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Upnor Castle ist ein Artilleriefort im Dorf Upnor am Westufer des River Medway in der englischen Verwaltungsgrafschaft Borough of Medway Das Fort liegt schrag gegenuber und etwas flussabwarts von Chatham Dockyard einer einst wichtigen militarischen Einrichtung die es zusammen mit den im River Medway vor Anker liegenden Schiffen der Royal Navy schutzen sollte Das Fort wurde auf Geheiss von Konigin Elisabeth I in den Jahren 1559 1567 einer Zeit der Spannungen zwischen England und Spanien sowie anderen europaischen Machten gebaut Die Burg besteht aus einem zweistockigen Hauptgebaude das durch eine Kurtine und Turme geschutzt wird Eine dreieckige Geschutzplattform ragt in den Fluss vor Upnor Castle hatte eine Garnison von 80 Mann und war zu seinen besten Zeiten mit 20 Kanonen unterschiedlichen Kalibers ausgestattet Upnor Castle am River MedwayTrotz ihrer strategischen Bedeutung wurden die Burg und die Verteidigungsanlagen an Themse und Medway River im 17 Jahrhundert stark vernachlassigt Die hollandische Republik fuhrte im Juni 1667 einen unerwarteten Angriff von See her aus und die hollandische Flotte konnte die Verteidigungslinien durchbrechen zwei englische Kriegsschiffe erobern weitere in Brand schiessen und im Fluss bei Chatham ankern Dies war eine der schlimmsten Niederlagen die die Royal Navy je hinnehmen musste Upnor Castle schlug sich dabei besser als die anderen Verteidigungseinrichtungen weiter oben am Fluss obwohl es schlecht mit Vorraten ausgestattet war Geschutzfeuer vom Fort und den nahegelegenen Geschutzplattformen zwang die hollandische Flotte nach einigen Tagen zum Ruckzug bevor sie es schafften die Werft selbst in Brand zu stecken Der Angriff zeigte die Schwache der Verteidigungsanlagen am Medway River auf und fuhrte zur Aufgabe von Upnor Castle als Artilleriefort Neue und starkere Forts wurden in den folgenden beiden Jahrhunderten weiter flussabwarts errichtet z B die massiven Kasemattenforts Garrison Point Fort Fort Hoo und Fort Darnet Upnor Castle wurde zu einem Munitionsdepot der Navy wo grosse Mengen Schiesspulver Munition und Kanonen zur Ausrustung der Schiffe die zur Reparatur oder zur Remunitionierung nach Chatham kamen gelagert wurden Bis 1945 blieb es in militarischer Nutzung Anschliessend wurde die Burg offentlich zuganglich gemacht und wird heute von English Heritage verwaltet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Strategischer Kontext 1 2 Bau 1 3 Verbesserungen und Reparaturen 1 4 Uberfall im Medway 1 5 Nutzung als Magazin und Marineeinrichtung 1 6 Heute 2 Beschreibung 2 1 Weitere zugehorige Gebaude 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenStrategischer Kontext Bearbeiten nbsp Karte der Festungen an Themse und River MedwayDer River Medway ist ein grosserer Nebenfluss der Themse der in ein Astuar etwa 60 Kilometer ostlich von London mundet Sein Oberlauf von Rochester bis zur Mundung in die Themse bei Sheerness maandriert etwa 16 Kilometer weit zwischen Sand und Schlickbanken Das Wasser fliesst langsam ohne starke Stromungen und der Fluss ist frei von Felsen die umgebenden Hugel bieten Schutz vor sudwestlichen Winden Die Charakteristiken machten den Flussabschnitt unterhalb der Brucke von Rochester zu einem bevorzugten Ankerplatz fur grosse Schiffe da sie dort sicher ankern und repariert werden konnten Schwierigkeiten bei der Navigation im Fluss gewahrten auch Vorteile bei der Verteidigung 1 Wahrend der Regierungszeit Heinrichs VIII wurde der Oberlauf des River Medway nach und nach zum wichtigsten Ankerplatz fur die Schiffe der Royal Navy soweit sie nicht einsatzfahig in