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Als Wiener Neustadter Tierschutzerprozess oder Tierschutzcausa wird ein von Marz 2010 bis Mai 2011 gefuhrter Strafprozess gegen mehrere Tierschutzaktivisten vor dem Landesgericht Wiener Neustadt bezeichnet Die Anklage beruhte auf dem Vorwurf die Tierschutzer hatten eine kriminelle Organisation nach 278a 1 des Osterreichischen Strafgesetzbuchs gebildet die fur mehr als 200 Straftaten uber einen Zeitraum von zwolf Jahren verantwortlich gewesen sei Die Ermittlungen seit 2007 die Verhaftungen 2008 und die Verfahrensfuhrung verursachten osterreichweit anhaltende Proteste Am 2 Mai 2011 wurden die Angeklagten in erster Instanz in samtlichen Anklagepunkten auch dem der Bildung einer kriminellen Organisation freigesprochen 2 Trotz teilweiser Berufung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gegen dieses Urteil 3 wurde auch in der letzten verbleibenden Teilanklage am 27 Mai 2014 der Freispruch in allen Punkten bestatigt 4 Demonstration vor dem zustandigen Landesgericht Wiener Neustadt 2010 Zudem wurde im Zuge des Verfahrens grundsatzliche Kritik am 278a StGB laut 5 Folge war eine StGB Reform im Juli 2013 um den Anwendungsbereich des 278a StGB 6 auf den Kernbereich der organisierten Kriminalitat einzuschranken 7 8 und die Verfolgung von Nichtregierungsorganisationen zu verhindern 9 Inhaltsverzeichnis 1 Ermittlungsverfahren 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung einer Sonderkommission 1 3 Ermittlungen und Verhaftungen 1 4 Verdeckte Ermittlungen 1 5 Gerichtsbeschlusse im Vorverfahren 1 6 Abschlussberichte der Polizei 1 7 Weitere Durchsuchungen und Strafantrag 1 8 Anklage 2 Prozess 2 1 Urteil der ersten Instanz und weiteres Vorgehen der Staatsanwaltschaft 3 Weitere Auswirkungen des Prozesses 3 1 Politische Folgen 3 2 Juristische Folgen 3 3 Personliche Folgen fur die Beteiligten 3 4 Wissenschaftliche Aufarbeitung 3 5 Filmische Aufarbeitung 3 6 Bundesamt fur Verfassungsschutz 4 Kritik 4 1 Politische Bedeutung 4 2 Zustandigkeit des Gerichts 4 3 Streitpunkt Schadenshohe 4 4 Kritik an den Ermittlungsbehorden 4 5 Kritik an der Prozessfuhrung 4 6 Kritik am linguistischen Gutachter 4 7 Offentliche Kritik 5 Literatur 6 Filmdokumente 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseErmittlungsverfahren BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Hintergrund des Verfahrens ist eine Anti Pelz Kampagne des Vereins gegen Tierfabriken VGT deren Ziel die osterreichische Bekleidungskette Kleider Bauer war Die Strategie der Tierschutzer bestand insbesondere in regelmassigen Demonstrationen vor den Filialen der Firma Am 17 November 2006 fand ein erstes Treffen des Kleider Bauer Geschaftsfuhrers Peter Graf mit Beamten der Bundespolizeidirektion Wien statt dessen Gegenstand mogliche Vorgehensweisen gegen bestimmtes Verhalten der Demonstranten waren wozu auch Belastigungen von Kunden zahlten Das Landespolizeikommando Wien wurde angewiesen solche Vorfalle zu dokumentieren und gegebenenfalls einzuschreiten 10 Am 1 Dezember 2006 um 2 30 morgens kam es zu einer ersten Sachbeschadigung bei der zwei maskierte Manner fast alle Schaufenster einer Kleider Bauer Filiale in Wien einschlugen und den Haupteingang der Filiale mit Pelz ist Mord beschrifteten 11 Uber die Weihnachtsfeiertage 2006 wurde Buttersaure in eine Filiale in Wien Liesing eingeleitet am 10 Janner 2007 wurde der stark ubelriechende Stoff durch das Turschloss in eine Grazer Filiale eingebracht 12 Die Tater sind bislang nicht ermittelt Ebenfalls im Dezember desselben Jahres wurden angemeldete Demonstrationen der Basisgruppe Tierrechte BAT aufgelost In den offiziellen Begrundungen hiess es die Veranstaltungen stellen eine Gefahrdung der offentlichen Sicherheit dar 13 Nach einer Beschwerde fanden kurz darauf wieder Demonstrationen statt 14 Grundung einer Sonderkommission Bearbeiten In der Nacht vom 3 auf den 4 April 2007 wurden zwei Autos der Inhaberfamilie von Kleider Bauer mit Farbe ubergossen die Reifen wurden aufgestochen Werner und Peter Graf sind Geschaftsfuhrer Bei Kleider Bauer und Hammerle und allein verantwortlich fur die Geschaftspolitik und den Pelzverkauf Pelzverkauf Stopp sonst folgen weitere Aktionen Der Pelzindustrie ihr blutiges Handwerk legen bis alle Kafige leer sind A L F Bekenner innenschreiben 15 Geschaftsfuhrer Peter Graf kontaktierte tags darauf das Innenministerium 16 woraufhin am 5 April ein Treffen mit leitenden Beamten des Innenministeriums und der Bundespolizeidirektion Wien stattfand bei dem die Einrichtung einer Sonderkommission SoKo Bekleidung beschlossen wurde 17 Ziel der Ermittlungen wurden die Demonstranten der Anti Pelz Kampagne Aus internen Dokumenten der Polizei geht hervor dass es keine Indizien fur eine Taterschaft der Demonstranten gab 18 Wahrend der Sitzung hielten Polizisten fest dass bisher kein klarer Zusammenhang zwischen den Demos und den Sachbeschadigungen hergestellt werden konnte E in Beweis oder ganz starke Indizien konnten bisher nicht ermittelt werden 19 In dem Resumeeprotokoll der Grundungssitzung wird auch die Anordnung von Erik Buxbaum zum Ausschopfen samtlicher administrativen Moglichkeiten in Hinblick auf die Untersagung der Demonstrationen festgehalten 19 Der damalige Polizeiprasident Peter Stiedl sagte dies mit dem Verweis auf die bisherigen Untersagungsbemuhungen zu 14 Im Anschluss wurden erneut Kundgebungen untersagt Auch diese Verbote hatten nur kurze Zeit Bestand 14 Mitte Dezember notierte der Soko Leiter Erich Zwettler dazu Die Untersagung von Kundgebungen wird von den Experten fur Versammlungsrecht derzeit fur nicht moglich erachtet 20 Die Soko reagierte auf diese Erkenntnis indem sie den Demonstrationen mindestens zwei WEGA Beamte am besten mit Dienstfahrzeug ausgestattet zur Pravention und bei Bedarf zur Repression beistellte mit der Absicht die Tierschutzer in der Offentlichkeit in das Licht besonders gefahrlicher Demonstranten zu rucken 21 Neben den vehementen Bemuhungen der Grafs die Demonstrationen vor ihren Geschaften zu verunmoglichen vermutet einer der Angeklagten dass die Grafs bei den Behorden auch offene Turen einrannten Angeklagte verwiesen darauf dass etwa das Landesamt fur Verfassungsschutz und Terrorismusbekampfung LVT bereits seit 2006 bei wirtschaftsnahen Veranstaltungen durch das Vorstellen von Praventivmassnahmen ein Bedrohungsszenario durch die Tierrechtsbewegung herbeigeredet habe und stellten die Entwicklungen in einen Kontext internationaler Repressionen gegen die Tierrechtsbewegung 22 Ermittlungen und Verhaftungen Bearbeiten Die Sonderkommission wurde aus mindestens 32 Beamten verschiedener Abteilungen der Polizei sowie des Verfassungsschutzes und der Terrorismusbekampfung gebildet und ermittelte seit 10 April 2007 wegen Sachbeschadigung gegen die Verdachtigten Es kam im Laufe der Ermittlungen zu umfassenden Observationen in Form von Lauschangriffen Peilsendern Online Uberwachungen Beschattungen und verdeckten Ermittlungen gegen eine grosse Anzahl von Personen Acht Monate nach Beginn der Ermittlungen der SoKo berichtete diese am 18 Dezember 2007 dem Generaldirektor der Polizei bis auf eine DNA Spur auf einem Pflasterstein keine Ermittlungsergebnisse vorweisen zu konnen Trotz des Ausbleibens von Ermittlungsergebnissen beantragte die Sonderkommission im Janner 2008 Videouberwachungen und brachte hierbei erstmals den Verdacht vor dass die Tierschutzer eine kriminelle Vereinigung gebildet hatten 23 Am 21 Mai 2008 wurden im Zuge einer osterreichweiten Razzia durch die Polizei neun Aktivisten und eine Aktivistin unterschiedlicher Tierrechtsorganisationen darunter VGT Obmann Martin Balluch und weitere VGT Mitglieder festgenommen und bis zu 105 Tage in Untersuchungshaft genommen 24 Bei den 23 Hausdurchsuchungen wurden umfangreiche Beschlagnahmungen vorgenommen darunter auch der Grossteil der Infrastruktur des VGT inklusive Spenderdatenbanken Buchhaltung und die Konto Zugangsdaten 25 26 Die Verhaftung war Anlass fur massive Kritik innerhalb und von ausserhalb Osterreichs da die Betroffenen keine Akteneinsicht erhielten und lange Zeit unklar blieb was genau ihnen vorgeworfen wurde Die Polizei konnte keine Delikte konkreten Verdachtigen zuordnen und liess zentrale Vorwurfe wie einen Brandanschlag in einer Jagdhutte der tatsachlich ein bereits aufgeklarter Unfall gewesen war wieder fallen behielt die Personen aber weiterhin in Untersuchungshaft Ebenso fallen gelassen wurde die Anschuldigung gegen Christian Moser Sprengstoff gehortet zu haben da sich die verdachtige Substanz als Sojamilch herausstellte 27 Martin Balluch erhielt nach eigenen Angaben zur Begrundung fur seine Untersuchungshaft einen 1500 seitigen Auszug der Ermittlungsakte in dem sein Name dreimal im Zusammenhang mit Zeitungsinterviews oder von ihm verfassten Artikeln erwahnt worden war 28 Mehrere Gefangene traten aus Protest gegen dieses Vorgehen in einen Hungerstreik 29 Die Inhaftierung sorgte osterreichweit und international fur Proteste Nach mehr als drei Monaten ordnete die Oberstaatsanwaltschaft Wien schliesslich die Freilassung der Tierschutzer an da die Dauer der Untersuchungshaft im Hinblick auf das zu erwartende Strafmass unverhaltnismassig zu werden drohte 30 Seit 2009 wird auch gegen eine Richterin des Unabhangigen Verwaltungssenats ermittelt die Strafbescheide gegen einige Tierschutzer wegen Jagdstorung und Falschparkens in Hohe von 200 Euro aufgehoben hatte Als sich Martin Balluch kurze Zeit spater in einem Onlineforum lobend uber die Richterin ausserte und meinte Jagdstorungen konnten nun mit richterlicher Ruckendeckung ablaufen gab dies fur die Ermittler Anlass zu der Annahme er habe die Richterin zum Amtsmissbrauch zugunsten der beschuldigten Tierschutzer angestiftet Laut Albert Steinhauser wurde auch das Telefon der Richterin abgehort 31 32 33 Verdeckte Ermittlungen Bearbeiten Im November 2010 wurde bekannt dass die Polizei ab 2007 34 auch eine verdeckte Ermittlerin in den VGT eingeschleust hatte die wahrend ihrer 16 Monate dauernden Ermittlungen in engem personlichem Kontakt mit mehreren Angeklagten stand 35 Die verdeckte Ermittlerin unter dem Decknamen Danielle Durand wurde bis zum Nachweis ihrer Existenz durch die Angeklagten auch vor Gericht von ihren Vorgesetzten geleugnet Berichte uber ihre Tatigkeiten wurden dem Verfahrensakt vorenthalten 36 Peter Pilz ein Politiker der Partei Die Grunen und die Verteidigung meldeten Zweifel uber die Rechtmassigkeit ihres Einsatzes an Nach ihrer Enttarnung wurde die verdeckte Ermittlerin von der Verteidigung als Entlastungszeugin beantragt Proteste folgten der Ankundigung der Richterin Arleth diese Schlusselzeugin der Verteidigung nur unter Ausschluss der Offentlichkeit zuzulassen Arleth liess die Befragung schliesslich offentlich zu bestand aber darauf die verdeckte Ermittlerin kontradiktorisch per Videoubertragung aus einem Nebenraum des Gerichts in den Verhandlungssaal einzuvernehmen Diese Entscheidung begrundete die Richterin damit dass die Ermittlerin vor den Angeklagten geschutzt werden musse 37 Somit konnte die Verteidigung keine direkten Fragen an ihre wichtigste Zeugin richten Dennoch entlastete die Ermittlerin mit ihrer Aussage die Angeklagten Nachdem sie mehrere Monate lang das Vertrauen der Angeklagten genossen und eng mit ihnen zusammengearbeitet hatte gab sie an weder kriminelle Aktivitaten noch deren Planung erlebt zu haben 38 39 40 41 42 43 44 45 Die Aufgabe Durands lag in der Gefahrenabwehr laut dem Sicherheitspolizeigesetz 46 ferner beschaffte sie DNA Spuren der Verdachtigen 47 Sie verfasste einen 96 