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Walter Sylvester Page 9 Februar 1900 in Gallatin Missouri 20 Dezember 1957 in New York City New York war ein amerikanischer Jazzmusiker Kontrabassist Bandleader des Swing Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Die Blue Devils 1 2 Die Blue Devils ohne Walter Page 1 3 Bei Basie und Rhythmusarbeit 2 Quellen 3 Weblinks 4 LiteraturLeben und Werk BearbeitenWalter Page erhielt eine grundliche musikalische Ausbildung in Kansas City er lernte zuerst Baritonhorn und Kontrabass dann Saxophon Geige Klavier Gesang und Stimmbildung Komposition und das Arrangieren 1 Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er in der Band von Willie Lewis den er als feinen Musiker bezeichnete In den fruhen 1920ern arbeitete er ausserdem mit Bennie Moten und Dave Lewis 1 Die Blue Devils Bearbeiten Besetzung Blue Devils ca 1927 1 Trompete James Simpson Jimmy Lugrand oder Legrand Hot Lips PagePosaune Eddie Durham kurz darauf durch Dan Minor ersetzt Holzblaser Buster Smith Reuben Roddy Ted ManningKlavier Turk Thomas ab Juli 1928 Count Basie Gitarre Reuben LynchBass Basshorn Kontrabass Bariton Saxophon Walter PageSchlagzeug Alvin Burroughs1927 zerbrach die Band von Willie Lewis und nach einigen Engagements in kleinen Bands grundete Page die Blue Devils die die unangefochtene Territory Band um Oklahoma wurde Page und Bennie Moten der damals in Kansas City die fuhrende Bigband hatte gingen in Kenntnis ihrer beiden Starken und Schwachen einem cutting contest battle beider Bands aus dem Weg So ist er vor allem als Bandleader und als Grunder von Walter Page s Blue Devils bekannt geworden einer Swingband der spaten 1920er und fruhen 1930er Jahre die zunachst in der Gruppe von Bennie Moten und letztlich in der Big Band von Count Basie aufging In die Jazzgeschichte ging Page vor allem als der Kontrabassist ein auf dessen Pionierarbeit der heute klassische Begleitstil des Walking Bass zuruckgeht In den fruhen Jahren seiner Laufbahn war er jedoch wie in den damaligen Jazzbands des Mittleren Westens ublich ein Multiinstrumentalist Bis in die erste Halfte der 1930er Jahre spielte Page wie viele seiner Kollegen die Bass Stimmen vieler Arrangements auf der Tuba ein gelegentlich auch auf den tiefen Saxophonen Bariton und Bass Auf all diesen Instrumenten trat er sporadisch auch als Solist hervor Die Band war teilweise so erfolgreich dass sie sich vom ersten grosseren Verdienst einen grossen Tourenwagen fur die ausgedehnten Touren leisteten konnte Sie arbeitete als zehnkopfige Band im Umkreis von funfzig Meilen um El Reno Shawnee Chickashay und die kleinen Stadte Ihr Territorium deshalb die Bezeichnung territory bands verteidigte sie gegen andere Bands in cutting contests und schlug so gelegentlich die Bands von Jesse Stone und George E Lee 1928 gehorte Bill Count Basie der Band fur einige Monate an und auch der Bluessanger Jimmy Rushing kam dazu 1929 verliessen nach und nach zuerst Basie und Eddie Durham und dann Jimmy Rushing die Band und gingen zu Bennie Moten der ihnen bessere Gehalter bieten konnte 1929 spielte die Band ihre einzigen beiden Aufnahmen mit Page ein Squabblin und Blue Devils Blues Squabblin komponiert von Basie bestatigt die beeindruckenden Soli und Ensemblepassagen und Jimmy Rushing singt mit einer feineren Stimme als man es spater bei Basie kennt Der Blue Devil Blues ist in einem sehr entspannten half beat gehalten und ist halb so schnell wie die vergleichbaren stomps der Zeit bei Moten Das ganze Stuck ist mit Blaser Riffs aufgebaut bis auf eine Ensemblepassage am Schluss Das Stuck ist gleichzeitig die erste Aufnahme von Jimmy Rushing Es beginnt als c Moll Blues und endet als Es Dur Blues 2 Besetzung Blue Devils Oktober 1929 1 Leiter Walter PageTrompete Hot Lips Page James SimpsonPosaune Druie Chap BessSaxophone Henry Buster Smith Reuben RoddyKlavier Charles WashingtonGitarre Reuben LynchKontrabass Walter PageSchlagzeug Alvin BurroughsGesang Jimmy RushingGegen 1930 verliess noch Oran Hot Lips Page Starsolist und Halbbruder von Walter die Band und wurde durch Harry Smith ersetzt Lester Young gehorte auch kurzzeitig zur Band und war auch spater in der Nachfolgeband den 13 Original Blue Devils 3 Page musste 1931 die Band verlassen Gerade zu dieser Zeit hatte Page vor sich in