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Wilhelm Gebhardt 28 Oktober 1897 in Schramberg 30 April 1974 war von 1948 bis 1962 Burgermeister von Crailsheim Von 1941 bis 1945 war er Mitglied der NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Als Burgermeister von Crailsheim 2 1 Wirken als Burgermeister 3 Rezeption 4 Einordnung der NS Vergangenheit 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenWilhelm Gebhardt wurde am 28 Oktober 1897 in Schramberg im Schwarzwald als Sohn eines Beamten geboren Er besuchte die Volksschulen in Calw und Tubingen und spater die Tubinger Oberrealschule bis zur Mittleren Reife Ab 1912 begann seine Verwaltungslehre bei der Stadtverwaltung Lustnau Zwischen 1916 und 1918 nahm er als Unteroffizier am Ersten Weltkrieg teil Als Auszeichnungen wegen Tapferkeit erhielt er die Wurttembergische Silberne Militarverdienstmedaille sowie das Eiserne Kreuz II Klasse Seine Zeit beim Militar beschrieb er in einer Bewerbung um einen Kreisratssitz 1953 Im 1 Weltkrieg trat ich vom I R Infanterie Regiment 122 zum Wurtt Gebirgsregiment uber das an beinahe samtlichen Kriegsschauplatzen als Sturmtruppe zum Einsatz kam Bei Kriegsende befand ich mich vom Felde abkommandiert beim Reserve Offizierskurs in Munsingen Wilhelm Gebhardt Bewerbung Gebhardts um einen Kreisratssitz 1953 Nach dem Krieg besuchte er ab Oktober 1919 die Hohere Verwaltungsfachschule in Stuttgart mit dem Abschluss einer hoheren Verwaltungsdienstprufung im Jahre 1920 Die erste Anstellung erfolgte als Aktuar bei der Stadt Welzheim Dort war er bis 1931 als Stadtpfleger tatig Im Fragebogen der US Militarregierung mit Datum vom 23 Februar 1946 sind fur den Zeitraum 1931 bis 18 Marz 1933 mehrere unzusammenhangende Tatigkeiten angegeben Gebhardt war ab 1922 bis 1931 in erster Ehe verheiratet Im Jahr 1933 erfolgte die zweite Eheschliessung Aus ihr gingen vier Kinder hervor drei Madchen ein Junge Ab dem 18 Marz 1933 begann seine Tatigkeit bei der Stadtverwaltung Crailsheim zunachst als Obersekretar spater als Stadtinspektor Nach eigenen Angaben aus oben zitierter Bewerbung sei er dort zuerst Leiter der Burgermeisterkanzlei gewesen In den Kriegsjahren habe er auch die Leitung des stadtischen Steueramts und des Standesamts mit Ratsschreiberei ubernommen Im Jahr 1939 war er einige Monate zur Wehrmacht zu einer Krankentransportabteilung eingezogen Am 17 Oktober 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Januar 1941 aufgenommen Mitgliedsnummer 8 847 159 1 Als Burgermeister von Crailsheim BearbeitenMit Wirkung vom 17 Mai 1945 wurde Gebhardt von der amerikanischen Militarregierung als Burgermeister von Crailsheim eingesetzt und loste somit Friedrich Frohlich ab Bereits im August desselben Jahres sollte er im Zuge der Entfernung aller Burgermeister die der NSDAP angehorten wieder abgesetzt werden Auf nachdruckliche Intervention des Landrats Karl Daurer wurde er jedoch erst im Februar 1946 entlassen Daurer ubernahm ihn nach seiner Absetzung zunachst ins Landratsamt Nachdem sein Spruchkammerverfahren abgeschlossen war stand ihm die Bewerbung um offentliche Amter wieder offen 1948 kandidierte er wieder fur das Amt des Burgermeisters und wurde mit deutlicher Mehrheit gewahlt Auch seine Wiederwahl 1954 war erfolgreich Er wurde mit 94 Prozent der abgegebenen Stimmen ohne Gegenkandidat wiedergewahlt Im selben Jahr wurde er vom Bundesprasidenten mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet 2 Wirken als Burgermeister Bearbeiten Gebhardt war in einer schwierigen Zeit Burgermeister