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Wehrmachtsbordelle und SS Offiziersbordelle in denen Wehrmachtssoldaten und SS Angehorige sich sexuell befriedigen lassen konnten wurden durch die Wehrmachtsfuhrung wahrend des Zweiten Weltkrieges in den besetzten Gebieten eingerichtet Wehrmachtsbordell in Brest Frankreich 1940 eingerichtet in der ehemaligen SynagogeIm Verlauf dieses Krieges wurden in besetzten Landern ca 500 solcher Bordelle eingerichtet 1 Im deutsch besetzten Danemark gab es keine Wehrmachtsbordelle 2 Inhaltsverzeichnis 1 Sicht der Wehrmacht und NS Fuhrung 2 Prostitution im besetzten Frankreich 3 Sowjetunion 4 Herkunft der Frauen 5 Filmische Rezeption 6 Verwandte Themen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseSicht der Wehrmacht und NS Fuhrung BearbeitenAm 9 September 1939 gab der Reichsinnenminister Wilhelm Frick einen Erlass heraus der die polizeiliche Behandlung der Prostitution im Operationsgebiet der deutschen Wehrmacht neu regeln sollte Durch Untersagung und Verfolgung wilder Prostitution sollten gesundheitliche Schadigungen der Wehrmachtsangehorigen verhindert werden Die Prostitution durfte nur in besonderen Hausern unter Aufsicht des deutschen Sanitatswesens unterhalten werden Ein grundsatzliches Verbot der geschlechtlichen Betatigung hielt man fur inopportun weil dadurch die Zahl der Notzuchtverbrechen und die Gefahren von Verstossen gegen den Paragraphen 175 RStGB Verbot homosexueller Handlungen unter Mannern steigen wurde In einem Befehl des Oberbefehlshabers des Heeres Walther von Brauchitsch ist festgehalten Der Geschlechtsverkehr mit gesundheitlich nicht kontrolliertem weiblichen Personal muss unterbunden werden soweit das moglich ist Gleichzeitig forderte er von den deutschen Soldaten auf geschlechtlichem Gebiet Selbstzucht zu uben Vor allem fur die verheirateten Soldaten ist dieses Gebot eine Selbstverstandlichkeit Der Heeresarzt und der Generalquartiermeister im Heeresoberkommando gaben in der zweiten Julihalfte 1940 zwei einander erganzende Erlasse heraus die die Errichtung von Bordellen fur die Soldaten und die Verfolgung wilder Prostitution fur das besetzte Frankreich in die Wege leiteten Die Anordnung lautete ausgewahlte Bordelle fur die Besatzungsmacht zu beschlagnahmen Die Umsetzung der Direktiven ist in einem Lagebericht des Leitenden Sanitatsoffiziers beim Bezirkschef B vom 23 September 1940 dokumentiert Bordelle fur Soldaten sind in fast allen grosseren Orten eingerichtet und werden laufend uberwacht ausserdem sind in Biarritz Bordeaux La Rochelle Nantes Angers Vannes La Baule und Lorient Absteigehotels eingerichtet Razzien bezuglich der freien Prostitution wurden auf Veranlassung der Kommandanturarzte in fast allen grosseren Orten durch die franzosische Sittenpolizei die anscheinend gut arbeitet durchgefuhrt Es wurden dabei eine Anzahl wilder Prostituierter als geschlechtskrank erfasst und der Behandlung zugefuhrt Arbeitsbedingungen Verdienst sowie die polizeiliche und medizinische Kontrolle der Bordellangestellten wurden mit Hilfe eines umfassenden Auflagenkatalogs bis ins Einzelne geregelt Prostitution im besetzten Frankreich Bearbeiten nbsp Schild in einem Wehrmachtbordell in Brest Frankreich Nach dem Westfeldzug der Wehrmacht der mit der Niederlage Frankreichs endete waren 1 5 Millionen Franzosen als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter in Deutschland In Frankreich verbliebene Frauen und Familien mussten sich oft alleine durchschlagen Affaren mit deutschen Soldaten oder Gelegenheitsprostitution wurden fur viele Frauen eine Uberlebensfrage Nach der Besetzung Frankreichs stellte sich heraus dass sich unter den Soldaten in erheblichem