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Wuitz war ein Dorf westlich von Meuselwitz das in den Jahren 1954 bis 1956 dem Braunkohlebergbau durch den Tagebau Zipsendorf Sud zum Opfer gefallen ist Seine Flur gehort heute zur Ortschaft Rehmsdorf der Gemeinde Elsteraue im Burgenlandkreis Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 12 bis 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 Erste Halfte des 20 Jahrhunderts 2 4 Geschichte ab 1950 2 5 21 Jahrhundert 3 Verkehr 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenWuitz lag am sudwestlichen Rand der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Rehmsdorf im Westen und Meuselwitz im Osten Die ehemalige Ortslage befand sich sudlich der heute nur noch bei seltenem Bedarf vom Guterverkehr befahrenen Bahnstrecke Zeitz Altenburg Der Bahnhof Wuitz Mumsdorf lag nordlich von Wuitz und uberlebte als einziges Gebaude des Orts die Uberbaggerung Von hier zweigte bis 1969 die 1000mm Schmalspurbahn nach Gera Pforten ab Die devastierte Ortslage von Wuitz befindet sich heute im Restloch Zipsendorf Wuitz lag im Westen des Meuselwitz Altenburger Braunkohlereviers ca 3 5 km nordwestlich von Meuselwitz Geschichte Bearbeiten12 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Der Ort Wuitz wurde am 13 April 1147 zum ersten Mal urkundlich erwahnt Dieses Dokument ist ein Schreiben von Bischof Udo zu Naumburg an den Domherren zu Zeitz in dem er ihm einige Dorfer schenkt Die heute thuringischen Nachbarorte von Wuitz Zipsendorf und Falkenhain weisen ein ahnliches Datum der Ersterwahnung auf und gehorten ebenfalls uber Jahrhunderte zu Zeitz Die Schreibweise des Ortsnamens wechselte haufig Wza 1147 Wozh 1154 Wucz 15 Jh Wuecz 16 Jh und Wuitzcsch zu Wuitz Das Gut des Orts war zeitweise im Besitz der Herren von Bunau zu Breitenhain 1 Wuitz lag bis 1815 im Amt Zeitz das als Teil des Hochstifts Naumburg Zeitz seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand und zwischen 1656 57 und 1718 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Zeitz gehorte 2 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam der Ort im Jahr 1815 zu Preussen und wurde 1816 dem Kreis Zeitz 3 im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt 1825 gab es in Wuitz 25 Hauser mit insgesamt 157 Einwohnern 19 Jahrhundert Bearbeiten Im 19 Jahrhundert erlangte der Braunkohlebergbau im Raum Wuitz grosse Bedeutung Die Gegend war der westlichste Auslaufer des Meuselwitz Altenburger Braunkohlereviers Einen Aufstieg erlebte der Braunkohlebergbau um Meuselwitz in den 1870er Jahren Nachdem im Umfeld der Stadt zahlreiche Kohlegruben entstanden waren dehnte sich das Abbaugebiet bald in westliche Richtung auf Zeitz hin aus Zur Erschliessung neuer Absatzmarkte wurde 1872 die Bahnstrecke Zeitz Altenburg eroffnet an der das preussische Wuitz mit dem herzoglich sachsen altenburgischen Mumsdorf einen gemeinsamen Bahnhof erhielt Da aufgrund technologischer Karten bekannt war dass auch in der Flur von Wuitz reichliche Kohlenvorkommen vorhanden waren erwarb die Eisenbahnbau und Betriebsgesellschaft Vering amp Waechter mit Sitz in Berlin im Jahr 1899 in Wuitz die ersten Kohlefelder Unter wesentlicher Mitwirkung der Bahnbaufirma Vering amp Waechter war die Gera Meuselwitz Wuitzer Eisenbahn AG gegrundet worden die die 1901 eroffnete Bahnstrecke von Wuitz Mumsdorf nach Gera Pforten betrieb Weiterhin erbaute die Firma Vering amp Waechter im Jahr 1901 nordlich von Wuitz die Brikettfabrik Leonhard I Sie war bis 1968 in Betrieb Erste Halfte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten In Wuitz wurde die Kohle zunachst im Tiefbau gewonnen Aufgrund der gunstigen Ablagerungverhaltnisse ging man im Jahr 1909 zum Tagebaubetrieb uber Um Wuitz waren dies zunachst die kleineren Tagebaue Leonhard I 1909 1919 und Leonhard II 1918 1926 Der erste elektrisch angetriebene Kohleloffelbagger im gesamten Meuselwitz Rositzer Braunkohlenrevier kam 1911 in Wuitz zum