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Wenzel Robert Graf von Kaunitz tschechisch Vaclav Robert hrabe z Kounic 26 September 1848 in Dresden 14 Oktober 1913 in Ungarisch Brod war ein bohmischer Politiker und forderte als Mazen die tschechische Technische Universitat Brunn in deren Anfangsjahren Wenzel Robert von Kaunitz Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Leben 2 Lebenswerk 3 Familie und Angehorige 4 Kaunitzgasse Kounicova ulice in Brno 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseHerkunft und Leben BearbeitenWenzel Robert entstammte dem alten Adelsgeschlecht der Kaunitz Er war ein Sohn des Ehepaares Michael Karl von Kaunitz Kounic 1803 10 April 1852 und Eleonora geborene von Woracziczky von Pabienitz 1809 10 Januar 1893 aus einem alten bohmischen Herrengeschlecht und Enkel des Vincent 4 Furst sukz 1812 von Kaunitz Rietberg Questenburg 1764 27 Juli 1839 auf Neuschloss verehelicht in Prag Pfarrei Maria del Viktoria am 15 Februar 1801 mit Pauline de Longueval Grafin von Bucquoy nach 1850 verstorben 1 Wenzel Robert studierte als Absolvent eines Gymnasiums in Prag und Wien Jura und promovierte 1873 zum Dr jur Daneben nahm er als ausserordentlicher Horer an Vorlesungen einer Wirtschaftsschule in Tabor teil Seit 1883 war er Abgeordneter des Landesparlaments 1885 und 1891 zog er als Abgeordneter der Jungtschechen in den Reichsrat ein Im Jahr 1897 erbte er nach dem Tod seines Bruders Albrecht Reichsgraf von Kaunitz 1829 1897 dessen Grossgrundbesitz in Mahren Lebenswerk BearbeitenBereits in jungen Jahren wurde Wenzel Robert Graf von Kaunitz in den Jahren 1855 1866 von seinem Erzieher dem Schriftsteller und Literaturkritiker Ferdinand Schulz 1835 in Ronow 1905 in Prag 2 und seiner Mutter einer tschechischen Patriotin im Zuge der tschechischen Wiedergeburt und der Sprachenverordnung des Ministerprasidenten Kasimir Felix Badeni zur Heimatverbundenheit mit dem tschechischen Volk erzogen Als Abgeordneter setzte er sich fur den Achtstundentag der Arbeiter ein einen gleichberechtigten Zugang der Frauen zur Arbeit und die Forderung der Vorlesungen durch die Tschechische Sprache an der Karls Universitat Prag Am 12 Mai 1908 schenkte er seinen drei Jahre zuvor gekauften Stadtpalast heute Kounicuv palac erbaut 1871 1873 von Karl Exner in Brunn der damaligen tschechischen Technischen Hochschule in Brunn heute Rektorat und Mensa der Masaryk Universitat 3 Da sich das Haus an zentraler Lage der Stadt als Studentenheim vollig ungeeignet zeigte errichtete das Ehepaar Kaunitz zusatzlich eine Stiftung fur den Bau eines Studentenheims Kaunitzheim Kaunitz Wohnheim tschechisch Kounicovy studentske koleje wurde erstellt 1923 dabei auch das Madchenheim des Kaunitz Kollegs tschechisch Divci dum Kounicovych studentskych koleji 1931 Wegen seiner sozialistischen und tschechoslowakistischen Einstellung wurde er auch als Der rote Graf bezeichnet Familie und Angehorige BearbeitenSeine erste Frau Josefine Grafin von Kaunitz Josefina Kounicova 1849 1895 die er am 26 November 1877 ehelichte war die Schwagerin des Komponisten Antonin Dvorak Josefine geborene Cermakova war eine angesehene Schauspielerin Seine zweite Frau Josefina geborene Horova heiratete er am 12 Mai 1908 Uber Nachkommen aus diesen beiden Ehen ist nichts Naheres bekannt Wenzel Robert Graf von Kaunitz Kounic hatte sieben Bruder Albrecht Reichsgraf von Kaunitz 1829 in Prag 1897 ebd Grossgrundbesitzer der Grundherrschaften Hauska und Neu Schloss Leipa Brezina u Jicina mit Wobrubetz Otruby im Bezirk Jicin sowie Austerlitz und Ungarisch Brod seit 1861 Mitglied des Herrenhauses nach seinem Tod fielen die mahrischen Herrschaften an seinen Bruder Wenzel Robert 