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Dieser Artikel behandelt physikalische Teilchen Zu weiteren Bedeutungen siehe WIMP Begriffsklarung WIMP engl weakly interacting massive particles schwach wechselwirkende massereiche Teilchen Wortspiel zu wimp Schwachling sind hypothetische Teilchen mit einer Masse zwischen einigen zehn und etwa tausend GeV c 1 GeV c ist etwas mehr als die Masse eines Neutrons oder Protons WIMPs wurden postuliert um das kosmologische Problem der dunklen Materie im Weltraum zu losen Die Existenz dunkler Materie wird vermutet weil die Gravitation der im Weltall vorhandenen sichtbaren Materie bei weitem nicht ausreichen wurde um die Verklumpung der Materie in der fruhen Phase des Kosmos zu erklaren die zur Bildung von Galaxien fuhrte Der Grossteil der im Universum enthaltenen Materie muss daher aus nicht direkt sichtbarer dunkler aber an der Gravitation teilnehmender Materie bestehen Was man sich darunter vorzustellen hat ist noch nicht klar Die dunkle Materie konnte aus schweren elektrisch nicht geladenen nur der Schwachen Wechselwirkung und der Gravitation unterliegenden WIMPs bestehen die in grosser Zahl den Raum durchqueren Ein WIMP hatte eine Masse wie etwa zwei Goldatome und konnte wie ein Neutrino ganze Planeten praktisch ungestort durchfliegen Das englische Wort wimp bedeutet auf deutsch Schwachling was auf diese Unfahigkeit anspielt Materie zu beeinflussen und ist ausserdem als Gegensatz zu den MACHOs zu verstehen die ebenfalls als Hypothese fur die Dunkle Materie vorgeschlagen wurden Inhaltsverzeichnis 1 Experimente 2 Super WIMPs 3 Alternative Theorien zur Dunklen Materie 3 1 Axionen 3 2 MACHOs 3 3 Dunkle Krafte 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseExperimente BearbeitenDer experimentelle Nachweis von WIMPs ist Gegenstand aktueller Forschung Aufgrund der extrem seltenen Wechselwirkung mit jeder Materie versucht man WIMPs indirekt durch ihre Zerfalle nachzuweisen In ausserst seltenen Fallen muss es vorkommen dass ein WIMP direkt mit einem Atomkern zusammenstosst der dadurch in einen radioaktiven Kern umgewandelt wurde Die zum Nachweis notigen Detektoren werden wie Neutrinodetektoren meist tief unter der Erde betrieben um den Untergrund aus radioaktiver Hintergrundstrahlung und sekundarer kosmischer Strahlung zu vermeiden Die derzeit empfindlichsten Experimente verwenden kryogene Detektoren Detektoren die bei sehr tiefen Temperaturen betrieben werden Dazu gehoren das amerikanische Experiment CDMS II Cryogenic Dark Matter Search im Soudan Underground Laboratory das franzosisch deutsche Experiment EDELWEISS Experience pour DEtecter Les Wimps En Site Souterrain im Laboratoire Souterrain de Modane XENON Dark Matter Project im Gran Sasso Untergrundlabor das deutsch britische Experiment CRESST Cryogenic Rare Event Search with Superconducting Thermometers in den Laboratori Nazionali del Gran Sasso das italienische Experiment DAMA DArk MAtter ebenfalls in den Laboratori nazionali del Gran Sasso und das koreanische Experiment COSINE 100 welches die Ergebnisse von DAMA verifizieren soll DAMA lieferte 2007 ein von vielen angezweifeltes Ergebnis die Experimentatoren behaupten mit einem grossen Detektor aus Natriumiodid NaI ein Signal von WIMPs beobachtet zu haben Dieses Ergebnis lasst sich nur schwer mit den Ergebnissen der anderen Experimente und den theoretischen Erwartungen vereinbaren Ergebnisse des COSINE Experiments stellen die Resultate von DAMA ebenfalls in Frage 1 Super WIMPs BearbeitenEin erweitertes Konzept sieht sogenannte Super WIMPs vor 2 die durch Zerfall von WIMPs entstehen Sie besitzen eine noch schwachere Wechselwirkung als WIMPs da sie nur der Gravitation unterliegen Die Existenz von Super WIMPs hatte Auswirkungen auf die Bildung von Galaxien Super WIMPs hatten sich im fruhen Universum sehr schnell bewegt Erst nachdem sie zur Ruhe gekommen waren hatten sich Galaxien bilden konnen Damit hatte auch