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Karsdorf ist ein Ortsteil von Rabenau im sachsischen Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge KarsdorfStadt Rabenau Koordinaten 50 56 N 13 42 O 50 940555555556 13 696666666667 Koordinaten 50 56 26 N 13 41 48 O Hohe 320 400 m u NN Flache 11 19 km Eingemeindung 2 Januar 1971 Eingemeindet nach Oelsa Postleitzahl 01734 Vorwahl 03504 Karte Lage von Karsdorf in Rabenau Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Wirtschaft 4 Freigut 5 Weidegut 6 Trivia 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie BearbeitenKarsdorf ist ein etwa ein Kilometer langes Waldhufendorf das sich in sudwestliche Richtung vom Hohenrucken der Karsdorfer Verwerfung Quohrener Kipse 452 Meter zum Oelsabach hinunter erstreckt Durch das obere Ortsende fuhrt die Bundesstrasse 170 von der die Dorfstrasse abzweigt Der Ort liegt auf etwa 350 Metern Meereshohe und befindet sich am untersten Ende des Osterzgebirges Zur Gemarkung Karsdorf zahlt die sudlich des Orts liegende zwolf Quadratkilometer umfassende Dippoldiswalder Heide mit Kulturdenkmalen wie der Barbarakapelle und dem Einsiedlerstein Nachbarorte Bearbeiten Bornchen Possendorf Kleincarsdorf Oelsa nbsp Quohren Dippoldiswalde Oberhaslich Hermsdorf a W ReinbergGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung unter der Bezeichnung Karlessdorf geht auf das Jahr 1478 zuruck 1484 verkaufte Wilhelm von Karlowitz zu Kreische dem Meissener Kapitel das Dorf 1503 kamen Heide und das Windische Holz in Besitz des Herzogs Georg der Bartige Zur Unterscheidung von anderen Orten ahnlichen Namens vgl Kleincarsdorf bei Kreischa Nennt das Kirchbuch zu Possendorf von 1581 bis 1759 den Ortsnamen Windischcarsdorf ab 1750 Wendischcarsdorf der auf einen sorbische Hintergrund schliessen lasst Bis 1569 lag die Grundherrschaft beim Rittergut Dippoldiswalde danach war es Amtsdorf des Amts Dippoldiswalda Als Landrichter wird im Jahre 1635 Georg Schlegel genannt dem auch 1 4 Anteilig der Heidemuhle gehorte Karsdorf ist nach Possendorf gepfarrt Im Zuge der Reformation werden die Katharinenkapelle am Einsiedlerstein und die Barbarakapelle zerstort bzw geschleift Am 6 Marz 1802 wurde bei Malter im Goldgrubengrund der letzte Wolf der Region erlegt weswegen unweit von dieser Stelle die Wolfssaule errichtet wurde Am 15 August 1907 1 wurde die Weidegenossenschaft Wendischcarsdorf GmbH gegrundet 1910 die Wasserleitung fur die Einwohner errichtet Am 1 November 1937 wurde der amtliche Name Wendischcarsdorf in Karsdorf geandert 2 1956 wurde Karsdorf von einem Hochwasser betroffen 1958 kam es zur Kollektivierung der Landwirte die Genossenschaften Heideland und Edelweiss entstehen die spater in grossere Einheiten aufgingen Der aus dem Oelsabach gespeiste Heidemuhlenteich wurde 1968 als Naherholungszentrum und Campingplatz ausgebaut Karsdorf gehorte ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde jedoch ab 1952 zum Kreis Freital 1971 wird Karsdorf zur Gemeinde Oelsa eingemeindet die 1994 Ortsteile der Stadtgemeinde Rabenau im Weisseritzkreis werden Diesem freiwilligen Zusammenschluss war die Kooperation im Abwasserzweckverband