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Carl Wilhelm Adolf Brennecke 6 Juli 1875 in Hildesheim 18 Februar 1924 in Bergedorf bei Hamburg war ein deutscher Ozeanograf und Polarforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familiares 3 Ehrungen 4 Werke Auswahl 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Oberlehrers Adolf Brennecke und dessen Frau Anna besuchte bis 1893 das Realgymnasium in Elberfeld Nach einem einjahrigen Praktikum im Maschinenbau studierte er Ingenieurwissenschaften an der Technischen Hochschule Charlottenburg Anschliessend arbeitete er am Meteorologischen Observatorium Potsdam und danach als Assistent am Physikalischen Kabinett der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin Parallel dazu besuchte er Vorlesungen in Meteorologie Geographie und Physik an der Friedrich Wilhelms Universitat Seine Lehrer waren hier Ferdinand von Richthofen Erich von Drygalski und Wilhelm Meinardus 1904 wurde er an der Friedrich Wilhelms Universitat mit der Inaugural Dissertation Beziehungen zwischen der Luftdruckverteilung und den Eisverhaltnissen des Ostgronlandischen Meeres promoviert Brennecke bekam noch 1904 eine Anstellung an der Deutschen Seewarte in Hamburg Nach einem Jahr wechselte er von der Abteilung III Pflege der Witterungskunde der Kusten Meteorologie und des Sturmflutwesens in Deutschland in die Abteilung I Maritime Meteorologie und Ozeanographie die von Gerhard Schott geleitet wurde 1 1906 07 fuhrte die Kaiserliche Deutsche Marine mit ihrem neuen Vermessungsschiff SMS Planet eine Forschungsfahrt zu den deutschen Kolonien im Stillen Ozean durch auf der ein umfangreiches ozeanografisches und meteorologisches Programm abgearbeitet wurde Auf der Fahrt sollte die Morphologie des Meeresbodens untersucht und die Temperatur sowie der Salz Gas und Nahrstoffgehalt in den einzelnen Tiefenschichten bestimmt werden 2 Wilhelm Brennecke war als Wissenschaftler mit an Bord Wie die beteiligten Marineoffiziere wurde er vorab speziell geschult Eine Einweisung in die chemischen Methoden zur Bestimmung von Salzgehalt und Sauerstoffkonzentration erhielt er bei Otto Krummel Die Fahrt begann am 21 Januar 1906 in Kiel und endete am 17 Februar 1907 in Hongkong 2 Die Ergebnisse der ozeanografischen Arbeiten stellte Brennecke 1909 in Band 3 des funfbandigen Expeditionsberichts ausfuhrlich dar An fruhere Aussagen Krummels Meinardus und Schotts anschliessend gab er eine Interpretation der Vertikalzirkulation des Meeres Brennecke wurde 1909 als wissenschaftlicher Assistent zum standigen Mitarbeiter der Seewarte 1 nbsp Schema der meridionalen Tiefenzirkulation im Atlantischen Ozean Brennecke 1921 3 1911 12 nahm Brennecke an der von Wilhelm Filchner konzipierten und geleiteten Zweiten Deutschen Antarktisexpedition teil Die Unternehmung endete im Desaster da sich die Mehrheit der teilnehmenden Wissenschaftler und Schiffsoffiziere offen gegen den Leiter wandte Filchner brach die Expedition daraufhin vorzeitig ab Die wissenschaftlichen Ergebnisse waren allerdings hervorragend 4 Es konnte gezeigt werden dass das Weddellmeer auf 78 Sud von einer Schelfeisbarriere und durch Festlandstrukturen begrenzt wird und die vermutete Verbindung zum Rossmeer nicht existiert Die Ergebnisse von Brenneckes ozeanografischen Arbeiten hatten bahnbrechenden Charakter 5 und fuhrten erstmals zu einer Beschreibung der Temperaturverteilung des sudlichen Atlantiks Am interessantesten war die Entdeckung von vier abwechselnden Meeresschichten die warmeres und kalteres Wasser nach Suden bzw Norden transportieren 6 In seinem Forschungsbericht fuhrte Brennecke