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Vanda ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen Orchidaceae In ihr sind etwa 82 Arten zusammengefasst 1 Es handelt sich um epiphytisch wachsende Pflanzen ihr Verbreitungsgebiet liegt in Sudostasien Einige Arten und besonders ihre Hybriden werden als Zierpflanzen und in der Schnittblumenproduktion genutzt VandaVanda tricolorSystematikOrdnung Spargelartige Asparagales Familie Orchideen Orchidaceae Unterfamilie EpidendroideaeTribus VandeaeUntertribus AeridinaeGattung VandaWissenschaftlicher NameVandaJones ex R Br Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Systematik und botanische Geschichte 4 Verwendung und Kultur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVanda hat eine monopodiale Wuchsform der Spross ist aufrecht und kann sehr lang werden selten ist die Spitze ubergeneigt Die Wurzeln entspringen im unteren Bereich der Sprossachse sie sind dick und sparrig abstehend von mehrlagigem Velamen radicum umgeben Die Blatter sind zweizeilig angeordnet Die Internodien sind kurz die Sprossachse wird komplett durch die Blattbasen die den Spross umfassen verdeckt Zwischen Blattgrund und Blattspreite befindet sich ein Trenngewebe Die Blatter sind an der Basis v formig langs der Mittelrippe gefaltet conduplikat weiter vorne flach ausgebreitet Sie sind schmal linealisch bis riemenformig die Spitze ist oft leicht eingezogen und dadurch asymmetrisch zweilappig oder unregelmassig gezahnt 2 3 nbsp Vanda Rothschildiana Vanda coerulea Vanda sanderianaDer Blutenstand ist eine lockere Traube er erscheint aus den Blattachseln und umfasst 3 bis 15 Bluten Sie sind meist gross farbig duftend und verwelken solange sie nicht bestaubt werden erst nach langerer Zeit Die Bluten sind resupiniert Die Blutenblatter sind nicht miteinander verwachsen und bis auf die Lippe einander etwa gleich meist spatelformig geformt Die seitlichen Petalen sind oft kleiner als die ausseren Blutenblatter bei einigen Arten etwa der abgebildeten Vanda tricolor sind sie an der Basis verdreht so dass die Ruckseite nach vorne weist Die Rander der Blutenblatter sind oft gewellt ihre Spreite kann durch andersfarbige Aderung oder Punktierung ein Muster tragen Die Lippe ist dreilappig und unbeweglich an der Saule angewachsen an der Basis besitzt sie einen kurzen meist seitlich zusammengedruckten Sporn Der Sporn besitzt im Gegensatz zu verwandten Gattungen im Innern keine Anhangsel oder Erhebungen Die Seitenlappen der Lippe sind klein und nach oben geschlagen Der mittlere Lappen ist bedeutend grosser haufig auch auffallig gefarbt mit langs verlaufenden allerdings nicht sehr ausgepragten Kielen oder Leisten versehen Die Form des Mittellappens ist bei verschiedenen Arten sehr unterschiedlich meist ist er jedoch konvex gewolbt Die Saule ist kurz und fleischig an der Basis podestartig verbreitert Sie tragt das kapuzenformige Staubblatt Die zwei Pollinien sind rundlich geformt eingeschnitten uber ein gemeinsames Stielchen Stipes mit der grossen Klebscheibe Viscidium verbunden 2 3 Bei einigen Arten wurden Holzbienen Xylocopa als Bestauber beobachtet 4 nbsp Vanda testacea Illustration aus Curtis s Botanical Magazine nbsp Vanda limbata Illustration aus Curtis s Botanical MagazineVerbreitung BearbeitenDie Arten der Gattung Vanda sind in Sudostasien von Indien im Nordwesten bis zu den Philippinen uber die indonesischen Inseln und im Nordosten Australiens verbreitet 1 Die grosste Artenvielfalt findet sich im Bereich des nordlichen Thailands Myanmars und sudlichen Yunnans 3 Sie wachsen in immerfeuchten oder saisonal trockenen Waldern meist im Flachland bis ins niedrige Bergland 5 Systematik und botanische Geschichte BearbeitenDie Gattung Vanda wurde 1820 von Robert Brown aufgestellt 6 Die Bezeichnung Vanda benutzte William Jones schon 1795 fur die