Richtung des wichtigen Zentrums New York vorzuarbeiten und die Band hatte gerade gute Engagements Er hatte einem Pianisten eine Anstellung versprochen konnte dies aber nicht einhalten da sich ein Musiker seiner Band mit dem Pianisten nicht verstand und ihre Zusammenarbeit in der Band nur Dissens gebracht hatte Daraufhin wurde er von der Musikergewerkschaft zu einer Strafe von 250 Dollar verurteilt Mit dieser Strafe und seinen eigenen familiaren Verpflichtungen konnte er die Gehalter der Bandmitglieder nicht mehr zahlen und uberliess die Band James Simpson damit die bereits gebuchten Konzerttermine wahrgenommen werden konnten Danach spielte Page wieder mit kleinen Gruppen schloss sich schliesslich Bennie Moten an und spielte 1934 mit den Jeter Pillars Die Blue Devils ohne Walter Page Bearbeiten Nachdem Page gegangen war entschieden der Saxophonist Buster Smith und der Sanger Ernest Williams die Band weiterzufuhren Als Leiter brachten sie Leroy Snake White in die Band und nannten sich The 13 Original Blue Devils Wieder spielte Lester Young mit Sie spielten im Ritz Ballroom in Oklahoma City Buster Smith bemerkte selbstbewusst Wir hatten eine starke Band Wir waren ziemlich stark und sie Bennie Moten wurden uns auch nicht kriegen Fast jeder hing hier herum und versuchte mit uns eine battle of music zu bekommen Wir machten uns aus keiner dieser Bands etwas bis wir auf Andy Kirk stiessen Er hatte einen guten Blechblasersatz es war schwer und setzte uns zu Die Band war eine sogenannte co operative Band auch Commonwealth Band das heisst sie stimmte uber Bandangelegenheiten ab und teilte die Einnahmen entsprechend einer Abmachung mehr oder weniger gleichmassig der Bandleader bekam etwas mehr Sie verpasste die Chance zu uberregionaler Bekanntheit als sie nach knapper Abstimmung ein Engagement mit Fats Waller in Cincinnati fur eine anderthalbstundige Show ausschlug weil die Bezahlung zu niedrig war Stattdessen tourte die Band in der Gegend von Kentucky und West Virginia wo sie noch unbekannt war was in einem Fiasko endete Als sie 1933 niedergeschlagen in einem Club spielten stellte sich heraus dass der Buchungsagent sie nur fur die Eintrittsgelder spielen liess die mit etwa 30 Dollar pro Abend zu niedrig waren Die Polizei pfandete daraufhin noch die Instrumente die sie nur fur die Nachtjobs ausgehandigt bekamen da sie ihre Schulden gegenuber einem Taxiunternehmen nicht mehr zahlen konnten Sie wurden aus ihrem Hotel geworfen und einige kehrten in der Art von Hobos auf einem Guterzug nach Kansas City zuruck die anderen als Anhalter Das war das Ende der Blue Devils Jap Jones tb Ted Ross Buster Smith as und Lester Young schlossen sich Bennie Moten an Hatte die Band mit ihrem schmissigerem Sound Basie und dem grossen Einfluss den sie auf viele Musiker hatte in New York Erfolg gehabt ware die landesweite Entwicklung des Bigband Swing moglicherweise fruher eingeleitet worden 1 Bei Basie und Rhythmusarbeit Bearbeiten Walter Pages musikalisches Interesse sowohl als Leader wie als Sideman galt vor allem der Entwicklung und Verfeinerung einer Stilistik fur die vier Hauptinstrumente der Rhythmusgruppe Piano Gitarre Bass und Schlagzeug wie sie schliesslich ab ungefahr 1936 in der sogenannten All American Rhythm Section des damaligen Count Basie Orchesters stilpragend verwirklicht wurde Die drei ubrigen dazugehorigen Musiker Basie als Pianist der Gitarrist Freddie Green und Jo Jones am Schlagzeug hoben samtlich die entscheidende Bedeutung von Pages rhythmischen Ideen fur die Entstehung dieses Ensembleklangs hervor Jo Jones der die Blue Devils unter Page the greatest band I have ever heard in my life nannte und Page als musikalischen Vater von Basie Rushing und Buster Smith 4 bezeichnet sich selbst als Schuler von Page der ihn nebenher zwei Jahre lang in den Feinheiten des Schlagzeug Spiels unterrichtete how to phrase how to turn on what the kids now call dropping bombs and also a few moral responsibilities Der swing dieser Spielart unterschied sich fur die damaligen Horer so deutlich von der Musik der ubrigen Jazzmetropolen New York Chicago dass man den Stil mit dem Toponym Kansas City Swing belegte alle vier Musiker hatten in so genannten territory bands gearbeitet die von dieser Stadt aus durch den Mittel und Sudwesten der USA tourten Page selbst