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Neukirchen Wyhra war ein zur Ortschaft Wyhratal gehoriger Ortsteil der Stadt Borna im Landkreis Leipzig Freistaat Sachsen Er bestand aus den bis 1948 selbststandigen Orten Neukirchen und Wyhra Neukirchen WyhraGrosse Kreisstadt BornaKoordinaten 51 5 N 12 32 O 51 083046 12 528232 Koordinaten 51 4 59 N 12 31 42 OEinwohner 1636 2004 1 Eingemeindung 1 Oktober 1993Eingemeindet nach WyhratalPostleitzahl 04552Vorwahl 03433Neukirchen Wyhra Sachsen Lage von Neukirchen Wyhra in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Neukirchen und Wyhra vor dem Zusammenschluss 2 2 Neukirchen Wyhra 3 Verkehr 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Harthsee nbsp Laurentiuskirche NeukirchenNeukirchen Wyhra lag in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Borna im Nordwesten und Frohburg im Sudosten Zwischen dem westlichen Ortsteil Wyhra und dem ostlichen Ortsteil Neukirchen verlauft das Tal der Wyhra Westlich von Wyhra befindet sich die Landesgrenze zum thuringischen Altenburger Land Im Osten des Ortsteils Neukirchen liegt das Badegewasser Harthsee ein geflutetes Tagebaurestloch An den Ortsteil grenzten die Gemarkungen Zedtlitz Schonau Nenkersdorf Bubendorf Benndorf Thrana und Blumroda in Sachsen Sudwestlich des Ortsgebietes befindet sich die Gemeinde Fockendorf in Thuringen Geschichte BearbeitenNeukirchen und Wyhra vor dem Zusammenschluss Bearbeiten Neukirchen am Ostufer der Wyhra wurde als Nuenkirchen im Jahr 1350 erstmals in einem Lehnbuch des Meissner Markgrafen Friedrichs des Strengen erwahnt Der Ortsname bedeutet Siedlung an der neuen Kirche Mit dem Erbauungsjahr 1568 durfte die St Laurentius Kirche eine der altesten evangelischen Kirchenbauten sein Sie erhielt 1892 eine Orgel des Bornaer Orgelbaumeisters Richard Kreutzbach dem Sohn von Urban Kreutzbach nbsp Stephanuskirche WyhraWyhra am Westufer des gleichnamigen Flusses wurde erstmals 1150 erwahnt der Flussname bereits im Jahr 1105 Im Jahr 1286 verschenkte Friedrich von Schonburg den Ort Wyhra an das Kloster Geringswalde Bis nach 1497 gehorte der Ort zur Herrschaft Schonburg 2 Wie die Kirche von Neukirchen besitzt die 1494 erbaute St Stephan Kirche von Wyhra ebenfalls eine Kreutzbach Orgel seit 1894 Sehenswert in Wyhra sind die vielen schonen Fachwerkgebaude 1991 wurde in einem Vierseitenhof am Benndorfer Weg das Volkskundemuseum Wyhra eroffnet Neukirchen und Wyhra lagen bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Borna 3 Ab 1856 gehorten die Orte zum Gerichtsamt Borna und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna 4 In der Mitte des 19 Jahrhunderts pragte der Braunkohlebergbau beide Orte In unmittelbarer Nahe von Neukirchen entstand 1887 die erste Brikettfabrik im Bornaer Revier Nordlich des Orts wurde im Tiefbau Braunkohle abgebaut In Wyhra wurde 1897 durch die Grube Wyhra der erste Tagebau im Bornaer Revier erschlossen 1897 wurde auch der Tagebau Neukirchen Petergrube eroffnet der bis 1962 in Betrieb war Im Jahr 1902 erhielten beide Orte mit dem Halt Neukirchen Wyhra in Neukirchen eine Haltestelle an der 1872 eroffneten Bahnstrecke Neukieritzsch Chemnitz Diese wurde 1937 mit der Eroffnung der Bahnstrecke Borna Grossbothen zum Bahnhof erhoben Letztere Strecke wurde bereits 1947 als Reparationsleistung wieder abgebaut Neukirchen Wyhra Bearbeiten nbsp Volkskundemuseum Wyhra nbsp Wassermuhle in WyhraDie Gemeinde Neukirchen Wyhra existierte de jure vom 22 Dezember 1992 bis zum 1 Oktober 1993 de facto aber nahezu 50 Jahre Bereits 1937 1938 hatte es Bestrebungen gegeben die beiden rechts und links des Flusses Wyhra in einem Abstand von weniger als einem Kilometer liegenden Dorfer Neukirchen und Wyhra zu vereinen so ein gemeinsames Schreiben der beiden Burgermeister an den Bornaer Amtshauptmann und einen gemeinsamen Beschluss der beiden Gemeinderate 5 Den Doppelnamen gab es bereits fur den Haltepunkt der Reichsbahn in Neukirchen und ein Braunkohlewerk 6 Die Plane fur den Zusammenschluss der Dorfer wurden jedoch