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Die Saateule Agrotis segetum auch Getreide Saateule genannt 1 ist ein Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter Noctuidae SaateuleSaateule Agrotis segetum SystematikFamilie Eulenfalter Noctuidae Unterfamilie NoctuinaeTribus AgrotiniUntertribus AgrotinaGattung AgrotisArt SaateuleWissenschaftlicher NameAgrotis segetum Denis amp Schiffermuller 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Entwicklungsdauer in der Zucht 4 Schadwirkung 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter sind klein bis mittelgross und haben eine Flugelspannweite von 30 bis 46 Millimetern 2 Die Grundfarbe der Vorderflugel ist sehr variabel und reicht von einem hellen Grau bis fast schwarz Auch die Zeichnung der Vorderflugel ist ausserst variabel und reicht von scharf gezeichnet bis fast zeichnungslos Die stark gezeichneten Exemplare besitzen eine wellige oder gezackte innere Querlinie eine gezackte Wellenlinie und eine gezackte Saumlinie sowie zwei nierenformige Makel Es gibt alle Ubergange bis zu fast zeichnungslosen Exemplaren kaum ein Individuum gleicht dem anderen Zur Unterscheidung von anderen ahnlichen Arten dienen die Fuhler des Mannchens die in der unteren Halfte stark doppelkammig sind Die Hinterflugel sind hell bis leicht durchsichtig Beim Weibchen sind sie oft grau gerandet Im Durchschnitt sind die Weibchen dunkler gefarbt Die Eier sind grunlich bis gelblich und schwach langs gerippt Die Raupen sind glanzend grau bis leicht rotlich Die Ruckenlinie ist hell und dunkel gerandet Die braunlichen Nebenruckenlinien sind relativ breit Die Stigmen sind schwarz gefarbt sie liegen in einem schmalen dunkleren Seitenstreifen Die Bauchseite ist hell der Kopf braunlich 3 Die Puppe ist hellrotbraun Auf dem spitzen Kremaster sitzen zwei kurze Dorne 3 Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Saateule ist mit Ausnahme von Nordskandinavien Nordrussland dem europaischen Kaukasusgebiet und einigen Nordseeinseln in fast ganz Europa beheimatet ihre Verbreitung reicht bis ins tropische Afrika und weit nach Asien hinein Die genaue Verbreitung der wanderfreudigen Art ist noch unklar Sie kommt auch in Sudafrika vor wurde dort aber vermutlich eingeschleppt Der Lebensraum der Saateule sind Berg und Talwiesen im Bereich von Waldgebieten Steppenheiden und grasigen Zwergstrauchheiden sowie Trockenrasen an Feldrainen und Feldwegen Heute sind die Hauptvorkommen hauptsachlich in Feld und Gemuseanbaugebieten und in Garten Die Art kommt vom Flachland bis in die hochsten Bereiche der deutschen Mittelgebirge vor wenn sie dort auch viel weniger haufig ist Die Saateule ist in Deutschland haufig anzutreffen Lebensweise BearbeitenDie Saateule bildet in Mitteleuropa meist zwei Generationen pro Jahr Die Falter der ersten Generation fliegen von Mai bis Juli von August bis September konnen die Falter der zweiten Generation beobachtet werden Sehr spat fliegende Falter Oktober November konnen Vertreter einer dritten Generation sein 4 Die Falter sind nachtaktiv und werden vom Licht angezogen Sie besuchen Bluten und konnen auch mit Zucker gekodert werden Die Eier werden in kleinen bis mittelgrossen Gruppen auf Blattern abgesetzt Die Raupen leben ausgesprochen polyphag und fressen an Wurzeln und Blattern vieler Pflanzenarten unter denen sich auch Kulturpflanzen wie Getreide Kartoffeln Mohren und Salat befinden Unter den Nahrungspflanzen sind auch Fichten Picea abies und Larchen Larix decidua Die Raupe uberwintert und verpuppt sich im April in einer