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Die benzinelektrischen Triebwagen der Fahrzeugfabrik Weitzer Janos Rt aus dem damals ungarischen Arad mit einem Verbrennungsmotor des franzosischen Herstellers De Dion Bouton waren die ersten serienmassig hergestellten Verbrennungstriebwagen in Europa Planzeichnungen des Prototyps Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Typen und Verbreitung 3 1 ACsEV 3 2 CFF 3 3 AEGV 3 4 AHMV 3 5 NyVKV 4 Verbleib 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Einer der ersten Wagen aus der Serienproduktion fur die ACsEV nbsp Ein weiterer ACsEV Wagen aus der SerienproduktionDer ungarische Handelsminister Lajos Lang veranlasste 1902 die Entwicklung eines Verbrennungstriebwagens um die Betriebskosten auf Nebenbahnen zu senken Zunachst wurden zwei Triebwagen mit mechanischem Getriebe gebaut Einer war mit einem Daimler Motor ausgestattet der andere mit einem Banki Motor Beide Prototypen funktionierten nicht wie gewunscht Das Unternehmen Ganz amp Cie aus Budapest umging das Problem auf konventionelle Weise durch Einbau einer De Dion Bouton Dampfmaschine So entstanden die Baureihen Cmot VIIIa und VIIIb der ungarischen Staatsbahn Magyar Allamvasutak MAV Das Unternehmen Weitzer Janos Rt in Arad ein Tochterunternehmen der Grazer Waggonfabrik nutzte stattdessen einen benzinelektrischen Antrieb von De Dion Bouton der sich 1903 auf Probefahrten als erfolgreich erwies und ab 1906 serienmassig eingesetzt wurde Technik Bearbeiten nbsp Maschinenraum eines ACsEV TriebwagensVon De Dion Bouton wurde 1900 ein Personenkraftwagen des belgischen Unternehmens Pieper mit einem benzinelektrischen Antrieb ausgestattet unter Verwendung eines Einzylinder Viertaktmotors Weitzer wandte dieses Prinzip in etwas grosserem Massstab an wobei die Technik eines herkommlichen elektrischen Strassenbahnwagens in Kombination mit einem Stromerzeuger angewendet wurde Ein 50 beziehungsweise 70 PS starker De Dion Bouton Vierzylindermotor trieb uber eine Federkupplung einen vierpoligen Generator an Dieser erzeugte den Strom fur die zwei unter dem Wagenboden platzierten Elektromotoren der Type D 17 22 von je 30 PS Leistung welche uber einen Tatzlagerantrieb je eine der beiden Radsatzwellen antrieben Die Steuerung entsprach zeitgenossischen Strassenbahnen und war als herkommliche Widerstandssteuerung mit Fahrschaltern konzipiert Die Betriebsspannung war so gewahlt dass auf elektrifizierten Strecken auch Strom aus der Oberleitung verwendet werden konnte Die elektrische Ausrustung lieferte Siemens Schuckert zu 1 Das stirnseitige Abteil der Fahrzeuge beherbergte sowohl die Fuhrerstandseinrichtung als auch den Motor Generator Maschinensatz den Benzintank und die elektrischen Sicherungen Abweichend vom Prototyp hatten die Serienwagen uber dem Dach ein leicht abfallend montiertes langgestrecktes Rohrsystem zur Kuhlung Im Winter diente das heisse Kuhlwasser der Motoren zur Heizung des Fahrgastraumes welcher mit einer Acetylengas Beleuchtung erhellt wurde Die Wagen waren an beiden Enden mit Trompetenkupplungen ausgestattet die Normalspurversionen zusatzlich mit Puffern Die Fahrzeuge konnten bis zu zwei Beiwagen leichter Bauweise mitfuhren Gebremst wurde mittels Druckluftbremse und Handbremse die Hochstgeschwindigkeit der Triebwagen lag zwischen 60 und 70 km h 1 2 Typen und Verbreitung BearbeitenACsEV Bearbeiten Mindestens 41 normalspurige Triebwagen gingen an die Aradi es Csanadi Egyesult Vasutak ACsEV Die Wagenkasten der Prototypen glichen weitestgehend den gleichzeitig gebauten Dampftriebwagen der MAV mit einer einzigen Einstiegsplattform am hinteren Wagenende Bei einer Dienstmasse von etwa 15 Tonnen boten sie 40 Sitzplatze In Serie wurden dann langere Wagen gebaut diese hatten einen Mitteleinstieg und zwei Wagenklassen Die Betriebsergebnisse wurden 1906 als sehr gunstig geschildert so betrugen die Kosten fur einen Zugskilometer lediglich 13 bis 14 Heller bei einem Benzinverbrauch von 400 450 g 1 Die ACsEV war damit die erste Bahngesellschaft der Welt die regelmassig