aus dass uber der obersten warmen Deckschicht deren Stromungen von Winden angetrieben sind subantarktisches Wasser bis ca 30 Nord vordringt Darunter stromt nordatlantisches Wasser bis ca 60 Sud wahrend das Wasser am Boden sich aus der Antarktis kommend bis ca 40 Nord ausbreitet 1 1920 ubernahm Brennecke die Schriftleitung der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie Im selben Jahr wurde er zum Abteilungsvorstand befordert 1923 besuchte er noch einmal polare Gebiete als er mit Adrian Jacobsens auf dem Motorschiff Polarbjorn in die Barents und Gronlandsee reiste 7 Er starb 1924 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 48 Jahren Familiares BearbeitenWilhelm Brennecke heiratete 1913 Margaretha Herz die Tochter von Admiral a D Alfred Herz 1850 1936 dem Leiter der Deutschen Seewarte von 1903 bis 1911 8 Ehrungen BearbeitenNach Wilhelm Brennecke sind die Brennecke Nunatakker auf der Antarktischen Halbinsel benannt 9 Werke Auswahl BearbeitenWilhelm Brennecke verfasste etwa 60 wissenschaftliche Artikel sowie zwei umfangreiche Werke uber seine ozeanografischen Ergebnisse auf den beiden Expeditionen an denen er teilgenommen hat Beziehungen zwischen der Luftdruckverteilung und den Eisverhaltnissen des Ostgronlandischen Meeres In Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie Band 32 1904 S 49 62 archive org Ozeanographie Reichs Marine Amt Hrsg Forschungsreise S M S Planet 1906 07 Band 3 Karl Siegismund Berlin 1909 archive org Die ozeanographischen Arbeiten der Deutschen Antarktischen Expedition 1911 1912 In Archiv der Deutschen Seewarte Band 39 Nr 1 1921 S 1 216 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Walter Lenz Wilhelm Brennecke Pionier der sudozeanischen Tiefenzirkulation und seine Rolle beim desastrosen Ende der Zweiten Deutschen Sudpolar Expedition 1911 1912 In Deutsches Schiffahrtsarchiv Band 31 2008 S 412 420 ssoar info PDF 1 7 MB a b Axel Griessmer Die Kaiserliche Marine entdeckt die Welt Forschungsreisen und Vermessungsfahrten im Spannungsfeld von Militar und Wissenschaft 1874 bis 1914 In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 59 2000 S 61 98 doi 10 1524 mgzs 2000 59 1 61 Wilhelm Brennecke Die ozeanographischen Arbeiten der Deutschen Antarktischen Expedition 1911 1912 In Archiv der Deutschen Seewarte Band 39 Nr 1 1921 S 1 216 Cornelia Ludecke Deutsche in der Antarktis 1 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 86153 825 7 S 101 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Reinhard A Krause Zum hundertjahrigen Jubilaum der Deutschen Antarktischen Expedition unter der Leitung von Wilhelm Filchner 1911 1912 In Polarforschung Band 81 Nr 2 2011 S 103 126 awi de H Hornik C Ludecke Wilhelm Filchner and Antarctica In Berichte zur Polar und Meeresforschung Band 560 2007 S 52 63 englisch awi de PDF 9 7 MB In Geographischer Anzeiger Band 24 1923 S 179 online Georg Wust Brennecke Carl Wilhelm Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 585 Digitalisat Brennecke Nunataks In Geographic Names Information System United States Geological Survey United States Department of the Interior archiviert vom Original abgerufen im 1 Januar 1 englisch englisch Normdaten Person GND 116485620 lobid OGND AKS VIAF 45055660 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brennecke WilhelmALTERNATIVNAMEN Brennecke Wilhelm Adolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Ozeanograf und PolarforscherGEBURTSDATUM 6 Juli 1875GEBURTSORT HildesheimSTERBEDATUM 18 Februar 1924STERBEORT Bergedorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Brennecke Ozeanograf amp oldid 236411542