Umfang Geschlechtskrankheiten ausbreiteten 3 Am 29 Juli 1940 wurde angeordnet dass Wehrmachtbordelle einzurichten seien die unter Kontrolle der Wehrmachtssanitatsinspektion standen Dazu wurden unter den in grosser Anzahl in Frankreich vorhandenen Bordellen solche ausgesucht die deutschen hygienischen Anspruchen genugten Infizierten unkontrollierte Prostituierte wiederholt Soldaten der Wehrmacht wurden sie in Konzentrationslager verschleppt Die Durchfuhrung der angeordneten Verfolgung von freien Prostituierten war zu einem wesentlichen Teil der franzosischen Polizei ubertragen So befahl der Sanitatsoffizier der Feldkommandantur Orleans der franzosischen Polizei im Oktober 1941 alle ausserhalb der Wehrmachtbordelle arbeitenden filles soumises etwa gefugige Frauen Madchen zu verhaften und in das Lager Jargeau zu uberfuhren Zwischen Oktober 1941 und November 1944 wurden aus der umliegenden Region mindestens 303 Frauen die der Prostitution beschuldigt wurden in dem Lager interniert Die Internierung in Jargeau war mit dem System der Wehrmachtbordelle verbunden Ab Dezember 1941 liessen die Besatzer Franzosinnen aus dem Lager in Wehrmachtbordelle uberstellen In formaler Hinsicht erfolgte die Rekrutierung zur Bordellarbeit mit Einverstandnis und auf Antrag der Internierten faktisch war es eine der wenigen Moglichkeiten dem Lager zu entkommen Die in den Wehrmachtbordellen arbeitenden Franzosinnen wurden durch die Wehrmacht regelmassig arztlich untersucht und im Falle einer Infektion auch gegen ihren Willen in ein Krankenhaus eingewiesen Die Untersuchungen fuhrten einheimische Amtsarzte unter Aufsicht des Wehrmachtssanitatswesens durch 4 Sexuelle Kontakte zu Franzosinnen ausserhalb der kontrollierten Bordelle sollten unterbunden werden Dabei ging es darum eine Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten zu verhindern Zudem spielten auch sicherheitspolizeiliche Motive eine Rolle So furchtete man dass franzosische Widerstandsgruppen Agentinnen auf deutsche Wehrmachtangehorige ansetzen konnten Ausserdem schienen private Beziehungen zwischen Soldaten und weiblicher Zivilbevolkerung generell dazu geeignet die Disziplin der Truppe und deren Autoritat gegenuber der Bevolkerung des besetzten Frankreichs zu untergraben 4 siehe auch Fraternisierung In einem Bericht des Feldkommandanturarztes aus Angers vom November 1940 heisst es Die Bordelle wurden in 14 Tagen von 8 948 Soldaten besucht von denen 2 467 den Geschlechtsverkehr ausubten Gegen Ende des Jahres 1941 hatte die Wehrmacht allein im Militarverwaltungsbezirk A ein Gebiet das etwa ein Drittel der deutsch besetzten Nordzone einschloss 143 Wehrmachtbordelle mit 1 166 Prostituierten In der Hafenstadt La Rochelle waren im Verlauf des Jahres 1942 mindestens 250 Franzosinnen in Wehrmachtsbordellen tatig 4 In Le Mans gab es nahe der Kathedrale von Le Mans ein Wehrmachtbordell vor allem fur Deutsche die von auswarts kamen 5 Siehe auch Kollaboration in Frankreich 1940 1944 und Horizontale KollaborationSowjetunion BearbeitenDie gleiche Situation war in der Sowjetunion fur die Wehrmacht schwierig zu losen weil die offizielle Prostitution dort verboten war Nachdem sich wilde Prostitution entwickelt hatte befahl das Oberkommando des Heeres im Marz 1942 die Einrichtung von Wehrmachtbordellen auch fur die Sowjetunion Aus Furcht vor Nachrichtenbeschaffung fur die Partisanenverbande wurde die unkontrollierte Prostitution streng verfolgt Auch in den Wehrmachtbordellen in der Sowjetunion mussten sich die Frauen regelmassig untersuchen lassen Herkunft der Frauen BearbeitenIn den Wehrmachtsbordellen waren sowohl in Polen als auch in Frankreich vorher bereits bekannte und uberwachte