Oelsabachtal seit 1991 vorausgegangen Fur lokale Belange existiert nach der sachsischen Gemeindeordnung ein Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle HOV Sachsen Einwohnerentwicklung von Karsdorf 3 1552 11 besessene Mann 13 Inwohner 1764 8 besessene Mann 8 Hausler 1834 206 1871 370 1890 386 1910 321 1925 321 1939 334 1946 483 1950 492 1964 425 2000 511 2014 440Wirtschaft BearbeitenKarsdorf war jahrhundertelang landwirtschaftlich gepragt wobei Ackerbau Obstbau und Schafzucht dominierten Es existierten in Karsdorf eine Stuhlfabrik und eine Strohhutfertigung Beruhmt wurde der Ort fur den hier auch heute noch erzeugten Sauermilchkase 1905 waren im Ort zehn bauerliche Betriebe registriert Das heutige Hotel und Restaurant Heidemuhle besass ursprunglich ein Mahlwerk und ein Gatter In direkter Nachbarschaft befindet sich die Fortbildungsstatte des Forst Freigut Bearbeitenam 24 Oktober 1650 entstand das aus den Pfeiffers Buttners und Irmschers Hufen und einem 1 4 Anteil der Brettmuhle hier das 3 2 4 Hufengut vom Kursachsischen Hospitalverwalter Bohrisch zu St Jacob in Dresden welches die Hospitalverwaltungswitwe Barbara Bohrisch im Jahre 1671 an Wolfgang Christoph von Mamminger verkaufte dieser verkaufte es einige Jahre spater an den Kursachsischen Flossmeister Gottfried Vitellius 1695 erkaufte der Leutnant Christoph Schmieder das 3 2 4 Hufengut seine Frau verkaufte das Gut 1718 an Joseph Rudiger welcher dieses 1735 an Christoph Gleditzsch der es wiederum 1737 an den Kursachsischen Oberflosskommissarmeister bei den Weisseritzflossern Gottlob Vinold verkaufte dem auch die Heidemuhle gehorte durch Gottlob Vinold und seine Frau Anna Sybille Vinold die Besitzerin ab 1743 war vergrosserte sich das Gut durch Ankauf von 3 weiteren Gutern 1738 zu 1 4 Hufe 1740 zu 3 4 Hufe und 1743 zu 5 4 Hufe im Jahre 1754 verkaufte diese die zum Gut gehorende Heidemuhle Im Jahre 1759 ubernahm der Wendischcarsdorfer Amtsrichter Gottfried Berger das Gut 1765 Johann Gottlob Aurich 1771 der Kellermeister zu Dresden Christian August Zschorler 1788 Sophie Victoria Elisabeth Fiedler 1793 der Kaufmann Johann Gottfried Gerstenberger 1794 Wolf Rudolph von Reitzenstein 1798 der Kursachsische Leutnant Christian Heinrich von Lichtenhayn 1799 der Kammerjunker Carl Friedrich von Unruh 1802 August Leberecht Franke 1810 Johann Carl Kunzel und 1814 der Amtsverwalter Friedrich August Schopper mit einer Gesamtflache von 4 3 8 Hufen Landes unter welchem es als geturmtes ansehnliches Gut 1840 genannt wird derselbe erkaufte zum Gut ein 8 3 4 Scheffel Grosses Feld und ein 10 Acker 239 Ruthen Grossen Wald mit Steinbruch im Jahre 1818 und ein 1 1 4 Hufe Gut 1819 1839 ubernahm der Sohn und Okonom gleichen Namens Friedrich August Schopper das Haupt und alle dazugehorigen Guter der Brandkatasternummern 15 16 17 18 19 bis zu welchen es als Grosses Gut ohne Schriftansassigkeit genannt wird 1895 und 1925 wird der Freigutbesitzer Wilhelm Ulrich mit 102ha Land erwahnt Zum Freigut gehorte noch eine Ziegelei die 1771 von der Ehefrau des Rittmeisters Staupitz erworbene Hofwiese zwischen dem Heidemuhlenteich und der Heidemuhle die 1775 1 1 2 Scheffel