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Vollenspit auch Volenspit ist der Name eines zum Ritterstand gehorenden westfalischen Adelsgeschlechtes das 1210 erstmals urkundlich erwahnt wird Der Name ist ein Beiname und heisst ubersetzt Fohlenspiess Die Herren von Vollenspit gehorten zu den Gefolgsleuten der Grafen von der Mark Wappen derer von Vollenspit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 Volenspit zu Nordherringen 1 3 Volenspit zu Kissinchusen 1 4 Weitere Guter 2 Weitere Mitglieder des Adelsgeschlechts 3 Wappen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung Bearbeiten Das Stammgut der von Volenspit soll nach Pfarrer Kumann zu Bockum im Kuhkamp bei dem Hofe Schulze Blasum in Bockum gelegen haben wo man um 1800 noch die halbverfallenen Graben und Walle sehen konnte 1 Dieser Ansicht widerspricht Heinrich Petzmeyer nach dessen Auffassung die Anlagen erst auf die Familie Smeling zuruckgehen Kumann habe sie falschlicherweise mit den Volenspits in Verbindung gebracht Ansonsten ist uber Herkunft und Ursprung dieser Familie wenig bekannt Dietrich Vullespit taucht 1210 bei einer Rechtshandlung des Grafen Adolf I von der Mark als Zeuge auf Dietrich Volenspit II 1289 Ritter moglicherweise sein Sohn gehorte 1261 zum engsten Gefolge des Grafen Engelbert I von der Mark 1269 stand auch sein Bruder Johann in markischen Diensten Von da an waren beide standige Begleiter der Grafen von der Mark und wurden in den standigen Fehden und Kriegen der markischen Herrscher eingesetzt Von Dietrich heisst es etwa er habe 1264 im Rahmen einer Fehde mit dem Kolner Erzbischof seinen eigenen Leuten die Stadt Kamen uber dem Kopf angesteckt Der Chronist Levold von Northoff vermag den genauen Zweck dieses Vorgehens nicht zu nennen Er vermutet jedoch dass man auf diese Weise den Feind daran hindern wollte Unterschlupf in der Siedlung zu nehmen 2 Auf der Reise nach Tecklenburg im Jahre 1277 kamen Dietrich und sein Lehnsherr in die Gefangenschaft des Hermann II von Lohn Stadtlohn und wurden auf die Burg Bredevoort verbracht wo Engelbert verstarb Sein Sohn und Nachfolger Eberhard I von der Mark belagerte die Burg im darauffolgenden Jahr schlug die Besatzung in die Flucht und befreite die markischen Gefangenen 50 Mark die Dietrich Volenspit bei der Gefangennahme bei sich getragen haben will mussten die Lohner wieder herausgeben Graf Eberhard ernannte Dietrich 1280 zu seinem Amtmann Seit 1269 gehorten die Bruder Volenspit zur Mannschaft der Landesburg Mark Der Burgmannschaftsdienst erforderte von ihnen standige Alarmbereitschaft Die Machtkampfe in der Region fuhrten immer wieder zum Ausbrechen von Feindseligkeiten Die von Volenspit hatten sich dann zur Verteidigung der Burg einzufinden Zu ihren Pflichten gehorte auch der Schutz der Stadt Hamm In Friedenszeiten sassen sie auf ihrem Lehen liessen ihre Bauern fur sich arbeiten und warteten auf den nachsten Kampf Theoderich Vollenspit Ritter legiert 1281 auf Todesfall dem Kloster Welver eine Rente aus seinem Hause zu Cunne im Kirchspiel Lo zu einer Memorie fur sich und seine Familie 3 Volenspit zu Nordherringen Bearbeiten Ob bereits Dietrich Haus Nordherringen zum Lehen hatte ist nicht vollstandig geklart Bezeugt wird erst sein Sohn Pultian Volenspit Dieser fasste den Plan auf Nordherringen eine Kapelle zu errichten Nachdrucklich legte er seinen Sohnen Gottfried und Dietrich diese Aufgabe ans Herz Gottfried und Dietrich Volenspit erklarten sich 1312 zur Stiftung und zum Bau dieser Kapelle auf dem Gut Nordherringen bereit und uberstellten das Haus Afhuppe im Kirchspiel Methler zur Ausstattung 1322 stifteten die Volenspits die Kapelle die daraufhin von Weihbischof Hermann geweiht wurde Bis 1327 waren alle notwendigen Zustimmungen eingeholt Daraufhin konnte Erzbischof Heinrich von Koln bekanntgeben in Herringen befinde sich eine Kapelle mit Renten begunstigt und mit einem Priester versehen 1350 erwarb Gottfried Vollenspit von Wilhelm Merschen die Guter zu Merschen in der Bauerschaft Merschhoven im Kirchspiel Bockum als Mannlehen Ferner kaufte er