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Zitsa griechisch Zitsa f sg ist eine Gemeinde im Regionalbezirk Ioannina im nordwestlichen Epirus 22 Kilometer nordwestlich der Stadt Ioannina Iwannina Namensgeber der Gemeinde ist das gleichnamige Dorf mit 1014 Einwohnern im Jahr 2001 Bekannt ist das Gebiet als Zentrum einer griechischen Weinbauregion die seit 1971 den Status einer O P A P Onomasia Prolefseos Piotitos Onomasia proeleysews poiothtas tragt und europaweit als Herkunftsbezeichnung geschutzt ist 2 3 Gemeinde Zitsa Dhmos Zitsas Zitsa Zitsa Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion EpirusRegionalbezirk IoanninaGeographische Koordinaten 39 45 N 20 39 O 39 751666666667 20 648055555556 Koordinaten 39 45 N 20 39 OFlache 568 218 km Einwohner 14 766 2011 1 Bevolkerungsdichte 26 Ew km Postleitzahl 44003Vorwahl 30 26580Sitz EleousaLAU 1 Code Nr 1805Gemeindebezirke 5 GemeindebezirkeLokale Selbstverwaltung f12 1 Stadtbezirk56 OrtsgemeinschaftenLage in der Region EpirusBild 2011 Dimos Zitsas pngf9f10f8 Zitsa wurde durch die Eingemeindung von vier Nachbargemeinden 2011 erheblich vergrossert der Verwaltungssitz wurde hierbei von Zitsa nach Eleousa verlegt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie Geologie und Klima 1 1 Geographie 1 2 Geologie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Wirtschaft Infrastruktur und Verkehr 4 1 Wirtschaft 4 2 Infrastruktur 4 3 Verkehr 5 Kultur Personlichkeiten und Sehenswurdigkeiten 5 1 Personlichkeiten 5 2 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Geologie und Klima BearbeitenGeographie Bearbeiten Das Gebiet der Gemeinde Zitsa befindet sich im Nordwesten des griechischen Festlands inmitten des Hauptkamms des Pindos Gebirges Das Gemeindegebiet wird in seinem Westen vom Mittellauf des Kalamas Thyamis gepragt welcher von Norden in das Gemeindegebiet von Zitsa eintritt und es nach Sudwesten wieder verlasst Ihm fliessen auf dem Gemeindegebiet sudlich links mehrere Nebenflusse zu darunter der Smolitsas und die Thyria An die Gemeinde Zitsa grenzen im Uhrzeigersinn beginnend im Norden die Gemeinden Pogoni Zagori Ioannina Dodoni Souli und Filiates Bezogen auf das Dorf Zitsa betragt die Entfernung zu grosseren Stadten wie Ioannina im Sudosten 22 km nach Igoumenitsa im Sudwesten 116 km nach Arta im Sudosten 97 km nach Kozani im Nordwesten 249 km nach Thessaloniki im Nordwesten 391 km und nach Athen im Sudosten 460 km Bis zum Grenzubergang Kakavia nach Albanien betragt die Entfernung ca 50 km Geologie Bearbeiten Das Gemeindegebiet von Zitsa liegt auf einer Flyschzone welche sich von der Quelle des Kalamas uber Zitsa nach Suden in Richtung Dodoni zieht 4 Geschichte BearbeitenDie Ortschaft Zitsa wurde Ende des 14 Jahrhunderts von Menschen gegrundet welche sich durch ihren Wegzug aus den Ebenen und Stadten der osmanischen Herrschaft teilweise oder ganzlich entziehen wollten Im 18 Jahrhundert bluhte Zitsa wie die Ortschaften Kastoria Naoussa Siatista Kozani und Veria wirtschaftlich auf Trager dieses Aufschwungs waren vor allem aromunisch walachische Handlerfamilien 5 Der heilige Kosmas der Atolier besuchte das Kloster Profitis Ilias in Zitsa 1764 Bei seinem Besuch veranlasste er die Grundung einer geheimen griechischen Schule Daskalio die bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts bestand 6 1858 wurde eine Grundschule durch Finanzmittel zweier Kloster eingerichtet 1872 folgte eine weitere separate Schule fur Madchen und junge Frauen 1809 besuchte Lord Byron das Profitis Ilias Kloster in Zitsa fur 2 Tage und verkostete den Schaumwein von Zitsa 7 8 Literarisch verarbeitete Lord Byron seinen Aufenthalt in Zitsa und die Landschaft von Zitsa