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Wilhelm Ludwig von Anhalt Bernburg Harzgerode 18 August 1643 in Harzgerode 14 Oktober 1709 ebenda war der letzte Furst von Anhalt Harzgerode Furst WilhelmEr war der Sohn von Friedrich von Anhalt Bernburg Harzgerode 1613 1670 und dessen erster Frau Johanna Elisabeth von Nassau Hadamar 1619 1647 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenErziehung und Bildung Wilhelms hatten in Harzgerode begonnen wurden ab 1650 fur sieben Jahre am Hof von Johann Kasimir Furst von Anhalt Dessau in Dessau fortgesetzt und nach einem Examen in Harzgerode und weiterer Ausbildung am vaterlichen Hof 1660 abgeschlossen Am 8 Dezember 1660 begann er seine Grand Tour durch Europa Von seinem Vater bekam er dafur ein Buchlein mit dem Titel Monita paterna Vaterliche Ermahnungen mit auf den Weg Darin forderte Furst Friedrich seinen Sohn unter anderem auf eine reformierte Universitat zu besuchen um seinen geistigen Horizont zu erweitern Stationen der Kavalierstour waren westdeutsche Furstensitze die Niederlande Frankreich England Spanien und Italien einschliesslich Sizilien Nach acht Jahren kehrte er am 10 Mai 1668 zuruck und bereitete sich auf eine Militarkarriere vor Als er sich 1670 in die Dienste des Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg begeben wollte starb sein Vater und er musste das kleine Furstentum ubernehmen Zu dieser Zeit waren noch nicht alle durch den 30 jahrigen Krieg verursachten Schaden in seinem Furstentum uberwunden und die Bevolkerungsverluste ausgeglichen Seine erste Ehe schloss Wilhelm mit Grafin Elisabeth Albertine zu Solms Laubach Als ihren Witwensitz bestimmte er ein ehemaliges Rittergut in Guntersberge das den Namen Albertinenberg erhielt Weiterhin erinnert an sie bis in die Gegenwart die Albertine ein Gelande sudlich von Harzgerode das seine Bezeichnung durch eine nach ihr benannte Silbergrube erhielt Testamentarisch stiftete Elisabeth Albertine 3000 Taler deren Zinsen Kranken und Armen im Harzgeroder Furstentum zukommen sollten nbsp Wappen des Wilhelm von Anhalt Bernburg Harzgerode nach seinem Wappenkrug 17051682 grundet Wilhelm das Vorwerk Wilhelmshof in der Nahe der Burg Anhalt das ihm auch als Jagdhof und Sommerresidenz diente 1688 liess er ostlich seiner Residenzstadt fur 80 Neuansiedler eine dritte Vorstadt anlegen die anfangs Neustadt dann Wilhelmsstadt und schliesslich 1705 nach seiner zweiten Frau Augustenstadt genannt wurde 1691 versuchte er sich mit Hilfe der Kaufleute Jean de Smeth und dessen Schwager Josia von Rheden im Bergbau Nach einem erfolgreichen Anfang wies der Bergzettel 1692 bereits 37 Zechen mit der Forderung nach Zubusse aus 1693 wurde im Selketal eine Silberhutte errichtet der Ausgangspunkt fur die Entstehung eines gleichnamigen Harzgeroder Ortsteils 1695 konnten nach Neueinrichtung einer Munzstatte in Harzgerode aus neu gewonnenem Silber wieder Munzen gepragt werden Die Heimfuhrung seiner zweiten Frau Prinzessin Auguste von Nassau Dillenburg liess Wilhelm als aufwandige Feierlichkeit inszenieren Nordlich des Schlosses wurde die Anlage einer vierten mit Privilegien ausgestatteten Vorstadt als Bergstadt begonnen Ein durch das aufbluhende Berg und Huttenwesen ausgeloster Bevolkerungszuwachs gab den Anlass die 1696 98 neu gebaute Harzgeroder Kirche gegenuber ihrem baufallig gewordenen Vorganger erheblich zu vergrossern Aus der furstlichen Kasse bezuschusst galt sie zu ihrer Zeit auch mit ihrer Funktion