Einsatz Durch die einsetzende Industrialisierung wandelte sich der Ort von einer Bauerngemeinde zu einem Bergarbeiterort 1925 gehorten drei Viertel der Bevolkerung d h 743 Einwohner Bergarbeiterfamilien an Die Leonhardwerke in Wuitz wurden 1917 mit der Braunkohlengesellschaft Vereinsgluck aus Oelsen zusammengelegt 4 Bereits in dieser Zeit musste das erste Haus von Wuitz dem Braunkohleabbau im Tagebau Leonhard II weichen Es war die sudlich des Bahnhofes gelegene Bahnhofsgaststatte welche Gipsdiele genannt wurde 5 Nachdem im Herbst 1926 der Abbau im Tagebau in der Grube Leonhard II eingestellt wurde fuhr man die erforderliche Kohle fur die Brikettfabrik der Leonhard Werke aus der ehemaligen Grube Furst Bismarck in Rusendorf heran Zwischen 1938 und 1952 zerstorte der Tagebau Zipsendorf West Leonhard III das Areal nordlich der Bahnlinie Zeitz Altenburg Der in dem Gebiet liegende Weiler Oberhaide Ortsteil von Rehmsdorf wurde 1938 ausgesiedelt und um 1940 uberbaggert Die meisten der noch 30 Einwohner zogen nach Wuitz um 6 Geschichte ab 1950 Bearbeiten Mit der am 1 Juli 1950 erfolgten Kreisgebietsreform in der DDR gehorten Wuitz und sein Nachbarort Mumsdorf fur kurze Zeit gemeinsam dem Landkreis Zeitz im Land Sachsen Anhalt bzw ab 1952 dem Kreis Zeitz im Bezirk Halle an bis Mumsdorf am 4 Dezember 1952 dem Kreis Altenburg im Bezirk Leipzig zugeordnet wurde 7 Das Schicksal von Wuitz war besiegelt als man im Jahr 1951 an derselben Stelle sudlich der Bahnstrecke Zeitz Altenburg mit der Kohleforderung wieder einsetzte wo der Tagebau Leonhard II im Jahr 1926 aufgehort hatte Von 1954 bis 1956 waren von der durch den Tagebau Zipsendorf Sud betroffenen Ortsverlegung von Wuitz 55 bebaute Grundstucke und 644 Einwohner betroffen Etwa zeitgleich musste auch der sudwestlich von Wuitz gelegene Ort Sabissa dem Tagebau weichen Einzig der Bahnhof Wuitz Mumsdorf und die Brikettfabrik nordlich des Orts wurden nicht abgebaggert Die Einwohner von Wuitz erhielten Ersatzgrundstucke oder wohnungen in Zeitz Troglitz Zipsendorf oder Meuselwitz angeboten Das Gebiet der mittlerweile einwohnerlosen Gemeinde wurde am 1 Juli 1961 in die Gemeinde Rehmsdorf eingegliedert 8 1968 erfolgte die Stilllegung der Brikettfabrik Leonhard I Ein Jahr spater endete der Zugverkehr auf der Bahnstrecke Gera Pforten Wuitz Mumsdorf teilweise 1970 ganz Der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt zwischen Zeitz und Meuselwitz ruhte seit dem 28 September 2002 wodurch der Bahnhof Wuitz Mumsdorf seine Bedeutung verlor Im Jahr 2007 wurde die Bahnstrecke Zeitz Altenburg stillgelegt 21 Jahrhundert Bearbeiten Mit der Bildung der Gemeinde Elsteraue gehort die Flur von Wuitz seit dem 1 Juli 2003 zur Ortschaft Rehmsdorf der Gemeinde Elsteraue im Burgenlandkreis Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Wuitz Mumsdorf lag an der Bahnstrecke Zeitz Altenburg und der Bahnstrecke Gera Pforten Wuitz Mumsdorf Siehe auch BearbeitenListe abgebaggerter OrtschaftenLiteratur BearbeitenHerbert Bottger Chronik von Wuitz VEB Braunkohlenwerk Zipsendorf 1957 Weblinks BearbeitenVerschwundene Orte des Meuselwitz Altenburger Braunkohlereviers in einem PDF Dokument der LMBV Messtischblatt 2875 sachs Nr 57 Meuselwitz 1928 Messtischblatt von 1928 mit der Lage von Wuitz Wuitz mit Bildern auf www devastiert de Erinnerungen an Wuitz auf www schnaudertal de Foto des Ritterguts Wuitz Bilder des Bergaus um Wuitz auf www schnaudertal deEinzelnachweise Bearbeiten Wuitz im Buch Germania Sacra S 572 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 86 f Der Landkreis Zeitz im Gemeindeverzeichnis 1900 Die Kohlewerke Leonhard auf www schnaudertal de Messtischblatt 2875 sachs Nr 57 Meuselwitz 1928 Tagebau sudlich des Bahnhofs ist eingezeichnet Geschichte von Oberhaide Mumsdorf auf gov genealogy net Wuitz auf gov genealogy net51 058611111111 12 244722222222 Koordinaten 51 3 31 N 12 14 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wuitz amp oldid 229494983