die Materie im Zentrum der Galaxien weniger Zeit zur Verdichtung gehabt was sich auch auf die Dichte im Zentrum der Dunkle Materie Halos ausgewirkt hatte Auf diesem Wege liesse sich moglicherweise nachweisen ob diese Halos aus WIMPs oder Super WIMPs bestehen Eine weitere Nachweismoglichkeit konnte sich durch den Zerfall von WIMPs in Super WIMPs selbst ergeben da hierbei Photonen und Elektronen entstehen konnten die leichte Atomkerne aufbrechen wurden wenn sie auf diese trafen Hinweise darauf dass das Universum weniger Lithium als erwartet enthalt konnten hierdurch erklart werden Alternative Theorien zur Dunklen Materie BearbeitenAxionen Bearbeiten Ein anderes Teilchen das zur Losung des Problems der Dunklen Materie vorgeschlagen wurde ist das Axion Dieses ebenfalls hypothetische Teilchen konnte unter anderem in Sternen produziert werden Durch Wechselwirkung mit starken magnetischen Feldern konnte es sich in ein Photon umwandeln dessen Energie der des Axions entspricht Axionen von der Sonne sollten so Photonen mit Frequenzen im Bereich der Rontgenstrahlung erzeugen Das CAST Experiment am CERN beschaftigt sich damit dieses Teilchen mit einem 9 Tesla Magneten nachzuweisen MACHOs Bearbeiten Hauptartikel MACHO Vermutungen bei der Dunklen Materie handele es sich um massereiche aber kalte und nicht strahlende Himmelskorper die in grosser Zahl in den Galaxien vorhanden seien MACHOs konnten durch Nachforschungen nicht bestatigt werden Dunkle Krafte Bearbeiten Nach Jonathan Feng von der University of California in Irvine und Jason Kumar von der University of Hawaii in Manoa lasst die Supersymmetrie auch alternative Konzepte ohne WIMPs zu mit mehreren anderen Teilchenarten 2 Viele dieser Konzepte gehen zudem von der Existenz dunkler Krafte aus verborgener Versionen der schwachen und der elektromagnetischen Kraft Die Existenz eines dunklen Elektromagnetismus wurde dazu fuhren dass die dunkle Materie in der Lage ware verborgenes Licht auszusenden und zu reflektieren Auch wenn ein solches Licht und die dunklen Krafte fur uns verborgen blieben konnten sie sich doch auswirken Wolken dunkler Teilchen die sich gegenseitig durchdringen wurden verzerrt was auch Auswirkungen auf Objekte wie Galaxienhaufen haben konnte Entsprechende Untersuchungen am Bullet Cluster haben ergeben dass dieser Effekt zumindest nicht sehr stark sein kann Die dunklen Krafte sofern sie existieren sind also nur schwach Ein weiterer Effekt wurde sich dadurch ergeben dass dunkle Krafte den Teilchen der dunklen Materie den Austausch von Energie und Impuls ermoglichen wurden Dunkle Materie Halos die anfanglich schief gewesen waren wurden im Laufe der Zeit kugelformig was wiederum Auswirkung auf Galaxien hatte insbesondere auf Zwerggalaxien Dunkle Materie in deren Umgebung bewegt sich besonders langsam Das fuhrt dazu dass Teilchen langer beieinanderbleiben Kleine Effekte haben somit mehr Zeit sich auszuwirken Die Beobachtung dass kleine Galaxien durchweg runder als grosse sind liesse sich hierdurch erklaren was ein Indiz fur die Existenz dunkler Krafte ware Siehe auch BearbeitenLeichtestes supersymmetrisches TeilchenWeblinks BearbeitenUbersichtsartikel zur WIMP Suche Particle Data Group englisch PDF 124 KiB Timothy J Sumner Experimental Searches for Dark Matter in Living Reviews in Relativity Vol 5 2002 englisch CAST Experiment am CERN EDELWEISS Experiment CRESST Was sind WIMP s Interview mit Prof Dr Josef Jochum von der Uni TubingenEinzelnachweise Bearbeiten Govinda Adhikari et al Strong constraints from COSINE 100 on the DAMA dark matter results using the same sodium iodide target In Science Advances Band 7 Nr 46 doi 10 1126 sciadv abk2699 PMID 34757778 PMC 8580298 freier Volltext science org abgerufen am 20 November 2021 a b Jonathan Feng Mark Trodden Der verborgene Bauplan des Kosmos In Spektrum der Wissenschaft Januar 2011 Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title WIMP amp oldid 231480723