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Das Naturschutzgebiet Wildmoos ist ein Naturschutzgebiet in der Gemeinde Gilching im Landkreis Starnberg 1 Gleichzeitig ist es Teil des Landschaftsschutzgebietes Westlicher Teil des Landkreises Starnberg 2 und des FFH Gebietes Moore und Buchenwalder zwischen Etterschlag und Furstenfeldbruck 3 Wildmoos IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaLage Gemeinde Gilching Landkreis Starnberg BayernFlache 45 15 haWDPA ID 82918Natura 2000 ID DE7833371Geographische Lage 48 7 N 11 13 O 48 1103816454 11 22081823 Koordinaten 48 6 37 N 11 13 15 OWildmoos Gilching Bayern Meereshohe 571 mEinrichtungsdatum 1979Verwaltung Landkreis Starnbergf2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Torfabbau 1 2 Renaturierung 2 Geografie und Geologie 3 Flora und Fauna 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenTorfabbau Bearbeiten Bis in die 1920er Jahre war das Wildmoos ein weitgehend unberuhrtes Regenmoor mit einer Torfmachtigkeit von bis zu vier Metern Um den als Heizmaterial begehrten Torf abbauen zu konnen begann man 1927 mit der Trockenlegung des Gebietes In der Folge stellte sich jedoch heraus dass die Qualitat des Torfes zum Heizen ungeeignet war da die Torfziegel nach dem Trocknen stark schrumpften und broselig zerfielen Der Aufwand des Torfstechens rentierte sich nur in Notzeiten und wurde um 1960 eingestellt Das Naturschutzgebiet wurde vom Landratsamt Starnberg am 27 August 1979 unter Schutz gestellt 4 2004 folgte durch Natura 2000 dem Schutzgebietsnetz der Europaischen Union die Anerkennung als FFH Gebiet Renaturierung Bearbeiten Um den Moor Lebensraum mit seiner typischen Vegetation und der zugehorigen Tierwelt zu erhalten wurde 2013 die Wiedervernassung mit dem Ziel einer Renaturierung geplant 5 Die Realisierung des Projektes verzogerte sich lange da das Gebiet des Moors 130 Grundeigentumern gehort Mit den meisten wurde schliesslich eine Einigung erzielt weshalb ab Februar 2022 die Arbeiten beginnen konnten Hierzu wurden auf einem Gebiet von 1 9 Hektar Fichten gefallt die fur ein Moor einen zu hohen Wasserverbrauch haben Ausserdem wurden 30 Dammbauwerke in 19 wasserfuhrende Schlitzgraben eingesetzt Aufgrund fehlender Einwilligungen kann der Hauptgraben noch nicht gestaut werden Das Projekt wurde vom Unternehmerverband Wirtschaftsforderung Starnberg UWS und dem Kreisbauernverband unterstutzt Die Kosten sind mit 100 000 angesetzt und werden zu 90 vom Freistaat Bayern getragen 6 7 Geografie und Geologie BearbeitenDas Wildmoos liegt im aussersten Nordwesten des Landkreises Starnberg auf einer Hohe von 571 m u NHN Im Norden und Osten ist es zusammen mit dem benachbarten Gorbelmoos teilweise von steil ansteigenden Moranenkuppen umgeben Im Westen grenzt es an die Fluren der in einer Gelandemulde liegenden Einode Jexhof im Landkreis Furstenfeldbruck Durch das Wildmoos fliesst der Kellerbach der das Schutzgebiet von seiner Quelle im Nordosten nach Sudwesten durchzieht Das Wildmoos entstand nach dem Ruckzug der Gletscher der Wurmeiszeit als vermoorter Toteiskessel Die Flache von 0 45 km ist eingebettet in die Jungmoranen Landschaft des Voralpinen Moor und Hugellandes 5 Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Zweigestreifte Quelljungfer im Naturschutzgebiet WildmoosDas Zentrum des Wildmooses besteht aus einem lichten Latschen und Birkenmoor die Randbereiche tragen einen teils dichten Bewuchs von Moorspirken und Moorbirken Hier wachsen ebenfalls einige Exemplare der Strauch Birke Sie ist ein sehr seltenes bayernweit bedeutsames Glazialrelikt Auf trockeneren Moorbereichen im Gebiet der ehemaligen Torfstiche findet sich eine flechtenreiche Heidevegetation in feuchteren Lagen die ursprungliche Hochmoorvegetation mit Rundblattrigem Sonnentau Rosmarinheide Scheiden Wollgras und der Moos und Rauschbeere Auf den Wiesen in den Randbereichen wachsen inzwischen selten gewordene Pflanzen wie die Sibirische Schwertlilie und der Schwalbenwurz Enzian Auch der gefahrdete Gelbe Frauenschuh eine bis zu 50 cm grosse Orchidee ist hier noch anzutreffen 5 Die im Wildmoos lange Zeit bestehende langsame Entwasserung stellte nicht nur fur die Hochmoorvegetation sondern auch fur Amphibien und Insekten eine erhebliche Gefahrdung dar Die Renaturierung ist fur auf geeignete Laichgewasser angewiesene Arten wie zum Beispiel die in unseren Breiten vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke oder die Grosse Moosjungfer aus der Familie der Segellibellen von grossem Nutzen 5 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis StarnbergEinzelnachweise Bearbeiten protected planet Naturschutzgebiet Wildmoos protected planet Westlicher Teil des Landkreises Starnberg Moore und Buchenwalder zwischen Etterschlag und Furstenfeldbruck In Natura 2000 Gebiete in Deutschland Bundesamt fur Naturschutz abgerufen am 25 Marz 2023 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Wildmoos Landratsamt Starnberg Abgerufen am 3 Februar 2017 a b c d Renaturierungsplanung fur das Wildmoos Landratsamt Starnberg Abgerufen am 3 Februar 2017 Peter Schiebel Wildmoos wird wieder ein wildes Moos In merkur de Merkur 21 Februar 2022 abgerufen am 23 Februar 2022 Patrizia Steipe Dornroschenschlaf im Toteiskessel In sueddeutsche de SZ 20 Februar 2022 abgerufen am 23 Februar 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Wildmoos Sammlung von Bildern Naturschutzgebiete im Landkreis Starnberg Am Ostufer des Starnberger Sees Ampermoos Gorbelmoos Herrschinger Moos Karpfenwinkel mit Streuwiesen am Starnberger See Leutstettener Moos Maisinger See Mesnerbichl Andechs Schluifelder Moos Wildmoos Gilching Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wildmoos Gilching amp oldid 232167688