dort von Friedrich gt Kotmann die Pipelbroke genannten Guter 4 Dietrich Volenspit altester Sohn Gottfrieds tauschte 1361 mit dem Edlen Balduin von Steinfurt das Eigentumsrecht der Steinfurter Zehnten in den Kirchspielen Ahlen und Sendenhorst gegen ein Allod zu Herringen Vorubergehend wurde das Haus Tom Bezege auf dem Beisey Nordherringen Steinfurter Lehen Zwischen 1370 und 1385 ging ein Teil der Volenspitschen Guter an die Kapelle so dass es das Haus Nordherringen unter den Volenspits zu keiner nennenswerten Grundherrschaft brachte Die wenigen dem Hause eigenen Kotter wohnten sudlich des Gutes sowie auf oder in der Nahe des Beiseys Zwischen 1370 und 1388 erfuhr die Kapelle eine unerwartete Bereicherung Lambert Volenspit kaufte das Rektorat der Kapelle von seinen Verwandten namentlich waren dies Godeke Dietrich und seine Tochter Grete sowie der durch seine Frau Gertrud mit den Volenspits verschwagerte Hermann von Herringen 1383 versah Herr Goscath van Hetvelde die Kapelle da Lambert die Pfarrei Heessen ubernahm Hermann Vollenspit gab 1386 zu Protokoll Mit Furcht und Zwang sei er durch des Grafen Engelbert III von der Mark Amtleute und Diener angehalten worden zu der Kirche in Herringen zu gehen Gottesdienste zu horen und die Sakramente zu empfangen Obwohl er und syne Vurellern Inhaber des Huises Northerringen und all syn Hussgesinde je und all tydt toe vurg Capellen gangen Goetsdienst to hoeren dabye to syn und dat Sacrament des Altars in derselben to empfangen Volenspit zu Kissinchusen Bearbeiten Alexander Volenspit 1323 erhielt in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts die Hauser zume Pote das Grosse Haus zu Bockum und eine jahrliche Rente von 9 Soester Schillinge 5 Pfennig aus dem Hammer Kloster von Deutz zu Lehen Sander Volenspitte sein Sohn verfugte 1429 als Lehnsherr uber die Hove zu Kissinchusen im Kirchspiel Herringen Weitere Guter Bearbeiten Weitere Guter des Hauses Volenspit lagen in Lunern ostlich Unna Volenspit gt Dolberg zu Vorhelm Volenspit gt Vette und auf Heidemuhlen in der Gemeinde Uentrop Vermutlich beerbten sie auch die Edelherren von Dolberg Aus ihren umfangreichen Erwerbungen schufen sie sich wie selbststandige Landesherren einen eigenen Lehnsverband Dietrich Vollenspit wurde als zweiter Sohn des Arnd Vollenspit vor 1485 zu Heidemuhle und dessen Frau Anna geb Schnellenberg geboren Als sie zur Witwe geworden war trat Anna als Laienschwester in das Kloster Kentrop ein wo bereits um 1480 ihre Tochter Ursula Nonne geworden war Am 1 Februar 1498 wurde Dietrich Vollenspit Amtmann Drost zu Hamm 5 Aus dem Jahr 1505 datiert ein an ihn Dietrich Volenspit Amtmann zu Hamm gerichtetes Schreiben der Stadt Soest 6 1553 riefen die Erben des letzten Vollenspits up Macht derselwigen oirer angeborn Leens Eerffgerechtigkeit zur Neubelehnung in det Dorp tho Rinheren als oire alte gewoentliche Leens Maelplatzen Unter den elf Lehnsstucken befand sich auch ein entfremdetes Deutzer Lehen der Hof zu Kissingerhofen Weitere Mitglieder des Adelsgeschlechts BearbeitenGottschalk Volenspit Domherr in MunsterWappen BearbeitenBlasonierung Das Wappen zeigt in Rot ein galoppierendes silbernes Pferd Auf dem Helm mit rot silbernen Decken das Pferd wachsend Literatur BearbeitenHeinrich Petzmayer Geschichte der fruheren Gemeinde Herringen Herausgeber Heimatverein Stadtbezirk Herringen e V in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Hamm Hamm 2003 Max von Spiessen Wappenbuch des Westfalischen Adels Band 1 Gorlitz 1901 1903 S 54 Band 2 Gorlitz 1903 Tafel 130 Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrer Kumann zu Bockum o J Levold von Northoff Chronik der Grafen von der Mark Dt Ubersetzung von Hermann Flebbe Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit 99 Urkunde der Kloster Welver A 394 vom 1 Oktober 1281 LA NRW Deutzer Lehnsregister Wilhelm Honselmann Die Ritterfamilie Vollenspit und ihre Erben in Westfalische Zeitschrift 118 1968 S 192 Stadtarchiv Soest Findbuch Bestand A 3185 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vollenspit amp oldid 229638331