Prostituierte tatig oder solche Frauen die durch Bekanntgabe zur Meldung fur die Bordelle gewonnen worden waren Die Historikerin Regina Muhlhauser schreibt die Rekrutierung von Prostituierten sei in einer Mischform von herkommlichen Anstellungen und unterschiedliche n Formen von Zwangsprostitution erfolgt 6 Da Angst vor militarischer Spionage herrschte wurde von den Prostituierten verlangt politisch unverdachtig zu sein Die Auswahl des Bordellpersonals verfugte die Wehrmacht zudem nach Massgabe der Rassenzugehorigkeit Da es in der Sowjetunion Prostituierte offiziell nicht gab wurden sie dort neu angeworben Im deutsch besetzten Norwegen arbeiteten keine norwegischen sondern nur franzosische Prostituierte 2 Filmische Rezeption BearbeitenThomas Gaevert Martin Hilbert Frauen als Beute Wehrmacht und Prostitution Doku Erstsendung 12 Januar 2005 ARDVerwandte Themen BearbeitenTrostfrauen Zwangsprostituierte in japanischen Armeebordellen wahrend des Zweiten Weltkriegs Marketenderin Heeresbegleiterinnen im Mittelalter die neben der Truppenversorgung auch teilweise der Prostitution nachgingenLiteratur BearbeitenGabriele Czarnowski Frauen Staat Medizin Aspekte der Korperpolitik im Nationalsozialismus In Frauen zwischen Auslese und Ausmerze Beitrage zur feministischen Theorie und Praxis Nr 14 1985 Insa Meinen Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich Edition Temmen Bremen 2002 ISBN 3 86108 789 8 7 Christa Paul Zwangsprostitution Staatlich errichtete Bordelle im Nationalsozialismus Edition Hentrich Berlin 1994 ISBN 3 89468 141 1 Wendy Jo Gertjejanssen Victims Heroes Survivors Sexual Violence On The Eastern Front During World War II University of Minnesota Mai 2004 ictimsheroessurvivors info PDF 13 0 MB Dissertation Sexualitat und Denunziation In taz 30 April 2002 Anne S Respondek Gerne will ich wieder ins Bordell gehen Maria K s freiwillige Meldung fur ein Wehrmachtsbordell marta press Hamburg 2019 ISBN 978 3 944442 73 0 Anne S Respondek Wehrmachtsbordelle Die Weibersache das ist ein ganz dusteres Kapitel Bei wehrmachtsbordelle de 25 September 2023 Weblinks BearbeitenInsa Meinen Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich In Einblicke Website der Universitat Oldenburg abgerufen am 9 Oktober 2023 Raphaela Kuhle Insa Meinen Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich Rezension in Archiv fur Sozialgeschichte online www wehrmachtsbordelle deEinzelnachweise Bearbeiten Angaben nach Helke Sander Barbara Johr Hrsg Befreier und Befreite Krieg Vergewaltigung Kinder Frankfurt a M 2005 S 65 a b Ebba D Drolshagen Nicht ungeschoren davonkommen das Schicksal der Frauen in den besetzten Landern die Wehrmachtssoldaten liebten Hoffmann und Campe Hamburg 1998 S 92 z B Der Militarbefehlshaber in Frankreich 1 November 1940 Lagebericht fur Monat Oktober Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Zitat Bezuglich Geschlechtskrankheittritt in den Departements in der Umgebung von Paris zur Zeit die Prostitution stark in Erscheinung da Dirnen der freien Prostitution aus Paris abwandern Die Untersuchung der franzosischen Bordellmadchen durch die franzosischen Arzte lasst immer noch zu wunschen ubrig a b c Insa Meinen Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich Bremen 2002 Ludger Tewes Frankreich in der Besatzungszeit 1940 1943 Bonn 1998 S 268 Birgit Beck Wehrmacht und sexuelle Gewalt Sexualverbrechen vor deutschen Militargerichten 1939 1945 Schoningh Paderborn 2004 ISBN 3 506 71726 X S 116 Universitat Oldenburg Informationen uber Autorin und Forschungsprojekt gefordert 1996 bis 1998 von der Volkswagenstiftung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrmachtsbordell amp oldid 238016125