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Werner Holl 11 September 1898 in Freiburg im Breisgau 14 April 1984 in Reutlingen war ein deutscher Maler Holzschneider und Kunstkritiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Freiburg im Breisgau geboren und aufgewachsen nahm Holl am Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 als Offizier teil Nach einer 1920 begonnenen und abgebrochenen Buchhandlerlehre studierte er von 1921 bis 1928 an der Kunstakademie Karlsruhe Einflussreiche Lehrer waren Hans Adolf Buhler Albert Haueisen und Hermann Goebel Einen starken Einfluss auf seine Entwicklung hatte der mit ihm befreundete Wladimir von Zabotin der spater von den Nationalsozialisten als entarteter Kunstler eingestuft wurde Schon in seiner Freiburger Zeit hatte er Julius Bissier kennengelernt der sich ebenso wie Holl mit Zen Buddhismus beschaftigte Nachdem Holl sich zunachst mit Landschafts und Portratmalerei im Stil der Neuen Sachlichkeit beschaftigte sind ab 1932 die ersten gegenstandsfreien Pastelle und Zeichnungen in seinem Werk nachweisbar 1931 bis 1934 war er als freier Mitarbeiter Zeichner beim Herder Verlag 1934 38 fand er als Zeichner beim Mineralogischen Institut der Universitat Freiburg Beschaftigung 1936 nahm er an einem Lehrgang der Obersten SA Fuhrung fur Kunstler teil Am 16 September 1937 war Holl von der NS Kreisleitung namhaft gemacht Mitglied der Kommission die im Auftrag der Reichskulturkammer im Augustinermuseum in Freiburg Kunstwerke auf Entartung prufte und die fur entartet erklarten Kunstwerke beschlagnahmte unter vielen anderen Werke seines Freundes Zabotin Da er zeitweise als Hilfsrestaurator fur Gemalde im Museum beschaftigt worden war kannte er sich in den Gemaldesammlungen gut aus Er profilierte sich auch durch polemische Kunstkritiken im Kampfblatt der Nationalsozialisten Oberbadens Der Alemanne In dieser Zeit malte er nationalsozialistische Propagandabilder So schuf der SA Obertruppfuhrer 1937 ein Fuhrerbild fur den grossen Sitzungssaal des Freiburger Rathauses 1 Von 1939 bis 1945 war er als Offizier in einer Munitionskolonne bzw einer Propagandaeinheit bei der Wehrmacht 1939 lernte er Ernst Junger kennen mit dem er 1941 in Paris stationiert war und danach eine von ihm selbst so beschriebene lebenslange Freundschaft verband Nachdem er in Freiburg ausgebombt war lebte er ab 1945 zunachst in Ravensburg und war seit 1952 in Reutlingen ansassig Er mied offensichtlich seine Heimatstadt Freiburg wo er als bekennender nationalsozialistischer Kunstler bekannt war In dieser Zeit wandte sich Holl der inzwischen zuruckgezogen und ausserst bescheiden als Maler und Holzschneider zeitweise auch als Verlagszeichner und Restaurator sich durchs Leben schlug von der gegenstandlichen Kunst ab und der reinen Abstraktion zu Bei jahrlichen Aufenthalten in Paris erhielt sein Schaffen wesentliche Impulse Er setzte sich intensiv mit dem Werk des im Nachbarort Eningen wirkenden HAP Grieshaber auseinander bei dem er als lastiger Besuch sprichwortlich wurde Nach einer vom Informel gepragten Phase schuf Holl ab Mitte der 1960er Jahre vermehrt Holzschnitte und Collagen Fur diese erhielt er in provinziellen Kunstkreisen nachdem er sich den aktuellen politischen Gegebenheiten angepasst hatte durchaus Anerkennung Zahlreiche Ausstellungen in Deutschland aber auch im Ausland so unter anderem 1959 in Kopenhagen oder 1960 in Paris wurdigten sein Werk und zeigen die durchaus vorhandenen kunstlerischen Starken von Werner Holl auf Zu seinem Œuvre gehoren auch Werke in Ol Temperabilder Tuschezeichnungen sowie Aquarelle Fur die Rolle des Kunstkritikers in der Zeit des Nationalsozialismus hat Holl grosse Bedeutung da er uberregional fur die NS Presse tatig war Trotz seiner stark ausgepragten NS Vergangenheit die den Juroren und den Mitpreistragern vermutlich nicht bekannt war erhielt Holl 1977 gemeinsam mit Jakob Brackle und Andre Ficus den Anerkennungspreis des Oberschwabischen Kunstpreises fur sein Gesamtwerk Der Oberschwabische Kunstpreis der 1951 von den damaligen Landkreisen Biberach Ravensburg Saulgau und Wangen gestiftet worden war gehort zu den hochstdotierten deutschen Kunstpreisen Literatur BearbeitenHeinrich Geissler Werner Holl Collagen 1965 1978 Ausstellung der Staatsgalerie Stuttgart 9 Dezember 1978 7 Januar 1979 Stuttgart Staatsgalerie 1978 Werner Holl Gemalde Collagen Tuschzeichnungen Holzschnitte Rathaus Reutlingen 19 12 1983 29 1 1984 Braith Mali Museum Biberach 5 2 4 3 1984 Kreismuseum Schloss Bonndorf Schwarzwald 15 4 13 6 1984 Reutlingen Schul Kultur und Sportamt 1983 Walter Jacobi Bildersturm in der Provinz Die NS Aktion Entartete Kunst 1937 in Sudbaden Freiburg i Br 1988 Die Kunst der fruhen Jahre Freiburg 1945 60 Stadtische Museen Freiburg Museum fur Neue Kunst Ausstellung vom 5 September bis 18 Oktober 1992 Freiburg Museum fur Neue Kunst 1992 Werner Holl Holzschnitte Stadtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen 1992 ISBN 3 927228 47 8 Ute Scherb Freiburg im Nationalsozialismus Eine Stadt gibt sich ein braunes Gesicht In Zeitschrift des Breisgau Geschichtsvereins Schauinsland 127 2008 S 113 144 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Holl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Werner Holl in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Werner Holl im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Einzelnachweise Bearbeiten Freiburger Zeitung vom 16 Juni 1937 Abendausgabe Seite 5Normdaten Person GND 118705555 lobid OGND AKS LCCN n94005796 VIAF 32791054 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holl WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Holzschneider und KunstkritikerGEBURTSDATUM 11 September 1898GEBURTSORT Freiburg im Breisgau DeutschlandSTERBEDATUM 14 April 1984STERBEORT Reutlingen Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Holl amp oldid 233728650