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Wheatleyit IMA Symbol Wty 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Organischen Verbindungen mit der chemischen Zusammensetzung Na2Cu C2O4 2 2 H2O und damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Natrium Kupfer Oxalat WheatleyitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1984 040 1 IMA Symbol Wty 2 Chemische Formel Na2Cu C2O4 2 2 H2O Mineralklasse und ggf Abteilung Organische VerbindungenSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IX A 01 100 10 AB 30 50 01 08 01Ahnliche Minerale MoolooitKristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 3 Gitterparameter a 7 56 A b 9 66 A c 3 59 Aa 76 6 b 103 7 g 109 1 3 Formeleinheiten Z 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1 bis 2 4 Dichte g cm3 gemessen 2 27 berechnet 2 25 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 100 4 Bruch Tenazitat sehr sprode 4 Farbe leuchtend blau 4 Strichfarbe blassblau 4 Transparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz 4 KristalloptikBrechungsindizes na 1 400 5 nb 1 499 5 ng 1 667 5 Doppelbrechung d 0 267 5 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 83 gemessen 84 berechnet 5 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale wasserloslich 4 Wheatleyit kristallisiert im triklinen Kristallsystem und entwickelt feinnadelige Kristalle von bis zu 2 mm Grosse die bei den bisher dokumentierten Proben meist miteinander verwachsen sind und Mineral Aggregate bilden Die hell bis leuchtend blauen Kristalle sind durchsichtig bis durchscheinend und zeigen einen glasahnlichen Glanz auf den Oberflachen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenAls Entdecker von Wheatleyit gilt William W Pinch der die Mineralproben in der Wheatley Mine im Bergbaubezirk Phoenixville im US Bundesstaat Pennsylvania sammelte und sie zu Studienzwecken Pete J Dunn zur Verfugung stellte 6 Nachfolgende Analysen durch Dunn sowie durch Roland C Rouse Donald R Peacor William B Simmons und Dale Newbury ergaben dass es sich bei der Verbindung um eine neue Mineralart handelte Das Mineralogenteam um Dunn benannte das neue Mineral nach dessen Typlokalitat und sandte seine Untersuchungsergebnisse sowie den gewahlten Namen zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 1984 040 1 die den Wheatleyit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung erfolgte 1986 im US amerikanischen Wissenschaftsmagazim American Mineralogist 6 Das Typmaterial des Minerals wird im National Museum of Natural History NMNH in Washington D C unter der Sammlungs Nummer 162531 HT und im Canadian Museum of Nature CMN unter der Sammlungs Nummer 80196 HT aufbewahrt 7 8 Klassifikation BearbeitenDa der Wheatleyit erst 1984 als eigenstandige Mineralart anerkannt wurde ist er in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IX A 01 100 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Organischen Verbindungen und dort der Abteilung Salze organischer Sauren wo Wheatleyit zusammen mit Antipinit Caoxit Coskrenit Ce Deveroit Ce Falottait Glushinskit Humboldtin Levinsonit Y Lindbergit Middlebackit Minguzzit Moolooit Natroxalat Novgorodovait Oxammit Stepanovit Weddellit Whewellit Zhemchuzhnikovit und Zugshunstit Ce die Gruppe der Oxalate C2O4 2 mit der System Nr IX A 01 bildet 9 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Wheatleyit ebenfalls in die Klasse der Organischen Verbindungen und dort in die Abteilung der Salze von organischen Sauren ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der den Verbindungen zugrunde liegenden Saure so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der Oxalate zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 10 AB 30 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Wheatleyit in die Klasse und gleichnamigen Abteilung der Organischen Minerale ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 50 01 08 innerhalb der Unterabteilung Salze organischer Sauren Oxalate zu finden Kristallstruktur BearbeitenWheatleyit kristallisiert in der triklinen Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 7 56 A b 9 66 A c 3 59 A a 76 6 b 103 7 und g 109 1 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenWheatleyit ist wie die meisten Oxalate