Der Welt Herausgeber und ehemalige Spiegel Chefredakteur Stefan Aust sowie Welt Journalist Per Hinrichs 2010 bezeichnen die Zeitschrift als rechtskonservativ 14 Laut dem Dossier Rechte Medien 2014 von no nazi net einem Projekt der Amadeu Antonio Stiftung verbreitet das Magazin Themen aus dem rechtsextremen Spektrum in scheinbar serioser Aufmachung bis an die Bahnhofskioske Es sei zu einem Netz aus rechter Propaganda zu rechnen 15 2010 befand der Historiker Volker Weiss Die Zeitschrift Zuerst wird in der Szene als Nachfolger des von Munier aufgekauften faschistischen Traditionsblatts Nation amp Europa gehandelt will aber weit in etablierte Kreise hineinwirken Das Magazin Zuerst deckt die gleichen Themen ab wie die Junge Freiheit gibt sich aber journalistisch krawallbereiter 16 Nach einem Zeitschriftenportrat von Elmar Vieregge im Jahrbuch Extremismus amp Demokratie 2013 artikulierte Munier 2009 mit der ethnischen Identitat eine rechtsextremistische Grundhaltung bestehend aus Fremdenfeindlichkeit und der Uberzeugung Deutschland vor einer todlichen Bedrohung schutzen zu mussen Die Zeitschrift sei auf eine Veranderung der Gesellschaft gerichtet und engagiere sich gegen die Zuwanderung von Auslandern Damit versuche sie ein rechtes Gegenstuck zum Spiegel zu bilden und das gesamte rechte Spektrum anzusprechen Bestimmte Schwerpunkte neben der Einwanderung hatten eine besondere Bedeutung fur Rechtsextremisten Man lehne die etablierten Medien und Parteien ab befurworte stattdessen eine neue Partei rechts von der CDU die Freiheitliche Partei Osterreichs FPO sei hier ein Vorbild vertrete antiamerikanische Positionen wende sich gegen die Rechte Homosexueller und die Frauenforderung instrumentalisiere Linksextremismus und Auslanderkriminalitat verharmlose Rechtsextremismus relativiere die NS Zeit und verbreite geschichtsrevisionistische Thesen u a die Praventivkriegsthese 1 Ferner gebe es auch Anspielungen auf eine vermeintliche judische Lobby Der Zentralrat der Juden in Deutschland werde in dem Magazin als Migranten Dachverband bezeichnet und Juden bisweilen als Sundenbocke dargestellt 17 Der Soziologe und Politikwissenschaftler Armin Pfahl Traughber 18 Extremismusforscher und der Sozialwissenschaftler David Bebnowski 19 Gottinger Institut fur Demokratieforschung verorten die Zeitschrift im Rechtsextremismus Auch der Potsdamer Politikwissenschaftler Gideon Botsch ordnet die Zeitschrift in einen extrem rechten Kontext ein 20 Auch das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes DOW 2015 bezeichnet die Zeitschrift als rechtsextrem 21 Nach dem Sozialwissenschaftler Samuel Salzborn ist die Zeitschrift die er wie die National Zeitung oder Der Schlesier zu den periodische n Vernetzungsmedien im rechten Spektrum zahlt auf Massenabsatz in Bahnhofsbuchhandlungen ausgerichtet 22 Literatur BearbeitenElmar Vieregge Zeitschriftenportrat ZUERST In Uwe Backes Alexander Gallus Eckhard Jesse Hrsg Jahrbuch Extremismus amp Demokratie 25 Jg Nomos Baden Baden 2013 ISBN 978 3 8487 1034 8 S 211 228 Weblinks BearbeitenWebprasenz der Zeitschrift Rainer Fromm Rechte Meinungsmache Das nationalistische Monatsmagazin Zuerst Kulturzeit 3sat 2 Februar 2010 Daniel Brockerhoff Tina Schobe Rechte Propaganda Vertriebsgeschaft von Bauer Memento vom 24 September 2012 im Internet Archive ZAPP