ordiniary oder ausser Dienst gestellt waren Ihre Segel und ihre Takelage wurden in diesem Zustand abgenommen und man nahm die Gelegenheit war sie zu reparieren oder neu auszustatten Lagerhauser und Serviceeinrichtungen wurden in Gillingham und Chatham beides Stadte am River Medway errichtet Daraus entstand spater der Chatham Dockyard Als Elisabeth I 1588 auf den englischen Thron kam nutzte der grosste Teil der koniglichen Flotte diesen Abschnitt des River Medway Chatham and Gillingham Reaches genannt als Ankerplatz 2 Auch wenn die Themse seit der Zeit Heinrichs VIII als dort funf Blockhauser als Teil der Device Fort Kustenverteidigungskette erbaut wurden vor Angriffen von See her geschutzt war gab es am River Medway kein Aquivalent hierfur Zwei mittelalterliche Burgen Rochester Castle und Queenborough Castle existierten auf dem Sudufer des Flusses aber beide waren dafur gedacht Angriffe von Land her abzuwehren und waren so fur die Verteidigung gegen Kriegsschiffe kaum von Nutzen So bestand ein dringender Bedarf an ordentlichen Verteidigungsanlagen fur die verwundbaren Schiffe und Einrichtungen an den Ufern am Oberlauf des River Medway 2 Bau Bearbeiten Den Bau von Upnor Castle beauftragten 1559 Konigin Elisabeth I und ihr Staatsrat Sechs unparteiische Personen wahlten ein Gelande gegenuber der Mundung des St Mary s Creek in Chatham 2 4 Hektar Land das Thomas Devinisshe aus Frindbury gehorte Es wurde von der Krone erworben moglicherweise enteignet 3 fur die Summe von 25 Militaringenieur Sir Richard Lee erhielt die Aufgabe die neue Festung zu entwerfen aber es scheint dass er damals vollauf mit Arbeiten an den Verteidigungsanlagen von Berwick upon Tweed beschaftigt war und so wurde das Projekt von anderen Ingenieuren nach seinen Planen durchgefuhrt Sein Assistent Humphrey Locke ubernahm die Rolle des Bauuberwachers Vermessers und Bauschreinermeisters wahrend Richard Watts der fruhere Burgermeister von Rochester und Einkaufer fur die Royal Navy das Projekt als Bauleiter betreute und sich um die Buchhaltung kummerte 2 Das ursprungliche Erscheinungsbild der Burg unterschied sich deutlich von ihrem heutigen Aussehen Die gepfeilte Wasserbastion zum Fluss hin und der Hauptblock dahinter waren auch damals bereits vorhanden Es gab auch Turme auf beiden Seiten der flussseitigen Fassade die aber spater durch Turme anderer Bauart ersetzt wurden Das Torhaus und der Burggraben sind spatere Zubauten Eine Reihe ruinoser Gebaude auf Rochester Castle in Aylesford und in Bopley wurden abgerissen um Bausteine fur die neue Burg zu erhalten Die hauptsachlichen Bauarbeiten wurden bis 1564 abgeschlossen aber es dauerte weitere drei Jahre und zusatzliche Investitionen waren notig um das Projekt abzuschliessen Insgesamt wurden 4349 verbaut 4 Verbesserungen und Reparaturen Bearbeiten Gegen Ende des 16 Jahrhunderts wuchsen die Spannungen zwischen dem protestantischen England und dem katholischen Spanien die schliesslich zum unerklarten englisch spanischen Krieg von 1585 bis 1604 fuhrten Spanien konnte den Suden Englands aus einer starken Position in ihren Besitzungen in den spanischen Niederlanden angreifen Neue Befestigungen wurden entlang des River Medway errichtet z B eine Kette die unterhalb von Upnor Castle quer uber den Fluss gespannt wurde Die Burg selbst war nur sparlich bemannt bis der Lord High Admiral Charles Howard 1 Earl of Nottingham dies aufzeigte und forderte dass die Garnison verstarkt werde 1596 wurde die Burg mit einer Garnison von 80 Mann belegt die einen Tagessold von je 8 pc heute etwa 6 erhielten 5 Fortwahrende Angste vor einem spanischen Uberfall fuhrten dazu dass die Befestigungen der Burg