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Walter Thrane 23 Juli 1926 in Voigtstedt 9 November 1993 in Eisenhuttenstadt war ein deutscher Agent und hauptamtlicher Mitarbeiter des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS der Deutschen Demokratischen Republik DDR im Dienstgrad eines Hauptmanns 1962 fluchtete er in die Bundesrepublik wurde kurze Zeit spater jedoch vom MfS in Osterreich entfuhrt in die DDR verschleppt und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt Thrane war einer der wenigen hauptamtlichen Mitarbeiter des MfS die in den Westen uberliefen und eine von wenigen Personen die das MfS aus dem Westen entfuhrte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenThrane studierte Biologie sowie Chemie und war zunachst als Lehrer spater als Direktor einer Polytechnischen Oberschule tatig Das MfS erpresste den verheirateten Thrane wegen einer Liebesaffare zu einer jungen Kollegin zur Mitarbeit im MfS Nach einer kurzen Tatigkeit in der MfS Bezirksverwaltung Halle kam Thrane als Unterleutnant in die neue MfS Arbeitsgruppe Wissenschaftlich technische Auswertung WTA nach Berlin Innerhalb von eineinhalb Jahren erfolgten die Beforderung zum Hauptmann und die Ernennung zum stellvertretenden WTA Leiter 1959 geriet er beim Minister fur Staatssicherheit Erich Mielke in Ungnade als er den Sinn der wissenschaftlich technischen Auslandsaufklarung anzweifelte Daraufhin wurde er zur Abteilung XIII Verkehrswesen des MfS strafversetzt Dort sollte er Mitarbeiter der Berliner Fahrgastschifffahrt uberwachen und mit Kompromaten ebenfalls fur eine Tatigkeit im oder fur das MfS anwerben Kurz vor seiner Flucht wurde Thrane im Juni 1962 vom Hauptmann zum Oberleutnant degradiert aufgrund eines Liebesverhaltnisses wegen Verstosses gegen Befehle und Anordnungen uber die Konspiration sowie gegen die Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik Am 11 August 1962 fluchtete Thrane mit seiner Geliebten Ursula Schone uber den Bahnhof Berlin Friedrichstrasse nach West Berlin Wegen Thranes Flucht musste das MfS einige Quellen im Westen abschalten die er hatte verraten konnen Der Schaden fur das MfS wurde mit funf Millionen D Mark beziffert Die WTA wurde unter der neuen Bezeichnung Sektor Wissenschaft und Technik SWT in die Hauptverwaltung Aufklarung des MfS integriert Am 6 September 1962 wurden Thrane und Ursula Schone in Kremsmunster in Osterreich entfuhrt zunachst in die Tschechoslowakei gebracht und anschliessend in die DDR Am 24 Januar 1963 verurteilte ein Gericht in Neubrandenburg Thrane zu 15 Jahren Zuchthaus wegen Fahnenflucht Spionage Verletzung militarischer Geheimnisse und Untreue Die Untersuchungs und Strafhaft verbrachte Thrane im Zentralen Untersuchungsgefangnis des MfS in Berlin Alt Hohenschonhausen unter verscharften Haftbedingungen Er durfte keine Besuche empfangen oder Briefe schreiben und war von Mithaftlingen isoliert seine beiden Nachbar Haftraume blieben leer Drei an der Ruckholaktion des MfS beteiligte inoffizielle Mitarbeiter des MfS wurden im Oktober 1968 wegen Verschleppung zu Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren und drei Monaten Monaten und vier Jahren verurteilt Markus Wolf war als Leiter der Hauptverwaltung Aufklarung des MfS massgeblich an der Vorbereitung und Leitung der gewaltsamen Ruckholung Thranes in die DDR beteiligt 1 2 Am 30 Januar 1973 wurde Thrane wegen eines Gnadengesuchs und einer allgemeinen Amnestie vorzeitig entlassen Er musste sich schriftlich verpflichten uber seine fruhere Tatigkeit beim MfS seine Festnahme das Strafverfahren und seine Haftzeit Stillschweigen zu bewahren Thrane lebte und arbeitete fortan in Eisenhuttenstadt Beim VEB Kraftverkehr hatte er Rechnungen zu prufen wofur er 390 Ostmark Monatsgehalt erhielt Seiner Legende nach war er ein ehemaliger leitender Mitarbeiter des Ministeriums fur Volksbildung der DDR Thrane verstarb 1993 in Eisenhuttenstadt Auszeichnungen Bearbeiten1959 Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee in BronzeLiteratur BearbeitenJoachim Nawrocki Zigarren fur die Menschenrauber Der Fall Walter Thrane Gab Ex Spionagechef Markus Wolf den Befehl zur Entfuhrung in die DDR In Die Zeit Nr 07 7 Februar 1997 Online Der schreibt keine Karte mehr In Der Spiegel Nr 5 26 Januar 1992 Online Einzelnachweise Bearbeiten Pressemitteilung des Generalbundesanwalts 29 August 1996 abgerufen am 17 Mai 2021 Wolfgang Gast Dem einen Karriere dem andern Knast In taz Nr 4026 7 Juni 1993 S 5 Online PersonendatenNAME Thrane WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher NachrichtendienstlerGEBURTSDATUM 23 Juli 1926GEBURTSORT VoigtstedtSTERBEDATUM 9 November 1993STERBEORT Eisenhuttenstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Thrane amp oldid 239599305