NDR 18 Januar 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Elmar Vieregge Zeitschriftenportrat ZUERST In Uwe Backes Alexander Gallus Eckhard Jesse Hrsg Jahrbuch Extremismus amp Demokratie 25 Jg Nomos Baden Baden 2013 ISBN 978 3 8487 1034 8 S 211 228 Gideon Botsch Nation Europa seit 1951 In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 6 Publikationen Im Auftrag des Zentrums fur Antisemitismusforschung der Technischen Universitat Berlin De Gruyter Saur Berlin u a 2013 ISBN 978 3 11 025872 1 473 473 Innenministerium des Landes Schleswig Holstein Hrsg Verfassungsschutzbericht 2009 Kiel 2010 S 75 Marc Brandstetter Klatsche fur Verfassungsschutz Schleswig Holstein Bericht 2012 muss geschwarzt werden Memento vom 6 Marz 2016 im Internet Archive Endstation Rechts 27 Juni 2013 Andreas Speit Aus dem Sumpf In taz 21 Dezember 2009 S 17 a b Hetzblatt Zuerst DGB kritisiert Bauer wegen Rechtspostille SPON 29 Dezember 2011 a b Kai Hinrich Renner Die Real Film kehrt als Tochter von Studio Hamburg zuruck In Hamburger Abendblatt 18 Februar 2012 Nr 42 S 20 Andreas Speit In rechter Gesellschaft Blick nach Rechts 9 Marz 2015 Stephan Braun Alexander Geisler Ute Vogt Die Junge Freiheit der Neuen Rechten Bundes und landespolitische Perspektiven zur Jungen Freiheit und den Medien der Neuen Rechten In Stephan Braun Ute Vogt Hrsg Die Wochenzeitung Junge Freiheit Kritische Analysen zu Programmatik Inhalten Autoren und Kunden VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 15421 3 S 22 Robert Scholz Wechsel an der Zuerst Spitze Ochsenreiter wird neuer Chefredakteur Endstation Rechts 2 Marz 2011 Anton Maegerle Grossspurige Ambitionen Blick nach rechts 7 Januar 2010 Andreas Speit Putin Berater ist unerwunscht In Die Tageszeitung 6 Marz 2015 S 7 Tilman Tzschoppe Wider die herrschende Meinungsdiktatur der politischen Korrektheit Netz gegen Nazis 16 April 2010 Stefan Aust Per Hinrichs Zahlte der Staat fur Afrika Trip von V Mann Brandt In Welt am Sonntag 31 August 2014 Nr 35 S 5 Dossier Rechte Medien Memento vom 12 Mai 2015 im Internet Archive no nazi net ein Projekt der Amadeu Antonio Stiftung abgerufen am 9 Mai 2015 Volker Weiss Rechte Verteilungskampfe JF gegen Zuerst Memento vom 7 April 2015 im Internet Archive publikative org 20 Februar 2010 Stefan Vennmann Frank Lattrich Jude In Bente Giesselmann Robin Heun Benjamin Kerst Lenard Suermann Fabian Virchow Hrsg Handworterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe Wochenschau Verlag Schwalbach 2015 ISBN 978 3 7344 0155 8 S 162 175 hier S 164 f Armin Pfahl Traughber Wer oder was ist die Alternative fur Deutschland Rez Humanistischer Pressedienst 7 Mai 2015 David Bebnowski Die Alternative fur Deutschland Aufstieg und gesellschaftliche Reprasentanz einer rechten populistischen Partei Springer VS Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 08285 7 S 2 Gideon Botsch Die extreme Rechte in der Bundesrepublik Deutschland 1949 bis heute Geschichte kompakt WBG Darmstadt 2012 ISBN 978 3 534 23832 3 S 134 DOW Rosenkranz bei deutschen Rechtsextremen Neues von ganz rechts Februar 2015 Samuel Salzborn Rechtsextremismus Erscheinungsformen und Erklarungsansatze 2 akt und erw Aufl Nomos UTB Baden Baden 2015 ISBN 978 3 8252 4476 7 S 55 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zuerst amp oldid 236477655