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Hermann II von Lohn vor 1238 1316 1 war der letzte Dynast der Herrschaft Lohn die sich an der Westgrenze der Diozese Munster auf dem Gebiet des heutigen Kreises Borken und des jetzt niederlandischen Achterhoeks befand Mit seinem Tod erlosch das Geschlecht der Edelherren von Lohn An seinem Erbe entzundete sich die grosse Bredevoorter Fehde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Annaherung an Geldern 1 2 Fehde mit den Grafen von der Mark 1 3 Herr von Holte 1 4 Ende der Grafschaft 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren Hermann I von Lohn 1206 1252 den er als Graf der Herrschaft Lohn beerbte und Euphemia van Coeverden Als sein Vater starb war Hermann II noch minderjahrig und wurde daher zu Beginn seiner Regentschaft durch Otto von Lohn unterstutzt 2 Hermann war verheiratet mit Gertrud von Holte Tochter des Edelherren Hermann von Holte und Nichte des Kolner Erzbischofs Wigbold von Holte Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor Hermann von Lohn 1315 3 und Wikbold von Lohn 1312 4 der Domherr 1292 1310 Domkuster 1303 1306 und Dompropst 1307 1310 am St Paulus Dom in Munster war 5 6 Annaherung an Geldern Bearbeiten Hermann II setzte die unter seinem Vater begonnene Annaherung an die Grafschaft Geldern fort 1255 verkaufte er seine Rechte an der Gerichtsbarkeit uber Zelhem und Hengelo an den geldrischen Grafen Otto II 7 Dieses sogenannte Land auf dem Goy war im Ubrigen ein Munstersches Lehen und bildete den aussersten westlichen Zipfel der Diozese Munster 8 Fehde mit den Grafen von der Mark Bearbeiten Am 1 November 1277 nahm Hermann II den auf der Reise nach Tecklenburg befindlichen Engelbert I Graf von der Mark gefangen und setzte ihn auf seiner Burg Bredevoort fest Engelbert starb kurz darauf am 16 November in der Gefangenschaft Daraufhin zog 1278 sein Sohn Everhard gegen Hermann zu Felde und zerstorte Burg Bredevoort nach zuvor erfolgter Belagerung Den Leichnam seines Vaters uberfuhrte er zur Beisetzung ins Kloster Cappenberg Dem unterlegenen Hermann von Lohn wurden mehrere Suhneleistungen auferlegt Eine davon war eine zweijahrige Pilgerfahrt Unklar ist ob diese ins Heilige Land 9 oder nach Livland ausgefuhrt wurde 10 Die Niederlage gegen den Markler und die von Hermann zu erbringenden Wiedergutmachungsmassnahmen bedeuteten de facto das Ende der Selbstandigkeit der Grafschaft 11 12 13 Zu Beginn des 14 Jahrhunderts geriet Hermann II von Lohn in Streit mit dem Klerus in Munster Der neue Furstbischof Otto III von Rietberg 1301 1306 hatte noch an seinem Wahltag ein Bundnis mit den Abgesandten des Kolner Erzbischofs Wigbold von Holte geschlossen dessen Bruder Wedekind von Holte als Dompropst die Delegation anfuhrte Das Bundnis war gegen den Grafen Everhard von der Mark gerichtet dessen Vater auf der Bredevoorter Feste gestorben war Everhard wollte den Kolner Einfluss zuruckdrangen aber den ihm gefalligen Kandidaten den Abt Heinrich von Wildenburg des Klosters Werden konnte er nicht durchsetzen Otto von Rietberg war zu diesem Zeitpunkt noch auf der Seite Hermanns dessen Ehefrau Gertrud mit dem Kolner Erzbischof verwandt war und sagte ihm Unterstutzung fur die Ruckgabe und den Wiederaufbau der Burg Bredevoort zu Doch schon bald wurde Otto wortbruchig und verbundete sich mit dem Grafen von der Mark in einer Fehde gegen den Lohner Bredevoort fiel in einem bewaffneten Konflikt 1303 in die Hande des Marklers und als auch Burg Lohn kurz vor der Ubergabe stand floh Hermann aus seiner Burg 14 Er wurde in Bocholt aufgegriffen und dem Furstbischof der versprechen musste Hermanns Leben zu schonen ausgeliefert In der Folge ergriffen Ludolf der Jungere von Steinfurt die Domherren Wikbold von Lohn und Otto von Bentheim sowie zuletzt auch Erzbischof Wigbold von Holte Partei fur Hermann Dem Kolner gelang es einen nur vorubergehenden bruchigen Waffenstillstand zu schliessen wobei die Burgen Lohn und Bredevoort gemeinsamer Besitz des Bischofs von Munster und des Grafen von der Mark wurden Der Konflikt weitete sich jedoch aus als weitere Feudalherren sich auf die ein oder andere Seite schlugen Erst mit Krankheit und Tod des Kolner Erzbischofs beruhigte sich die Lage Im Anschluss zerbrach das Zweckbundnis zwischen Otto von Rietberg und Everhard von der Mark am gemeinsamen Besitz der beiden Burgen und ihre althergebrachte Feindschaft lebte wieder auf als der Furstbischof die markischen Truppen vor die Tur setzte Daraufhin eroberte Everhardt die Burg Dulmen und belagerte die neue bischofliche Burg Rikesmolen bei Werne an der Lippe Bis zum Frieden war es noch ein weiter Weg Am Ende verzichtete Otto auf den Ausbau von Rikesmolen Everhard gab Dulmen zuruck und wurde im Gegenzug wieder Miteigentumer auf Bredevoort 15 1306 wurde Bischof Otto vom Kolner