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Die evangelische Marienkirche ist eine im Kern gotische Saalkirche in Harzgerode im Landkreis Harz in Sachsen Anhalt Sie gehort zur unierten Kirchengemeinde St Marien Harzgerode im Kirchenkreis Ballenstedt der Evangelischen Landeskirche Anhalts St Marien Harzgerode Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie zentral ostlich des Marktes erbaute breite Saalkirche ist aus ursprunglich verputztem Schieferbruchstein Mauerwerk erbaut Von einem Vorgangerbauwerk des fruhen 13 Jahrhunderts stammt der Unterbau des annahernd quadratischen Westturms Das stattliche auf der Sudseite mit dem Turm in einer Flucht stehende auf der Nordseite weit daruber hinausragende Schiff mit massigen Strebepfeilern und hohen rundbogigen Fenstern ist im Wesentlichen von dem Umbau zur Residenzkirche durch Furst Wilhelm in den Jahren 1697 99 gepragt mit seinem machtigen Dach dominiert das Bauwerk das Ortsbild Gleichzeitig wurde der Turm mit einem verschieferten holzernen Aufbau mit Turmerwohnung und einem Abschluss mit einem vierseitigen barocken Helm mit offener Laterne versehen Vom spatgotischen Vorgangerbauwerk blieben bei dem Umbau die drei ostlichen Mauern des ehemaligen Chorpolygons erhalten sie sind wie bei der Kirche St Martini in Stolberg mit dreifach abgetreppten Strebepfeilern und umlaufendem Kaffgesims und spitzbogigen mit tiefer Kehle profilierten Fenstern gestaltet Die schrag gestellten Strebepfeiler der ostlichen 1697 nach Norden erweiterten Polygonseite lassen erkennen dass der ursprunglich dreiseitige Chorschluss etwa so breit wie der Turm war auch das mittelalterliche Langhaus war vermutlich ursprunglich einschiffig und ebenso breit Zwischen dem zweiten und dritten Ostpfeiler auf der Nordseite ist ein Bruchsteinbauwerk aus drei Seiten eines Sechsecks aus dem Jahr 1906 mit rundbogigen Werksteinoffnungen angefugt Der Westgiebel des Langhauses wurde 1950 erneuert Der weite Innenraum ist durch den Umbau von 1697 mit holzernen Emporeneinbauten im Sinne einer protestantischen Predigtkirche gepragt und wird durch ein holzernes Flachtonnengewolbe abgeschlossen Die Emporen an den Langsseiten und an der westlichen Schmalseite sind in drei Geschosse gegliedert im Osten befindet sich der zweigeschossige Furstenstuhl der den Chorschluss verstellt Das dreibogige Untergeschoss ist wie an den seitlichen Emporen mit gesagtem Rankenwerk verziert im Obergeschoss ist die durch vier korinthische Halbsaulen in kolossaler Ordnung dreigeteilte und verglaste Loge angebracht uber dem breiten Abschlussgesims sind in reich geschnitzten Rahmen zwischen Flammenurnen die Bildnisse des Fursten Wilhelm und seiner beiden Gemahlinnen Albertine und Auguste angeordnet Die Brustungsfelder sind mit ovalen Wappenschilden und allegorischen Gemalden die sich vermutlich auf die vom Fursten Friedrich gestiftete Confraternitat der bestandigen Freundschaft beziehen geschmuckt daneben auch Darstellungen des Bergbaus Ausstattung BearbeitenDie vierseitige holzerne Kanzel mit flachem Schalldeckel wurde gegen Ende des 17 Jahrhunderts geschaffen Die Orgel ist ein Werk aus dem Jahr 1899 von Ernst Rover aus Hausneindorf mit einem klassizistischen Orgelprospekt Ein Gemalde vom Ende des 17 Jahrhunderts stellt den Fursten Wilhelm mit seiner zweiten Frau in Lebensgrosse dar Zwei Inschriftgrabsteine von 1596 und 1658 sind erhalten Unter dem Chor ist eine gewolbte Gruft mit Prunksargen des Fursten Friedrich 1670 und seiner Gemahlinnen eingebaut Eine weitere Furstengruft mit Kreuzrippengewolbe befindet sich im Turm Eine Bronzeglocke von 1486 wurde durch 1725 durch Peter Becker umgegossen Das Gelaut wurde 2020 mit neu gegossenen Glocken versehen und hat jetzt drei Glocken 1 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 366 367 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zum Neuguss der Glocken auf der Website der Gemeinde51 641555 11 143444 Koordinaten 51 38 29 6 N 11 8 36 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Harzgerode amp oldid 237225072