Verbrennungstriebwagen einsetzte Damit gelang es die Einnahmen jahrlich um ca 12 zu steigern und die Kosten fur einen Betriebskilometer gegenuber dem Dampfbetrieb zu halbieren 3 CFF Bearbeiten Zwei Triebwagen kaufte 1907 die rumanische Staatsbahn Căile Ferate Romane Die Wagen hatten Abteile der ersten und dritten Klasse und zwei Einstiegsbereiche eine Endplattform fur die dritte und eine Mittelplattform fur die erste Klasse Diese Wagen hatten auf dem Dach in Langsrichtung den Auspuff mit langem Schalldampfer nbsp Schmalspurversion bei der AEGV 1910AEGV Bearbeiten Vier etwas kleinere Wagen mit gleichem Antrieb und ahnlicher Raumaufteilung wie bei den ACsEV Wagen verwendete die Alfoldi Elso Gazdasagi Vasut AEGV fur innerortliche Linien ihres 152 Kilometer langen Schmalspurnetz mit 760 mm Spurweite Zwei Fahrzeuge wurden 1906 07 direkt bei Weitzer gekauft zwei 1916 gebraucht von der Gyulavideki Vasut Gyulalandbahn AHMV Bearbeiten Die meterspurige Lokalbahn Arad Podgoria wurde 1906 mit elf Weitzer De Dion Bouton Triebwagen eroffnet Der Name der damaligen Bahngesellschaft Arad Hegyaljai Motorositott Vasut AHMV wies auf den Motorantrieb hin Schon ab 1911 elektrifizierte das Unternehmen jedoch sein Netz und ersetzte die benzinelektrischen Fahrzeuge durch Elektrotriebwagen Die Weitzer Triebwagen wurden 1913 zu antriebslosen Personenwagen mit Gepackabteil umgebaut 4 NyVKV Bearbeiten Die Nyiregyhazavideki Kisvasutak NyVKV etwa Nyiregyhaza Land Schmalspurbahnen die seit 1905 Nyiregyhaza mit Dombrad verbanden und eine Spurweite von 760 Millimetern hatten beschafften 1906 vier und 1907 einen weiteren Weitzer Triebwagen 1911 baute man die Bahn in Nyiregyhaza zur elektrischen Strassenbahn aus und kaufte von Ganz amp Cie Oberleitungstriebwagen fur den Stadtverkehr aber auch noch benzinelektrische Triebwagen Die benzinelektrischen Triebwagen der Uberlandstrecke wurden mit Stromabnehmern ausgestattet so dass der Verkehr innerhalb der Stadt rein elektrisch durchgefuhrt werden konnte 5 Verbleib BearbeitenNach 1945 gelangten die noch verbliebenen Wagen in den Besitz der MAV Sechs dieser Wagen die nun als BCmot 331 bis BCmot 337 bezeichnet wurden ohne 335 BCmot steht fur Triebwagen mit zweiter und dritter Wagenklasse kamen um 1960 an die Vorortbahn Budapesti Helyierdeku Vasut BHEV Die unterzog zwei der Wagen einer grundlegenden Uberholung ersetzte die Benzinmotoren durch Dieselmotoren tauschte Generator und Elektromotoren aus und erneuerte auch die Wagenkasten Der Kuhler auf dem Wagendach war fortan hinter einer Sichtblende verborgen Einer der Wagen wurde kurz nach der Jahrtausendwende erneut aufgearbeitet Als historisches Fahrzeug tragt er seither die Nummer DM XII Ein weiterer der sechs Triebwagen steht andernorts in einem Museum Siehe auch BearbeitenMcKeen TriebwagenLiteratur BearbeitenArnold Heller Der Automobilmotor im Eisenbahnbetriebe Leipzig 1906 Nachdruck durch den Salzwasserverlag 2011 ISBN 978 3 86444 240 7Weblinks BearbeitenRoll Enzyklopadie des Eisenbahnwesens Elektrische Eisenbahnen dort Abschnitt VII Automobile Triebwagen zu b Benzin Benzol oder Gasolin elektrischen Triebwagen http www us archive org about terms php Search Self Contained Railway Motor Cars and Locomotives GO Raymond S Zeitler American School Chicago Ill Self Contained Railway Motor Cars and Locomotives Absatz SELF CONTAINED RAILWAY CARS 57 59 Roll Arader und Csanader Eisenbahnen Vereinigte Aktien Gesellschaft Museumsfahrzeuge der BHEV und ihre GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten a b c ONB ANNO Zeitschrift des osterreichischen Ingenieur Vereines Abgerufen am 13 Mai 2022 ONB ANNO Eisenbahn und Industrie Abgerufen am 13 Mai 2022 Zeno Lexikoneintrag zu Elektrische Eisenbahnen Roll Freiherr von Enzyklopadie des Abgerufen am 13 Mai 2022 Istoria Sagetii Verzi Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Nyiregyhazi villamos motorkocsik Elektrotriebwagen von Nyiregyhaza auf Ungarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weitzer De Dion Bouton Triebwagen amp oldid 234647945