in den Jahren 1599 1601 nach den Vorschlagen von Sir John Leveson verstarkt wurden Eine gepfeilte Holzpalisade wurde vor der Wasserbastion errichtet um jede Art beabsichtigter Landung dort zu verhindern Um die Burg wurde auf der Landseite ein 5 5 Meter tiefer und 9 8 Meter breiter Graben angelegt Flankierungsturme wurden zum Schutz der Bastion an der Stelle des heutigen Nord und Sudturmes erbaut Die Bastion selbst wurde erhoht und eine hohe Brustung an ihrer Oberkante angebracht Ein Torhaus und eine Zugbrucke wurden zum Schutz der Landseite der Burg errichtet 6 Ein Bericht von 1603 zeigte auf dass Upnor Castle mit 20 Kanonen unterschiedlichen Kalibers ausgestattet war und zusatzlich 11 Kanonen auf zwei Schanzen oder Aussenwerke Bay Sconce und Warham Sconce verteilt waren Die Geschutze der Burg bestanden aus einer kleinen Kanone 7 Feldschlangen 5 kleinen Feldschlangen einem Minion einem Falconet einem Saker und 4 Veuglaires mit je zwei Kammern Die Bay Sconce war mit 4 kleinen Feldschlangen bestuckt wahrend auf der Warham Sconce 2 Feldschlangen und 5 kleine Feldschlangen stationiert waren 7 Zwanzig Jahre spater berichtete man von 18 Geschutzen auf der Burg Die Bewaffnung der Garnison bestand aus 34 Langbogen ein Zeichen dafur dass Bogenschiessen auch Anfang des 17 Jahrhunderts immer noch militarischen Wert besass Damals aber befand sich die Burg schon in Verfall Die Zugbrucke und ihr Hebemechanismus waren kaputt die Geschutzplattformen hatten dringend Reparaturen notig und die Mauer des Burghofes war eingesturzt Man musste eine neue Kurtine errichten um die Landseite der Burg zu schutzen 8 Man berichtete dass die Fundamente der Warham Sconce von der Flut weggespult worden waren und es scheint dass man beide Schanzen verfallen liess 9 Als der englische Burgerkrieg 1642 ausbrach fiel Upnor Castle kampflos in die Hande der Parlamentaristen und wurde spater zur Internierung royalistischer Offiziere genutzt 1648 fand in Kent und Essex ein royalistischer Aufstand statt in dessen Verlauf die Royalisten etliche Stadte darunter auch Gravesend Rochester Dover und Maidstone einnahmen Die Royalisten wurden am 1 Juni in der Schlacht von Maidstone geschlagen und so fiel Upnor Castle zuruck an die Parlamentaristen Der parlamentaristische Oberbefehlshaber Sir Thomas Fairfax inspizierte die Burg und ordnete weitere Reparaturen und Verstarkung der Geschutzplattformen an Es scheint dass diesmal das Torhaus ebenfalls vergrossert wurde und der heutige Nord und Sudturm wurden errichtet Es scheint dass man diese auf der Ruckseite zum Land hin offen liess aber dies wurde 1653 im Zuge weiterer Reparaturen korrigiert sodass sie als Unterkunfte fur die Truppen dienen konnten 8 Uberfall im Medway Bearbeiten nbsp Ein Gemalde des Uberfalls von Willem Schellincks Der Blick geht nach Norden Auf der linken Seite sieht man Upnor Castle als Silhouette gegen die Flammen auf der gegenuberliegenden Flussseite die brennende Werft von Chatham Nordlich davon ist die Feuersbrunst in der Nahe der Kette gezeigt und am Horizont die noch rauchenden Ruinen von Sheerness Fort Die Burg war nur einmal in ihrer Geschichte im Einsatz und zwar wahrend des hollandischen Uberfalls im Medway im Juni 1667 einem Teil des zweiten englisch niederlandischen Krieges Die Hollander beschossen die Stadt Sheerness nahmen sie ein segelten die Themse hinauf nach Gravesend und dann den River Medway hinauf nach Chatham 8 Sie uberwanden die Kette die den Fluss blockieren sollte segelten an der Burg vorbei machten die Schiffe Royal Charles und Unity los und legten an weiteren Schiffen vor Anker Feuer 10 Die Hollander ankerten am 12 Juni uber Nacht im