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Das Unternehmen Eisstoss war der Deckname einer deutschen Militaroperation die als eine Serie von zwei Luftangriffen auf den Hafen von Leningrad wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges erfolgte Ziel der tagsuber am 4 und 5 April 1942 durchgefuhrten Luftangriffe war die Zerstorung der sowjetischen Baltischen Flotte Die Oktjabrskaja RevoljuzijaAusgangslage BearbeitenNach dem Uberfall auf die Sowjetunion hatte die deutsche 18 Armee die Millionenstadt Leningrad Lage 59 933333 30 266667 Ende August 1941 erreicht Am 8 September begann die Belagerung von Leningrad die bis Januar 1944 dauerte Im Winter 1941 42 bestand fur die Versorgung der Roten Armee lediglich noch uber den Ladogasee eine Verbindung zum Hinterland Die Baltische Flotte konnte wahrend dieser Zeit aufgrund der Vereisung der Ostsee nur vom Leningrader Hafen mit ihren Schiffsgeschutzen in die Kampfe eingreifen Von deutscher Seite wurde befurchtet dass die sowjetischen Grosskampfschiffe im Fruhjahr auch wieder in der Ostsee aktiv werden wurden Um dies zu verhindern sollten sie durch Luftangriffe ausser Gefecht gesetzt werden Laut Horst Steigleder galten besonders die schweren Uberwasserkrafte neben der Kustenartillerie als Eckpfeiler der Leningrader Verteidigung und sollten daher mit dem Unternehmen vernichtet werden 1 Nach sowjetischen Unterlagen zerstorte die Artillerie der Baltischen Flotte zwischen September 1941 und Februar 1942 38 Batterien 6 Brucken 9 Stabe 28 Beobachtungsstellen 20 Panzer 200 Feldbefestigungen und vier Munitionslager 2 Verlauf BearbeitenDie verantwortliche Luftflotte 1 beauftragte das unterstellte I Fliegerkorps mit der Durchfuhrung des Unternehmens Der Kommandierende General General der Flieger Helmuth Forster und der Chef des Stabes Oberst Werner Kreipe planten zwei Luftangriffe an zwei aufeinanderfolgenden Tagen wahrend der Helligkeit durchzufuhren Da neben den Schiffen auch die Flugzeugabwehrkanonen niedergehalten und mit sowjetischen Jagdfliegern gerechnet werden musste befanden sich neben Sturzkampfbombern und zweimotorigen Bombern auch Jagdflugzeuge mit im Verband Verband Flugzeugtyp FliegerhorstIII StG 1 Junkers Ju 87D 1 Ju 87R 2 Luga Gorodez 3 Lage 58 5325 29 817222 I und II StG 2 Ju 87D 1 Ju 87R 2 Dno Griwotschki 4 Lage 57 783333 29 966389 Stab II und III KG 1 Junkers Ju 88A 4 Ju 88A 5 Ju 88C 6 Dno Griwotschki 4 Lage 57 783334 29 966388 Stab I und II KG 4 Heinkel He 111H 5 He 111H 6 Riga Spilve 5 Lage 56 987778 24 070556 Stab I II und III JG 54 Messerschmitt Bf 109F 4 Bf 109F 2 Siwerskaja 4 Lage 59 356667 30 036389 Am 4 April griffen die 37 He 111 des Kampfgeschwaders 4 unter dem Jagdschutz der 59 Bf 109 die Flakstellungen im Hafen an Anschliessend bombardierten die Sturzkampfgeschwader 1 und 2 und das Kampfgeschwader 1 die Kriegsschiffe Am Folgetag griffen nochmals 31 He 111 des Kampfgeschwaders 4 an Bei diesen zwei Luftangriffen beschadigten die Bomber das Schlachtschiff Oktjabrskaja Rewoljuzija durch vier Bombentreffer den Kreuzer Maksim Gorki durch sieben Treffer mittleren Kalibers die Kreuzer Kirow und Petropawlowsk und den Zerstorer Silny durch je einen schweren Treffer sowie den Zerstorer Grosjaschtschi den Minenleger Marti und das Schulschiff Swir durch leichtere Treffer Beschadigt wurden ausserdem die Zerstorer Stoyki und Swirepy sowie die Unterseeboote M 79 P 2 und P 3 6 Die Angaben beruhen auf deutschen Luftbildaufnahmen die allerdings unsicher sind da die Aufnahmen durch sowjetische Flak gestort wurden 7 Laut Gerhard Hummelchen konnte das Ziel der Vernichtung der Schiffe nicht erreicht werden 8 Herbert Rieckhoff berichtet dass man es fur selbstverstandlich hielt nachdem im Sommer die Marat auf Grund gesetzt worden war auch alle ubrigen Schiffe versenken zu konnen Als sich nach mehreren Angriffen der Erfolg nicht einstellte fiel Gorings Zorn auf die Luftwaffe Laut Rieckhoff hatte ein Versenkungserfolg nur mit gunstig platzierten Treffern gelingen konnen da die Decks mit meterhohen Sandsackauflagen geschutzt waren 9 Nach Steigleder scheiterte das Unternehmen an der zusammengefassten Abwehrkraft der sowjetischen Jagdfliegerkrafte Schiffsflak und der Flak der Luftverteidigung Nach sowjetischen Angaben fielen die meisten Bomben aufs Ufer und die Schiffe wurden nur durch Splitterwirkung leicht beschadigt 18 Flugzeuge sollen abgeschossen worden sein 7 Die Angriffe wurden bis zum 30 April 1942 unter dem Namen Gotz von Berlichingen fortgesetzt Am 23 April erreichten nach sowjetischen Angaben von 159 angreifenden Flugzeugen nur 18 Bomber die Stadt und den Hafen 24 Maschinen sollen abgeschossen worden sein Am 25 April sollen von 55 angreifenden Maschinen sechs abgeschossen worden sein 7 Einzelnachweise Bearbeiten Horst Steigleder Die Kriegsmarine und der Ostfeldzug Berlin 2004 S 158 Steigleder S 157 Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Russia incl Ukraine Belarus amp Bessarabia S 374 abgerufen am 27 Mai 2022 a b c Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Russia incl Ukraine Belarus amp Bessarabia S 154 156 abgerufen am 27 Mai 2022 Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 The Baltic States Estonia Latvia and Lithuania S 83 85 abgerufen am 27 Mai 2022 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 April 1942 abgerufen am 27 Mai 2022 a b c Steigleder S 160 f Gerhard Hummelchen Unternehmen Eisstoss Der Angriff der Luftflotte 1 gegen die russische Uberseeflotte im April 1942 In Marine Rundschau Heft 49 1959 S 226 Wiedergegeben nach Steigleder S 161 Herbert Rieckhoff Trumpf oder Bluff 12 Jahre Deutsche Luftwaffe Genf 1945 S 266 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternehmen Eisstoss amp oldid 237879326