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Die Westlichen Shoshone auch Westliche Schoschonen engl Western Shoshone Eigenbezeichnung Newe Volk sprich Nih wih sind ein Indianer Stamm der Shoshone Sie sprechen eine uto aztekische Sprache im Dialekt der Shoshone Comanche Ehemaliges Stammesgebiet der Westlichen Shoshone und heutige Reservate in Utah und NevadaDas traditionelle Territorium der Westlichen Shoshone umfasst den zentralen und westlichen Teil des US Bundesstaates Idaho das nordwestliche Utah das zentrale und nordostliche Nevada sowie das Panamint Valley die Panamint Mountains sowie das Death Valley in Kalifornien Die Westlichen Shoshone zahlen zum Kulturareal des Grossen Beckens Neben den Westlichen Shoshone gab es noch die Nordlichen Shoshone und Ostlichen Shoshone oft als Snakes Schlangen bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Gruppen der Westlichen Shoshone 2 Demographie 3 Lebensweise und Kultur 4 Geschichte 5 Zeitgenossisches Leben 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGruppen der Westlichen Shoshone BearbeitenTimbisha auch bekannt als Panamint oder Koso bezeichnet leben sesshaft heute im Panamint Valley und im Death Valley Furnace Creek Reservation und wanderten einst zwischen den Panamint Mountains dem Owens Lake und dem Amargosa River Tukuaduka engl Sheepeater Schafs Esser die Bezeichnung fur in Idaho lebende Gruppen der Westlichen Shoshone Toi Ticutta engl Cattail Eaters Esser des Breitblattrigen Rohrkolbens dessen Wurzelstocke starkereich und nach dem Abkochen essbar sind meist als Gosiute bezeichnet die Bezeichnung fur die in Nevada und Utah lebenden Gruppen Te Moak offiziell Te Moak Tribe rund um Elko Nevada 1938 schlossen sich vier in Nevada lebenden Gruppen unter der Fuhrung des Hauptlings Frank Te Moak zusammen Battle Mountain Band leben am nordwestlichen Rand der Kleinstadt Battle Mountain in einer Colony nahe der Grenze die die Stammesgebiete der Shoshone und der Nordlichen Paiute trennte die Shoshone nannten diese Region Tonomudza Elko Band siedelten in der Nahe der Stadt Elko um dort beim Bau der Eisenbahn Arbeit zu finden South Fork Band leben am Oberlauf des Reese River Wells Band Eigenbez Kuiyudika Esser der Kuiyu Pflanze einer essbaren Wustenpflanze leben in den wusten Hochebenen im Nordosten Nevadas Doyogadzu Newenee end of the mountain people Waiha Muta Newenee fire burning on ridge people Yomba in Nye County NevadaDemographie BearbeitenDer US Census schatzte 1910 die Zahl der Westlichen Shoshone auf 1 800 und 20 Jahre spater auf 2 000 1937 nannte das Bureau of Indian Affairs mit 1201 eine wesentlich kleinere Zahl Heute Stand 2005 wird die Zahl je nach Zahlweise als zwischen 5 und 10 000 liegend angegeben Lebensweise und Kultur BearbeitenDie Westlichen Shoshone unterschieden sich von den Nordlichen und Ostlichen Shoshone dadurch dass sie keine Pferde besassen und sich deshalb nicht an der Bisonjagd in den Great Plains beteiligten Daher werden sie oft auch allgemein als Shoshoko oder als Walker Shoshone zu Fuss gehende Shoshone bezeichnet Zusammen mit den benachbarten Bannock und Paiute wurden sie oft von den Europaern verachtlich auch als Diggers Graber bezeichnet da sie mittels eines Grabstocks das Erdreich nach essbaren Wurzeln Grasern Samen und Tieren durchsuchten Im Gegensatz zu ihren Verwandten entwickelten die Westlichen Shoshone keine auf dem Pferd basierende nomadische Plains Kultur Die Westlichen Shoshone bewohnten meist einfache mit Weiden Rindenmatten oder Tierfellen bedeckte Strauchhutten die sog Wickiups auf Wanderschaft errichteten sie falls es die Jahreszeit und das Wetter zuliessen meist einfache Windschirme span ramada Geschichte BearbeitenVermutlich stiess