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Der Wusterhausener Bar oder auch Wusterhausische Baer ist ein kleiner Turm im Kollnischen Park am Markischen Museum im Berliner Ortsteil Mitte Er ist der letzte erhaltene Teil der Berliner Verteidigungsanlagen die der Grosse Kurfurst nach dem Dreissigjahrigen Krieg in den Jahren 1662 bis 1683 erbauen liess 1 Inhaltsverzeichnis 1 Die Baere 2 Weitere Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenDie Baere Bearbeiten nbsp Wusterhausener BarEinen Teil der Verteidigung bildeten zwei Graben die die Stadt ausserhalb der Festungsmauer umgaben Sie zweigten von der Spree im Bereich der heutigen Jannowitzbrucke ab und vereinigten sich mit ihr wieder auf der Hohe des Bode Museums In jeden Graben wurden zwei Wehre eingebaut um den Wasserstand zu regulieren jeweils eines am Beginn und eines am Ende des Grabens Diese Wehre hiessen damals Baere abgeleitet von dem lateinischen Wort berum Wehr Drei dieser Baere wurden als massive Wehre gebaut lediglich im Bereich des Konigsgrabens an der Spandauer Brucke begnugte man sich mit einer einfachen Schleuse um die Schifffahrt nicht zu behindern 2 Die Wehre waren massiv gemauert und zwischen 2 50 und 7 50 Meter stark Der Regulierung des Durchflusses mittels vertikal verstellbarer Schutze dienten schmale Durchlasse Um das Wehr nicht als Brucke nutzbar zu machen war die Oberseite des Wehres beidseitig abgeschragt Diese Schragen erinnerten an den Rucken eines Esels wodurch sich im Volksmund der Name Eselsrucken fur die Wehrkante etablierte Mitten auf das Wehr wurde zusatzlich ein runder Turm platziert der auch eine Uberquerung der Kante unmoglich machen sollte Der Turm war so breit dass ein Mensch ihn nicht umfassen konnte und so hoch dass ein Uberklettern unmoglich war Gleichzeitig durfte er nicht so gross sein dass bei seiner Zerstorung der Graben mit Trummern ausgefullt wurde Einer dieser Turme war der Wusterhausener Bar 2 Weitere Geschichte Bearbeiten nbsp Der Wusterhausische Bar im Jahr 1877 kolorierte Radierung von Julius Jacob d J Die Festung Berlin wurde niemals angegriffen und war bis zu den Besetzungen durch Osterreicher und Russen wahrend des Siebenjahrigen Krieges 1757 und 1760 bereits bis auf wenige Reste zerstort Durch das schnelle Wachstum der Bevolkerung der Stadt Berlin siedelte der grosste Teil der Stadtbevolkerung zu dieser Zeit bereits ausserhalb der ehemaligen Schutzmauern 2 Die Wehre dienten weiterhin zur Regulierung des Wasserstandes allerdings vor allem fur die Wassermuhlen die als Antrieb fur verschiedene Gewerbebetriebe benutzt wurden Mit Ausnahme des Oberbars wurden im Laufe der Jahre alle Wehre abgerissen So musste der Unterbar des Konigsgrabens einer Seidenfabrik weichen 3 der Unterbar des sudlichen Kanals auch bekannt als Gruner Kanal diente einer Weissgerbermuhle und wurde nach massiven Umbauten in diesem Bereich ebenfalls abgerissen Die Muhle wurde an das Oberbar verlegt das aufgrund seiner Lage an der Ausfallstrasse nach Konigs Wusterhausen den Namen Wusterhausener Bar erhielt 2 nbsp Wusterhausener BarDer Bar wurde mit der Zeit schadhaft Konig Friedrich Wilhelm I liess ihn deshalb 1718 erneuern und mit einer kleinen Statue aus Sandstein kronen sowie mit einer Tafel mit folgender Inschrift versehen 2 Wvsterhavsischer Baer 1718Das Land am Grunen Graben verschenkte er 1736 an den Grafen Truchsess zu Waldburg zur Anlage eines Gartens Seine Erben verkauften den Garten an den preussischen Hofbankier und Grossunternehmer David Splitgerber der ausserdem von Konig Friedrich II das Gelande der Bastion VII den heutigen Kollnischen Park als Geschenk erhielt Das Gesamtgelande ging spater an die Loge der Freimaurer Zu den Drei Weltkugeln 2 Der Grune Graben wurde immer mehr eingeengt und zugeschuttet bis auch das Wehr vollstandig aufgefullt war und der Wusterhausener Bar auf festem Grund eines Grundstucks an der Neuen Jakobstrasse stand Die letzten Teile des Grunen Grabens wurden 1883 1884 zugeschuttet und die Gebaude abgerissen Auf Betreiben von Denkmalfreunden versetzte man den Turm 1893 in den Kollnischen Park wo er bis heute steht ausgestattet mit einer erweiterten Tafel 2 Wvsterhavsischer Baer 1718avf der mitte des wehrsim grunen graben hinterbastion vi erbavtvnd hieher versetzt 1893Literatur BearbeitenFrank Eberhardt Wusterhausener Bar In Berlinische Monatsschrift Heft 2 Februar 1995 Luisenstadtischer Bildungsverein Berlin 1995 S 66 69 ISSN 0944 5560 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wusterhausener Bar Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Der Wusterhausener Bar am Grunen Graben in Berlin Centralblatt der Bauverwaltung Nr 52 29 Dezember 1883 S 481 und 482 abgerufen am 6 Februar 2023 a b c d e f g Frank Eberhardt Wusterhausener Bar In Berlinische Monatsschrift Heft 2 Februar 1995 Luisenstadtischer Bildungsverein Berlin 1995 S 66 69 ISSN 0944 5560 Heute erinnert der Strassenname Am Zwirngraben am Hackeschen Markt daran nbsp Dieser Artikel wurde am 28 August 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 52 512777777778 13 415277777778 Koordinaten 52 30 46 N 13 24 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wusterhausener Bar amp oldid 231248907