vor allem das Tal des Kalamas in seinem Werk Childe Harold s Pilgrimage Cantos 1 2 von 1812 9 Im Verlauf des Ersten Balkankrieges von Oktober 1912 bis Mai 1913 wurde Zitsa wie auch das ubrige Epirus entsprechend der heutigen griechischen Region von griechischen Truppen erobert Im Frieden von Bukarest 1913 und den nachfolgenden Protokollverhandlungen wurde Zitsa als Bestandteil des neugriechischen Staates volkerrechtlich anerkannt Im Zweiten Weltkrieg welcher fur Griechenland mit dem italienischen Angriff aus Albanien am 28 Oktober 1940 begann wurde Zitsa nach der griechischen Niederlage infolge des Eingreifens der Wehrmacht Unternehmen Marita ab 6 April 1941 ab Mai 1941 von italienischen Truppen besetzt Im September 1943 endete die italienische Besatzungszeit mit Ubertritt Italiens von den Achsenmachten zu den Alliierten bis zu ihrem Ruckzug Ende Oktober 1944 besetzten deutsche Truppen Zitsa Im Griechischen Burgerkrieg von Marz 1946 bis September 1949 war Zitsa mehrfach Schauplatz von Kampfen zwischen der kommunistisch dominierten Demokratischen Armee Griechenlands DSE und den rechtsgerichteten Regierungstruppen Bereits vor dem Ausbruch des Burgerkrieges uberfielen bewaffnete Rebellen am 28 November 1945 Zitsa 10 Am 26 Mai 1945 liefert das Mitglied der DSE Georgios Gatzios ein Backer aus Zitsa einen der ersten Hinweise auf die Unterstutzung der DSE durch Albanien 11 Wenige Tage zuvor war die griechische Nationalgarde als militarischer Vertreter der Athener Zentralregierung in Zitsa eingeruckt und vernahm mutmassliche DSE Mitglieder und Anhanger Im Oktober 1947 griffen Einheiten der DSE Zitsa an konnten es aber nicht erobern 12 Im Januar 1949 flog die griechische Luftwaffe Angriffe gegen DSE Krafte auf dem Gebiet von Zitsa 13 Der ehemalige griechische Ministerprasident Georgios Rallis diente auf Seiten der Regierungstruppen freiwillig wahrend des Burgerkrieges in der Region Zitsa 14 Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerung der Ortschaft Zitsa entwickelte sich von 1805 bis 1981 wie folgt Jahr 1805 1814 1846 1855 1882 1887 1902 1913 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981Einwohner 550 15 750 15 500 15 650 15 1 506 15 1 148 15 1 093 15 1 220 15 1 289 15 1 332 15 965 15 951 15 966 15 1 015 16 792 15 1 014 15 Wirtschaft Infrastruktur und Verkehr BearbeitenWirtschaft Bearbeiten nbsp Die Weinbaugebiete Zitsa rosa und Metsovo rot Das wirtschaftliche Hauptstandbein der Ortschaft und Gemeinde Zitsa insgesamt ist der Weinanbau Neben der Weinanbauregion von Metsovo weiter ostlich ist Zitsa das einzige Weinanbaugebiet der Verwaltungsregion Epirus mit einer geschutzten Herkunftsbezeichnung in den Landern der EU wie auch in der Schweiz Bereits kurz nach der Siedlungsgrundung begannen die Einwohner von Zitsa dem Weinanbau nachzugehen Weine aus Zitsa gelangten im 17 Jahrhundert bis nach Konstantinopel der Hauptstadt des Osmanischen Reiches Die erste Weinkelterei auf Gemeindegebiet entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg 1950 1972 wurde die heute noch vorhandene genossenschaftlich organisierte Weinkelterei gegrundet 1978 wurde die zweite Weinkelterei des Anbaugebietes neben dem Kloster Profitis Ilias in Betrieb genommen Die Rebgebiete der Weinbauregion Zitsa umfassen etwa 400 Hektar die sich auf sechs Ortschaften alle nordwestlich von Ioannina verteilen Die Rieden liegen zwischen 600 und 700 Metern uber dem Meeresspiegel auf kalkhaltigen kargen Boden Bestockt ist die Region vor allem mit der autochthonen Weissweinrebe Debina daneben werden andere alte griechische Reben wie die roten Bekari und Vlachiko gepflanzt Die Debina Rebe wird auf einem Anbaugebiet von 7 500 Stremmata gezogen 