4 ausserdem die Bruder Vinzenz Rudolf Heinrich Ferdinand Georg Emanuel und Eugen Graf von Kaunitz 1841 in Prag 1919 in Wien Grossgrundbesitzer der Grundherrschaften Austerlitz und Ungarisch Brod letzter mannlicher Namenstrager der Grafen Kaunitz 4 Die Familien fielen nach 1918 dem Ende der Monarchie Osterreich Ungarn und Grundung der Tschechoslowakei unter das Adelsaufhebungsgesetz und die Enteignung von Grundbesitz in einer sogenannten Bodenreform Kaunitzgasse Kounicova ulice in Brno BearbeitenDie beim Kounicuv palac Kaunitzpalast in Brunn beginnende heute nach Wenzel Robert von Kaunitz benannte reprasentative Strasse hatte in den vergangenen 170 Jahren wechselnde deutsche und tschechische Namen Die Namenswechsel spiegeln den Lauf der Geschichte in Osterreich Ungarn und in der Hauptstadt von Mahren spater in der 1918 entstandenen Tschechoslowakei und die nachfolgenden politischen Veranderungen wider 5 23 September 1839 wurde sie als Leichenhofgasse Friedhofsgasse Hrbitovni ulice benannt Der erste Leichenhof ausserhalb der Stadtbefestigung gleich nach der Stadtmauer wurde spater aufgehoben und etwa 500 m weiter nordlich verlegt das war damals flachenmassig der grosste Friedhof im Land Nach der Grundung des Brunner Zentralfriedhof wieder aufgehoben und zum Teil in einen Park umgewandelt 24 Mai 1867 Friedhofsgasse Hrbitovni ulice 12 Mai 1885 Giskra Strasse und Friedhofgasse Giskrova ulice und Hrbitovni ulice nach Carl Giskra 1820 1879 Burgermeister von Brunn von Juli 1866 bis Dezember 1867 1 April 1890 Giskra Strasse Giskrova ulice 30 Dezember 1918 Kounicova Kounicgasse nach der Grundung der Tschechoslowakei 17 Marz 1939 Kounicgasse Kounicova 10 Februar 1940 Giskra Strasse Giskrova wahrend des Protektorat Bohmen und Mahren Marz 1939 bis Mai 1945 10 Mai 1945 Giskrova 25 September 1946 Leninova trida nach dem Revolutionar Wladimir Iljitsch Lenin Aus der einstigen Leichenhofgasse war zwischenzeitlich eine reprasentative Hauptstrasse tschechisch trida geworden die bis Tabor reicht 27 September 1990 Kounicova nach der Samtenen Revolution 1989 Literatur BearbeitenKoralka Kounic Vaclav Gf von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 166 Constantin von Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Osterreich enthaltend die die Lebensskizzen der denkwurdigen Personen welche seit 1750 in den osterreichischen Kronlandern geboren wurden oder darin gelebt und gewirkt haben 1 1856 60 1891 Register 1923 Band 11 mit Genealogie Wiener Zeitung Abendpost 25 Januar 1897 15 Oktober 1913 und 11 September 1919Weblinks BearbeitenKaunitzheim in Brunn in Brunner Architekturmanual Hrabe Vaclav Robert Kounic Zamek Slavkov Schloss Austerlitz tschechisch Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 S 139 Stammfolge Kaunitz z Kunicz Kaunitz Rittberg Kaunitz Rietberg Questenburg Ferdinand Seibt Hans Lemberg Helmut Slapnicka Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Im Auftrag des Collegium Carolinum Institut R Oldenbourg Verlag Munchen 2000 ISBN 3 486 55973 7 Band III S 786 muni cz a b Heribert Sturm Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Oldenburg Munchen 1984 ISBN 3 486 52551 4 Band II S 121 Encyklopedie dejin mesta Brna Profil ulice KounicovaNormdaten Person GND 119187930 lobid OGND AKS LCCN n94079587 VIAF 59888902 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaunitz Wenzel Robert vonALTERNATIVNAMEN Vaclav Robert hrabe z KounicKURZBESCHREIBUNG bohmischer Politiker und MazenGEBURTSDATUM 26 September 1848GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 14 Oktober 1913STERBEORT Ungarisch Brod Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wenzel Robert von Kaunitz amp oldid 231080069