River Medway wahrend der Duke of Albemarle die Verteidigungswerke mit Beschlag belegte und den eiligen Bau von acht Geschutzplattformen in der Nahe von Upnor Castle anordnete wofur Geschutze aus Chatham ubernommen wurden Die Kanonen der Burg die Musketen der Garnison und die neuen Batterien wurden samtlich zum Beschuss der hollandischen Schiffe eingesetzt als sie erneut versuchten an Upnor Castle vorbei nach Chatham zu segeln Die Hollander konnten einige weitere Schiffe vor Anker in Brand stecken aber nicht weiter vordringen und mussten sich schliesslich zuruckziehen 10 Das Ergebnis des Uberfalls wurde als die schlimmste Niederlage auf See die England jemals erlitt beschrieben 11 Die Burg hatte sich in den Augen zeitgenossischer Beobachter bewahrt obwohl sie den Uberfall nicht verhindern konnte und die Hingabe ihrer Garnison wurde geruhmt 10 Die regierungsfreundliche London Gazette berichtete dass sie die Hollander so gut von Major Scot der dort auf Upnor Castle die Befehlsgewalt hatte unterhalten wurden und auf der anderen Seite auch durch Sir Edward Spragg von der Batterie am Ufer dass sie nach dem grossen Schaden den sie durch die Zerschlagung ihrer Schiffe die Versenkung von etlichen ihrer Langboote die von ihnen bemannt waren der grossen Zahl von Toten und einigen Gefangennahmen sich schliesslich zuruckziehen mussten 12 Der Militarhistoriker Norman Longmate beobachtete herb In der Prasentation schlimmer Tatsachen in rosigstem Licht waren Konig Karls II Minister unerreicht 13 Samuel Pepys Sekretar des Navy Board kam der Wahrheit naher als er in seinem Tagebuch notierte dass die Garnison der Burg schlecht versorgt war Ich sehe nicht dass Upnor Castle von ihnen irgendwie beschadigt worden ware obwohl sie es lange bekampften und sie selbst schossen bis sie kaum noch ein Geschutz auf den Lafetten hatten so schlecht waren sie ausgestattet 10 Nutzung als Magazin und Marineeinrichtung Bearbeiten nbsp Ausstellung von Pulverfassern und Kanonen im MagazinblockUpnor Castle wurde vorher vernachlassigt aber der hollandische Angriff veranlasste die Regierung dazu anzuordnen dass es als Fort und Ort der Starke unterhalten wurde 10 Schliesslich markierte der Angriff das Ende der Karriere der Burg als Festung Neue und starkere Forts wurden weiter unten am Medway River und auf der Isle of Grain mit dem Ziel gebaut Feinde davon abzuhalten Chatham zu erreichen so wurde die Burg uberflussig Sie wurde 1668 in einen Ort fur Lagerhauser und Pulvermagazine umgewandelt und diente dem neuen Zweck Kriegsschiffe die im Medway River und im Swale ankerten mit Munition zu versorgen Kanonen Lafetten und Schiesspulver wurden in grossen Mengen im Hauptgebaude der Burg gelagert es musste aufgestockt und seine Boden verstarkt werden um das zusatzliche Gewicht zu tragen 1691 war Upnor Castle das fuhrende Magazin mit 164 gusseisernen Kanonen 62 Festlafetten 100 Schiffslafetten 7125 Stuck Kanonenkugeln uber 200 Musketen unterschiedlicher Typen 77 Spiessen und 5206 Fassern Schiesspulver Dies war bedeutend mehr als im nachstkleineren Magazin dem Tower of London lagerte 14 nbsp Blick auf Upnor Castle vom Medway River aus 1845 1811 wurde ein neuer Magazinblock etwas weiter flussabwarts von der Burg aus errichtet und nahm somit Druck von der Burg Erst ab 1827 wurde Upnor Castle nicht mehr als Lagermagazin genutzt und in ein Munitionslabor umgewandelt insbesondere zum Fullen von Granaten mit Schiesspulver Es wurde mehr Lagerplatz benotigt und so wurden sechs Hulks am Ufer vor Anker gelegt und als schwimmende Magazine genutzt Sie blieben auch dort nachdem 1857 ein weiteres Magazin am Ufer gebaut worden war Diese Lagerprobleme