Seiten umfassenden Bericht der von Peter Pilz veroffentlicht wurde 48 Nach ihren Angaben war ihr die Vertrauensperson 481 nicht bekannt 49 Ende Janner 2011 wurde bekannt dass die Polizei von April bis November 2007 eine weitere als Vertrauensperson 481 bezeichnete Verbindungsperson in die Tierschutzergruppe eingeschleust hatte Auch diese Ermittlungskraft die offenbar wahrend der Verbussung einer Ersatzfreiheitsstrafe rekrutiert wurde 50 stellte keine strafbaren Handlungen fest 51 52 In einer Pause der Verhandlung am 24 Janner 2011 begab sich ein orange gekleideter Mann in das Zimmer in dem sich die Verdeckte Ermittlerin Danielle Durand aufhielt Der Anwalt Traxler wies die Richterin auf eine mogliche Absprache hin auf Nachfrage gab der Mann in Orange an dass er nicht direkt in die Ermittlungen involviert sei 53 Der Mann in Orange erschien auch bei der Befragung der Vertrauensperson 54 Gerichtsbeschlusse im Vorverfahren Bearbeiten Die Untersuchungsrichterin hat in der Haftprufungsverhandlung uber die zehn Tierrechtsaktivisten Untersuchungshaft verhangt Den daraufhin erhobenen Rekurs durch die Inhaftierten gegen diese Beschlusse lehnte das Oberlandesgericht Wiens ab Am 13 August 2008 wurde einer der Inhaftierten vom Untersuchungsrichter im Zuge der dritten Haftprufungsverhandlung durch die Aufhebung der Untersuchungshaft freigelassen da keine Tatbegehungsgefahr mehr bestehe Die von der Oberstaatsanwaltschaft Wien angeordnete Freilassung der ubrigen U Haftlinge erfolgte am 2 September 2008 Sieben der zehn Beschuldigten erhoben gegen die Verhangung der Untersuchungshaft eine Grundrechtsbeschwerde beim Obersten Gerichtshof Dieser wies im Oktober 2008 die Beschwerde jedoch ab und stellte fest dass durch die Untersuchungshaft das verfassungsrechtlich gewahrleistete Grundrecht auf personliche Freiheit der Beschwerdesteller nicht verletzt worden sei 55 Die beschuldigten Tierrechtsaktivisten erhoben auch gegen ihre Festnahmen Hausdurchsuchungen und deren Vollzug Beschwerden Das Oberlandesgericht Wien wies Mitte Oktober 2008 diese Rechtsmittel ab und stellte fest dass die Vorgehensweise der Sicherheitsbehorden rechtmassig und verhaltnismassig gewesen sei 56 Abschlussberichte der Polizei Bearbeiten Anfang April 2009 legte die Polizei der Staatsanwaltschaft den Abschlussbericht uber die Ermittlungsergebnisse der letzten Jahre vor Der Abschlussbericht sollte der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt weitere Beweise fur die geplante Anklageerhebung liefern 57 Der VGT und die Beschuldigten ausserten sich dazu im April 2009 in einer Pressekonferenz und per Aussendungen uber ihre Homepage 58 und kritisierten den Inhalt des Abschlussberichtes 59 60 61 62 63 64 Wie bereits zuvor mit Teilen der Ermittlungsakten 65 und spater mit einigen Strafantragen 66 geschehen veroffentlichte ein Teil der Betroffenen eine kommentierte Version der sie betreffenden Abschlussberichte im Internet um ihrer Kritik Glaubwurdigkeit zu verleihen 58 Der VGT fand in den Abschlussberichten der Ermittler keine hinreichende Grundlage dafur dass Polizei und Staatsanwaltschaft von einer kriminellen Organisation fur die Durchsetzung von Tierrechten in Osterreich ausgingen Ihre Hauptkritikpunkte waren dass in den Abschlussberichten nicht erklart wurde wieso die beschuldigten Personen fur jene aufgelisteten Taten verantwortlich sein sollten und warum entlastende Ermittlungsergebnisse unterschlagen wurden In einem im Bericht zitierten linguistischen Gutachten wurde behauptet dass Obmann Balluch einzelne Bekennerschreiben aus seinem tausende Texte umfassenden journalistischen Archiv verfasst haben sollte Die Aussagekraft dieses Gutachtens sei allerdings von mehreren anderen Linguisten stark kritisiert und angezweifelt worden Kritiker der Verfolgung der Beschuldigten bemangeln dass die aufgrund privater Meinungen geausserte Gesinnung als Beweis von Schuld an Straftaten gewertet werden konnte und ordnungsgemass angemeldete friedlich verlaufende Kundgebungen durchwegs als militant bezeichnet und anschliessend als kriminelle Tatbestande zu nur behaupteten Taterschaften addiert worden seien Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken kritisiert dass verfassungsrechtlich geschutztes zivilgesellschaftliches Engagement so mit kriminellen Tatbestanden gleichgesetzt werde 67 Weitere Durchsuchungen und Strafantrag Bearbeiten Am 10 Juni 2009 wurden erneut Hausdurchsuchungen an drei Adressen eines der Verdachtigten durchgefuhrt obwohl die Unterkunft des Tierschutzers bereits 2008 durchsucht worden war Etwa 15 Tierschutzaktivisten blockierten durch einen Sitzstreik den Eingang einer Wohnung in Wien Meidling um auf die aus ihrer Sicht ungerechtfertigten anhaltenden Zwangsmassnahmen hinzuweisen bis sie schliesslich von der WEGA weg getragen wurden 68 Im Zuge mehrerer erneuter Medienberichte zu diesem Fall gab auch die Justizministerin Claudia Bandion Ortner im ORF am 16 Juni 2009 ein Interview in dem sie es ablehnte inhaltliche Aussagen zu einem laufenden Verfahren abzugeben aber bestatigte dass im Justizministerium ein eigenes Team prufe ob Anklage gegen die beschuldigten Tierschutzer erhoben werden sollte 69 70 71 Mitte August reichte die Staatsanwaltschaft einen 218 Seiten umfassenden Strafantrag ein Darin wurden vier der zehn Personen die auch in Untersuchungshaft waren ausschliesslich nach 278a StGB angeklagt so auch der Hauptverdachtige Martin Balluch Delikte wie Brand oder Buttersaureanschlage wurden fallen gelassen Die Staatsanwaltschaft erklarte im August 2009 sie ermittle weiter gegen 20 Personen unter anderem wegen Brandstiftung krimineller Organisation und schwerer Sachbeschadigung 72 Laut dem Gesamtbericht uber den Einsatz besonderer Ermittlungsmassnahmen im Jahr 2008 waren im konkreten Fall 267 Personen uberwacht worden Ein Grossteil der Ergebnisse aus diesen Uberwachungsmassnahmen wurde im Gerichtsakt nicht zur Einsicht freigegeben Albert Steinhauser Justizsprecher der Grunen reichte am 28 Janner 2010 eine Anfrage an die Bundesministerin fur Justiz ein um grundlegende Fragen zur Rechtmassigkeit und Angemessenheit dieser Vorgange zu klaren 73 Am 15 Februar 2010 uberreichten 220 Personen der Staatsanwaltschaft Wien Selbstanzeigen nach dem Paragraphen 278a StGB weil sie der Auffassung seien dass auch sie bei der vorliegenden Beweislage nach diesem Gesetz verfolgt werden mussten Auf einer Pressekonferenz des VGT zu diesem Anlass wurde kritisiert die Grenzziehung zwischen legal und illegal sei unklar Politisch Arbeitende hatten dadurch keine Rechtssicherheit mehr fur ihre Aktivitaten 74 Bis zum Herbst 2010 erfolgten insgesamt 300 solcher Selbstanzeigen Wahrend die meisten der Anzeigen nur die Pauschalvorwurfe des Strafantrags enthalten 75 sind zwei dieser Anzeigen in allen Details analog zu der Anklageschrift zweier Angeklagten verfasst 76 77 Alle Selbstanzeigen sind mit dem Verweis eingestellt worden dass die beschriebenen Tatigkeiten nicht strafbar waren Eine Anfrage ans Justizministerium steht aus 78 79 Stand Anfang Februar 2011 Anklage Bearbeiten In der Anklageschrift wurden verschiedene Tatbestande aufgefuhrt die nach Ansicht der Staatsanwaltschaft den Angeklagten zuzuordnen waren darunter die Bildung einer kriminellen Vereinigung Sachbeschadigung dauernde Sachentziehung unerlaubter Besitz einer gefahrlichen Waffe 80 Widerstand gegen die Staatsgewalt durch das Anrempeln eines Polizisten 81 das Klopfen an das Autofenster einer Mitarbeiterin von Kleider Bauer 82 und Tierqualerei im Rahmen einer Schweinebefreiung 83 Als Indiz fur die Bildung einer kriminellen Vereinigung wurde die Verwendung von Datenverschlusselungstechniken beim VGT angefuhrt 84 In seinem Schlusspladoyer ausserte der Staatsanwalt Wolfgang Handler die Ansicht dass die seiner Ansicht nach bestehende Organisation so gut getarnt sei dass sie die Strukturen und Veranstaltungen der BAT Basisgruppe Tierrechte und des VGT Verein gegen Tierfabriken als Basis fur kriminelle Handlungen hatte nutzen konnen ohne dass die anderen Mitglieder der BAT oder des VGT die Vertrauensperson die verdeckte Ermittlerin oder die Ermittlungsbehorden etwas davon hatten bemerken konnen 85 Die prinzipielle Gewaltbereitschaft der Angeklagten sah Handler unter anderem dadurch bestatigt dass Martin Balluch 1996 in einem E Mail an seinen Vater schrieb dass er gerne einen Gartenschlauch durch das Fenster eines Firmenleiters gesteckt und aufgedreht hatte Chris Moser habe Flugzettel mit der Aufschrift Jager toten verteilt 86 Prozess BearbeitenAm 2 Marz 2010 begann der Prozess gegen elf mannliche und zwei weibliche Beschuldigte darunter drei Angeklagte die erst 18 Tage vor Prozessbeginn erfahren hatten dass sie angeklagt werden sollten Sie beanstandeten die kurze Vorbereitungszeit da die Hauptakte rund 20 000 Seiten umfasste mit den dazugehorigen Uberwachungsprotokollen etwa 200 000 Seiten Der Antrag auf Prozessverschiebung eines Verteidigers der den Akt erst wenige Tage vor Prozessbeginn erhalten hatte wurde von Richterin Sonja Arleth mit dem Hinweis abgelehnt dass laut Strafprozessordnung nicht mehr als zwei Wochen Vorbereitungszeit gewahrt werden mussten Alle Angeklagten bekannten sich nicht schuldig Die Pladoyers ihrer funf Verteidiger bezogen sich hauptsachlich auf die ihrer Auffassung nach unangemessene Anklage als kriminelle Organisation da sie wesentliche Merkmale dafur nicht in der Anklageschrift finden konnten und die Staatsanwaltschaft den Angeklagten keine entsprechenden Straftaten anlaste Sechs der Angeklagten wurde ausschliesslich die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation vorgeworfen Dementsprechend wurden ihnen auch vom Staatsanwalt keine kriminellen Handlungen angelastet Stattdessen argumentierte er dass sie in dem Wissen damit Straftaten zu fordern legale Handlungen gesetzt hatten Im Laufe der offentlichen Verhandlung sorgten einige Vorfalle fur Proteste im Publikum Es kam daraufhin zu Saalverweisen durch die Richterin Die Medien berichteten besonders uber diesen Vorgang Der Erstangeklagte Martin Balluch fugte zusammenhangslos mitten in einen Satz die Wendung Bli bla blu ich glaub die Richterin hort mir nicht zu ein und fuhrte den Satz weiter ohne dadurch die Aufmerksamkeit der Richterin zu erlangen Richterin Arleth liess keine Beweise zur Entkraftung eines linguistischen Gutachtens eines ehemaligen Lehrers einer Allgemeinbildenden Hoheren Schule zu dessen Seriositat von mehreren international anerkannten Experten scharf kritisiert worden war Als daraufhin lautstarke Proteste des Publikums ertonten verwies sie mehrere Reihen im Publikum des Saales Da diese sich weigerten freiwillig zu gehen und die anwesenden Beamten sie nicht entfernen konnten liess die Richterin die Verhandlung unterbrechen Am Prozess herrschte reges Medieninteresse und alle grossen Printmedien und TV Stationen Osterreichs entsandten Berichterstatter viele berichteten weiter uber aktuelle Neuigkeiten zum Fall Der erste Prozesstag wurde von einer lautstarken Kundgebung vor dem Gerichtsgebaude begleitet Noch im Verhandlungssaal waren die teilweise auf den Verlauf im Gericht abgestimmten Musikstucke zu horen 87 88 Die Internetausgabe des Standard berichtete per Live Ticker von den Verhandlungen 89 Am 31 Marz 2011 dem letzten Verhandlungstag vor der einen Monat spater geplanten Urteilsverkundung gab Richterin Arleth bekannt den gerichtlich bestellten Sprachgutachter der den erstangeklagten Martin Balluch als Verfasser von Bekennerschreiben schwer belastet hatte nicht mehr zu berucksichtigen da er nicht in der Lage gewesen ware im Prozess