Erdhohle Entwicklungsdauer in der Zucht Bearbeiten Fur die Zucht bei 24 gibt Gornitz folgende kurzeste Entwicklungsdauer an insgesamt werden funf Larvenstadien gebildet Embryonalentwicklung im Ei 5 Tage L1 4 Tage L2 4 Tage L3 6 Tage L4 6 Tage L4 einschl Vorpuppe 11 Tage Die Puppenruhe betragt bei Mannchen und Weibchen etwas unterschiedlich 14 bis 16 und 15 bis 18 Tage Danach ist die kurzeste Dauer einer Generation mit etwa 2 Monaten anzusetzen Die durchschnittliche Lebenserwartung der Falter gibt er mit 10 Tagen max mit 23 Tagen an Von einem Weibchen wurden max 1514 Eier abgelegt 5 Es wird unter Zuchtbedingungen keine Diapause eingelegt gelegentlich wird aber eine Entwicklungshemmung beobachtet die wohl einer Diapause entspricht Svensson et al 1998 geben z T leicht abweichende Werte an 6 durchschnittliche Lebensdauer der Falter 16 bis 19 Tage Bereits wenige Stunden bis wenige Tage nach dem Schlupfen verpaarten sich die Falter Die ersten Eier fanden sich bereits nach drei Tagen nach dem Schlupfen die meisten Weibchen hatten spatestens nach sieben Tagen ihre Eier abgelegt Insgesamt legten die Weibchen im Durchschnitt 620 60 Eier ab Nach ungefahr funf Tagen schlupften die Eiraupen Nach Bongers amp Weismann ist die Entwicklungsdauer auch stark abhangig von der Temperatur und der Ernahrung Sie beobachteten bei 30 eine Larvalphase von nur 21 bis 28 Tagen die bei 18 bis auf 81 Tage anstieg Die untere Temperaturgrenze bei der sich die Larven noch entwickelten lag bei etwas uber 11 7 Schadwirkung BearbeitenDie Raupe wird vor allem in Sudeuropa als Schadling betrachtet da sie unter anderem auch an den Wurzeln von Kulturpflanzen Wintergetreide Salat Gemusearten Kohl Ruben Kartoffeln frisst Fruher gab es auch Massenvermehrungen und damit Schadbefall in Mitteleuropa Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Rote Listen bei Science4you Fibiger 1990 S 84 5 a b Walter Forster Theodor A Wohlfahrt Die Schmetterlinge Mitteleuropas Band 4 Eulen Noctuidae Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1971 ISBN 3 440 03752 5 Axel Steiner in Ebert 1998 S 533 536 K Gornitz Die Massenaufzucht von Raupen der Wintersaateule Agrotis segetum Schiff fur Laboratoriumsversuche Anzeiger fur Schadlingskunde 24 5 65 68 1951 doi 10 1007 BF02283412 Mats G E Svensson Elisabeth Marling und Jan Lofqvist Mating Behavior and Reproductive Potential in the Turnip Moth Agrotis segetum Lepidoptera Noctuidae Journal of Insect Behavior 11 3 343 359 1998 Jurgen Bongers und Ludovit Weismann Der Einfluss der Temperatur auf die Ernahrung von Agrotis segetum Lepidoptera Journal of Insect Physiology 17 2051 2059 1971 doi 10 1016 0022 1910 71 90166 1Literatur Bearbeiten Gunter Ebert Axel Steiner Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 7 Nachtfalter V Eulen Noctuidae 3 Teil Ulmer Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3500 0 Michael Fibiger Noctuidae Europaeae Volume 1 Noctuinae I 208 S Entomological Press Soro 1990 ISBN 87 89430 01 8 Manfred Koch Wir bestimmen Schmetterlinge Band 3 Eulen 2 erweiterte Auflage Neumann Leipzig Radebeul 1972 DNB 760072930 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saateule Album mit Bildern Videos und Audiodateien www lepiforum de www schmetterling raupe de www insektenbox de Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Markku Savela Lepidoptera and some other life forms englisch Guide to the moths of Great Britain and Ireland englisch Agrotis segetum bei Fauna Europaea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saateule amp oldid 238117421