wurden erst gelost als weitere funf grosse Magazine bewacht von Kasernen weiter landeinwarts bei Chattenden gebaut wurden sie wurden mit Upnor Castle durch eine Schmalspureisenbahn mit 7600 mm Spurweite geeignet fur Betrieb mit Dampflokomotiven verbunden 15 1891 wurde die Burg und ihr angeschlossenes Depot und die volle Kontrolle der Admiralitat gestellt wodurch das Arrangement endete dass das Kriegsministerium die Anlage betrieb und die Admiralitat fur die Kosten aufkam 16 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie ein Royal Naval Armament Depot RNAD eines einer Reihe solcher Einrichtungen im ganzen Land Burg und Magazin dienten einige Zeit als Versuchsanlage zum Ausprobieren von Schusswaffen und Granaten 15 Seit den 1920er Jahren verblieb die Burg im Eigentum des Militars wurde aber immer mehr zum Museum 17 Im Zweiten Weltkrieg war die Burg noch als Teil der Magazineinrichtungen im Dienst und wurde 1941 von zwei feindlichen Bomben beschadigt 15 Die Bombardierung liess im Sudturm und im Torhaus Putz abplatzen unter dem man alte Graffiti entdeckte z B die Zeichnung eines Schiffes aus der Zeit um 1700 17 Heute Bearbeiten 1945 nach Kriegsende erteilte die Admiralitat die Genehmigung Upnor Castle als offentlich zugangliches Departementmuseum zu nutzen 17 Es wurde anschliessend renoviert 15 Seit Januar 1960 gilt die Burg als Scheduled Monument und wird heute von English Heritage verwaltet Sie gehort weiterhin zum Crown Estate 18 Beschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss von Upnor CastleDie Gebaude von Upnor Castle wurden aus Blocks einer Kombination von Kentish Ragstone und Werkstein erganzt durch rote Ziegel und Holz errichtet Das Hauptgebaude ist ein rechteckiger Block mit zwei Stockwerken mit einer Grundflache von 41 Meter 21 Meter ausgerichtet in Nordost Sudwest Richtung am Westufer des Medway River 18 Er wurde spater Magazin genannt und seit seiner Errichtung mehrmals umgebaut Er enthielt vermutlich begrenzte Unterkunfte fur Soldaten moglicherweise in einem kleinen Obergeschoss hinter den Geschutzplattformen auf dem Dach Beim Umbau des Gebaudes 1668 in ein Magazin wurden viele Anderungen vorgenommen die das ursprungliche Baukonzept verdeckten 19 Das Obergeschoss scheint auf die gesamte Gebaudelange erweitert worden zu sein wo fruher die Geschutzplattformen auf dem Dach lagen Dies schaffte mehr Lagerraum im Inneren Das Erdgeschoss wurde in drei einzelne Raume aufgeteilt und mit einem Boden aus Holzblocken und kupferbeschlagenen Turen versehen um die Gefahr von Funkenflug zu verringern 20 Weitere Lagerraume wurden im Obergeschoss untergebracht eine Winde ermoglichte das Heraufziehen von Material auf der Wasserseite 19 Eine Wendeltreppe im Inneren des Gebaudes vermittelt den Zugang zur Hauptgeschutzplattform der Burg oder Wasserbastion einer niedrigen dreieckigen Konstruktion die in den Fluss hinausragt Die Hauptbewaffnung der Burg war hier im Freien montiert dies wird heute durch die sechs Kanonen aus der Mitte des 19 Jahrhunderts gezeigt die immer noch auf ihren originalen Lafetten sitzen 18 Es gibt neun Schiessscharten in der Bastion sechs zeigen flussabwarts und drei flussaufwarts Eine gerundete Brustung soll Treffer ablenken 21 Die Wasserbastion war zusatzlich durch eine holzerne Palisade geschutzt die dem dreieckigen Grundriss einige Meter in den Fluss hinaus folgt Die heutige Palisade ist eine moderne Version der ursprunglichen Einrichtung 18 Ein Turmepaar steht am Flussufer etwas entfernt und beidseitig des Hauptgebaudes Es waren ursprunglich zweistockige hinten offene Turme mit Geschutzplattformen im Erdgeschoss von wo aus man Flankenfeuer