aufgezeigte Unschlussigkeiten in seinem Gutachten aufzuklaren Daraufhin beantragte der Staatsanwalt und auch erneut die Verteidigung die Bestellung eines neuen Gutachters Als die Richterin dies ablehnte erklarte der Staatsanwalt sich die Geltendmachung einer Nichtigkeitsbeschwerde wegen dieses moglichen Verfahrensfehlers vorzubehalten Am selben Tag hatte der Staatsanwalt fur Aufsehen gesorgt indem er die Anklage erneut ausdehnte Kurz bevor die Schlusspladoyers beginnen sollten erhob er Anklage wegen Sachbeschadigung dauerhaftem Sachentzug und Tierqualerei bei einer Nerzbefreiung aus dem Jahr 1997 bei dem laut Aussage des sich damit selbst belastenden Hauptzeugen der Anklage drei der Beschuldigten beteiligt gewesen sein sollen Die Angeklagten bestritten diese Vorwurfe und wiesen auf den Umstand hin dass der Belastungszeuge versuche der Vereinsleitung des VGT zu schaden seit er im Jahr 2002 wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von Spendengeldern als Obmann abgewahlt worden war Auch ware fragwurdig wieso dieser Vorwurf erst nach einem Treffen des Zeugen mit dem Staatsanwalt am Vortag erhoben worden ware da der Zeuge bei seinen mehrfachen Aussagen bei der Polizei und spater vor Gericht niemals etwas von diesem Vorfall erwahnt hatte 90 91 Laut dem Anwalt Traxler beliefen sich die Gesamtkosten des Verfahrens auf sieben Millionen Euro 92 Urteil der ersten Instanz und weiteres Vorgehen der Staatsanwaltschaft Bearbeiten Alle Angeklagten wurden am 2 Mai 2011 in allen Anklagepunkten freigesprochen 2 Die Richterin fuhrte in der Urteilsbegrundung an dass weder die Existenz einer kriminellen Organisation belegt werden konnte noch dass es Beweise fur die weiteren angeklagten Straftaten gegeben habe Fur ein kriminelles Zusammenwirken von VGT und BaT gebe es keinerlei Indizien Wesentlichen Beweiswert schrieb Arleth den Berichten der verdeckten Ermittlerin Danielle Durand zu Der Einsatz Durands ab dem 1 Januar 2008 sei ohne Genehmigung erfolgt und die Erklarungen des Soko Leiters Erich Zwettler hierzu eine schlichte Schutzbehauptung 93 Das Gutachten Wolfgang Schweigers wurde fur unbestimmt und nicht nachvollziehbar befunden der fruhere VGT Obmann Plank der eine belastende Zeugenaussage zu einer Nerzbefreiung tatigte wurde fur nicht glaubwurdig befunden aus beiden Grunden wurde der Vorwurf der Beteiligung an einer Nerzbefreiung gegen Martin Balluch und Jurgen Faulmann vom Gericht fallen gelassen 94 Der Vorwurf eines Brandanschlages auf den Circus Knie in Linz wurde fallen gelassen da durch den Gutachter Schweiger nicht bewiesen werden konnte dass die Bekennerschreiben von Balluch verfasst wurden 95 Der Vorwurf des Bewerfens einer Kleider Bauer Filiale in Gumpoldskirchen mit Steinen sowie des Beschadigens von nahe gelegenen Plakaten einer Reptilienmesse wurde wegen des Fehlens von Beweisen fallen gelassen Felix Hnat wurde im Zweifel vom Vorwurf des Widerstands gegen die Staatsgewalt freigesprochen 96 Der Vorwurf gegen Jurgen Faulmann eine Schweinebefreiung durchgefuhrt zu haben wurde fallen gelassen da Rekonstruktionen der Bewegungen Faulmanns durch Telefonprotokolle nahelegten dass Faulman nicht genugend Zeit fur eine Befreiung gehabt hatte 97 Ebenso wenig konnte nachgewiesen werden dass die Angeklagten an einem Anschlag auf das Auto eines Miteigentumers von Kleider Bauer beteiligt waren und dass die Angeklagte Koch auf einer Aktionarsversammlung der Firma Escada Drohungen gegen das Unternehmen getatigt hatte 98 Die Freispruche sind bezuglich des zentralen Tatvorwurfs der Bildung einer kriminellen Vereinigung seit Juni 2012 rechtskraftig Damit ist der Prozess fur alle ausschliesslich nach 278a StGB Angeklagten zu denen auch der Hauptangeklagte Martin Balluch zahlt abgeschlossen Bezuglich der weiteren Tatvorwurfe Notigung Sachbeschadigung Widerstand gegen die Staatsgewalt und Tierqualerei hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hingegen am 29 Juni 2012 Berufung eingelegt 99 Diese Vorwurfe betreffen funf der ursprunglich 13 Beschuldigten 100 Wenige Tage nachdem die Staatsanwaltschaft ihren Revisionsantrag bekanntgab kundigte sie an Martin Balluch wegen der Anstiftung zum Amtsmissbrauch anzuklagen Er soll 2007 eine Richterin des Unabhangigen Verwaltungssenats zur Aufhebung von Strafbefehlen gegen mehrere Tierschutzer in Hohe von jeweils 200 Euro wegen Jagdstorungen angestiftet haben 99 Damit brachte sie einen Punkt zur Anklage in dem bereits seit langerer Zeit erfolglos gegen Balluch ermittelt worden war Auch die Richterin wurde Ziel von Ermittlungen und Hausdurchsuchungen Neben inhaltlicher Kritik an der Anklage brachte Balluch auch Verwunderung daruber zur Sprache dass dieses Verfahren von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gefuhrt werde da keine der betroffenen Personen oder Ortlichkeiten einen raumlichen Bezug zum Gerichtsbezirk Wiener Neustadt hatten 101 Weitere Auswirkungen des Prozesses BearbeitenPolitische Folgen Bearbeiten Nach den Freispruchen beschloss der osterreichische Nationalrat auf Betreiben von SPO und Grunen im Oktober 2011 eine Evaluierung des aufgrund des Prozesses heftig kritisierten 278a StGB Im Juli 2012 kundigte Justizministerin Beatrix Karl einen Anderungsvorschlag an nach dem kunftig eine Gruppe nur noch dann als kriminelle Organisation gilt wenn sie mit strafwurdigen Mitteln auf finanzielle Gewinne aus ist In der bisherigen Fassung gilt dies auch fur eine Gruppe die erheblichen Einfluss auf Politik und Wirtschaft anstrebt Hintergrund ist dass die Anklage nach 278a StBG im Tierschutzerprozess ganz wesentlich mit Kampagnen gegen den Pelzhandel und die Schweinemast begrundet worden war da diese zeigten dass die angebliche kriminelle Organisation Einfluss auf Politik und Wirtschaft anstrebe Nach Einschatzung des Verfassungsrechtlers Bernd Christian Funk waren die angeklagten Tierschutzer nach der vorgeschlagenen Anderung aus dem Schneider gewesen 102 Die Gesetzesanderung wurde teils begrusst 103 104 teils aber auch als nicht weitgehend genug kritisiert 105 Weitere politische Initiativen betreffen insbesondere die Hohe der finanziellen Entschadigung von zu Unrecht Beschuldigten Dies betrifft vor allem den Ersatz von Verteidigungskosten der derzeit unabhangig von der Hohe der tatsachlichen Verteidigungskosten bei 1 250 Euro und damit weit unter den ca 400 000 Euro liegt welche die Beschuldigten im Verfahren alleine an direkten Verteidigungskosten zu tragen haben Die Beschuldigten im Tierschutzerprozess stehen daher trotz rechtskraftiger Freispruche vor dem finanziellen Ruin Im Mai 2011 sprachen sich alle im osterreichischen Nationalrat vertretenen Parteien mit Ausnahme der OVP fur eine Erhohung der Entschadigung aus 106 Martin Balluch und der Nationalratsabgeordnete Johann Meier brachten im Juni 2012 eine Petition ins Parlament ein welche die Erhohung des Kostenersatzes fordert 107 Dies steht auch im Kontext einer generellen Kritik an den hohen Kosten fur Kopien die von den Angeklagten zu tragen sind Wer als Angeklagter Kopien der Ermittlungsakten benotigt muss in Osterreich pro Seite 1 10 Euro bezahlen scannt man die Unterlagen selbst oder fotografiert sie ab sind 60 Cent pro Seite zu zahlen Im Falle der Verfahrensakte im Tierschutzerprozess wurde dies auf 220 000 Euro fur eine vollstandige Ablichtung hinauslaufen 108 Kritikern zufolge stunden die Kosten in keinerlei Zusammenhang mit dem tatsachlichen Aufwand und gefahrdeten die Waffengleichheit zwischen Anklage und Verteidigung und damit das Recht auf ein faires Verfahren Im Dezember 2011 hob der osterreichische Verfassungsgerichtshof die entsprechenden Gebuhrenregelungen fur Kopien mit selbst mitgebrachten Geraten wie Digitalkameras mit Wirkung zum 1 Juli 2012 auf da es sich beim Scannen oder Fotografieren ohne Zuhilfenahme der Gerichtsinfrastruktur lediglich um eine zeitgemasse Form der Abschriftnahme handele die seit jeher kostenfrei moglich ist 109 Die Grunen fordern zudem die Entschadigung fur zu Unrecht erlittene Untersuchungshaft von derzeit 50 Euro pro Tag auf bis zu 100 000 Euro pro Monat zu erhohen 110 Juristische Folgen Bearbeiten Gleich nach Ende des Verfahrens wurden diverse Strafanzeigen gegen Personen gestellt die direkt oder indirekt an der Anklage beteiligt waren Erich Zwettler Leiter der Sonderkommission wurde gemeinsam mit drei weiteren Beamten von Albert Steinhauser Justizsprecher der Grunen wegen Amtsmissbrauchs falscher Beweisaussage Freiheitsentziehung und Urkundenunterdruckung bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt Begrundet wurde dies mit der Manipulation von Beweisen der Vertuschung entlastender Ermittlungsergebnisse Falschaussagen bezuglich des Einsatzes der verdeckten Ermittlerin Danielle Durand vor Gericht sowie der weiterhin verweigerten Akteneinsicht Der Vorwurf der Freiheitsentziehung wurde damit begrundet dass die Polizei Sachverhalte bewusst falsch dargestellt hatte um die Untersuchungshaft der Beschuldigten aufrechtzuerhalten 111 Die Verfahren wurden von der Korruptionsstaatsanwaltschaft im September 2011 eingestellt Von Seiten der Betroffenen wurden Fortfuhrungsantrage gestellt Nachdem der Unabhangige Verwaltungssenat bereits argumentiert hatte dass Zwettler als Soko Leiter nichts von dem Einsatz Durands nach dem 31 Dezember 2007 gewusst haben musse schliesslich gebe es ja auch jedes Jahr zahlreiche Falle sexuellen Kindesmissbrauchs ohne dass nahe Angehorige etwas bemerkten 112 stellte die Staatsanwaltschaft Wien das Verfahren im Juni 2012 mit ebendieser Begrundung ein 113 Auch gegen Staatsanwalt Wolfgang Handler wurde von Albert Steinhauser Anfang 2011 eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs angekundigt 114 bis heute allerdings nicht eingebracht Nach Bekanntwerden der Anklage gegen Martin Balluch wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch im Juli 2012 kundigte dieser ebenfalls eine Anzeige gegen Handler an da dieser wiederholt nachweisbar falsche Zeugenaussagen vor Gericht zu Lasten von Balluch toleriert habe wahrend er mogliche Falschaussagen zugunsten von Tierschutzern fanatisch verfolge 115 Zudem wurde von VGT Mitgliedern Anzeige gegen das Bundesamt fur Verfassungsschutz und Terrorismusbekampfung BVT wegen Verleumdung ubler Nachrede und Amtsmissbrauchs gestellt 116 Hintergrund ist dass in den Verfassungsschutzberichten des BVT trotz der Freispruche weiterhin von militanten Tierrechtsgruppen die Rede ist denen die aus der Anklage bekannte Doppelstrategie aus legalen und illegalen Aktionen angelastet wird Nach Ansicht der Betroffenen ist aus den Berichten klar ersichtlich dass hiermit der VGT gemeint ist die Anschuldigungen die sich im Prozess als haltlos herausgestellt hatten wurden hier einfach weiter erhoben Eine analoge Anzeige wurde aufgrund des 2012 erschienenen Verfassungsschutzberichtes gestellt 117 Martin Balluch stellte Strafanzeige gegen Wolfgang Schweiger wegen falscher Beweisaussage aufgrund seines heftig kritisierten Sprachgutachtens Die Staatsanwaltschaft Wien gab im Januar 2012 die Einstellung des Verfahrens bekannt da nicht nachgewiesen sei dass Schweiger wissentlich ein falsches Gutachten erstellt hatte 112 Daraufhin strengte Balluch gegen Schweiger eine Zivilklage auf Schadenersatz in Hohe von 35 000 Euro an Balluch und Schweiger einigten sich im Oktober 2012 aussergerichtlich auf die Zahlung des vollen Betrages Balluch zog dafur die Klage zuruck 118 Zudem ist seit November 2010 beim Unabhangigen Verwaltungssenat eine Beschwerde von Balluchs Verteidiger Stefan Traxler wegen des nach Darstellung der Verteidigung rechtswidrigen