17 Bekanntester Wein der Region ist ein trockener ausgesprochen frischer und fruchtiger Weisswein der sortenrein aus der Debina gekeltert wird Ein typischer Zitsa kann leicht moussieren und weist ein intensives Apfelaroma auf Seltener wird der Zitsa halbtrocken ausgebaut Ebenfalls bekannt ist die Region fur rosefarbige Schaumweine die aus der Debina und verschiedenen roten Reben gewonnen werden Diese regional beliebten Produkte sind jedoch nicht O P A P pradikatisiert Nach dem Zweiten Weltkrieg und in den 1960er Jahren nach Befall des Anbaugebietes mit einer Pflanzenkrankheit wurden zusatzliche hoher gelegene Anbaugebiete erschlossen die zuvor in Besitz von Klostern auf dem Gemeindegebiet waren Infrastruktur Bearbeiten Zitsa verfugt im gleichnamigen Hauptort uber eine Grundschule und eine weiterfuhrende Schule Gymnasio Zitsa verfugt auch uber eine offentliche Bibliothek mit 3 000 Buchern sowie uber eine Pinakothek mit Bildern griechischer Maler vor allem Kostas Malamas Verkehr Bearbeiten Die Gemeinde Zitsa ist uber Provinzialstrassen Eparchiaki Odos an das Nationalstrassennetz Griechenlands angeschlossen Auf dem Gemeindegebiet von Zitsa selbst verlauft keine Nationalstrasse Ostlich des Gemeindegebietes verlauft entlang der Langsachse der Hochebene von Ioannina die Nationalstrasse 20 Europastrasse 853 von Ioannina uber Eleousa Karyes nach Kalpaki Von Kalpaki aus fuhrt die Nationalstrasse 20 uber Konitsa entlang des Tals des Sarandaporos Flusses nach Neapoli und stellt damit eine Strassenverbindung nach Westmakedonien Kastoria Florina und uber Kozani weiter nach Zentralmakedonien mit Thessaloniki her Bei Kalpaki fuhrt die Nationalstrasse 22 zur albanischen Grenze Die Nationalstrassen werden durch nach Osten fuhrende Provinzialstrassen uber Karyes und Eleousa sowie nach Norden fuhrende Provinzialstrassen uber Kalpaki und Parakalamos erreicht Die Verkehrsanbindung nach Westen ist im Vergleich zu der nach Osten und Norden schlechter im Gemeindegebiet uberquert lediglich eine Strassenbrucke den Fluss Kalamas welche die Strasse Provinzialstrasse 14 von Zitsa nach Lithino und weiter westlich zu den Ortschaften Riachovo Kastri und Raiko fuhrt Uber die Strasse via Lithino und Raiko Gemeinde Evrymenes wird im weiter sudlich des Gemeindegebiets ein Anschluss an die Nationalstrasse 6 Europastrasse 92 von Ioannina Eleousa nach Igoumenitsa realisiert Einen direkten Anschluss an das im Wachsen befindliche griechische Autobahnnetz hat Zitsa nicht Die nachste Anschlussmoglichkeit sind die Anschlussstellen Ioannina und Pedini an der Autobahn 2 sudlich von Ioannina Einen Eisenbahnanschluss besitzt Zitsa nicht auch ist kein Eisenbahnanschluss im mehr als 100 km Umkreis vorhanden nachste Bahnhofe waren Kozani oder Kalambaka Der nachste internationale Flughafen ist der Flughafen von Ioannina in ca 15 km Entfernung im Sudosten uber den allerdings nur eine sehr begrenzte Anzahl von Zielen zur Verfugung steht Der nachste grossere internationale Flughafen ware der Flughafen Thessaloniki in uber 390 km Entfernung Kultur Personlichkeiten und Sehenswurdigkeiten BearbeitenPersonlichkeiten Bearbeiten Kostas Malamas 1913 Alexandria Agypten Griechischer Maler verbrachte seine Kindheit und Jugend bis 1931 in Zitsa Dimitrios Nikolidis Zitseos bzw Zitsaios 1766 Zitsa Arzt und Widerstandskampfer Studierte in Stuttgart Medizin im Freundeskreis von Hegel Holderlin und Schilling Freund von Rigas Velestinlis 6 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Theogefyro Eine naturliche Felsbrucke uber den Fluss Kalamas zwischen den Ortschaften Melissi und Lithino Kloster Pateron gewidmet Maria Entschlafung Kimis tis Theotokou Erbaut im 16 Jahrhundert