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Wilhelm Jacob Wimpf 15 November 1767 in Weilburg 11 April 1839 ebenda war Nassauisch Weilburgischer Beamter und Unternehmer Er gilt als Pionier des Stampflehmbaus Pisebau in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur vom Wilhelm Jakob Wimpf 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm Jakob Wimpfs war der Sohn von Johann Matthias Wimpf und Margarete Wimpf geborene Medicus Sein Vater war in Nordlingen geboren und seit dem 1748 im Nassauisch Weilburgischem Dienst Seine Mutter entstammte einer angesehenen Weilburger Beamtenfamilie Verheiratet war Wilhelm Jakob Wimpf mit Maria Sybillee Schnerr aus Kirchberg an der Jagst Wilhelm Jakob Wimpf besuchte das Weilburger Gymnasium Philippinum und studierte danach an den Universitaten Giessen und Gottingen Rechtswissenschaften Er promovierte in Gottingen Im Jahr 1789 wurde er als Regierungsadvokat der furstlich nassauisch weilburgischen Regierung angestellt In den Jahren 1792 und 1796 oblag ihm die Verhandlung mit den franzosischen Besatzungstruppen im ersten Koalitionskrieg uber die Kontributionszahlung Wimpf machte sich hierbei einen Namen durch seine geschickte Verhandlungsfuhrung Er handelte die Forderung der Franzosischen Armee von 200 000 Gulden auf 150 000 Gulden herunter Im Jahr 1799 beendete Wilhelm Jakob Wimpf seine Beamtenlaufbahn und ubernahm die Erbleihe an der maroden Weilburger Papiermuhle an der Guntersau Wimpf gelang es binnen weniger Jahre die Muhle in einen florierenden Betrieb umzuwandeln Er erwarb danach die umliegenden Grundstucke und liess weitere Betriebe bauen Als erstes entstand eine Steingutfabrik dann eine Getreidemuhle Diese konnte er jedoch erst in Betrieb nehmen nachdem er als Autodidakt die Mullerprufung abgelegt hatte Nach langen Verhandlungen gelang es ihm 1832 den Erbleihbestand der Papiermuhle endgultig zu erwerben Er hatte seine neuen Betriebe so mit dem alten Betrieb verbunden dass eine Trennung nicht mehr moglich war Bei seinem Tod umfasste das Betriebsgelande neben der Papiermuhle eine Branntweinbrennerei die Steingutfabrik mit einer Gipsmuhle und zwei Glasurmuhlen die Fruchtmuhle ein Gewachshaus eine Steindruckerei und zahlreiche Nebengebaude Auch ausserhalb Weilburg entfaltete Wimpf Aktivitaten Er erwarb die Olmuhle in Ahausen wurde Teilhaber der Lohnberger Muhle und liess die Tongrube Wimpfsfeld in Mengerskirchen erschliessen Weiterhin erwarb er Beteiligungen an Eisen und Braunkohlegruben nbsp Haus in der Hainallee 1 in Weilburg Von Wimpf von 1826 bis 1828 errichtet 1 Wimpf errichtete von 1826 bis 1828 1 auch das Haus in der Hainallee 1 als Wohnhaus fur seine Familie Dieses Wohnhaus gilt bis heute als das hochste Stampflehmgebaude der Welt 1 2 Fur seine umfangreichen Baumassnahmen griff Wimpf auf den Stampflehmbau zuruck Dieses Bauverfahren wurde in Frankreich von Franz Cointeraux bekannt gemacht Dessen Buch Schule der Landbaukunst wurde 1793 auch ins Deutsche ubersetzt Das notige Fachwissen erarbeitete sich Wimpf autodidaktisch Er schrieb 1836 seine Erfahrungen in dem Buch Der Pise Bau oder vollstandige Anweisung ausserst wohlfeile dauerhafte warme und feuerfeste Wohnungen aus blosser gestampfter Erde Pise bau genannt zu erbauen In seinem Vorwort schrieb Wimpf Der Verfasser der sich seit 36 Jahren mit dieser nutzlichen Bauart beschaftigt hat besitzt grosse Fabrikgebaude von 200 und mehr Fuss Lange verhaltnismassiger Tiefe drei und vierstockig andere von 100 60 und 50 Fuss in denen tobende Wassermuhlwerke befindlich sind die mehr gepolter und Erschutterungen machen als vielmehr je in einem Haus statt hat und worin die Speicher ausser der schweren Last in den Zimmern Hunderte von Zentnern Fruchte Heu und Stroh und andere schwere Gegenstande tragen ohne dass sich nur eins dieser mehr als 1000 Fuss Front bildenden Gebaude in seinem Innern noch in seinem Ausseren im mindesten verandert hatte 3 Die erste Auflage dieses Buches und die lithografierten Tafeln wurden in Wimpfs Druckerei in Weilburg angefertigt Ein Exemplar der zweiten Auflage befindet sich in der Staatsbibliothek Moskau In dieser Bautechnik stieg Wimpf zu einem gefragten Experten auf Er beriet Christian Zais bei der Errichtung des Oeconomiegebaudes des Gassenbacher Hofs in Idstein 1811 12 Dieses Gebaude beherbergte das Landwirtschaftliche Institut des Herzogtums Nassau Auch bei den im Amt Montabaur errichteten Pise Musterbauten beriet er die Nassauische Regierung Mehrere Handwerker lernten bei Wimpf die Bautechnik des Pisebaus Von ihnen wurden zahlreiche Wohn und Geschaftshauser als Pisebauten in Weilburg errichtet Weilburg wurde dadurch ein Zentrum der Pisebautechnik Viele dieser Hauser stehen noch heute in Weilburg Besonders an der Limburger Bahnhofs und Frankfurter Strasse Wo sie das Stadtbild pragen Literatur vom Wilhelm Jakob Wimpf BearbeitenDer Pise Bau oder vollstandige Anweisung ausserst wohlfeile dauerhafte warme und feuerfeste Wohnungen aus blosser gestampfter Erde Pise bau genannt zu erbauen 1 Aufl Lanz Weilburg 1837 2 Aufl Class Heilbronn 1841 Nachdruck der 2 Aufl in Wilhelm Schick Der Pise Bau zu Weilburg an der Lahn Burgerinitiative Alt Weilburg Weilburg an d Lahn 1987 Uber Gurten und Kappen Gewolbe in Verbindung mit dem Pise Bau Class Heilbronn Lanz Weilburg in Kommission 1838 Literatur BearbeitenWilhelm Schick Der Pise Bau zu Weilburg an der Lahn Burgerinitiative Alt Weilburg e V Weilburg 1987 Ohne ISBN Weblinks Bearbeitenwww weilburg lahn de www denkmalpflegehessen deEinzelnachweise Bearbeiten a b c Manfred Horz Hochhaus aus Lehm In Nassauische Neue Presse 7 Januar 2016 S 14 Falko Lehmann Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Limburg Weilburg Band 2 Mengerskirchen bis Weinbach Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Vieweg Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 528 06243 6 Text nach Wilhelm Schick Der Pise Bau zu Weilburg an der Lahn Seite 18Normdaten Person GND 134147375 lobid OGND AKS VIAF 70139590 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wimpf Jacob WilhelmALTERNATIVNAMEN Wimpf Jakob WilhelmKURZBESCHREIBUNG Nassauer Beamter und Unternehmer Pionier des LehmbausGEBURTSDATUM 15 November 1767GEBURTSORT WeilburgSTERBEDATUM 11 April 1839STERBEORT Weilburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Jacob Wimpf amp oldid 203815981