der Trapper und Pelzhandler Jedediah Smith 1825 bei der Jagd in den westlichen Rocky Mountains im heutigen Utah als erster Weisser auf die Westlichen Shoshone 1847 liessen sich die Mormonen in Nevada nieder und kamen mit den Westlichen Shoshone in Kontakt die am sudlichsten lebten Die Westlichen Shoshone sahen sich durch den Zustrom weisser Siedler bedroht und griffen vermehrt den Pony Express oder andere Einrichtungen der Weissen an Zum Schutz errichteten die Weissen 1862 im Ruby Valley das Fort Ruby Noch im selben Jahr massakrierte eine Armee Einheit eine Vielzahl der Westlichen Shoshone 1863 schlossen die Hauptlinge der Westlichen Shoshone in Fort Ruby mit den USA vertreten durch einige Armee Offiziere einen Vertrag fur Frieden und Freundschaft ab der als volkerrechtlicher Vertrag zwischen zwei souveranen Nationen 1866 vom US Kongress bewilligt und 1869 von Prasident Ulysses S Grant schliesslich in Kraft gesetzt wurde 1869 war die Eisenbahnlinie quer durch den Kontinent fertiggestellt worden Sie fuhrte auch durch das Gebiet der Westlichen Shoshone Die Fertigstellung der Bahnlinie kam fur die Westlichen Shoshone dem Ende ihres Lebens in Freiheit gleich 1877 wurde ihnen das Duck Valley Reservat zugeschrieben doch es zogen nie alle Westlichen Shoshone dorthin Einige zogen stattdessen zu den Paiute in Reservate im westlichen Nevada Die meisten blieben jedoch in ihren traditionellen Jagdgrunden Mit der Zeit gaben sie vor allem unter massivem Anpassungszwang durch die Weissen Jagdverbote Verbot die eigene Sprache zu sprechen usw ihre bisherige Lebensweise weitgehend auf und arbeiteten vermehrt auf Ranches oder in Minen Zeitgenossisches Leben BearbeitenHeute sind die Westlichen Shoshone stark von den gesundheitlichen Folgen der Nuklearrustung und durch nukleare Endlagerungsplane der US Regierung betroffen In ihrem Gebiet fanden hunderte von ober und unterirdischen Atombombentests statt Nevada Test Site Nye County Sud Nevada In den ihnen heiligen Yucca Mountains im Gebiet der Nevada Test Site ist fur die Zukunft das zentrale nukleare Endlager der USA geplant Gegen diese Plane haben die Westlichen Shoshone im Marz 2005 vor dem Federal Court in Las Vegas Klage eingereicht Sie berufen sich dabei auf den Vertrag von Ruby Valley Bis heute bildet da niemals aufgekundigt der Vertrag von Ruby Valley von 1863 eine Quelle des Streits der Westlichen Shoshone mit den USA Fur die Shoshone ist er die Grundlage ihrer niemals erloschenen Souveranitatsanspruche auf ihr riesiges Stammesgebiet das vom Suden Idahos quer durch Nevada bis hinunter ins Death Valley Kalifornien reicht Die USA dagegen betrachten den Vertrag heute in einseitig normativer Auslegung der Besiedlung des betreffenden Gebietes durch die Weissen gradual encroachment als faktisch gegenstandslos Gegen diese Auffassung setzten sich die Stammesregierung der Westlichen Shoshone das Western Shoshone National Council und viele traditionelle Westliche Shoshone jahrzehntelang zur Wehr Mit Inkrafttreten des sog Western Shoshone Claims Distribution Act am 7 Juli 2004 den der demokratische US Senator von Nevada Harry Reid und der republikanische Abgeordnete James Gibbons im US Kongress eingebracht hatten 1 erhielten die rund 8 000 registrierten Western Shoshone schliesslich nach einem stammesinternen Volksentscheid fur den effektiven Verlust von 11 000 000 ha ihres Landes von der Bundesregierung eine Entschadigung von 145 Millionen US Dollar samt Zinsen bar ausgezahlt etwa 30 000 pro Stammesangehorigen Damit ist der Landrechtsanspruch der Western Shoshone formell gegenstandslos geworden Der Landrechtskampf der Westlichen Shoshone fand vor dem Hintergrund der Interessen von Militars Atombombentests und