von den Landesbehorden nicht genehmigt 5 Als 1945 die amerikanischen Truppen das Bornaer Land besetzten wurden auf Befehl der Militarregierung Neukirchen und Wyhra wie andere Dorfer auch zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammengeschlossen Die Aufhebung dieses Befehls durch die sachsische Landesregierung 1946 nun unter sowjetischer Besatzung sah Ausnahmen vor wenn sich die zu vereinigenden Dorfer einig waren Der am 1 September 1946 gewahlte gemeinsame Gemeinderat von Neukirchen und Wyhra beschloss die Fusion im Januar 1947 Stattdessen verabschiedete der Sachsische Landtag dessen ungeachtet am 4 Februar 1949 ein Gesetz nachdem Wyhra per 1 Oktober 1948 nach Neukirchen eingemeindet sei Ein sofort von der Gemeinde eingelegter Protest lief ins Leere Der Name Neukirchen Wyhra setzte sich jedoch auf ortlicher Ebene letztendlich durch 5 Auch in der zentralistischen DDR wurde diese Entwicklung nicht unterbunden Neukirchen Wyhra wurde im Zuge der zweiten Kreisreform der DDR am 25 Juli 1952 dem Kreis Geithain im Bezirk Leipzig zugeordnet aber bereits zum 4 Dezember 1952 in den Kreis Borna umgegliedert Der zwischen 1960 und 1985 betriebene Tagebau Borna Ost veranderte die Landschaft ostlich von Neukirchen Zwischen 1978 und 1983 durchtrennten Abbaufeld III und IV die Strassen von Neukirchen nach Schonau und Nenkersdorf Der Tagebau Borna Ost kam 1983 in einer Entfernung von 500 Metern zum ostlichen Ortsrand von Neukirchen zum Stillstand In diesem Jahr wurde auch die Abraumbewegung eingestellt bis 1985 erfolgte die Restauskohlung Nachdem die Verkippung abgeschlossen war verblieb im sudlichen Bereich des Baufelds IV das Restloch Nenkersdorf welches nach der Flutung als Harthsee bezeichnet wurde nbsp CULTAus der Brikettfabrik Neukirchen entstand die Tanzfabrik CULT 7 8 Da das Gesetz vom 4 Februar 1949 niemals aufgehoben wurde beschloss der Gemeinderat von Neukirchen Wyhra am 20 Dezember 1992 9 auf der Grundlage der Sachsischen Kommunalverfassung von 1990 nun die Fuhrung des Namens Neukirchen Wyhra Dieser Beschluss wurde am 22 Dezember vom Bornaer Landratsamt bestatigt So entstand nun rechtlich einwandfrei durch Namensanderung der Gemeinde Neukirchen mit dem Ortsteil Wyhra die Gemeinde Neukirchen Wyhra Am 31 Dezember 1992 hatte sie eine Flache von 977 Hektar auf denen 1 484 Personen lebten 10 Am 1 Oktober 1993 schloss sich Neukirchen Wyhra mit der Nachbargemeinde Zedtlitz zu Wyhratal zusammen das am 1 Januar 2004 nach Borna eingegliedert wurde Verkehr BearbeitenDurch Neukirchen verlauft die zur S 51 herabgestufte B 95 ostlich der Ortslage die A 72 Durch den Ort fuhrt die Trasse der Bahnstrecke Neukieritzsch Chemnitz auf der auch die S 6 der S Bahn Mitteldeutschland nach Geithain verkehrt Der Haltepunkt in Neukirchen tragt den Namen Neukirchen Wyhra Literatur BearbeitenHans Jurgen Ketzer 725 Jahre Wyhra Daten amp Geschichten aus Wyhras Geschichte Volkskundemuseum Wyhra 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neukirchen Wyhra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neukirchen Wyhra im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Neukirchen Wyhra auf gov genealogy net Geschichte von Neukirchen Wyhra auf einer privaten Seite uber die Geschichte von Borna Geschichte der Ortsteile Neukirchen und Wyhra auf der Website der Stadt BornaEinzelnachweise Bearbeiten Die Ortsteile von Borna auf der Website der Stadt Borna Wyhra im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 62 f Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900 a b c Hans Jurgen Ketzer Der lange Weg nach Neukirchen Wyhra In 725 Jahre Wyhra S 33 35 Rudolf Lehmann Neukirchen Wyhra seine Braunkohle Anfang und Ende 2011 Digitalisate Beschreibung des Tagebaus Borna Ost Bockwitz Brikettfabrik Neukirchen Beschluss Nr 146 25 92 des Gemeinderates Neukirchen Wyhra Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Gemeinde Neukirchen Wyhra im Regionalregister Sachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neukirchen Wyhra amp oldid 232285194