Einsatzes der verdeckten Ermittlerin Danielle Durand anhangig obwohl der Senat uber derartige Beschwerden binnen sechs Monaten zu entscheiden hat 112 Im Juli 2011 wurde bekannt dass gegen Blogger Jorg Wipplinger auf Anregung der ehemaligen Soko Beamtin Bettina Bogner Ermittlungen wegen Beeinflussung eines Strafverfahrens und ubler Nachrede aufgenommen wurden Wipplinger hatte im Mai 2010 ein Interview mit Stefan Traxler auf seinem Videoblog publiziert in dem Traxler schwere Vorwurfe gegenuber Polizei und Staatsanwaltschaft erhoben hatte Unter anderem ging es dabei um Beweismittelunterdruckung Da Traxler in dem Interview auch den Vorwurf erhob dass Kleider Bauer die finanziellen Folgen eines Buttersaureanschlags ubertrieben habe wurde Wipplinger kurz darauf von Kleider Bauer mit einer Klage bedroht und erklarte sich angesichts des veranschlagten Streitwerts von 50 000 Euro zur Loschung des Interviews und einer Zahlung in Hohe von 5 000 Euro bereit 119 Wipplinger bezeichnete die Vorwurfe als skurril da er selbst wahrend des Interviews gar nichts gesagt habe und aufgrund der Klagedrohung von Kleider Bauer das Video nur kurz im Netz gestanden habe wodurch nur ein paar hundert Leute es gesehen haben durften 120 Ein unbeteiligter Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurde am Tag der Urteilsverkundung von einer ORF Kamera dabei gefilmt wie er aus einem Fenster des Gerichtsgebaudes mit den Handen einen Schuss in die vor dem Gericht feiernde Menge andeutete 121 Nachdem die Aufnahmen im August 2012 publik wurden musste er sein Amt als stellvertretender Mediensprecher der Staatsanwaltschaft abgeben Das Strafverfahren wegen gefahrlicher Drohung wurde eingestellt der Staatsanwalt muss sich jedoch disziplinarrechtlich verantworten 122 Personliche Folgen fur die Beteiligten Bearbeiten Die meisten der Angeklagten hatten mit dem Verlust der Arbeitsstelle Verdienstausfall oder Verzogerungen von Bildungsabschlussen personliche und finanzielle Folgen zu tragen Die mediale Berichterstattung hob vor allem Chris Moser hervor der jede Woche 700 km aus Tirol zum Prozess nach Wiener Neustadt anreisen musste und deswegen seine Arbeitsstelle als Restaurator verlor Da er regelmassig vor Gericht erscheinen musste galt er zudem fur das Arbeitsamt nicht als jobsuchend und erhielt kein Arbeitslosengeld Um die Betreuung seiner drei Kinder zu gewahrleisten kundigte seine Frau ihre Stelle Die Familie ernahrte sich wahrend des Prozesses von Spenden 123 124 125 die unter anderem uber eine Unterstutzergruppe auf Facebook gesammelt wurden 126 Auch andere Angeklagte waren auf private Spenden und Unterstutzung durch Benefizveranstaltungen angewiesen 123 Der Physiker Elmar Volkl und der Volkswirt Felix Hnat mussten die Arbeit an ihren Dissertationen unterbrechen letzterer musste im Alter von 28 Jahren wieder bei seinen Eltern einziehen und erhielt kein Arbeitslosengeld 127 Da die Staatsanwaltschaft gegen den Freispruch Hnats Berufung eingelegt hat und ihm weiterhin versuchte schwere Notigung wegen der Teilnahme an Anti Pelz Demonstrationen vorwirft berichtete Hnat im Oktober 2012 weiterhin von Sozialhilfe zu leben und keine Arbeit zu finden weil er wegen des noch ausstehenden Verfahrens keinem Arbeitgeber versprechen konne regelmassig zur Arbeit zu erscheinen 128 Auch der Angeklagten Sabine Koch wurde das Arbeitslosengeld gestrichen weil sie aufgrund des Prozesses einen Weiterbildungskurs nicht besuchen konnte 129 Martin Balluch stellte die psychischen Belastungen und seinen personlichen finanziellen Ruin in einem nach Prozessende erschienenen Buch dar 130 Die direkten Verteidigungskosten fur die Beschuldigten belaufen sich auf 5 2 Millionen Euro im Durchschnitt also 400 000 Euro pro Person 107 Diese Kosten sind auch nach den rechtskraftigen Freispruchen von den Angeklagten zu tragen Grund ist dass in Osterreich ein pauschaler Kostenersatz in Hohe von 1 250 Euro fur Verfahrenskosten gilt wobei die Hohe der Verteidigungskosten nicht relevant ist 107 Zudem gibt es pro Tag ungerechtfertigter Untersuchungshaft 25 Euro Entschadigung Insgesamt steht daher den Freigesprochenen eine Zahlung von maximal 11 650 Euro zu 128 Bereits im Mai 2011 kundigten die Freigesprochenen an die Republik Osterreich auf eine deutlich hohere Entschadigung zu verklagen 131 Im Oktober 2012 schliesslich forderten die Anwalte der acht in allen Punkten freigesprochenen Tierschutzer die Finanzprokuratur auf jedem Betroffenen 100 000 Euro fur die zu Unrecht erlittene Untersuchungshaft fur den Verdienstausfall und als Schmerzensgeld zu zahlen Die funf weiteren Angeklagten konnten sich der Forderung nicht anschliessen weil die Staatsanwaltschaft in einigen Punkten Berufung gegen den Freispruch eingelegt hat 128 Staatsanwalt Wolfgang Handler wurde nach den Freispruchen im November 2011 zum Ersten Staatsanwalt in Wiener Neustadt befordert 132 inzwischen ist er Oberstaatsanwalt bei der Wirtschafts und Korruptionsstaatsanwaltschaft 133 Zuvor war bereits Erich Zwettler ehemals Leiter der ermittelnden Sonderkommission im Januar 2010 zum Leiter des Wiener Landesamtes fur Verfassungsschutz und Terrorismusbekampfung befordert worden Richterin Sonja Arleth hingegen wechselte im Januar 2012 in die Abteilung Haftrichter Seitdem leitet sie keine Hauptverhandlungen mehr sondern entscheidet nur noch uber die Aufrechterhaltung von Untersuchungshaft und uber Auslieferungen 134 Die Entscheidung wurde vom Gericht nicht begrundet oder kommentiert Von Seiten der SPO und Kommentatoren uberregionaler Medien wurden fur Arleths Versetzung politische Motive vermutet da die zentralen Figuren der Anklage befordert die Richterin welche die Tierschutzer freigesprochen hatte hingegen strafversetzt werde 135 136 Dem steht jedoch ein Interview im Standard entgegen in dem der neue OGH Prasident Eckart Ratz unter anderem mogliche Schritte gegen Richter die negativ auffallen in Aussicht stellt und als Beispiel der Tierschutzerprozess genannt wird 137 Der Tierschutzverein Animal Spirit wurde infolge des Prozesses aus dem Dachverband oberosterreichischer Tierschutzorganisationen ausgeschlossen 138 Franz Joseph Plank Grunder und Obmann von Animal Spirit hatte Martin Balluch durch nachweisliche Falschaussagen im Prozess schwer belastet Martin Balluch fuhrt das Verhalten Planks darauf zuruck dass dieser bis 2002 selbst Obmann des VGT gewesen dann aber wegen Veruntreuung von Vereinsgeldern entlassen worden war und nun einen Groll gegen den VGT und seinen Nachfolger Balluch hege 139 Wissenschaftliche Aufarbeitung Bearbeiten Ein mehrjahriges interdisziplinares Forschungsprojekt unter Beteiligung von Juristen und Philosophen an der Universitat Wien arbeitet seit 2011 an der juristischen Aufarbeitung des Prozesses Die Fragestellung besteht insbesondere darin ob 278a StGB systematisch zivilgesellschaftliches Engagement erschwert Auch analoge Regelungen in anderen Landern sind Forschungsgegenstand 140 Filmische Aufarbeitung Bearbeiten Der Prozess wurde 2011 vom osterreichischen Filmregisseur Gerald Igor Hauzenberger in einem Dokumentarfilm aufgearbeitet Der Film erhielt auf der Viennale 2011 den Wiener Filmpreis fur den besten Dokumentarfilm und den MehrWERT Filmpreis der Erste Bank 141 Zusatzlich wurde der Dokumentarfilm 2012 in der Schweiz mit dem Goldenen Auge ausgezeichnet Der Film ist seit April 2013 auch als DVD im Handel erhaltlich 142 Bundesamt fur Verfassungsschutz Bearbeiten Im Rahmen des parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Bezug auf die BVT Affare wurden am 7 Marz 2019 Martin Balluch Chris Moser und der Rechtsanwalt im Tierschutzprozess Stefan Traxler als Auskunftspersonen einvernommen VGT Obmann und ehemaliger Hauptangeklagter Martin Balluch teilte per APA OTS Aussendung mit er hoffe auf spate Gerechtigkeit dass die Hintermanner dieses politischen Prozesses aufgedeckt werden 143 144 Kritik BearbeitenFotos von Protesten zur Causa nbsp Eine Kundgebung gegen die befurchtete Bedrohung zivilgesellschaftlichen Engagements durch 278a StGB Quelle Verein gegen Tierfabriken nbsp Aktivisten veranstalten eine symbolische Beerdigung der Osterreichischen Verfassung und beklagen verletzte Grundrechte durch die Anwendung von 278a StGB gegen NGOs Quelle Verein gegen Tierfabriken Politische Bedeutung Bearbeiten Kritiker warfen den Ermittlungsbehorden vor im Falle der Tierschutzcausa ein Gesetz zur Verfolgung organisierter Kriminalitat gegen systemkritischen zivilgesellschaftlichen Einsatz anzuwenden Legales Engagement in Nichtregierungsorganisationen werde als Verdacht auf das Vorliegen und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation gewertet 145 Das Strafdelikt der kriminellen Organisation nach 278a StGB setzt keine begangene oder versuchte Straftat voraus da es sich um ein Vorbereitungsdelikt vgl Vorbereitungshandlung handelt Bereits die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation ist strafbar Wenn Gerichte diesen Verdacht bestatigt sehen konnen sie Uberwachungsmassnahmen einer grossen Zahl von Personen und Untersuchungshaft uber die Beschuldigten verhangen ohne einzelne Personen konkreter Taten zu verdachtigen Kritiker sehen darin einen Widerspruch zur Unschuldsvermutung da so Freiheitsentzug ohne konkreten Tatverdacht moglich werde Die beschuldigten Tierschutzer und Kritiker der Ermittlungen werfen den Ermittlungsbehorden vor schwerwiegende Strafverfolgungsmassnahmen gegen Burger einzuleiten sofern deren Uberzeugungen mutmasslichen Tatmotiven entsprechen Weil dabei Strafverfolgungsmassnahmen von Meinungen abhangig gemacht wurden untergrabe diese Praxis Freiheitsrechte der in der osterreichischen Verfassung garantierten Menschenrechte 146 147 148 Die undifferenzierte Anwendung der Bezeichnung militant in offiziellen Stellungnahmen der Behorden wie den Staatsschutzberichten 149 der Polizei auch fur friedliche Kundgebungen zeige eine grundsatzliche Kriminalisierung der Tierrechtsbewegung Martin Balluch sprach in diesem Zusammenhang von einem Gesinnungsstrafrecht 150 Obwohl laut Staatsanwaltschaft nicht die betroffenen NGOs strafbarer Handlungen beschuldigt wurden und auch nicht in ihrer Arbeit behindert werden sollten wurden Fordererdatenbanken Buchhaltungsdaten und Kontozugang des VGT beschlagnahmt Der VGT beklagte deswegen weitgehend handlungsunfahig zu sein und warf den Behorden vor genau dies zu beabsichtigen 151 Wahrend die meisten Daten dem VGT erst nach zehn Monaten wieder zur Verfugung gestellt worden seien gab VGT Obmann Balluch an dass der Sonderkommission ein Backup der Mitgliederdatenbank entgangen sei was den VGT vor dem vollstandigen Zusammenbruch bewahrt habe 152 Das osterreichische Nachrichtenmagazin NEWS zitierte eine interne E Mail des Innenministeriumsbeamten Erich Zwettler die kurz nach der Entscheidung zur Einrichtung der Sonderkommission im April 2007 abgeschickt wurde Demnach hatte das Innenministerium keine Hinweise darauf dass die betreffenden Sachbeschadigungen in Zusammenhang mit den Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken stunden Daher musse strukturiert und zielgerichtet gearbeitet werden 153 Fur Kritiker stutzt dies die These dass die Verfolgung der Tierschutzer nicht strafrechtlich sondern politisch motiviert war und die Behorden gezielt versuchten Straftatbestande zu konstruieren um der Tierschutzbewegung Schaden zuzufugen Dies gilt ebenso fur die Tatsache dass das Wiener Landesamt fur Verfassungsschutz und Terrorismusbekampfung der Firma Kleider Bauer Unterstutzung bei der Medienarbeit angeboten hat Als Peter Graf die Beschadigung der zwei Privatfahrzeuge