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Der Utah Prariehund Cynomys parvidens ist ein Erdhornchen aus der Gattung der Prariehunde Cynomys deren kleinste Art er ist Die Tiere leben ausschliesslich im Sudwesten des Bundesstaats Utah in den Vereinigten Staaten Utah PrariehundUtah PrariehundSystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Erdhornchen Xerinae Tribus Echte Erdhornchen Marmotini Gattung Prariehunde Cynomys Art Utah PrariehundWissenschaftlicher NameCynomys parvidensAllen 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Populationsentwicklung 3 1 Umsiedlungen 4 Lebensweise 4 1 Bau 4 2 Nahrung 4 3 Feinde 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenAusgewachsene Utah Prariehunde erreichen eine Gesamtgrosse von 30 bis 36 Zentimeter der Schwanz ist 2 5 bis 6 Zentimeter die Hinterfusse sind 5 5 bis 6 5 Zentimeter und die Ohren 1 2 bis 1 6 Zentimeter lang Das Fell des Utah Prariehunds ist zimt bis lehmfarben gefarbt mit verschiedenen dunkelbraunen Markierungen ober und unterhalb der Augen Der Schwanz ist wie bei den Weissschwanz und Gunnison Prariehunden mit weisser Spitze Ein Haarwechsel findet zweimal jahrlich statt Der Utah Prariehund ist am nachsten mit dem Weissschwanz Prariehund verwandt Es wird vermutet dass diese einst eine Art bildeten und durch geographische Barrieren getrennt wurden Die genetische Variation ist bei den Utah Prariehunden nur halb so gross wie bei den Schwarzschwanz Prariehunden was vermutlich von einem genetischen Flaschenhals herruhrt 1 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Utah Prariehundes 1920 ocker 1970 gelb und 1991 rot Utah Prariehunde leben endemisch in der Steppe des westlichen US Bundesstaats Utah Die im sudwestlichen Viertel Utahs lebenden Prariehunde sind damit die am westlichsten lebende Art ihrer Gattung Dort leben sie momentan in drei grossen Gebieten im Awapa Plateau im Paunsaugunt Plateau und der Umgebung des Sevier River und in den ostlichen Iron und Beaver Counties Durch klimatische Veranderungen werden weiter westlichere Gebiete nicht mehr bewohnt da diese durch hohere Temperaturen zu trocken wurden Geologische Grenzen wie Wusten und Berge verhindern eine Verbreitung in ostliche westliche und sudliche Richtung Im nordlichen Teil und in der Mitte Utahs bilden um Lebensraum konkurrierende Uinta Ziesel eine biologische Grenze Die Lebensraume der verschiedenen Arten der Prariehunde uberlappen einander nicht der des Utah Prariehundes ist am kleinsten 1 Bei optimalen Bedingungen kann es eine Bevolkerungsdichte von bis zu 74 Prariehunden pro Hektar geben 2 Populationsentwicklung BearbeitenVor der Besiedlung des Westens durch europaische Einwanderer bevolkerten die Prariehunde weit ausgedehnte Gebiete vornehmlich innerhalb der Great Plains In dieser Zeit gab es zwischen den Prariehunden und Bisons eine Protokooperation Die standig weiterziehenden Bisons hinterliessen selten uberweidete Wiesen und liessen somit zwar grosse aber stabile Prariehundpopulationen zu Mit der Ausrottung des Bisons und extensiver Viehwirtschaft entstanden durch Uberweidung grosse Lebensraume mit kurzem Gras die eine Zunahme auf uber 400 000 Utah Prariehunde zuliessen Viehzuchter begannen um 1880 mit Unterstutzung der Bundesregierung Prariehunde mit Pestiziden zu bekampfen Am Anfang des 20 Jahrhunderts wurden Programme zur Kontrolle der Populationszahlen gestartet In den 1920er Jahren wurde die Utah Prariehunde Population auf 95 000 Individuen geschatzt Bis zu den 1960er Jahren reduzierte sich die Population zum Grossteil durch Krankheit Durre Vergiftungen und andere anthropogene Eingriffe dramatisch Besonders in den Jahren 1933 1950 und 1960 wurden Prariehunde intensiv mit Gift bekampft Collier und Spillett kamen 1972 in ihren Studien auf nur noch 3 300 Utah Prariehunde die in 37 verschiedenen Kolonien lebten und sie prognostizierten ein Aussterben des Utah Prariehundes bis zum Jahr 2000 Seit 1975 wird jahrlich im Fruhling eine Zahlung der den Winter uberlebenden Tiere durchgefuhrt Die Populationen zeigen von 1975 bis 1989 einen Aufwartstrend von 2 975 Tieren 1975 bis 7 377 Tieren 1989 und bleiben seitdem einigermassen konstant 2005 wurden 5 381 in 63 Kolonien gezahlt Es wird geschatzt dass nur 40 bis 60 der Population in diese Zahlung einfliessen da wahrend dieser meistens die Halfte der Tiere im Bau ist In den Sommermonaten verdreifachen sich die Populationen und fallen im Herbst und Winter wegen der hohen Sterblichkeit wieder zuruck 1 Aufgrund der erfolgreichen Schutzmassnahmen