thermisch nicht bestandig Thermoanalytische Untersuchungen haben gezeigt dass Wheatleyit bei Temperaturen zwischen 70 und 110 C sein Kristallwasser abgibt und sich ab 250 und 350 C schrittweise unter Bildung von Kupfer II oxid Kohlenmonoxid und Kohlendioxid zersetzt 11 Wheatleyit ist gut wasserloslich und aus diesem Grund als Mineral nur wenig stabil Bildung und Fundorte BearbeitenWheatleyit wurde auf den Abraumhalden der inzwischen stillgelegten Wheatley Mine entdeckt Das Wirtsgestein der abgebauten Blei Zink Erzgange besteht grosstenteils aus prakambrischem Biotit Gneis Das Handstuck mit dem darauf entdeckten Wheatleyit besteht grosstenteils aus den derb ausgebildeten Sulfiden Galenit und Sphalerit sowie aus Quarz Diese Primarbildungen sind von sekundarem Wheatleyit Cerussit Sphalerit und einem undefinierten pulverigen Bleioxalat uberzogen Da Wheatleyit auf dieser Probe ebenfalls von Sphalerit uberwachsen und damit eindeutig alter ist schlossen die Erstbeschreiber einen anthropogenen bzw biogenen Ursprung von Wheatleyit aus 6 Dies unterscheidet den Wheatleyit beispielsweise vom chemisch ahnlichen Moolooit der durch die Einwirkung von Vogelkot auf Kupfererze entstehen kann Als sehr seltene Mineralbildung ist Wheatleyit nur in wenigen Proben aus bisher drei dokumentierten Fundstatten entdeckt worden Stand 2023 12 Ausser seiner Typlokalitat der Wheatley Mine bei Phoenixville in Pennsylvania sind dies noch die Bor Lagerstatte Voronov bei Medweschjegorsk englisch Medvezhyegorsk in der Republik Karelien Russland und eine Guano Lagerstatten mit Kupfermineralisation bei Pabellon de Pica Chanabaya in der chilenischen Provinz Iquique 13 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenRoland C Rouse Donald R Peacor Pete J Dunn William B Simmons Dale Newbury Wheatleyite Na2Cu C2O4 2 2H2O a natural sodium copper salt of oxalic acid In American Mineralogist Band 71 1986 S 1240 1242 englisch minsocam org PDF 353 kB abgerufen am 13 Februar 2023 P Chananont P E Nixon J M Waters T N Water The structure of disodium catena bis µ oxalato cuprate II dihydrate In Acta Crystallographica B36 1980 S 2145 2147 doi 10 1107 S0567740880008163 englisch A Gleizes F Maury J Galy Crystal structure and magnetism of solum bis oxalato cuprate II dihydrate Na2Cu C2O4 2 2H2O A deductive proposal for the structure of copper oxalate CuC2O4 xH2O 0 lt x lt 1 In Inorganic Chemistry Band 19 1980 S 2074 2078 englisch Weblinks BearbeitenWheatleyit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 13 Februar 2023 David Barthelmy Wheatleyite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 13 Februar 2023 englisch Wheatleyite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 13 Februar 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Wheatleyite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 13 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 719 englisch a b c d e f g h Wheatleyite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 54 kB abgerufen am 13 Februar 2023 a b c d e Wheatleyite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 13 Februar 2023 englisch a b c Roland C Rouse Donald R Peacor Pete J Dunn William B Simmons Dale Newbury Wheatleyite Na2Cu C2O4 2 2H2O a natural sodium copper salt of oxalic acid In American Mineralogist Band 71 1986 S 1240 1242 englisch minsocam org PDF 353 kB abgerufen am 13 Februar 2023 Catalogue of Type Mineral Specimens W PDF 126 kB Commission on Museums IMA 10 Februar 2021 abgerufen am 13 Februar 2023 Catalogue of Type Mineral Specimens Depositories PDF 311 kB Commission on Museums IMA 18 Dezember 2010 abgerufen am 13 Februar 2023 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 13 Februar 2023 englisch Ray L Frost Ashley J Locke Wayde N Martens Thermogravimetric analysis of wheatleyite Na2Cu C2O4 2 2 H2O In Journal of Thermal Analysis and Calorimetry Band 93 Nr 3 2008 S 993 997 doi 10 1007 s10973 007 8999 2 englisch eprints qut edu au PDF 367 kB abgerufen am 13 Februar 2023 Localities for Wheatleyite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 13 Februar 2023 englisch Fundortliste fur Wheatleyit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 13 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wheatleyit amp oldid 239001389