in Indien vorkommende Vanda tesselata es ist deren Trivialname im Hindi und stammt aus dem Sanskrit 7 Innerhalb der Familie der Orchideen zahlt Vanda zur Subtribus Aeridinae 4 Eine erste genetische Studie mit etwa 30 Arten hauptsachlich der Gattungen Vanda Ascocentrum und Aerides hat gezeigt dass Vanda Ascocentrum Euanthe und Christensonia sehr nah miteinander verwandt sind Vanda und Ascocentrum sind demnach nicht monophyletisch 8 Aufgrund von neuen DNA Analysen sind die ehemaligen Gattungen Ascocentrum Christensonia Euanthe Ascocentropsis Neofinetia Eparmatostigma und Trudelia in die Gattung Vanda integriert worden Nah verwandt zu Vanda sind ausserdem Luisia und Papilionanthe Innerhalb dieser Gattungen gibt es einige gut gestutzte bootstrap Verwandtschaftsbeziehungen Vanda luzonica Vanda tricolor und Euanthe sanderiana formen eine Klade wahrscheinlich gehort auch Vanda lamellata dazu Vanda testacea ist mit Vanda liouvillei verwandt Vanda tessellata mit Ascocentrum curvifolium Christensonia vietnamica eventuell mit Ascocentrum garayi 8 Eine Liste der anerkannten Arten der Gattung findet sich bei R Govaerts 1 Dazu gehoren beispielsweise Vanda alpina Lindl Lindl Sie kommt vom Himalaja bis zum sudlichen Yunnan vor 1 Vanda concolor Blume Sie kommt in China und in Vietnam vor 1 Verwendung und Kultur BearbeitenVanda Arten und vor allem Hybriden werden als Zierpflanzen und als Schnittblumen genutzt In der Gartenkultur werden auch die nah verwandten Euanthe und Papilionanthe als Vanda gefuhrt Als erste und einflussreiche Zuchtung gilt Miss Joaquim deren Elternarten heute zu Papilionanthe gezahlt werden Wichtiger Kreuzungspartner war Vanda coerulea deren blaue Blutenfarbe bei Orchideen selten ist Eine fruhe und viel genutzte Hybride ist Vanda Rothschildiana aus Vanda coerulea Vanda sanderiana 9 Fur die Schnittblumenproduktion wurde vor allem Arachnis hookerana eingekreuzt 5 Die Wurzeln benotigen Luftzirkulation und regelmassiges Abtrocknen zwischen den Giessgangen Meist werden die Pflanzen hangend und wurzelnackt kultiviert Moglich bei der Kultur von entsprechend kaltetoleranten Sorten ist ein Freilandaufenthalt im Sommer mit moglichst hohen Lichtdosen Nach einer entsprechenden Eingewohnungsphase vertragen Vandeen die volle Mittagssonne sie benotigen eine grosse Lichtmenge zur Bluteninduktion Auch die nachtliche Temperaturabsenkung sowie die standige Luftzirkulation im Freien wirken sich auf die Bluhfreudigkeit und die gesamte Konstitution der Pflanzen positiv aus 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Vanda In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 21 Juli 2018 a b Xinqi Chen Alexandra Bell Vanda In Z Y Wu P H Raven D Y Hong Hrsg Flora of China Band 25 Missouri Botanical Garden Press St Louis 2009 S 471 Flora of China a b c F G Brieger R Maatsch K Senghas Hrsg Rudolf Schlechter Die Orchideen I B Blackwell 1992 ISBN 3 8263 3084 6 S 1212 1223 a b Robert L Dressler Phylogeny and Classification of the Orchid Family Cambridge University Press 1993 ISBN 0 521 45058 6 S 217 a b Jim B Comber Orchids of Java Bentham Moxon Trust Kew 1990 ISBN 0 947643 21 4 Jones ex R Br Bot Reg 6 t 506 1820 Online bei botanicus org Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 675 Nachdruck von 1996 a b L M Gardiner B C Emerson D L Roberts Preliminary phylogeny of the South East Asian genus Vanda Orchidaceae In Proceedings of the 18th World Orchid Conference 2005 ISBN 2 909717 47 X S 199 204 a b Jurgen Roth Orchideen VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1983 S 316 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vanda Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Vanda Artenverzeichnis Aktuelle Arten und Varietaten sowie Synonyme bei Kew Gardens Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vanda Orchideen amp oldid 227799113