meldete welche zur Einrichtung der SOKO fuhrte wurde seitens eines Referatsleiters vorgeschlagen die beschadigten Fahrzeuge im Umfeld des Innenministeriums oder des Kanzleramtes zur Schau zu stellen 154 Zudem versuchte die Sonderkommission dem Verein gegen Tierfabriken die Gemeinnutzigkeit aberkennen zu lassen was dessen finanziellen Ruin zur Folge gehabt hatte 155 Laut Albert Steinhauser Justizsprecher der Grunen Fraktion im osterreichischen Nationalrat zeigte dies dass die Polizei langst fur Kleider Bauer eine politische Auseinandersetzung mit dem Verein gegen Tierfabriken gefuhrt habe da die Frage der Gemeinnutzigkeit mit kriminalpolizeilichen Ermittlungen nichts zu tun habe und der Verfassungsschutz mit der Erarbeitung einer Medienstrategie fur Kleider Bauer seinen Verantwortungsbereich verlassen habe 156 Steinhauser merkte hierbei auch kritisch an dass die SOKO Leitung vorgeschlagen habe fur jede angemeldete Demonstration der Tierschutzer im gesamten Bundesgebiet einen Beamten des Verfassungsschutzes und mindestens zwei WEGA Beamte abzustellen um die Tierschutzer in der Offentlichkeit als aussergewohnlich gefahrliche Demonstranten zu prasentieren 157 Zustandigkeit des Gerichts Bearbeiten Die Zustandigkeit des Landesgerichts Wiener Neustadt kam durch einen Verfahrensfehler zu Stande den auch die damalige Justizministerin Berger zugegeben hat Als erster Name im Akt wurde der im Zustandigkeitsbereich des Landesgerichts lebende Grunen Gemeinderat Matthis Podgorski genannt somit gegen Podgorski und andere ermittelt Podgorski hatte jedoch laut einer Stellungnahme seines Landesverbandes keine Beruhrungspunkte mit der osterreichischen Tierschutzbewegung Wahrend die anderen Beschuldigten schon in Untersuchungshaft sassen sagte Podgorski im Mai 2008 gegenuber der Presse noch nicht einmal von der Polizei befragt worden zu sein Podgorski wurde im Gegensatz zu den anderen Beschuldigten auch nicht uber die Ermittlungen gegen ihn informiert Sein Name wurde nach offentlichem Bekanntwerden der Angelegenheit aus dem Akt entfernt 158 159 Die Grunen ausserten den Verdacht dass dieser Verfahrensfehler absichtlich begangen worden sei da das Landesgericht Wiener Neustadt als besonders strenges Gericht bekannt sei bei dem vergleichsweise leicht Massnahmen wie Uberwachungen und Untersuchungshaft zu erwirken seien Da die betreffenden Straftaten jedoch in Wien also ausserhalb des Zustandigkeitsbereiches des Landesgerichts Wiener Neustadt verubt worden seien sei dieses Vorgehen ein Vehikel um die Verfolgung der TierschutzerInnen in den Zustandigkeitsbereich der StA Wr Neustadt zu ziehen 160 Streitpunkt Schadenshohe Bearbeiten Im Janner 2007 wurde in einer Kleider Bauer Filiale in Graz ein Buttersaureanschlag verubt Das Unternehmen erstattete Schadensmeldung in Hohe von 479 000 Euro an die Versicherung Allianz Elementar Diese bezeichnete die Schadenshohe als uberhoht und lehnte einen Versicherungsanspruch in dieser Hohe ab Kleider Bauer verklagte daraufhin seine Versicherung Ein Tierschutzer der von den Ermittlungsbehorden verdachtigt wurde diese Sachbeschadigung begangen zu haben trat auf der Seite der Versicherung dem Rechtsstreit als Nebenintervenient bei 161 162 Die Tierschutzer argumentierten dass vergleichbare Schadensfalle eine Schadenssumme von nicht uber 20 000 Euro gehabt hatten Aus ihrer Sicht seien die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation nach 278a StGB und in weiterer Folge das harte Vorgehen der Behorden rechtlich erst durch das grosse Ausmass der angegebenen Schadenssumme moglich geworden Die hohe Schadenssumme sei unter anderem in der Begrundung fur die Beantragung der Uberwachung der vermeintlich zentralen Figuren des Falles als Argument genannt worden 163 Zudem sagte eine Expertin die als Zeugin der Anklage im Mai 2010 vernommen wurde vor Gericht aus dass Buttersauregestank sich nicht dauerhaft festsetze und leicht zu entfernen sei 164 Eine weitere Zeugin selbst Opfer eines Buttersaureanschlags gab zunachst einen Schaden von 100 000 Euro an raumte dann jedoch ein dass die Ware komplett vom Gestank befreit und verkauft werden konnte 165 Werner Graf Inhaber von Kleider Bauer sagte zudem im Prozess aus dass der hohe Schaden nicht durch die Buttersaure selbst sondern durch die Lagerung der Pelze wahrend des Versicherungsstreites eingetreten sei Erst dadurch dass sie im Zeitverlauf unmodisch und damit unverkauflich geworden sei sei der hohe Schaden eingetreten 165 Weiterhin verklagte Kleider Bauer seine Versicherung zunachst auf einen Betrag der um 100 000 Euro unter der angegebenen Schadenshohe lag Der schliesslich geschlossene Vergleich belief sich dann auf 257 000 Euro wobei Graf vor Gericht erklarte dass dieser Betrag nicht nur den Buttersaureanschlag in Graz sondern alle ausstehenden Schaden und weitere Streitfalle mit der Versicherung umfasste Da es sich um einen Pauschalvergleich handelte ist nicht feststellbar welchen Anteil der Buttersaureanschlag daran hat Der Vergleich deckte mindestens funf weitere Schadensfalle ohne Tierschutzbezug ab darunter eine Uberschwemmung der Kleider Bauer Filiale in Innsbruck Ebenfalls enthalten waren Schadensfalle der zu Kleider Bauer gehorenden Kette Hammerle Hier hatte zuvor ein Buttersaureanschlag einen Schaden von 16 000 Euro angerichtet 166 Die Schadenshohe wurde Gegenstand weiterer gerichtlicher Auseinandersetzungen Kleider Bauer ging gerichtlich gegen jeden vor der die ursprunglich angegebene Schadenssumme als uberhoht bezeichnete Dies betraf den Hauptangeklagten Martin Balluch und seinen Anwalt Stefan Traxler 167 sowie auch einen osterreichischen Blogger der ein Interview mit Traxler auf seiner Website veroffentlicht hatte ohne selbst zur Frage der Schadenshohe Stellung zu nehmen 168 Aufgrund des jeweils im funfstelligen Bereich liegenden Streitwertes haben alle Beklagten entsprechende Verpflichtungserklarungen oder Widerrufe unterzeichnet ohne dass es zu einer gerichtlichen Klarung kam Stefan Traxler sprach wortlich von einer Einschuchterungsstrategie 167 Kritiker verwiesen darauf dass Werner Graf bei seiner Vernehmung vor Gericht zugegeben habe einen bei der Polizei angezeigten Vandalismusschaden als Einbruchdiebstahl an die Versicherung gemeldet zu haben und dass er sich bewusst gewesen sei dass bei Einbruchdiebstahl der Selbstbehalt um 10 900 Euro geringer sei als bei Vandalismus Kleider Bauer wurde mittlerweile wegen Versicherungsbetruges angezeigt 166 Kritik an den Ermittlungsbehorden Bearbeiten Von unterschiedlicher Seite wurden Zweifel an der Rechtmassigkeit des Ermittlungsverfahrens geaussert Im Juli 2008 zitierte der Sicherheitssprecher der Grunen Peter Pilz ausfuhrlich aus den Ermittlungsakten und stellte die Begrundungen der Ermittlungsbehorden fur die umfangreichen Uberwachungsmassnahmen den gesetzlichen Anforderungen fur solche Massnahmen gegenuber Pilz kam zu dem Schluss dass nahezu alle Massnahmen ohne ausreichende Rechtsgrundlage durchgefuhrt worden seien und sprach von einer systematischen illegalen Uberwachung Ihm zufolge sei etwa von Seiten der Staatsanwaltschaft ein dringender Tatverdacht gegen die Beschuldigten der fur die meisten Massnahmen zwingend notig ist nicht nur nicht nachgewiesen sondern noch nicht einmal behauptet worden 65 Wahrend der Untersuchungshaft der Verdachtigten kritisierte der VGT die Verweigerung der Akteneinsicht durch die Sonderkommission Im Februar 2009 sei diese gerichtlich aufgefordert worden den Beschuldigten volle Akteneinsicht zu gewahren Da sie dem nicht nachkam stellte das Landesgericht Wiener Neustadt im Oktober 2010 fest dass das Verhalten der Ermittlungsbehorden eine Verletzung der Beschuldigtenrechte darstelle Das Urteil fuhrte jedoch nicht dazu dass die Beschuldigten Einsicht in die Ermittlungsakten bekamen da die Sonderkommission zu diesem Zeitpunkt schon aufgelost war und alle als relevant betrachteten Erkenntnisse nach Behordenangaben Eingang in den Gerichtsakt gefunden hatten 169 Die Beschuldigten widersprachen dieser Darstellung und wiesen darauf hin dass die Ergebnisse zahlreicher Ermittlungsmassnahmen nicht in der Gerichtsakte enthalten seien Den Verdacht dass die Ermittlungsbehorden gezielt entlastende Ermittlungsergebnisse verheimlicht hatten sahen sie durch die Enttarnung der verdeckten Ermittlerin Danielle Durand bestatigt da deren entlastende Ermittlungsberichte dem Gericht vorenthalten worden waren Danielle Durand war als verdeckte Ermittlerin in den VGT eingeschleust worden Durch eine Reform der osterreichischen Strafprozessordnung wurde ihr Einsatz zum 1 Janner 2008 genehmigungspflichtig Ein Antrag auf eine solche Genehmigung wurde jedoch niemals gestellt Soko Leiter Erich Zwettler sagte wahrend des Prozesses vor Gericht aus dass der Einsatz der Ermittlerin vor diesem Stichtag beendet worden sei Tatsachlich war die Polizistin jedoch noch bis in die zweite Jahreshalfte 2008 aktiv 170 Stefan Wappel Vorgesetzter der verdeckten Ermittlerin sagte aus der Einsatz habe lediglich zur Gefahrenabwehr stattgefunden und sei daher nicht genehmigungspflichtig gewesen Dem widersprechen interne Protokolle der Polizei in denen ausdrucklich darauf hingewiesen wurde dass eine weitere verdeckte Ermittlung ab 2008 genehmigungspflichtig sei Peter Pilz mutmasste auf einer Pressekonferenz am 24 November 2010 dass der Einsatz der verdeckten Ermittlerin verheimlicht worden sei weil die Verantwortlichen in der Sonderkommission gewusst hatten dass ihr Einsatz illegal gewesen sei Er sagte weiterhin dass es erwiesen sei dass die verdeckte Ermittlerin die VGT Mitglieder zu klandestinem Verhalten gedrangt habe wodurch die Polizei selbst versucht habe eines der zentralen Merkmale einer kriminellen Organisation Abschottung nach aussen zu verwirklichen Pilz kundigte eine parlamentarische Anfrage zu der Frage an ob es nach dem 1 Janner 2008 in Osterreich weitere illegale verdeckte Ermittlungen gegeben habe 171 Auch der Verfassungsrechtler Heinz Mayer bezeichnete die Verheimlichung des Einsatzes als unhaltbar und sprach von einer moglichen Unterdruckung von Beweismitteln 172 Die nach dem Prozess folgenden Strafanzeigen in diesem Zusammenhang wurden eingestellt Kritik erfolgte ferner an der Qualitat der Arbeit der Ermittlungsbehorden die unter anderem uber eine Woche hinweg nicht in der Lage waren eine funktionierende Abhoranlage in der Wohnung eines Angeklagten zu installieren 173 oder aus dem Umstand dass ein Angeklagter wahrend des Urlaubs eines Bekannten die Post an dessen Wohnung in der Wiener Liechtensteinstrasse abholte die Anschuldigung der Betreuung einer toten Briefkastenfirma in Liechtenstein konstruierten 174 Kritik an der Prozessfuhrung Bearbeiten Richterin Sonja Arleth wurde von Juristen Medien und Prozessbeteiligten wiederholt wegen ihrer Prozessfuhrung kritisiert Insbesondere wurde ihr eine Behinderung von Zeugenbefragungen durch die Verteidigung vorgeworfen Sie habe Fragen zu Ungunsten der Angeklagten umformuliert Zeugen durch Suggestivfragen beeinflusst und zahlreiche Fragen der Verteidigung gar nicht erst zugelassen Auch seien Entscheidungen uber Antrage der Verteidigung uberwiegend auf unbestimmte Zeit vertagt und entlastendes Beweismaterial nicht zugelassen worden Gericht und Staatsanwaltschaft waren zudem dem Vorwurf ausgesetzt den Prozess durch vielfache irrelevante Fragen und Zeugenaufrufe bewusst in die Lange zu ziehen was auch in Hinblick auf die personlichen beruflichen und finanziellen Folgen fur die Angeklagten kritisiert wurde 175 176 Richterin Arleth lehnte Anfang Februar 2011 einen gegen sie gerichteten und unter