als Hofkirche als eine der schonsten reformierten Kirchen Anhalts Am Ende des Jahrhunderts brach das zuletzt nur noch auf Betrugereien basierende Bergwerksunternehmen zusammen Der Ruin traf nicht nur Harzgeroder Burger als Glaubiger sondern auch die Schatulle des Fursten Armut breitete sich in der Region aus 1699 musste in Harzgerode eine Armenkasse organisiert werden Furst Wilhelm starb Ende 1709 nach langerem Leiden Die anschliessend publizierten Visionen des Diakons Paris die ihn veranlasst hatten dem Fursten sein nahes Ende vorauszusagen erregten damals viel Aufsehen Da das Land nach dem Tod Wilhelms an Victor Amadeus von Bernburg und damit zuruck an Anhalt Bernburg fiel machte er seine Frau zur Universalerbin seines Vermogens und verfugte dass nach ihrem Tod ein Legat von 12 000 Taler fur die Armen seines Furstentums gestiftet sowie 6 000 Taler an das Hallische Waisenhaus gezahlt werden sollten Dieses Geld war durch den Verkauf der Allodialguter der Harzgeroder Furstenlinie an die Bernburger Fursten aufzubringen Finanziell gut versorgt doch in ihren Rechten eingeschrankt ubernahm die Witwe des Fursten das ihr im Ehevertrag zugesagte Harzgeroder Schloss als Witwensitz Nicht endende Streitereien mit der Bernburger Herrschaft veranlassten sie zur Ubersiedlung nach Usingen zu einer Schwester und 1726 zur kauflichen Ubergabe ihres Harzgeroder Besitzes an die Bernburger Fursten Seine Ruhestatte fand Furst Wilhelm in der Gruft des Harzgeroder Kirchturmes zusammen mit seiner ersten Frau einer Nichte und einer Tochter des Fursten Karl Friedrich von Anhalt Bernburg Familie BearbeitenSeine erste Frau wurde 1671 die Grafin Elisabeth Albertine zu Solms Laubach 6 Mai 1631 2 Januar 1693 Tochter von Albert Otto II zu Solms Laubach Das Paar hatte keine Kinder Nach ihrem Tod heiratete er 1695 Prinzessin Sophie Auguste von Nassau Dillenburg 28 April 1666 14 Januar 1733 Tochter von Furst Heinrich von Nassau Dillenburg 1641 1701 Auch diese Ehe blieb kinderlos Siehe auch BearbeitenAskanierLiteratur BearbeitenFerdinand Siebigk Friedrich Furst zu Anhalt Bernburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 453 455 Johann Christoph Krause Philipp Ernst Bertram Geschichte des Hauses und Furstenthums Anhalt Band II Halle 1782 OCLC 60485301 S 600 Digitalisat Karl Heinz Borner Fursten Burger und Betruger Residenzstadt Harzgerode 1635 1709 Harzgerode 2001 DNB 964158701 Andreas Erb Chronik eines angekundigten Furstentodes Der Harzgeroder Diakon Emanuel Philipp Paris und seine Erscheinungen In Harz Zeitschrift 64 Jg 2012 ISBN 978 3 86732 137 2 Karl Heinz Borner Legat Furst Wilhelms von Anhalt Harzgerode Ein Vermachtnis fur die Armen und wie es genutzt wurde In Allgemeiner Harz Berg Kalender fur das Jahr 2018 2017 ISBN 978 3 86948 596 6 Regina Bianca Kubitscheck Wilhelm von Anhalt Bernburg Harzgerode In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 32 Bautz Nordhausen 2011 ISBN 978 3 88309 615 5 Sp 1527 1530 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm von Anhalt Harzgerode Sammlung von Bildern StammbaumNormdaten Person GND 104173548 lobid OGND AKS VIAF 441134 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME WilhelmALTERNATIVNAMEN Wilhelm von Anhalt Bernburg HarzgerodeKURZBESCHREIBUNG Furst von Anhalt HarzgerodeGEBURTSDATUM 18 August 1643GEBURTSORT HarzgerodeSTERBEDATUM 14 Oktober 1709STERBEORT Harzgerode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Anhalt Harzgerode amp oldid 233088491