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Wehrturner waren paramilitarische Gruppierungen in der Ersten Republik Osterreich die zum Teil legal oder auch illegal eine militarische Ausbildung ihrer Mitglieder im Rahmen von Sportvereinen durchfuhrten Charakteristisch fur Osterreich war die Aufspaltung der Turnbewegung entsprechend den drei bestehenden politischen Lagern dem sozialdemokratischen dem christlichsozialen und dem deutschvolkischen bzw deutschnationalen Lager Inhaltsverzeichnis 1 Einteilung in politische Lager 2 Uberfall der Nationalsozialisten auf Christlich deutsche Wehrturner 3 Assistenzeinsatze der Wehrturner 4 EinzelnachweiseEinteilung in politische Lager BearbeitenAls legale Wehrturner kann man die der Christlich deutschen Turnerschaft Osterreichs CDTO angehorenden Sportler ansehen die auch als Assistenztruppe ins Freiwillige Schutzkorps eingegliedert wurden Illegal waren nach dem Verstandnis des faschistischen Standestaates die nach dem Verbot des Republikanischen Schutzbundes am 30 Mai 1933 durch sozialdemokratische Sport und Schutzenvereine weiterhin im Untergrund ausgebildeten Wehrturner Der Republikanische Schutzbund der einen Teil seiner Mitglieder aus den Arbeitersportlern rekrutierte errichtete ab 1925 Wehrturnabteilungen bei den Arbeiterturnern und Arbeiterschutzenvereinen Ordnungsubungen Handgranatenwerfen Kartenlesen Kleinkaliberschiessen Hindernisturnen Um 1930 fanden sich unter den Sportarten im ASKO Kraftsport Schiessen und Wehrsport Diese Ubungen wurden nach dem Verbot des Republikanischen Schutzbundes am 30 Mai 1933 im Untergrund weitergefuhrt vgl Richard Bernaschek Obwohl nicht generell verboten galten nach dem Betatigungsverbot fur die NSDAP auch die so genannten deutschvolkischen Turnvereine deren Mitglieder oftmals Nationalsozialisten oder NS Sympathisanten waren als regierungsfeindlich und standen unter Beobachtung Uberfall der Nationalsozialisten auf Christlich deutsche Wehrturner BearbeitenBekannt geworden sind die christlich deutschen Wehrturner durch einen von Nationalsozialisten auf sie verubten Handgranatenuberfall in Krems an der Donau am 19 Juni 1933 Diese Wehrturner hatten in Egelsee eine Waffenubung abgehalten die sie auf zukunftige Assistenzeinsatze vorbereiten sollte Beim Ruckmarsch wurden auf die jungen Manner in einem Hohlweg in Alauntal bei Krems drei Handgranaten geworfen 30 Turner wurden dadurch verletzt davon 17 schwer und zwei lebensgefahrlich Einer der lebensgefahrlich Verletzten Franz Blamoser erlag seinen Verletzungen am 6 Juli 1933 Als Tater wurden der 21 jahrige SA Scharfuhrer Herbert Mosel und Adolf Weichselbaum ein ehemaliger Zogling in der Besserungsanstalt im niederosterreichischen Eggenberg identifiziert Wahrend Weichselbaum und andere Hintermanner nach Deutschland zur Osterreichischen Legion fluchteten wurde auf Antrag von Sicherheitsminister Fey ein Betatigungsverbot fur die osterreichische NSDAP Hitlerbewegung ihre Neben und Unterorganisationen sowie den mit ihr paktierenden Steirischen Heimatschutz erlassen Im Zusammenhang damit wurden am 21 Juni auch 43 deutschvolkische Turnvereine behordlich aufgelost Der reichsdeutsche Landesleiter der NSDAP Theo Habicht wurde nach Deutschland abgeschoben Damit war aber nicht das Ende des NS Terrors erreicht sondern dieser brach erst richtig los Zudem wurde die Todesstrafe am 10 November 1933 wieder eingefuhrt und am 8 Juli 1934 auch auf Sprengstoffanschlage ausgeweitet 1 nbsp Wehrturner in Kollerschlag vor dem Einsatz gegen die Osterreichische LegionAssistenzeinsatze der Wehrturner BearbeitenBekannte Einsatze der Wehrturner im Rahmen der Assistenzeinsatze fanden im Abwehrkampf mit der Osterreichischen Legion im Zuge des nationalsozialistischen Juliputsches statt 2 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Zeillinger Starb fur Osterreich In Die Presse com vom 20 Juni 2008 leicht tendenzioser Artikel Franz Winkler Grenzland Chronik einer bewegten Zeit Muhlviertel Bayern Bohmerwald Kollerschlag Bezirksheimatverein Rohrbach 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrturner amp oldid 225847038