anderem auf diesen Kritikpunkten basierenden Befangenheitsantrag ab 177 Beobachter kritisierten ferner die haufigen oft anlasslosen Ermahnungen von Angeklagten Anwalten oder Zuschauern durch die Richterin sowie ihre Angewohnheit Punktlichkeit von den Angeklagten einzufordern und selbst oft nach Pausen zu spat zu kommen 37 Auch bekannte osterreichische Juristen kritisierten die Prozessfuhrung Die Vorstandin des Instituts fur Strafrechtswissenschaften an der Universitat Linz Petra Velten bezeichnete den Prozess nach einem personlichen Besuch als inquisitorisch und nicht vereinbar mit Menschenrechten und Strafprozessordnung 178 In einem Fachartikel warf sie der zustandigen Richterin unzulassige Suggestivfragen bei Zeugenbefragungen eine Vorzensur von Verteidigerfragen haufige Unterbrechungen der Befragung und eine eigenmachtige Glattung von Widerspruchen in Zeugenaussagen vor zudem einen Schulterschluss zwischen Richterin und Staatsanwalt Ziel sei eine Neutralisierung der Verteidigung 179 Der Wiener Verfassungsrechtler Bernd Christian Funk sprach davon dass die Interventionen der Richterin an die Grenze der Behinderung des freien Fragerechts gehe 176 Aufgrund der scharfen Kritik Veltens in den Medien bat die osterreichische Richtervereinigung die Staatsanwaltschaft Klagenfurt rechtliche Schritte gegen Velten zu prufen Der Vizeprasident der Richtervereinigung Manfred Herrnhofer merkte dazu an Velten musse als Wissenschafterin sich der Auswirkungen solcher Aussagen bewusst sein diese beschadigten die Glaubwurdigkeit der Justiz Dieses Vorgehen wurde von osterreichischen Juristen und Medien einhellig verurteilt da sie gegen das Grundrecht auf freie Meinungsausserung und die Wissenschaftsfreiheit verstosse 180 181 182 183 184 Fur Unmut sorgte zudem Herrnhofers Aussage Wir sind nicht in der Turkei wir sind nicht im Sudan wir sind in Osterreich Da wird menschenrechtskonform verhandelt die auch Kritik von turkischen Menschenrechtsaktivisten nach sich zog 185 Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt teilte nach wenigen Tagen mit dass sie keine Grunde fur die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sehe 186 Anschliessend kam es zu einem Vermittlungsgesprach zwischen Velten und dem Vorsitzenden der Richtervereinigung bei Bundesprasident Heinz Fischer 187 Mehrfach wurde von Medien und Verteidigung kritisiert dass regelmassig Polizeischulklassen im Publikum sassen und es daher vielen interessierten Angehorigen und Medienvertretern nicht mehr moglich war in den Gerichtssaal zu gelangen Der Gerichtsverwaltung wurde vorgeworfen die Platze fur diese Klassen zu reservieren Diese bestritt den Vorwurf Am Tag der Einvernahme einer verdeckten Ermittlerin waren zum Beispiel laut Augenzeugen uber 40 der 60 Platze an solche Schuler vergeben SPO Justizsprecher Johannes Jarolim forderte in einem O1 Interview Justizministerin Claudia Bandion Ortner auf die Staatsanwaltschaft zur Klagerucknahme anzuweisen und forderte von Innenministerin Maria Fekter daruber Aufklarung warum regelmassig Polizeischuler die Zuschauerplatze im Prozess fullten Der Generalsekretar von Amnesty International Heinz Patzelt sah das Menschenrecht auf ein faires Verfahren gefahrdet 188 Im Februar 2011 endeten die Prozessbesuche der Polizeischuler 189 190 Kritik am linguistischen Gutachter Bearbeiten Der Grazer Gymnasiallehrer und Altphilologe Wolfgang Schweiger wurde mit der Erstellung eines linguistischen Gutachtens zur Urheberschaft mehrerer Bekennerschreiben Postings in Foren sowie Leserbriefen beauftragt Schweiger entwickelte eine eigene Methode die unter anderem die durchschnittliche Zahl von Buchstaben in Wortern ermittelt die Satzbildung betrachtet 191 und so im Vergleich mit anderen Texten durch eine von Schweiger als Ultimate Power bezeichnete Ubereinstimmung der Ergebniszahlen eine gemeinsame Urheberschaft feststellen konnte 192 Schweiger kam zum Schluss dass Martin Balluch besonders lange Hauptworter mit bis zu 28 Buchstaben und kurze flachschichtige Satze verwende sowie dass ein reicher Wortschatz fur Balluch typisch sei Abweichende Merkmale seien die Folge von unterschiedlichen Schreibstilen die durch die Jahreszeiten oder die jeweilige Stimmung des Autors verursacht wurden 82 Als minimale Schwankung bezeichnete Schweiger Schwankungen der Ergebniswerte um 50 Prozent 193 Schweiger schrieb die Texte vor seiner Analyse aus diversen Quellen handisch ab dabei unterliefen ihm 178 Fehler die er zum Teil als Indiz fur die Schuld Balluchs bewertete 194 Schweigers Methoden wurden vom deutschen Kriminologen Reinhold Drommel dem Innsbrucker Linguisten Manfred Kienpointer 195 sowie dem Verband fur Angewandte Linguistik und anderen kritisiert 196 Zwei Zeugen bestatigten zwei von Schweiger Martin Balluch zugeordnete Texte verfasst zu haben 197 Fur sein Gutachten erhielt Schweiger 50 000 Honorar 198 In der Urteilsverkundung stellte die Richterin fest dass Schweigers Gutachten unbestimmt und nicht nachvollziehbar seien seine Methode nicht berucksichtigt werde da sie keinen Eingang in die Wissenschaft gefunden hat er selbst die Werte in seiner Analyse nicht schlussig erklaren konnte und nicht wusste welche Texte vom Angeklagten stammen und welche nicht 199 Offentliche Kritik Bearbeiten Die Festnahme der Aktivisten fuhrte zu zahlreichen Protest bzw Kritikausserungen 200 Der osterreichische Tierschutz Dachverband VOT protestierte in einer Presseaussendung gegen die Festnahmen 201 Von politischer Seite erfolgte Kritik von den Grunen SPO und KPO Die damals amtierende Tierschutzsprecherin der Grunen Brigid Weinzinger forderte 2008 die sofortige Enthaftung aller Personen und eine offentliche Erklarung der Innenministerin und der Justizministerin zur Begrundung der Vorgangsweise der Behorden 163 Nach Einschatzung des Justizsprechers der SPO Johannes Jarolim wirke sowohl die Durchfuhrung der Hausdurchsuchung als auch die Verhangung der U Haft wie der Versuch ein Exempel zu statuieren Dass Verdunkelungsgefahr vorliegt kann er sich nicht vorstellen da ja samtliche Wohnungen durchsucht sowie nahezu alle moglichen Datentrager beschlagnahmt worden sind und dass nach einer derart massiven Polizeiaktion strafrechtlich relevante Handlungen von den Betroffenen gesetzt werden konnten ist wohl eher an den Haaren herbeigezogen 202 Politiker mehrerer Parteien bezeichneten die Vorgange als Justizskandal 203 204 Albert Steinhauser Justizsprecher der Grunen im osterreichischen Parlament ausserte sich im Janner 2011 kritisch zu dem Fall und kundigte Anzeigen gegen die Ermittler und Staatsanwalt Handler wegen Amtsmissbrauchs an Zudem forderte er einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss 156 Laut der Zeitschrift NEWS sind auch nicht naher genannte namhafte Mitglieder der Regierungsparteien der Meinung dass der Prozess nur durchgepeitscht werde um die Ermittlungskosten in Hohe von mehreren Millionen Euro zu rechtfertigen 205 Im Rahmen einer Podiumsdiskussion Der Strafantrag im Fall 278a mit renommierten Rechtswissenschaftlern am 23 September 2009 betonte Johannes Jarolim dass es nicht im Sinne der Gesetzgeber sei den 278a in diesem Fall einzusetzen weil einerseits das gesellschaftlich anerkannte Motiv Tierschutz sowie auch die Schwere der Vorwurfe nicht den Anforderungen zur Anwendung dieses Gesetzes entsprachen Petra Velten die Vorstandin des Instituts fur Strafrechtswissenschaften der Universitat Linz sprach von einem Gesinnungsstrafrecht und erlauterte wieso der 278a in der aktuellen Auslegung der Staatsanwaltschaft nicht nur gegen beliebige NGOs sondern auch gegen Fussball Fanclubs angewendet werden konne Sobald vermutet wurde dass Fussball Rowdys irgendwo Sachbeschadigungen begangen haben konnten Vereine die Reisebusse zu Fussballspielen organisieren mit dem 278a als kriminelle Organisation fur solche Sachbeschadigungen verantwortlich gemacht werden selbst wenn unbekannt ware wer diese Beschadigungen aus welchen Grunden verursacht hat Vorbereitungshandlungen fur schwerwiegende Kriminalitat seien auf diese Weise nicht von legalen Aktivitaten abgrenzbar und eine Strafverfolgung daher willkurlich 206 Bernd Christian Funk vom Institut fur Staats und Verwaltungsrecht der Universitat Wien hielt die 278 und 278a aus rechtlicher Sicht fur unnotig und sprach sich fur ihre ersatzlose Streichung aus Diese hielte er allerdings aufgrund einer repressiven Grundhaltung in weiten Teilen der osterreichischen Gesellschaft fur derzeit unrealistisch 207 Amnesty International ausserte Kritik am Vorgehen der Behorden und wies darauf hin dass sie schon 2002 aufgezeigt hatten dass die gesetzliche Definition einer kriminellen Vereinigung unangemessen weitgehend und uberschiessend formuliert sei Die Gefahr der Kriminalisierung burgerrechtlichen Protests werde durch den Vorfall bestatigt Dem Wortlaut nach konnte der neue Deliktskatalog auch zur Verfolgung von Greenpeace als krimineller Organisation fuhren wenn etwa Aktivisten ein Atomkraftwerk besetzten In dem Falle wurden sich dann sogar Spender der Terrorismusfinanzierung schuldig machen 208 Die osterreichische Literaturnobelpreistragerin Elfriede Jelinek verurteilte das Vorgehen der Polizei in einer Grussbotschaft an die inhaftierten Tierschutzer Solche martialischen bewaffneten Einsatze sind ein Schlag gegen alle Arten von Burgerrechtsbewegungen und mussen scharf zuruckgewiesen werden 209 Zudem protestierten der Vordenker der Tierrechtsbewegung Peter Singer 210 und die Philosophen Peter Sloterdijk und Peter Weibel gegen das Vorgehen der Behorden 210 211 Auch von Kommentatoren der uberregionalen Medien wurde der Prozess zunehmend kritisiert unter anderem als groteske Show Die Presse 212 gerichtlicher Albtraum Der Standard 213 Farce Kronen Zeitung 214 fast wie bei Kafka Die Zeit 37 und nach der Logik musste das halbe Land vor Gericht stehen Suddeutsche Zeitung 36 Als Befurworter der Vorgehensweise der Behorden trat anfanglich Florian Klenk stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung Falter auf der uber die Ergebnisse der Durchsuchungen bei den Angeklagten schrieb Es fanden sich bei Hausdurchsuchungen radikale Flugblatter sowie Sturmhauben Spraydosen Gummihandschuhe Lageplane und die Aufforderung bei Verhoren nicht zu reden und die offentliche Meinung zu manipulieren 215 In einem weiteren Artikel aus dem Marz 2010 verwies Klenk erneut auf die Perspektive der Unternehmer und beschrieb die Ankundigung von legalen Kundgebungen durch einen Angeklagten als gefahrliche Drohung weil darin auf eine Webseite mit Medienberichten verlinkt werde auf der unter Tausenden anderen Berichten auch Sachbeschadigungen beschrieben wurden Weiters zitiert Klenk eine E Mail aus einem Tierschutzforum in der dazu aufgerufen wird durch moglichst viel legales Engagement ein Gegengewicht zu vereinzelten ALF Aktionen zu setzen Unser Job scheint mir im Wesentlichen zu sein derartigen Aktionen und AktivistInnen Deckung zu geben Das heisst sie sollen sich in der Masse sicher verstecken konnen ihre Aktionen sollen in der Masse unserer Friedlich Aktionen untergehen 216 VGT Obmann Martin Balluch reagierte in seinem Blog auf diesen Artikel indem er Klenks Unbefangenheit in Frage stellte und einen anderen Kontext der zitierten Mail schilderte 217 Spatestens seit November 2010 kritisiert allerdings auch Florian Klenk die Vorgehensweise der Behorden im Tierschutzprozess 218 219 Eine Folge des Prozesses war dass sich eine Reihe von zivilgesellschaftlichen Organisationen darunter Amnesty International Reporter ohne Grenzen Greenpeace und attac der Petition Demokratie retten