atomares Endlager in den Yucca Mountains der ausgedehnten Weide und Viehwirtschaft und der okonomischen Interessen der internationalen Goldkonzerne statt Nevada besitzt einige der reichsten Goldvorkommen der Welt Er wurde schliesslich Ende der 1990 durch die Auszahlung einer Entschadigungssumme an die Western Shoshone durch die US Regierung beendet fur deren Annahme sich eine Mehrheit der Shoshone gegen den erbitterten Widerstand traditioneller Shoshone wie der Geschwister Mary und Carrie Dann Crescent Valley Nevada ausgesprochen hatte Auch international fand der Landrechtskampf Beachtung als 1993 die beiden Shoshone Rancherinnen Mary und Carrie Dann den Alternativen Nobelpreis Right Livelihood Award in Stockholm zuerkannt bekamen in Anerkennung ihres langjahrigen Kampfes um die verbrieften Land und Lebensrechte der Westlichen Shoshone Aufforderungen von Seiten der Organisation Amerikanischer Staaten OAS an die Adresse Washingtons diese Rechte zu respektieren wurden von den USA ignoriert Der UN Ausschuss fur die Beseitigung der Rassendiskriminierung CERD hat aus diesem Grund am 10 Marz 2006 gegen die USA ein Verdikt ausgesprochen das die Klagen der Western Shoshone bestatigt die USA verletzten ihre traditionellen Landrechte Besonders besorgt zeigte sich das UN Komitee uber Berichte von gesetzgeberischen Bemuhungen der USA traditionelles Land der Western Shoshone zu privatisieren um es danach multinationalen Gold und Energiekonzernen anzubieten oder als nukleares Testgelande bzw Endlager zu nutzen Gleichfalls besorgt zeigte sich das UN Komitee uber die von den US Behorden gegen Western Shoshone Rancher verhangte Weidegebuhren ferner uber Arrestverhangungen Viehkonfiskationen und uber die Einschrankungen der Jagd und Fischereirechte bei den Western Shoshone Eine Stellungnahme der USA zu dem UN Verdikt ist bislang Stand 14 Marz 2006 ausgeblieben Siehe auch BearbeitenListe nordamerikanischer IndianerstammeLiteratur BearbeitenJohn R Swanton The Indian Tribes of North America Smithsonian Institution Bureau of American Ethnology Bulletin 145 Smithsonian Press Washington DC 1969 1971 ISBN 0 87474 092 4 Virginia Cole Trenholm Maurine Carley The Shoshonis Sentinels of the Rockies University of Oklahoma Press 1964 ISBN 0 8061 1055 4 Corbin Harney Spiritual Leader der Western Shoshone Nation The Way It Is One Water One Air One Mother Earth Blue Dolphin Publishing 1995 ISBN 0 931892 80 5 Steven J Crum The Road on which we came A History of the Western Shoshone Univ of Utah Press Salt Lake City 1994 ISBN 0 87480 434 5 Susanne Hubel Western Shoshone Ein vergessenes Volk vom Untergang bedroht Mit e Vorwort von Renate Domnick Verlag fur Amerikanistik Wyk auf Fohr 1992 ISBN 3 924696 71 3 Warren L D Azevedo Hrsg Handbook of North American Indians Volume 11 Great Basin Smithsonian Institution Press Washington 1986 ISBN 0 16 004581 9 Weblinks BearbeitenWem gehort das Land Der Landrechtskampf der Western Shoshone Western Shoshone Defense Project Memento vom 10 April 2008 im Internet Archive Site existiert 2012 nicht mehr Web Seiten archiviert in der Wayback Machine Memento vom 10 April 2008 im Internet Archive U S Found in Violation of Human Rights of Native Americans Memento vom 12 Mai 2008 im Webarchiv archive today The Treaty of Peace and Friendship Memento vom 19 Januar 2003 im Internet Archive Hoffnung im Tal des Todes Wie das Land der Timbisha zu Death Valley wurde und warum es nicht dabei bleiben darf Shoshone Frauen kampfen um ihre Rechte gegen Goldgier und Atommull Te Moak TribeEinzelnachweise Bearbeiten Vgl H R 884 Western Shoshone Claims Distribution Act govtrack us Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Westliche Shoshone amp oldid 239198674