www.wikidata.de-de.nina.az
Wolf Jurgen Baron von Engelhardt 27 Januarjul 9 Februar 1910greg 1 in Jurjew heute Tartu Estland damals Russisches Reich 4 Dezember 2008 in Tubingen war ein deutscher Geologe und Mineraloge Inhaltsverzeichnis 1 Studium und akademische Laufbahn 2 Politische und militarische Tatigkeiten 3 Wirken 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseStudium und akademische Laufbahn BearbeitenBaron von Engelhardt war Angehoriger der baltischen Adelsfamilie Engelhardt Er ist der Vater von Dietrich von Engelhardt 2 In den Jahren von 1929 bis 1935 nahm er ein Studium der Naturwissenschaften auf wobei er schwerpunktmassig die Facher Geologie Mineralogie und Chemie an den Universitaten von Halle Berlin und Gottingen studierte In Halle wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Er promovierte am 18 September 1935 bei dem Mineralogen Victor Moritz Goldschmidt mit dem Thema Geochemie des Bariums Von 1935 bis 1938 betatigte er sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mineralogischen Institut der Universitat Rostock 3 Am 12 Juli 1939 erlangte er die Habilitation an der Universitat Gottingen Zerfall und Aufbau von Mineralien in norddeutschen Bleicherdewaldboden Von 1939 bis 1944 war er am Mineralogischen Institut der Universitat Gottingen wissenschaftlicher Assistent bei dem Mineralogen Carl Wilhelm Correns Ab 1939 war er auch an der Universitat Gottingen als Privatdozent beschaftigt Zum Dozenten wurde er 1944 ernannt Mit der Vertretung bei einem Lehrstuhl erfolgte 1944 die Ernennung zum ausserordentlichen Professor Von 1947 bis 1952 fuhrte er die Forschungs und Entwicklungsabteilung bei der Erdolfirma Gewerkschaft Elwerath in Hannover Von 1952 bis 1957 konnte er an der Universitat Gottingen als Honorarprofessor wirken um dann ab dem 1 November 1957 als ordentlicher Professor die Leitung des Mineralogisch Petrographischen Instituts der Universitat Tubingen zu ubernehmen Von 1963 bis 1964 war Engelhardt Rektor der Universitat Tubingen Im Jahre 1978 emeritierte er Danach setzte er seine publizistische Arbeit auf seinem Fachgebiet der Mineralogie fort Politische und militarische Tatigkeiten BearbeitenVon 1933 bis 1934 sowie im Jahre 1939 war er Mitglied in der SA Von 1937 bis 1942 war er zeitweise im militarischen Dienst tatig um danach von 1942 bis 1945 beim SD zu dienen 4 Ab dem Jahre 1940 war er Mitglied in der Reichsdozentenschaft einer Untergliederung der NSDAP Dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund und dem Nationalsozialistischen Altherrenbund gehorte er ab 1942 an Wirken BearbeitenEngelhardt befasste sich mit Kristallsymmetrie und Kristallwachstum mit Geochemie und der Petrologie von Sedimentgesteinen sowie besonders intensiv mit Meteoriteneinschlagen und deren mineralogisch petrographischen Spuren wie Impaktite Er untersuchte in diesem Zusammenhang das Nordlinger Ries und das Ries Ereignis und war Principal Investigator der NASA bei der Untersuchung von Mondgestein das er schon bei der Apollo 11 Mission untersuchte Er war in verschiedenen internationalen Gremien wie der International Association of Planetology aktiv Er war auch Wissenschaftshistoriker der sich insbesondere mit Johann Wolfgang von Goethe befasste In der Leopoldina Ausgabe gab er 1970 die naturwissenschaftlichen Schriften Goethes heraus Mit Helmut Holder schrieb er eine Geschichte der Mineralogie und Geologie an der Universitat Tubingen und mit Jorg Zimmermann eine Methodenlehre der Geowissenschaften die auch ins Englische ubersetzt wurde Ehrungen Bearbeiten1957 Wahl in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1961 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1973 Hans Stille Medaille der Deutschen Geologischen Gesellschaft 1979 Carl Friedrich Gauss Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 1980 Korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 5 1980 Abraham Gottlob Werner Medaille der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft 1980 Friedrich Becke Medaille der Osterreichischen Mineralogischen