der Initiative Zivilgesellschaft anschlossen Sie warnt vor Schaden fur die osterreichische Demokratie und insbesondere vor der geplanten Verscharfung der fur die Tierschutzcausa zentralen Strafrechtsparagraphen die nach Ansicht der Kritiker nun auch Journalisten in Gefahr bringen konnten 220 Literatur BearbeitenChristof Mackinger Birgit Pack Hrsg 278a Gemeint sind wir alle Der Prozess gegen die Tierbefreiungs Bewegung und seine Hintergrunde Mandelbaum Verlag kritik amp utopie Wien 2011 ISBN 978 3 85476 600 1 Volltext des enthaltenen Aufsatzes Vorausschauende Informationsmakler Europol gemeinsame Ermittlungsgruppen und grenzuberschreitende Spitzel gegen Tierrechtsaktivismus von Matthias Monroy Martin Balluch Tierschutzer Staatsfeind In den Fangen von Polizei und Justiz Promedia Wien 2011 ISBN 978 3 85371 331 0 Widerstand in der Demokratie Ziviler Ungehorsam und konfrontative Kampagnen Promedia Verlag Wien 2009 ISBN 978 3 85371 304 4 Ilija Trojanow Juli Zeh Angriff auf die Freiheit Sicherheitswahn Uberwachungsstaat und der Abbau burgerlicher Rechte Carl Hanser Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 446 23418 5 Filmdokumente BearbeitenDer Prozess Dokumentarfilm von Gerald Igor Hauzenberger Osterreich 2011 221 YouTube Playlist mit Interviews mit sieben Angeklagten im Tierschutzerprozess Einige Betroffene schildern ihre Situation in der Zeit wahrend der Gerichtsverhandlung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiener Neustadter Tierschutzerprozess Sammlung von Bildern Tierschutzprozess at Blog zum Verlauf der Verhandlungen in Wiener Neustadt mit Prozessberichten Dokumentation vom Verein gegen Tierfabriken zu dem Fall Antirep2008 org Website der Unterstutzungsgruppe Antirep2008 mit laufenden News MartinBalluch com Blog des Hauptangeklagten Martin Balluch Tierrechtsprozess noblogs org Weblog eines Angeklagten Strafrecht wien com Verteidiger eines AngeklagtenEinzelnachweise Bearbeiten Beim hier verlinkten RIS Dokument handelt es sich um die zum Tatzeitpunkt relevante Fassung des 278a StGB a b Der Standard Freispruche fur alle Angeklagten 2 Mai 2011 Der Standard Tierschutzerprozess Demonstrationen als Drohung und Notigung 7 8 Juli 2012 Der Standard Finale im Tierschutzprozess z B Initiative fur eine Reform des 278a Memento vom 28 November 2010 im Internet Archive Initiative Zivilgesellschaft Memento vom 3 November 2010 im Internet Archive Internationale Kampagne fur Menschenrechte in Osterreich Memento vom 20 August 2011 im Internet Archive Beim hier verlinkten RIS Dokument handelt es sich um die reformierte Fassung des 278a StGB Kriminelle Organisation 278a StGB Eine dogmatische Evaluierung des Tatbestandes im Auftrag des Bundesministeriums fur Justiz Universitat Wien 2011 Studie der Uni Wien empfiehlt Prazisierung des 278a StGB Karl fur Einschrankung auf Kernbereich organisierter Kriminalitat Parlament Osterreich Pressemitteilung vom 29 August 2012 Mafia Paragraf Anderung beschlossen Austria Presse Agentur abgerufen am 1 Mai 2023 Aktenvermerk von Hofrat Dr Rudolf Mullebner vom 24 November 2006 auf albertsteinhauser at Pressemappe PDF 779 kB S 6 8 Anti Pelz Attacke gegen Kleider Bauer vienna at vom 1 Dezember 2006 oe24 at Buttersaure Anschlag auf Kleidergeschaft 10 Janner 2007 Dokumentation Memento vom 8 Oktober 2008 im Internet Archive bei der Basisgruppe Tierrechte Mit dem Browser nach 16 Dezember 2006 suchen Pressemitteilung Memento vom 8 Oktober 2008 im Internet Archive PDF 117 kB der Gruppe zu den Vorfallen a b c Pack amp Mackinger 2011 S 26 Pack amp Mackinger 2011 S 28 Dokumentation der gerichtlichen Einvernahme Memento vom 6 Oktober 2010 im Internet Archive von Peter Graf am 29 Juli 2010 bei tierschutzprozess at Der Standard Kleider Bauer wunschte eine Soko und bekam sie 5 Janner 2011 E Mail des SOKO Leiters Erich Zwettler zitiert in NEWS 36 2008 S 34 a b Resumeeprotokoll PDF 427 kB der Besprechung am 5 April 2007 auf peterpilz at Zwischenbericht PDF 446 kB der AG Kleider 18 Dezember 2007 bei peterpilz at Pack amp Mackinger 2011 S 27 Bezieht sich auf Stellungnahme der operativen Soko Leitung vom 23 Januar 2008 Pack amp Mackinger 2011 S 35 ff gruene at Peter Pilz Sicherheitssprecher Systematische illegale Uberwachung der TierschutzerInnen Memento vom 20 Januar 2012 im Internet Archive 14 Juli 2008 mit Aufstellung der Uberwachungsmassnahmen und Antragsbegrundungen Abweisung der Grundrechtsbeschwerde durch das OGH Aus dem Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramts Die Presse Razzia gegen Tierschutzer VGT Obmann in Hungerstreik Die Presse Tierschutzer Verhaftungen Memento vom 24 Juni 2015 im Internet Archive Konspirative Zellstrukturen Justiz Fur die angeklagten Tierschutzer wird der Rechtsstaat zur Existenzbedrohung Memento des Originals vom 1 Februar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www profil at Profil 28 Oktober 2010 derStandard at Menschenrechte fur Affen und Tierschutzer 3 September 2008 DIE ZEIT Nr 29 10 Juli 2008 Die Presse Tierschutzer enthaftet Wurde das morgen wieder tun Memento vom 18 April 2017 im Internet Archive 2 September 2008 Tierschutzer Skandalose Ermittlungen gegen Richterin gehoren aufgeklart Memento vom 7 Juni 2010 im Internet Archive Albert Steinhauser auf albersteinhauser at 19 Oktober 2010 Weiter Tierschutzermittlungen gegen UVS Richterin Der Standard 11 Mai 2011 Tierschutzer Anklage nun auch gegen Richterin Die Presse vom 20 Juli 2012 Chronologie Ermittlungen seit bald 4 Jahren Der Standard 27 Februar 2011 Insiderblick auf SOKO Tierschutz Agentin Danielle Durand Vienna at 29 November 2010 a b Obskurer Prozess in Wien Suddeutsche Zeitung 3 Marz 2011 a b c Maria Sterkl Fast wie bei Kafka In Die Zeit 17 Februar 2011 Die Presse Tierschutzer Prozess Richterin fehlt Emotionsfreiheit 17 Dezember 2010 Osterreich Zeitung online Streit um Befragung der Liebes Agentin 15 Dezember 2010 Die Presse Tierschutzer Prozess Eklat wegen Sexspionin 15 Dezember 2010 News Zeitschrift Eklat beim Tierschutzer Prozess Verdeckte Ermittlerin Durand sagt wieder nicht aus Memento vom 17 Dezember 2010 im Internet Archive 15 Dezember 2010 Der Standard Eklat vor Aussage der Polizei Spionin 15 Dezember 2010 Blog von Peter Pilz Danielle Durand Berichte der verdeckten Ermittlerin an Fuhrungsoffizier Wappel Dezember 2010 Der Standard Tierschutzerprozess Gerichtlicher Albtraum Wiener Zeitung Durand entlastet die Tierschutzer 17 Dezember 2010 abgerufen am 22 November 2013 Heikel Fragen an Danielle Durands Fuhrer Der Standard 13 Dezember 2010 Danielle Durand vom Gericht befragt Weitere Verhandlung im Tierschutzerprozess News 24 Janner 2011 Der Abschlussbericht von Danielle Durand auf peterpilz at Vgl Meldung um 09 44 in Danielle Durand wehrte gefahrliche Angriffe von Jagern nicht ab Der Standard 3 Februar 2011 Zweite Spionin entlarvt Tageszeitung Osterreich 3 Februar 2011 Livebericht Polizei schliesst zweite Person in Tierschutzerszene ein Der Standard 26 Janner 2011 Die Presse Tierschutzer Prozess Zweite Polizei Spionin aufgetaucht 31 Janner 2011 Maria Sterkl Verdeckte Ermittlerin hat nichts strafbares gesehen Der Standard 24 Janner 2011 Vgl Eintrag um 13 30 Tierschutzerin ermittelt gegen Tierschutzer Nicht fur Geld sondern aus Interesse Der Standard 19 Marz 2011 Die Presse OGH schmettert Grundrechts Beschwerde der Tierschutzer ab Die Presse Tierschutzer Hausdurchsuchungen rechtens und verhaltnismassig ORF Tierschutzer Razzia Noch keine Anklage Memento vom 13 Juli 2012 im Webarchiv archive today a b Verein gegen Tierfabriken Tierschutzcausa polizeiliche Abschlussberichte vollstandig offentlich Der Standard am 14 April 2009 Weibertratsch und Tierschutzmilitanz Die Presse am 15 April 2009 Tierschutzer Polizeibericht nicht einmal heisse Luft VGT Obmann wirft Polizei mangelnde Seriositat vor Wiener Zeitung am 16 April 2009 1 2 Vorlage Toter Link www wiener zeitung at Heisse Luft oder doch kriminelle Vereinigung Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2021 Suche in Webarchiven Okonews online Magazin am 16 April 2009 Tierschutz eine kriminelle Organisation Online Nachrichtenmagazin der Tageszeitung Osterreich oe24 at am 16 April 2009 Skandal um Ermittlung gegen Tierschutzer Nicht mehr online verfugbar Osterreich 16 April 2009 archiviert vom Original am 8 Marz 2010 abgerufen am 2 Juli 2020 Wochenzeitung Falter am 15 April 2009 Ein Doppeldoktor als Doppelstratege a b Pressemitteilung von Peter Pilz TierschutzerInnen Grune bereiten Anzeigen gegen Ermittler vor Memento vom 7 Mai 2009 im Internet Archive vom 14 Juli 2008 Verein gegen Tierfabriken Der kommentierte Strafantrag gegen 2 VGT Mitarbeiter PDF 2 4 MB Verein gegen Tierfabriken Kommentierter Abschlussbericht Martin Balluch PDF 5 1 MB Kurier Printausgabe S 20 vom 11 Juni 2009 Es ist eine Prinzipienfrage YouTube ORF Report vom 16 Juni 2009 Bericht zur Tierschutzcausa Teil 1 und Bericht zur Tierschutzcausa Teil 2 mit Stellungnahme der Justizministerin Kleine Zeitung Polizei loste Tierschutzer Blockade auf Memento vom 14 Januar 2013 im Webarchivarchive today 10 Juni 2009 Antirep Portal Erneute Hausdurchsuchungen aber nicht ohne Widerstand Memento vom 24 Juni 2015 imInternet Archive Ereignisbericht mit Fotostrecke 11 Juni 2009 Brickner Irene Der Standard Das wird ein Monsterprozess 12 August 2009 Steinhauser Albert Anfrage an die Bundesministerin fur Justiz PDF 40 kB Gruner Parlamentsclub 28 Janner 2010 Causa Tierschutzer 220 Selbstanzeigen aus Protest Die Presse Tageszeitung 17 Februar 2010 Ein Beispiel PDF 32 kB Selbstanzeige in Analogie zur Anklageschrift von Chris Moser Durch den VGT kommentierte Version Selbstanzeige PDF 259 kB in Analogie zur Anklageschrift gegen Elmar Volkel Durch den CGT kommentierte Version PDF 95 kB Tierschutzer Prozess Ministerium pruft Ungleichbehandlung Standard 11 Janner 2011 15 00 Kommentar von Balluch zu den Selbstanzeigen und zur Anfrage ans Justizministerium Tierschutzerprozess Fragen und Antworten zum Ende eines Monsterprozesses Der Standard 5 April 2011 Vgl Meldung um 20 23 in Wir durfen festhalten auf jeden Fall Der Standard 27 Marz 2011 a b Gutachter erklart Schreibstil Balluchs Die Presse 29 Marz 2011 Gutachten gegen Tierschutzer Richterin sieht Mangel Die Presse 31 Marz 2011 Memento vom 12 Juli 2011 im Internet Archive Ein Urteil uber das ganze NGO Milieu Der Standard 27 April 2011 Vgl die Zitate aus dem Schlusspladoyer ab 13 01 v a 13 46 in Schlusspladoyers Gericht hat eine historische Chance Der Standard 1 April 2011 Vgl Meldung um 13 35 in Schlusspladoyers Gericht hat eine historische Chance Der Standard 1 April 2011 oekonews Die Tierschutzer oder Das Ende von Recht und Ordnung 23 Dezember 2010 Pressespiegel Memento vom 3 April 2011 im Internet Archive auf einer Infoseite zur Tierschutzcausa Richterin Richtervereinigung geht rechtlich gegen Strafrechtlerin Velten vor Abgerufen am 22 Juni 2015 Die Presse Anklage wirft Tierschutzern Tierqualerei vor 1 April 2011 Der Standard Letzter Schlagabtausch im Tierschutzerprozess 1 April 2011 Vgl Zitat um 15 19 in Schlusspladoyers Gericht hat eine historische Chance Der Standard 1 April 2011 Glatte Freispruche im Tierschutzerprozess DiePresse com 2 Mai 2011 Vgl Meldungen um 10 45 und 10 49 in Freispruch fur alle Angeklagten in allen Anklagepunkten Keine kriminelle Organisation Der Standard 2 Mai 2011 Vgl Meldungen zwischen 10 54 und 10 03 in Freispruch fur alle Angeklagten in allen Anklagepunkten Keine kriminelle Organisation Der Standard 2 Mai 2011 Vgl Meldungen um 11 11 11 12 und 11 13 in Freispruch fur alle Angeklagten in allen Anklagepunkten Keine