griechisch orthodoxes Kloster 5 km westlich von Zitsa nahe der Ortschaft Lithino Kloster Profitis Ilias Erbaut im 16 Jahrhundert griechisch orthodoxes Kloster Bei der Ortschaft Zitsa gelegen Literatur BearbeitenHorst Dippel Hrsg Das Weinlexikon Fischer Taschenbuch Verl Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 596 24501 X Informationen zur Geschichte der Schulen in Zitsa auf Griechisch PDF 1 24 MB Epirus Thessaly 1 250 000 Road Editions Athen ISBN 960 8481 17 1 Topo50 Epirus Zagori 1 50 000 Anavasi Athen ISBN 960 8195 23 3 Weblinks BearbeitenDas aktuelle Wetter in Zitsa auf Griechisch Ein Reisebericht des griechischen Fernsehsenders SKAI SKY uber Zitsa und die Theogefyra mit Bild auf Griechisch Foto von Weinreben der Debina Traube bei Zitsa Foto der Ortschaft Zitsa Eine Innenansicht einer Klosterkirche in Zitsa mit Fresken Weitere Innenansicht einer Klosterkirche in Zitsa mit Fresken Innenansicht der Kuppel einer Klosterkirche in Zitsa Bild der Natursteinbrucke Theogefyra bei Lithino Einzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands EL STAT Excel Dokument 2 6 MB Liste der Qualitatsweine bestimmter Anbaugebiete Veroffentlicht gemass Artikel 54 Absatz 4 der Verordnung EG Nr 1493 1999 des Rates Amtsblatt Nr C 106 vom 10 05 2007 S 0001 0073 der EU auf Deutsch Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europaischen Gemeinschaft uber den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen Abgeschlossen am 21 Juni 1999 auf Deutsch PDF 1 1 MB Alfred Philippson Die Griechischen Landschaften Eine Landeskunde von Alfred Philippson Band I Teil III Epirus und der Pindos Vittorio Klostermann Verlag Frankfurt am Main 1958 S 28 und 87 Michael Weithmann Griechenland Vom Fruhmittelalter bis zur Gegenwart Verlag Friederich Pustet Regensburg ISBN 3 7917 1425 2 S 129 a b Uwe Jens Wandel Drei Griechen in Stuttgart 1791 In Alfred Noe Hrsg Der Philhellenismus in der westeuropaischen Literatur 1730 1830 Rodopi Verlag Amsterdam Atlanta 1994 ISBN 90 5183 702 X S 78 Ablichtung der Gedenktafel am Kloster Profitis Ilias in Zitsa zur Erinnerung des Besuchs von Lord Byron im Jahre 1809 Richard Sterling Kate Reeves Georgia Dacakis Greece Lonely Planet 2002 ISBN 1864501138 S 97 Philip Deane The Land and Isles of Greece The complete vacation guide for all budgets Doubleday 1966 S 1 Royal Institute of International Affairs Chronology of International Events 1945 Royal Institute of International Affairs 1956 S 698 Owen Pearson Albania in the Twentieth Century A History Volume Two I B Tauris 2006 ISBN 1845111044 S 441 Christopher Montague Woodhouse The Struggle for Greece 1941 1949 Hart Davis MacGibbon 1976 Reprint C Hurst amp Co Publishers 2002 ISBN 1 85065 487 5 S 210 Zeitungsartikel der griechischen Zeitung Eleftheria vom 29 Januar 1949 Seite 4 Spalte Mitte Memento des Originals vom 17 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nlg gr Kritischer Nachruf auf Georgios Rallis Memento vom 11 September 2013 im Internet Archive a b c d e f g h i j k l m n o John Robert McNeill The Mountains of the Mediterranean World An Environmental History Cambridge University Press Cambridge 1992 ISBN 0521522889 S 166 Informationen der Greek Travel Pages GTP nach der Volkszahlung 1981 Zeitungsartikel der griechischen Tageszeitung Kathimerini uber die Weine aus der Debina Rebe auf Griechisch Memento vom 17 Februar 2013 im Webarchiv archive today Gemeinden der Region Epirus Arta Dodoni Filiates Georgios Karaiskakis Igoumenitsa Ioannina Kendrika Tzoumerka Konitsa Metsovo Nikolaos Skoufas Parga Pogoni Preveza Souli Voria Tzoumerka Zagori Ziros Zitsa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitsa amp oldid 231070335