Crailsheim wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstort und so oblag der Wiederaufbau seinem Gestaltungswillen Im Oktober 1955 kam es zu einem Konflikt als Einwohner des Crailsheimer Wohngebiets Fliegerhorst sich wutend an das Hohenloher Tagblatt wandten um die dortige Situation der Volksschule West zu kritisieren In einer ausfuhrlichen Stellungnahme vor dem Gemeinderat verwies Gebhardt mit Nachdruck auf die grossen Anstrengungen der Stadt zur Schaffung neuer Schulraume gab aber auch ihre engen finanziellen Spielraume zu bedenken 3 Von Schulraumnot kann also nicht gesprochen werden es ware lediglich Sache der Schule entsprechend umzudisponieren Wenn den Schulern des Fliegerhorstes der Weg nach Altenmunster oder der Weg zur Leonhard Sachs Schule oder Volksfestschule zugemutet werden konnte und das ist meiner Ansicht nach der Fall mindestens von den 3 und 4 Klasslern dann konnten diese Schuler in schonen und neuesten Klassenraumen unterrichtet werden Der eine oder andere Lehrer musste allerdings schichten das kann ihm aber zugemutet werden im Interesse der Kinder Wilhelm Gebhardt Auszug aus der Stellungnahme vor dem Gemeinderat im Oktober 1955 1962 trat Gebhardt in den Ruhestand Er verstarb am 30 April 1974 Rezeption BearbeitenNach ihm ist die Burgermeister Gebhardt Strasse im Baugebiet Mittlerer Weg in Crailsheim benannt Einordnung der NS Vergangenheit BearbeitenIm Fragebogen der Militarregierung gab er uber seine NS Tatigkeiten zwischen 1933 und 1945 an dass er von 1941 bis 1945 Mitglied der NSDAP gewesen sei ausserdem von 1937 bis 1945 in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und von November 1933 bis Dezember 1938 als Rottenfuhrer in der SA Reserve Vor 1933 habe er die SPD gewahlt Die im August 1946 erfolgte Entnazifizierung erbrachte eine Einstufung als Mitlaufer Mehrere Personen bescheinigten ihm dass er seine NS Tatigkeiten nur aus dienstlichen Grunden und unter Druck ausgeubt habe Er selbst schilderte sich als Opfer der Partei Wurde im Sept Okt 1944 zu Schanzarbeiten nach Lothringen von der Kreisleitung der NSDAP kommandiert was einer ausgesprochenen Strafe gleichzuachten war zumal als Beamter Von Gebhardt ausgefullter Fragebogen der MilitarregierungWeblinks BearbeitenWilhelm Gebhardt In crailsheim zeitgeschichte de private Webseite von Armin Ziegler Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10460912 BAnz Nr 214 1954 Folker Fortsch Fliegerhorstschule Lehrer und Eltern beklagen sich uber unzumutbare Missstande In Sudwest Presse 19 Januar 2016 abgerufen am 12 Juli 2019 gekurzter Vortrag des Stadtarchivars Burgermeister und Oberburgermeister von Crailsheim Georg Andreas Eychmuller 1810 1813 Baumann 1813 1815 Amtsverweser Johann Friedrich Faber 1815 1856 Gottlob Nagel 1856 1867 Leonhard Sachs 1867 1899 Hugo Sachs 1899 1910 Friedrich Frohlich 1911 1945 Wilhelm Gebhardt 1945 1946 Friedrich Fach 1946 kommissarisch Fritz Schatz 1946 1948 Wilhelm Gebhardt 1948 1962 Hellmut Zundel 1962 1982 Helmut Maass 1982 1983 kommissarisch Karl Reu 1983 1991 Georg Schlenvoigt 1991 1999 Andreas Raab 1999 2009 Harald Rilk 2009 2010 kommissarisch Rudolf Michl 2010 2018 Christoph G Grimmer seit 2018 Normdaten Person GND 1195559453 lobid OGND AKS VIAF 3246156990988461180009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gebhardt WilhelmKURZBESCHREIBUNG Burgermeister von Crailsheim 1948 1962 GEBURTSDATUM 28 Oktober 1897GEBURTSORT SchrambergSTERBEDATUM 30 April 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Gebhardt Politiker amp oldid 233252461