entlang der Linie des Burggrabens am Umfang der Burg geben konnte Sie wurden spater in Unterkunfte fur die Soldaten umgebaut wobei ihre Ruckseiten mit Ziegeln geschlossen und die Turme um ein Stockwerk erhoht wurden Spuren der Schiessscharten kann man heute noch dort sehen wo fruher die Dachlinie lag 22 Der Sudturm soll fur den Gouverneur der Burg reserviert gewesen sein auch wenn der geringe Luxus dort dazu fuhrte dass spatere Gouverneure dort nicht mehr wohnten Die beiden Turme sind mit dem Hauptgebaude durch eine zinnenbewehrte Kurtine verbunden wo hinter zwei Schiessscharten auf der nordlichen Kurtine und einer auf der sudlichen Kurtine weitere Geschutze platziert waren 23 Die wichtigsten Gebaude der Burg sind auf der Ostseite eines rechteckigen Burghofes angeordnet in dem zwei grosse Zerreichen stehen Sie sollen aus Eicheln die man von der Krim nach dem Krimkrieg mitbrachte gezogen worden sein 22 Eine steinerne Kurtine mit Ziegelaufsatz umschliesst den Burghof Sie ist etwa 1 Meter dick und 4 Meter hoch In den Burghof kommt man von Nordwesten durch ein vierstockiges Torhaus mit Schiessscharten fur die zusatzliche Verteidigung 18 Es wurde in den 1650er Jahren von Grund auf neu gebaut nachdem es 1653 durch einen Brand stark beschadigt worden war Spuren dieses Brandes kann man heute noch in Form geschwarzter Steine in den Wanden des Erdgeschosses sehen 22 Ein Tordurchgang in der Mitte mit einem Rundbogen fuhrt in die Passage zum Burghof Uber dem Durchgang befindet sich eine Uhr aus dem spaten 18 Jahrhundert die in die ursprungliche Struktur eingesetzt wurde Ein holzerner Glockenstuhl wurde Anfang des 19 Jahrhunderts hinzugefugt und ein moderner Fahnenmast steht auf der Spitze des Gebaudes 18 Die Kurtine ist von einem trockenen Graben umgeben der ursprunglich fast 10 Meter breit und 5 5 Meter tief war bis heute aber teilweise verfullt wurde Besucher der Burg uberquerten fruher die Zugbrucke zum Torhaus die es heute aber nicht mehr gibt Ein Nebeneingang zur Burg ist ein Ausfalltor in der Nordmauer Auf der Innenseite der Kurtine kann man Ziegelfundamente von Gebauden sehen Diese Gebaude lehnten sich ursprunglich an die Kurtine an sie wurden im 17 Jahrhundert als Lagerraume fur die Versorgung der Garnison erbaut 18 nbsp Sudseite der Kurtine nbsp Nordseite der Kurtine nbsp Wasserbastion mit Hauptgebaude und Nordturm nbsp Westseite der Burg mit Torhaus nbsp Magazin Sudturm und innerer Burghof vom Torhaus ausWeitere zugehorige Gebaude Bearbeiten Westlich der Burg wurde Mitte des 17 Jahrhunderts Upnor Castle House als Wohnung fur den Lagerhalter den Offizier der fur das Magazin verantwortlich war gebaut Das im 18 Jahrhundert erweiterte Haus ist heute ein Privathaus 24 nbsp Die Kasernen innerhalb der UmfassungsmauerSudwestlich der Burg unweit von dieser befindet sich ein Kasernenblock und zugehorige Lagergebaude die bald nach 1718 gebaut wurden Der Block der die ursprunglichen Kasernengebaude in der Burg ersetzte als die Burg in ein Magazin umgewandelt wurde anderte sein Aussehen in den letzten 300 Jahren nur wenig Es ist ein seltenes bis heute erhaltenes Beispiel fur ein derartiges Gebaude aus dem 18 Jahrhundert eine der ersten richtigen Kasernen die in England gebaut wurden 25 Lagergebaude die fruher in Verbindung mit der Burg standen sind bis heute im Gebiet unmittelbar nordostlich der Burg erhalten Das alteste von ihnen ist ein Pulvermagazin von 1857 Es ahnelt in der Bauart dem Magazin von 1810 das fruher an seiner Sudseite angebaut aber in den 1960er Jahren abgerissen wurde In diesen beiden Gebauden konnten zusammen 33 000 Pulverfasser gelagert werden 26 Zwischen den Magazinen