kriminelle Organisation Der Standard 2 Mai 2011 Vgl Meldung um 11 19 in Freispruch fur alle Angeklagten in allen Anklagepunkten Keine kriminelle Organisation Der Standard 2 Mai 2011 Vgl Meldungen um 10 30 und 10 31 im Livebericht des Standard vom 2 Mai 2011 a b Tierschutzerprozess Staatsanwalt geht in Berufung Der Standard 29 Juni 2012 Entscheid uber neuen Tierschutzer Prozess Kritik an Richterin in Der Standard 12 Juli 2012 Tierschutzprozess Staatsanwalt Handler kundigt Anklage gegen mich an Abgerufen am 22 Juni 2015 Der Standard Justizministerin Karl andert uberschiessenden Antimafiaparagrafen 19 Juli 2012 Die Presse Neuer Mafiaparagraf Tierschutzer zeigen Polizei an 21 Juli 2012 Die Presse Das Ende der Mafia Keule 21 Juli 2012 Der Standard Entscharfter Mafiaparagraf Missbrauchsrisiko bleibt 20 Juli 2012 Der Standard Alle ausser OVP wollen nach Freispruch mehr Geld fur Anwaltskosten 29 Juli 2011 a b c Die Presse Wer freigesprochen wird soll hoheren Kostenersatz erhalten 4 Juni 2012 Der Standard Kopierkosten gefahrden faires Verfahren 29 Juli 2011 Urteil des Verfassungsgerichtshofs der Republik Osterreich GZ G85 11 und V77 11 vom 13 Dezember 2011 Der Standard Grune fordern 100 000 Euro Haftentschadigung pro Monat 15 Juli 2011 Der Standard Soko bei Korruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt 3 Mai 2011 a b c derStandard at Tierschutzprozess Sprachgutachter kommt nicht vor Gericht 24 Januar 2012 Kronen Zeitung Verfahren gegen SOKO Chef Erich Zwettler eingestellt 5 Juni 2012 Wie die Polizei die Tierschutzer gefahrlich machte Die Presse vom 22 Janner 2011 Martin Balluchs Blog vom 17 Juli 2012 Der Standard Tierschutzer Verfahren gegen SOKO Beamte neu aufrollen 7 September 2011 Die Presse Neuer Mafiaparagraf Tierschutzer zeigen Polizei an 21 Juli 2012 derStandard at Tierschutzer Prozess Balluch einigt sich mit Gutachter 12 Oktober 2012 derStandard at Verklagter Blogger muss 5 000 Euro zahlen 3 August 2010 derStandard at Anzeige Blogger soll Tierschutzerprozess beeinflusst haben 14 Juli 2011 derStandard at Staatsanwalt stolpert uber Tierschutzer 30 August 2012 derStandard at Schiessgeste nach Freispruch Disziplinarverfahren gegen Wr Neustadter Staatsanwalt 3 Dezember 2012 a b derStandard at Die Geldsorgen der Vielleicht Kriminellen 31 Marz 2010 Profil Die Mafia Posse Memento des Originals vom 9 Juli 2012 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www profil at 8 Mai 2011 ORF Tirol Tierschutzerprozess Freispruch fur Chris Moser 2 Mai 2011 Solidaritat fur Chris Mosers Familie Abgerufen am 22 Juni 2015 Profil Justiz Fur die angeklagten Tierschutzer wird der Rechtsstaat ur Existenzbedrohung Memento des Originals vom 1 Februar 2011 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www profil at 28 Oktober 2010 a b c derStandard at Tierschutzer wollen 800 000 Euro Entschadigung 2 Oktober 2012 Profil Die Mafia Posse Memento des Originals vom 9 Juli 2012 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www profil at 8 Mai 2011 Martin Balluch Tierschutzer Staatsfeind In den Fangen von Polizei und Justiz Wien 2011 derStandard at Balluch Anwalt will 70 000 Euro pro Mandanten 3 Mai 2011 derStandard at Tierschutzprozess Staatsanwalt wurde befordert 22 November 2011 Geschaftsverteilung der Wirtschafts und Korruptionsstaatsanwaltschaft 2 Juni 2014 derStandard at Tierschutzprozess Urteil in absoluter Endphase Arleth wird Haftrichterin 25 Januar 2012 DiePresse com Tierschutzer Prozess Richterin abgestuft 26 Januar 2012 derStandard at Lehren aus dem Tierschutzerprozess 28 Januar 2012 derStandard at Neuer OGH Prasident Disziplinaranzeigen fur unfahige Richter 8 Februar 2012 Animal Spirit e V Unglaubliche Intrigen im Tierschutz eskalieren Memento vom 24 Juni 2015 im Internet Archive Presseaussendung vom 1 September 2011 Martin Balluchs Blog Pseudo Kronzeuge als Lugner enttarnt 5 August 2010 Der Standard Tierschutzerprozess wird Forschungsthema 13 Mai 2011 orf at V 14 Wiener Filmpreis 2 November 2011 Hoanzl Shop Der Prozess DVD Memento vom 3 Februar 2017 im Internet Archive Mittwoch beginnen Tierschutzer Einvernahmen im BVT Untersuchungsausschuss APA OTS Aussendung des Verein gegen Tierfabriken vom 6 Marz 2019 Neue brisante Dokumente im BVT Untersuchungs Ausschuss zur Tierschutzcausa APA OTS Aussendung des Verein gegen Tierfabriken vom 7 Marz 2019 Osterreichischer Herbst Memento vom 5 Marz 2016 imInternet Archive Datum Magazin Oktober 2010 Parlamentarische Anfrage PDF 42 kB von Johannes Jarolim und Dietmar Keck beide SPO und Genossen an die Bundesministerin fur Justiz unter Berufung einer Stellungnahme von Amnesty International Sektion Osterreich Standard Videocast am 19 April 2009 von Robert Misik Folge 73 Kafighaltung fur Tierschutzer Standard Videocast am 28 November 2010 von Robert Misik Folge 157 Der Tierschutzerprozess muss sofort eingestellt werden BMI Downloadseite fur die Staatsschutzberichte der letzten Jahre Interview mit Martin Balluch 30 Oktober 2008 Memento vom 3 November 2008 im Internet Archive VGT Zusammenfassung Repressionsmethoden der Behorden PK Aussage Balluchn PDF vgt at 21 Janner 2011 Anatomie eines Polizei Skandals NEWS 36 08 S 32 35 Behordenauftrag des Referats fur Extremismus des Landesamtes fur Verfassungsschutz und Terrorismusbekampfung vom 4 April 2007 dokumentiert in albertsteinhauser at PK Tierschutzerprozess Pressemappe Aktenvermerk von Wolfgang Muller 19 Juni 2008 dokumentiert in albertsteinhauser at PK Tierschutzerprozess Pressemappe S 14 a b Material zu einer Pressekonferenz am 21 Janner 2011 albertsteinhauser at Tierschutzerinnenprozess ist politisch motiviert Memento vom 24 Januar 2011 im Internet Archive Schreiben des LKA Wien vom 23 Janner 2008 dokumentiert in albertsteinhauser at PK Tierschutzerprozess Pressemappe Der Standard vom 31 Mai 2008 DiePresse com Verhaftete Tierschutzer Berger gesteht Fehler ein Ungereimtheiten bei gerichtlichen Verfahren Memento vom 28 Juni 2008 im Internet Archive 30 Mai 2008 auf niederoesterreich gruene at OTS Presseaussendung des VGT vom 17 Oktober 2008 Der Standard Tierschutzer versus Kleiderbauer Rechtsstreit geht weiter 17 Oktober 2008 a b Pressekommunique von Brigid Weinzinger zum Thema Repression gegen Tierschutz Memento vom 20 Januar 2012 im Internet Archive 26 Mai 2008 Neue Zeugen im Tierschutzer Prozess vernommen Memento vom 24 Februar 2014 im Internet Archive Kleine Zeitung vom 17 Mai 2008 a b Prozessbericht des Juristen Eberhart Theuer Memento vom 3 Januar 2013 im Internet Archive a b tierschutzprozess at Tierschutzprozess 40 Tag 29 Juli 2010 Memento vom 6 Oktober 2010 im Internet Archive a b Der Standard Das ware ins Existenzielle gegangen 19 Mai 2010 Der Standard Verklagter Blogger muss 5 000 Euro zahlen 3 August 2010 SOKO Tierschutz wegen verweigerter Akteneinsicht verurteilt Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 29 November 2010 abgerufen am 22 Juni 2015 Kleider Bauer wunschte eine Soko und bekam sie Abgerufen am 22 Juni 2015 Tierschutzer Prozess Verdeckte Ermittler fur Grune illegal Memento vom 29 November 2010 imInternet Archive Gruner Parlamentsclub 24 November 2010 O1 Mittagsjournal 18 Dezember 2010 Nur Rauschen beim Lauschangriff So ist die Technik nun einmal Der Standard 20 Marz 2011 Vgl Meldung um 14 09 in Wir durfen festhalten in jedem Fall Der Standard 27 Marz 2011 Tierschutzer Prozess Die grobsten Fehlentwicklungen In Die Presse 3 Janner 2011 a b ARD Europa Magazin Osterreich Rechtsstaat treibt Tierschutzer in den Ruin 29 Janner 2011 Die Presse Tierschutzer Prozess Dutzende sinnlose Zeugen 4 Februar 2011 Die Presse Tierschutzer Prozess Alarmstufe Rot 21 Dezember 2010 Petra Velten Ein Prozess am LG Wr Neustadt Die Wahrheitsfindung ist ausschliesslich Angelegenheit des Gerichts oder wie man die Verteidigung neutralisiert In Journal fur Strafrecht 6 2010 S 211 216 Maria Sterkl Tierschutzer Prozess Anzeige gegen Strafrechtlerin Velten weil Ruf der Justiz in Gefahr In Der Standard 7 Februar 2011 Strafbare Justizkritik Der Standard vom 11 Februar 2011 Bodenloser Niveauverlust Der Standard vom 8 Februar 2011 Justiz verfolgt ihre Kritiker Die Presse vom 16 Februar 2011 Unmut uber Richtervereinigung schwillt an Memento vom 17 Februar 2011 im Internet Archive Kleine Zeitung vom 15 Februar 2011 Turkish activists write an open letter Memento vom 24 August 2011 im Internet Archive shameonaustria org 15 Februar 2011 Kritik an Tierschutzer Prozess Kein Grund fur Verfahren Die Presse 16 Februar 2011 Rutteln an den Grundfesten der Gerichtsbarkeit Der Standard 27 Februar 2011 O1 Jarolim Justizskandal Tierschutzerprozess 17 Dezember 2010 69 Memento vom 19 Februar 2011 im Internet Archive amp 70 Tag Memento vom 28 Februar 2011 im Internet Archive tierschutzprozess at Maria Sterkl Prozessticker derStandard at 16 Februar 2011 Gutachter zahlte Buchstaben Die Presse 28 Februar 2011 Vgl Meldung um 09 27 in Drei Angeklagte verlassen die Verhandlung Der Standard 28 Februar 2011 Vgl Meldung um 11 39 in Weil Ich weiss wie Balluch schreibt Der Standard 28 Marz 2011 Vgl Meldung um 21 52 in Angst vor Prozess Wiederholung Der Standard 31 April 2011 Tierschutzer Anzeige gegen Gutachter der Anklage Die Presse 22 Februar 202011 Verband fur angewandte Linguistik Offener Brief an Frau Bundesministerin Mag Claudia Bandion Ortner PDF 92 kB Kritik an Sprachgutachter Schweiger erhartet sich Der Standard 29 Februar 2011 Tierschutzer Prozess Urteil am 2 Mai ORF Online 11 Marz 2011 abgerufen am 25 Oktober 2013 Vgl die Meldungen um 10 45 10 58 10 00 und 10 01 in Freispruch fur alle Angeklagten in allen Anklagepunkten Keine kriminelle Organisation Der Standard 2 Mai 2011 Verein gegen Tierfabriken Kommentare prominenter Personen und Organisationen Ubersicht Verband Osterreichischer Tierschutzorganisationen Tierschutzer wie Schwerverbrecher behandelt SPO Pressedienst Tierschutzer Jarolim sorgt sich um Verhaltnismassigkeit Die Presse Online Bericht vom 27 August 2008 Justizskandal um Tierschutz Aktivisten geht weiter Kurzbericht der KPO vom 27 Juli 2008 Der Monsterprozess gegen das Mafia Phantom NEWS 5 2011 S 50 Der Standard Rechtsexperten kritisieren Mafia Paragrafen 23 September 2009 Der Standard Der Anti Mafia Paragraf ist verzichtbar 16 Oktober 2010 Amnesty International Stellungnahme zur Festnahme von zehn Tierschutzern am 21 Mai 2008 Memento vom 15 April 2010 imInternet Archive 4 Juni 2008 Die Zeit Tierschutz Operation Pelztier 28 Mai 2008 a b Der Standard Menschenrechte fur Affen und Tierschutzer 3 September Der Standard Schlaft die osterreichische Zivilgesellschaft 4 September 2008 Manfred Seeh Vertane Chance in Sachen Mafia In Die Presse 29 Mai 2010 Irene Brickner Gerichtlicher Albtraum In Der Standard 16 Dezember 2010 Peter Grotter Eklat um Zeugin Tierschutzerprozess wird immer mehr zur Farce Abbruch In Kronen Zeitung 15 Dezember 2010 Falter Wochenzeitung Wertekompass verloren Memento vom 9 September 2008 imInternet Archive Falter Wochenzeitung Nichtmenschliche Tiere Memento vom 2 Marz 2010 imInternet Archive Martin Balluch Replik an Florian Klenk Florian Klenks Blog Tierschutzprozess Die Justiz verliert jedes Augenmass Memento vom 22 Dezember 2010 imInternet Archive 24 November 2010 ORF CLUB 2 Wie weit durfen Tierschutzer gehen 26 Janner 2010 Petition Demokratie retten Memento vom 3 November 2010 im Internet Archive der Initiative Zivilgesellschaft Informationen Memento vom 19 Oktober 2011 im Internet Archive zum Film auf AustrianFilm at eingesehen am 10 Juni 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Neustadter Tierschutzerprozess amp oldid 235198528