Erzbischof seines Amtes enthoben Sein Nachfolger Konrad zog 1308 gegen Ludwig von Ravensberg Bischof von Osnabruck zu Felde Die Ursprunge dieser Fehde lagen noch in der Parteinahme Ludwigs fur den abgesetzten Otto von Riedberg aber auch dem Schicksal Hermanns II von Lohn begrundet Die Munsterschen Truppen darunter Hermann von Lohn unterlagen am 2 Oktober 1308 in der Dritten Schlacht auf dem Haler Feld gegen die Osnabrucker Truppen Der siegreiche Ludwig von Ravensberg wurde dabei schwer verletzt und starb drei Tage spater an seinen Verwundungen 16 Herr von Holte Bearbeiten Uber seine Frau Gertrud von Holte gelangte Hermann von Lohn in den Besitz der Herrschaft Holte die ihren Stammsitz auf der Holter Burg im Osnabrucker Land hatte 1315 verkaufte er die Herrschaft fur 350 Mark an Graf Otto IV von Ravensberg 17 18 Ende der Grafschaft Bearbeiten Mit Hermanns Tod im Jahr 1316 erlosch das Geschlecht der Edelherren von Lohn da seine beiden Sohne vor ihm gestorben waren Die Grafschaft fiel an seine Neffen die Edelherren Johann und Otto von Ahaus Diese verausserten die Herrschaft Lohn mitsamt der Burg und Herrschaft Bredevoort an Bischof Ludwig II Landgraf von Hessen Da in der Folge auch die Grafschaft Geldern Anspruche auf Bredevoort geltend machte kam es nach dem Aussterben des Geschlechtes derer von Lohn zur grossen Bredevoorter Fehde die auch als geldrische Fehde bekannt wurde 19 20 Weblinks BearbeitenDie Grafschaft im Mittelalter Mittelalterliche Geschichte des Achterhoeks und Liemers Herman II van Lohn Graaf van Lohn 1255 1316 niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten De Graafschap in de Middeleeuwen Genealogische onderzoeksdatabase Hermann II van Lohn niederl Die Grafschaft im Mittelalter Mittelalterliche Geschichte des Achterhoeks und Liemers Herman II van Lohn Graaf van Lohn 1255 1316 Memento des Originals vom 23 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www graafschap middeleeuwen nl niederl De Graafschap in de Middeleeuwen Genealogische onderzoeksdatabase Wicbold van Lohn niederl De Graafschap in de Middeleeuwen Genealogische onderzoeksdatabase Hermann van Lohn niederl Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF17 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 4 2 Das Domstift St Paulus zu Munster Seite 19f Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 1 Die Diozese Seite 440 Leopold von Ledebur Allgemeines Archiv fur die Geschichtskunde des Preussischen Staates Band 10 E S Mittler Berlin Posen und Bromberg 1833 S 62 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Friedrich Ducker Die alte Herrlichkeit Lon Loen Lohn ihre Dynasten Grafen und Nachkommen Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde e V Band XVII Jahrgang 44 Heft 5 1956 S 210 Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 2 Die Diozese Seite 57 Internet Portal fur westfalische Geschichte 1277 Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 1 Die Diozese Seite 582 Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 3 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 2 Die Diozese Seite 357 Eduard Heinel Geschichte des Preussischen Staates und Volkes fur alle Stande bearbeitet Geschichte der Herzogthumer Klewe Julich Berg bis zur Vereinigung mit dem Kurfurstenthum Brandenburg Band 3 von Dunckler und Humblot Berlin 1841 S 129 139 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eduard Heinel Geschichte des Preussischen Staates und Volkes fur alle Stande bearbeitet Geschichte der Herzogthumer Klewe Julich Berg bis zur Vereinigung mit dem Kurfurstenthum Brandenburg Band 3 von Dunckler und Humblot Berlin 1841 S 176 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 1 Die Diozese Seite 136ff Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 3 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 2 Die Diozese Seite 382 Vgl Karl Adolf Freiherr von der Horst Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Furstentums Minden Hofenberg Berlin 2013 ISBN 978 3 8430 7134 5 S 94 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Allerdings starb der in der Quelle genannte Graf Otto III bereits 1306 der Verkauf wurde unter seinem Sohn Otto IV abgewickelt Friedrich Muller Geschichte des Burgschlosses Ravensberg in Westfalen Osnabruck 1839 S 75 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 1 Die Diozese Seite 150ff Vgl Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF36 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 1 Die Diozese Seite 636 PersonendatenNAME Hermann II von LohnALTERNATIVNAMEN Hermann II von Lon Hermann II von Loen Hermann II von LoonKURZBESCHREIBUNG letzter Graf der Herrschaft Lohn und letzter seines GeschlechtesGEBURTSDATUM vor 1238STERBEDATUM 1316 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann II von Lohn amp oldid 227974865