wird der Utah Prariehund in der Roten Liste der IUCN seit 1996 nur noch als von Schutzmassnahmen abhangig gefuhrt 3 Die Utah Prariehunde stellen aber trotzdem noch die mit Abstand kleinste Population der insgesamt uber 2 5 Millionen Prariehundindividuen Umsiedlungen Bearbeiten Von 1972 bis 1989 wurden insgesamt um 14 000 Utah Prariehunde mit anfanglich geringem Erfolg von privaten Grundstucken auf ehemalige Verbreitungsgebiete in offentlichen Gebieten umgesiedelt da Landwirten jahrlich ein Schaden von geschatzten 1 5 Millionen Dollar 1984 entstand Lebten 1980 noch uber 80 Prozent auf privatem Gelande waren es 1989 nur noch knapp uber 50 Prozent Die Umsiedlungs und Populationskontrollprogramme werden von der U S Fish and Wildlife Service als Erfolg angesehen da sich die Population auf offentlichem Gelande stabilisiert hat und illegale Abschusse und Verfolgung durch Landbesitzer abgenommen habe 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Utah Prariehund im Bryce Canyon National ParkUngefahr zwei Drittel der adulten Population ist wegen der hoheren Sterblichkeit der mannlichen Individuen weiblich Der Ostrus der Abschnitt in dem das weibliche Tier begattungsbereit ist dauert nur wenige Stunden eines einzigen Tages Ende Marz bis Anfang April Folglich werden nur zwei Drittel der Weibchen trachtig und werfen nach einer Tragezeit von 34 bis 35 Tagen ein bis sieben Junge im Schnitt 3 8 bis 4 8 Die mannlichen Prariehunde toten bis zu 20 Prozent der Jungtiere bevor diese sechs Wochen nach ihrer Geburt zum ersten Mal den Untergrund verlassen haben Die Jungtiere von denen weniger als 50 Prozent das Erwachsenenalter erreichen sind um Oktober ausgewachsen und erreichen im Alter von zwolf Monaten Geschlechtsreife 20 Prozent der weiblichen und 10 Prozent der mannlichen Tiere erreichen ein Alter von vier Jahren und werden selten alter als funf Jahre Utah Prariehunde leben in einer Gemeinschaft von wenigen Tieren die aus einem erwachsenen Mannchen mehreren Weibchen und ihrem Nachwuchs besteht Wahrend der weibliche Nachwuchs in der Gemeinschaft bleibt verlassen die mannlichen Jungtiere den Bau nach ihrer Geschlechtsreife Die Gemeinschaft lebt in einem festen Territorium dessen Grenzen nur von den jungen Tieren regelmassig uberschritten werden Bau Bearbeiten Utah Prariehunde bevorzugen Bodensenkungen in denen auch in Durreperioden feuchte Weideflachen vorhanden sind Fur einen trockenen Bau sollte der Boden mindestens bis zu einer Tiefe von einem Meter nicht feucht sein Die umgebende Vegetation muss niedrig genug sein damit die Utah Prariehunde die Umgebung uberblicken konnen Der Bau ahnelt denen der Weissschwanz Prariehunde dadurch dass die Mounds Hugel die aus dem Auswurf des Baues bestehen nicht ein gestalterisches Bemuhen wie bei den Schwarzschwanz Prariehunden darstellen sondern zufalligen Charakter haben Die meisten Mounds haben nur einen Eingang der normalerweise im 45 Winkel in den Bau fuhrt Es konnen aber besonders bei den alteren Bauten bis zu funf miteinander verbundene Eingange vorhanden sein Die grosseren Mounds haben einen bis zu drei Meter grossen Durchmesser und konnen eine Hohe von 60 Zentimetern erreichen 2 Nahrung Bearbeiten Utah Prariehunde sind uberwiegend Pflanzenfresser und bevorzugen Luzerne und Graser Sie wurden auch beim Verzehr der bluhenden Teile von Strauchern beobachtet Auch abgestorbene Vegetation und Kuhdung werden von den Utah Prariehunde nicht verschmaht und von den Jungen gegenuber Blattern und Stammen von Strauchern sogar bevorzugt Als tierische Nahrung dienen hauptsachlich Singzikaden Feinde Bearbeiten Zu den naturlichen Feinden zahlen die Kojoten Silberdachse Langschwanzwiesel verschiedene Greifvogel und Graslandklapperschlangen Diese Fleischfresser konnen etablierte Kolonien allerdings nicht gefahrden Eher fuhren menschliche Einflusse Durren Krankheit und die Konkurrenz um Lebensraum mit dem Uinta Ziesel zu abnehmenden Populationen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cynomys parvidens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Species Profile Utah prairie dog Cynomys parvidens en auf der Seite des U S Fish and Wildlife Service Utah Prariehund in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCNEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Utah Prairie Dog Recovery Plan 1991 PDF a b Cynomys parvidens PDF 275 kB von Pizzimenti und Collier publiziert in Mammalian Species IUCN Species Account 16 Juni 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Utah Prariehund amp oldid 226275507