verwahrte sich zeitlebens dagegen als Erfinder der Walking Bass Technik bezeichnet zu werden die er selbst auf Duke Ellingtons Bassisten Wellman Braud zuruckfuhrte 5 Kein Zweifel besteht allerdings daran dass in der Jazzwelt unter Musikern und Horern gleichermassen die Durchsetzung dieser Spielweise untrennbar mit Pages Namen verbunden ist Dementsprechend spielte der Bassist neben seiner Arbeit im Basie Orchester nicht nur mit vielen bedeutenden schwarzen Musikern der Swing Ara seine herausgehobene musikalische Position verschaffte ihm auch Engagements bei weissen Bands zum Beispiel Benny Goodman und Eddie Condon was durch die Rassentrennung in der damaligen amerikanischen Gesellschaft nicht unproblematisch war Im Gegensatz zu seinem jungeren Halbbruder dem Trompeter Hot Lips Page blieb Walter immer dem Swing Stil verbunden und zeigte kein ausgepragtes Interesse fur den nach 1940 aufkommenden Modern Jazz Mary Lou Williams Ich habe die Basie Band erlebt als nur Page und die Blaser auf der Buhne waren Page liess die Leute auf seiner Basslinie swingen als ware es die einfachste Sache der Welt 6 Page war von dessen Anfangen in den Mittdreissigern bis 1942 bei Basie Dann trennte er sich im Streit von Basie spielte aber noch einmal von 1946 bis 1949 bei ihm bis Basie die Band vorubergehend Anfang der 1950er Jahre aufloste Auf dem Hohepunkt der Swing Ara in den 1930er Jahren nahm er auch mit anderen Swing Stars wie Benny Goodman Harry James und Teddy Wilson auf und begleitete Billie Holiday Nach seiner Zeit bei Basie spielte er 1952 bei Eddie Condon in New York 1956 bei Big Joe Turner Boss of the Blues und 1957 mit Ruby Braff 7 Er ist in den Vierzigern und Funfzigern auf Aufnahmen von Jay McShann Buck Clayton Sidney Bechet Paul Quinichette Big Joe Turner Roy Eldridge Jo Jones Jimmy Rushing und Nat Pierce zu horen 8 Er starb 1957 an einer Lungenentzundung Quellen Bearbeiten a b c d e Albert McCarthy Big Band Jazz Berkley Publishing 1977 Da die V Stufe in Moll steht ist die Tonart Es Dur auf der das Stuck auch endet Akkordschema c Moll Es 4 x As Dur statt f Moll 2 x c Moll Es 2 x d halbvermindert g Moll halbtaktig auch uber B f im Bass 2 x Es Dur c Moll 2 x Grundlage der Improvisation bilden die Pentatoniken Es Dur As Dur B Dur die den Pentatoniken c Moll f Moll und g Moll entsprechen In den Mollpentatoniken sind jeweils die Durterzen spielbar auf unbetonten Zeiten sie entsprechen der Akkordfolge c 7 c hier steht die Durterz e f 7 und so weiter Fur 1930 und 1931 sind genaue Besetzungsdaten nicht zu erhalten Hentoff Shapiro Here me talkin to ya Penguin 1955 S 282 Walter Page About my life in music in The Jazz Review I Nov 1958 12 Rainer Nolden Count Basie sein Leben seine Musik seine Schallplatten oreos im Original Hentoff Shapiro loc cit S 283 I have caught Basie s orchestra at times when there was no one on the stage except Page and the horns and believe me Big One swung the band on his bass without much effort Big One war der Spitzname von Page Carr Fairweather Priestley Roughguide Jazz Martin Kunzler JazzlexikonWeblinks BearbeitenBiografie von Walter Page Memento vom 18 Februar 2008 im Internet Archive Redhotjazz Blue Devils The Syncopated Times Colin Fleming Walter Page Freedom Bass Dance The liberating style of a four string pioneer JazzTimes 17 Marz 2021 abgerufen am 31 Marz 2021 englisch Literatur BearbeitenMartin Kunzler Jazz Lexikon Directmedia Berlin 2005 ISBN 3 89853 018 3 Gunther Schuller Early Jazz Its Roots and Musical Development Oxford University Press New York 1968 ISBN 0 19 504043 0 Gunther Schuller The Swing Era The Development of Jazz 1930 1945 Oxford University Press New York 1989 ISBN 0 19 507140 9 Albert McCarthy Big Band Jazz Berkley Publishing 1977 Douglas Henry Daniels One O Clock Jump The unforgettable history of the Oklahoma City Blue Devils Boston Beacon Press 2006 Normdaten Person GND 134479009 lobid OGND AKS LCCN n92027272 VIAF 2657274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Page WalterALTERNATIVNAMEN Page Walter Sylvester vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG amerikanischer JazzbassistGEBURTSDATUM 9 Februar 1900GEBURTSORT Gallatin MissouriSTERBEDATUM 20 Dezember 1957STERBEORT New York City New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Page amp oldid 219809674