und der Burg wurde 1811 ein Shifting House zur Untersuchung des Pulvers gebaut 27 Sowohl dieses als auch das angrenzende Granatenlager von 1857 wurden 1964 abgerissen Sie waren auf fruheren Geschutzplattformen gebaut worden von denen man heute noch Erdwerke in Form eines breiten Walls der von der Burg Richtung Nordosten auf das Depot verlauft sehen kann 18 Weitere vier Granatenlager wurden zusammen mit weiteren Munitionslagern weiter nordlich errichtet von diesen sind heute noch einige erhalten Diese Lageranlage wurde vom Verteidigungsministerium noch bis 2014 genutzt und danach das Gelande als Baugrund freigegeben Die noch erhaltenen Militargebaude wurden dabei in Gewerbehallen umgewandelt 28 Einzelnachweise Bearbeiten English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 5 abgerufen am 3 November 2016 a b c English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 6 abgerufen am 3 November 2016 Susan Reynolds Before Eminent Domain Toward a History of Expropriation of Land for the Common Good Univ of North Carolina Press 1 Marz 2010 S 43 abgerufen am 4 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 7 abgerufen am 3 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 10 abgerufen am 3 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 10 11 abgerufen am 3 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 11 abgerufen am 3 November 2016 a b c English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 13 abgerufen am 3 November 2016 Philip George Rogers The Dutch in the Medway Oxford University Press 1970 S 56 abgerufen am 4 November 2016 a b c d e English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 14 abgerufen am 3 November 2016 Francis Vere Salt in Their Blood The Lives of Famous Dutch Admirals Cassell 1955 S 145 abgerufen am 4 November 2016 The London Gazette 13 17 Juni 1667 Nr 165 S 2 Norman Longmate Island Fortress The Defence of Great Britain 1606 1945 Random House 30 September 2011 S 81 abgerufen am 4 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 15 abgerufen am 3 November 2016 a b c d English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 21 abgerufen am 3 November 2016 David Evans Arming the Fleet The Development of the Royal Ordnance Yards 1770 1945 Gosport Hants Explosion Museum zusammen mit English Heritage a b c B H St J O Neill S Evans Upnor Castle in Archaeologia Cantiana Nr 65 1952 S 1 11 a b c d e f g h Artillery Castle at Upnor Historic England English Heritage Abgerufen am 7 November 2016 a b English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 30 abgerufen am 3 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 31 abgerufen am 3 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 33 abgerufen am 3 November 2016 a b c English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 27 abgerufen am 3 November 2016 English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 29 abgerufen am 3 November 2016 Upnor Conservation Area Appraisal 2004 In Medway council Archiviert vom Original am 27 Dezember 2012 abgerufen am 8 November 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www medway gov uk English Heritage A D Saunders Upnor Castle Kent English Heritage 1 Januar 1985 S 22 abgerufen am 3 November 2016 Building LU001 former B Magazine Upnor Depot Historic England English Heritage Abgerufen am 8 November 2016 Traverse to Former Shifting House Lower Upnor Ordnance Depot Historic England English Heritage Abgerufen am 8 November 2016 Lower Upnor Depot In Hume Planning Consultancy Archiviert vom Original am 26 Oktober 2016 abgerufen am 8 November 2016 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