Grosse Wiese am Dresdner Fusssteig und ein 14 Scheffel grosses Feld an der Bornicher Grenze das 1776 9 Scheffel Grosse Feld auf Possendorfer Flur vom Ulrich Gut welche 3 Stucken wie das im Jahre 1777 1 2 Hufengut die Sophie Eliesabeth Victoria Zschorler Ehefrau des Besitzers Zschorler erkaufte und das bereits 1723 dazugenomme in den 1970er Jahren abgetragene erst als Schaferei und ab 1907 als Rinderstallungen genutzte Weidegut mit den bereits 1695 erwahnten Viehweiden das Weidegut gehorte ab 1907 der Weidegenossenschaft Die Sachsische Bauernsiedlung GmbH wird 1937 4 Eigentumer vom Freigut mit 75 Hektar Land diese verkauften 15 Hektar an die Gemeinde Karsdorf Oelsa amp Bornchen Nach dem Krieg 1949 wurde es als Gemeindegut genannt Das Gut mit seinen zuletzt 50 Hektar wurde zur Bodenreform aufgeteilt und es entstanden kleine Neubauernhofe die Wirtschaftsgebaude sind abgetragen ein Typischer DDR Wohnblock entstand mit mehreren Mietwohnungen Das Hauptwohngebaude vom Freigut besteht bis heute Weidegut BearbeitenDas Weidegut wurde anfangs als erstes Forstgut fur die naheliegende Dippoldiswalder Heide erbaut und ist in den 1960er Jahren abgetragen worden Ein Schlussstein im Hoftorbogen trug die Jahreszahl 1699 Es befand sich hinter dem in der Ortslage stehenden Garagenkomplex an den Viehweiden Im Jahre 1699 gehorte es dem Forster David Hauswalt um 1724 gehorte das Gut bereits zum Freigut da der Forster Gottfried Krahmer in diesem Jahr das schon naheliegende in Besitz gehabte halbe Hufengut verkaufte Seit dem Jahre 1907 5 besitzt die gegrundete Weidegenossenschaft die Gebaude und die 37 Hektar grossen Wiesen am 5 Oktober 1907 wurde das Inventar und Nutzvieh vom Weidegut versteigert 6 nachfolgend wurde von einem Weidewarter das ortliche und den umliegenden Ortschaften herbeigebrachte Jungrindervieh das Jahr uber betreut Heute gehort das Land der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG von der aus ein Weidewarter Mutterkuhe betreut nbsp Weidegut 1949Trivia BearbeitenIm Jahre 1992 waren die Possendorfer Strasse K9013 und der Wanderfeldweg die Salzstrasse in der Titelsequenz mit der Filmlaufzeit 0 08 1 39 Filmkulisse von Go Trabi Go 2 Das war der wilde Osten Einzelnachweise Bearbeiten Weidegenossenschaft In Weisseritz Zeitung SLUB 17 August 1907 abgerufen im Jahr 2023 deutsch Statistik des Deutschen Reichs Band 450 Amtliches Gemeindeverzeichnis fur das Deutsche Reich Teil I Berlin 1939 Seite 271 Karsdorf Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde abgerufen am 7 Juni 2019 Karsdorf In Weisseritz Zeitung SLUB 13 Dezember 1937 abgerufen im Jahr 2023 deutsch Sachsisches In Weisseritz Zeitung SLUB 2 August 1932 abgerufen im Jahr 2023 deutsch Inventar Auktion In Weisseritz Zeitung SLUB 3 Oktober 1907 abgerufen im Jahr 2023 Weblinks BearbeitenKarsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Offizielle Seite von Karsdorf Offizielle Seite der Stadt Rabenau mit Ortschronik Karsdorf Ortsteile der Stadt Rabenau Karsdorf Lubau Obernaundorf Oelsa Rabenau Sachsen Spechtritz Normdaten Geografikum GND 10195590 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karsdorf Rabenau amp oldid 238614871