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Veit zu Pappenheim 16 Juni 1535 in Schwindegg 18 Juni 1600 in Wildbad bei Wemding war ein deutscher Reichserbmarschall im Heiligen Romischen Reich Leben BearbeitenReichserbmarschall Veit zu Pappenheim wurde in Schwindegg bei Dorfen in Oberbayern geboren Sein Vater war Ulrich Marschall zu Pappenheim 1539 aus der Treuchtlinger Linie des Adelsgeschlechts Pappenheim Seine Mutter war Anna von Fraunhofen Erbin der Herrschaft Schwindegg und eine direkte Nachfahrin des beruhmten Minnesangers Oswald von Wolkenstein Veit hatte funf Schwestern und drei Bruder Anna Sibylla Maria Jacobe auch Maria Jakoba 1 Salome und Catharina sowie seine alteren Bruder die alle unvermahlt blieben Georg der in kaiserlichen Diensten stand Florian und Sebastian Domherr zu Eichstatt 2 Als jungstem Sohn stand Veit weder die Herrschaft Treuchtlingen noch Schwindegg zu so versuchte er wie viele andere nachgeborene Sohne aus adeligen Familien sein Gluck im Ausland Gesichert ist ein Aufenthalt in Turin sowie vier Jahre in Spanien am Hofe Konig Philipps an den er durch die Vermittlung der Kurfursten von Mainz und Trier gelangte 3 Etwa um 1552 kehrte er in seine Heimat zuruck und trat in herzoglich bayerische Dienste Auf einer Hofstaatsliste von 1552 erscheint er als Erbmarschall unter jenen Adeligen welche dem Herzog mit einer bestimmten Anzahl von Pferden aufzuwarten hatten 1 Nach dem Tod seines Bruders Georg im Fruhling 1553 in Regensburg konnte Veit die Herrschaft Schwindegg erben eine der wichtigsten Hofmarken Bayerns Dies sicherte ihn wirtschaftlich ab und er heiratete 1556 die jung verwitwete Regina von Kreuth zu Strass Sie entstammte dem landsassigen Adel Pfalz Neuburgs und war Protestantin Der Ehe mit Regina entwuchsen sechs Kinder Anna Maria 2 Februar 1557 Ursula Maria 30 Dezember 1558 Georg Ulrich 16 Juli 1561 Maria und Maria Sophia 10 Juli 1562 und Veit 13 August 1568 Sie alle starben sehr jung Dieses Ungluck versuchte Veit mit der Aufnahme mehrere Pflegekinder auszugleichen Veit selbst wurde bereits im Jahr zuvor nach der Legalisierung durch den Augsburger Reichs und Religionsfrieden 1555 gleichsam offiziell zum Lutheraner womit er vermutlich dem Kurfursten von Sachsen folgte der schon vorher konvertierte 4 Durch den todlichen Reitunfall seines kinderlosen Cousins Hans Georg zu Pappenheim Treuchtlingen im Jahre 1568 konnte Veit seinen Besitz um den halben Markt und das halbe Schloss von Treuchtlingen vermehren 1 Die andere Halfte des Erbes kaufte er seinen Cousinen den drei Schwestern Hans Georgs fur 28 000 Gulden ab Veit selbst durfte wirtschaftliches Talent besessen haben so war er z B in der Lage dem Herzog von Bayern Wilhelm V ein Darlehen von 10 000 Gulden zu gewahren daruber hinaus dessen Bruder Ferdinand die Summe von 6 000 Gulden Im Reich selbst herrschte durch den Augsburger Religionsfrieden eine langere Friedensperiode was den Ausbau von Schloss und Herrschaft Treuchtlingen durch Veit begunstigte Dennoch musste er die bayerische Hofmark Schwindegg 1591 an Ritter Sebastian von Haunsperg veraussern was wohl daran lag dass Protestanten im katholischen Bayern gemass dem Augsburger Frieden Cuius regio eius religio nicht mehr geduldet wurden 3 Am 26 Marz 1592 starb Regina aber trotz seines Alters von fast 58 Jahren entschloss sich Veit zu einer weiteren Heirat und fuhrte 1593 die um vierzig Jahre jungere Maria Salome von Preysing Kopfsburg heim eine Katholikin welcher im Ehevertrag freie Religionsausubung zugesichert wurde Veit zu Pappenheim heiratete damit in eines der altesten und angesehensten Geschlechter des Herzogtums Bayern ein Sie waren die Erbschenken von Ober und Niederbayern und die Schenken des Bistums Freising 1 Der zweiten Ehe Veits erwuchsen funf Kinder der bekannte kaiserliche Feldherr im Dreissigjahrigen Krieg Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim 1594 1632 Anna Benigna 1596 1678 Maria Magdalena 1597 1632 Philipp Ludwig 1598 1615 und Maria Gertraud 1599 1675 5 Bereits in schlechtem Gesundheitszustand der Grund dafur ist unbekannt suchte Veit im Fruhjahr 1600 das nahe gelegene Wildbad bei Wemding auf wo er am 18 Juni 1600 verstarb 1 Literatur BearbeitenHans Schwackenhofer Die Reichserbmarschalle Grafen und Herren von und zu Pappenheim Walter E Keller Berlin 2002 ISBN 3 934145 12 4 Barbara Stadler Pappenheim und die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Gemsberg Verlag Winterthur 1991 ISBN 3 85701 091 6 M Johann Alexander Doderlein Historische Nachrichten von dem ur alten Hochpreislichen Haus der Kaiserlichen und des Reichs Marschallen von Palatin Und der Davon abstammenden ehe und dermahligen Reichs Erb Marschallen Herren und Grafen zu Pappenheim etc Johann Jacob Enderes Hoch Furstl privil Buch Handler 1739 S 317 324 Volltext in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Barbara Stadler Pappenheim und die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Winterthur 1991 S 22 f Hans Schwackenhofer Die Reichserbmarschalle Grafen und Herren von und zu Pappenheim zur Geschichte eines Reichsministerialengeschlechtes Keller Treuchtlingen Berlin 2002 S 173 a b Hans Schwackenhofer Die Reichserbmarschalle Grafen und Herren von und zu Pappenheim zur Geschichte eines Reichsministerialengeschlechtes Keller Treuchtlingen Berlin 2002 S 174 Barbara Stadler Pappenheim und die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Winterthur 1991 S 20 Hans Schwackenhofer Die Reichserbmarschalle Grafen und Herren von und zu Pappenheim zur Geschichte eines Reichsministerialengeschlechtes Keller Treuchtlingen Berlin 2002 S 175 Normdaten Person GND 116031492 lobid OGND AKS VIAF 59825611 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pappenheim Veit zuKURZBESCHREIBUNG ReichserbmarschallGEBURTSDATUM 16 Juni 1535GEBURTSORT SchwindeggSTERBEDATUM 18 Juni 1600STERBEORT Wildbad bei Wemding Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Veit zu Pappenheim amp oldid 228964053