Gesellschaft 1983 Cothenius Medaille der Leopoldina 1983 Membre d Honeur de la Societe francaise de mineralogie et de cristallographie 1984 Gustav Steinmann Medaille der Geologischen Vereinigung 1985 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Grosses Verdienstkreuz 1987 Barringer Medaille der Meteoritical Society 1991 Goldene Goethe Medaille der Goethe Gesellschaft Weimar 2005 Rieser KulturpreisSchriften Auswahl Bearbeitenzur Geologie und Mineralogie The origin of sediments and sedimentary rocks 2 Auflage Schweizerbart 1977 Der Porenraum der Sedimente Springer Verlag Berlin 1960 Beitrage in Hans Fuchtbauer Hrsg Sediment Petrologie 3 Bande Schweizerbart Stuttgart 1964 1970 1973 englische Ubersetzung Sedimentary Petrology London 1974 mit Jorg Zimmermann Theorie der Geowissenschaft Schoningh Paderborn 1982 englische Ubersetzung Theory of Earth Sciences Cambridge University Press 1988 Die Geochemie des Barium In Chemie der Erde Band 10 Heft 2 1936 S 187 246 G Fischer Jena 1936 Dissertation mit Kurt Lemcke Hans Fuchtbauer und anderen Geologische und sedimentpetrographische Untersuchungen im Westteil der ungefalteten Molasse des suddeutschen Alpenvorlandes Geologisches Jahrbuch Beihefte Heft 11 Landesanstalt fur Bodenforschung Hannover 1953 mit Friedrich Horz Hochdruckglaser im Nordlinger Ries Springer Verlag Berlin 1964 Die Bildung von Sedimenten und Sedimentgesteinen Schweizerbart Stuttgart 1973 Probleme der kosmischen Mineralogie Tubingen 1963 Rektoratsrede Wissenschaftsgeschichte mit Hansmartin Decker Hauff Quellen zur Grundungsgeschichte der Naturwissenschaftlichen Fakultat in Tubingen 1859 1863 J C B Mohr Tubingen 1963 mit Helmut Holder Mineralogie Geologie und Palaontologie an der Universitat Tubingen von den Anfangen bis zur Gegenwart J C B Mohr Tubingen 1977 Sonstiges Was heisst und zu welchem Ende treibt man Naturforschung Suhrkamp Frankfurt am Main 1969 Phaetons Sturz ein Naturereignis Sitzungsberichte Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1979 Der Mensch in der technischen Welt Bohlau Koln 1957 zu Goethe Goethe im Gesprach mit der Erde Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005 mit Manfred Wenzel Goethe Allgemeine Naturlehre Geologie Frankfurt am Main 1989 Goethes Weltansichten auch eine Biographie Bohlau Weimar 2007 Goethe und Alexander von Humboldt Bau und Geschichte der Erde 2001 Mitherausgeber der Naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in der Leopoldina AusgabeWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolf von Engelhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie beim Geologenarchiv Freiburg Eintrag zu DE 611 BF 32252 in KalliopeEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Taufregister der Johanniskirche zu Dorpat estnisch Tartu Jaani kirik Dietrich von Engelhardt Spezialist fur Realidealismus NZZ 20 September 2008 Wolf von Engelhardt Helmut Holder Mineralogie Geologie und Palaontologie an der Universitat Tubingen von den Anfangen bis zur Gegenwart Tubingen 1977 S 52 Aniko Szabo Vertreibung Ruckkehr Wiedergutmachung Gottinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus mit einer biographischen Dokumentation der entlassenen und verfolgten Hochschullehrer Universitat Gottingen TH Braunschweig TH Hannover Tierarztliche Hochschule Hannover Wallstein Gottingen 2000 S 308 ISBN 978 3 89244 381 0 Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen nach 1945 Band 15 zugleich Dissertation an der Universitat Hannover 1998 Die BWG gedenkt ihrer verstorbenen Mitglieder In bwg nds de Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft abgerufen am 12 April 2023 Normdaten Person GND 116496207 lobid OGND AKS LCCN n83222174 VIAF 84177857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Engelhardt Wolf vonALTERNATIVNAMEN Engelhardt Wolf Jurgen von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und MineralogeGEBURTSDATUM 9 Februar 1910GEBURTSORT DorpatSTERBEDATUM 4 Dezember 2008STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf von Engelhardt amp oldid 232707136