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Ulrich von Werdum 1 Januar 1632 auf Burg Edenserloog in Werdum bei Esens 20 Marz 1681 ebenda war Hauptling von Werdum Inhausen und Roffhausen sowie schwedischer Diplomat Er war Verfasser der Familienchronik Series familiae Werdumanae sowie von Buchern zur Geschichte Ostfrieslands Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Auf Reisen in Polen 2 2 In schwedischen Diensten 2 3 Letzte Jahre 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSeine Eltern waren Hero von Werdum und dessen Ehefrau Kathrina Elisabeth von Morrien Leben BearbeitenEr wurde zunachst zu Hause unterrichtet kam aber 1645 dann auf die Schule in Jever an der Benedikt Gweiter Direktor war Im Jahr 1648 ging er auf die Universitat Franeker Dort lernte er bei Johannes Coccejus Theologie bei Johann Jacob Wissenbach Jura bei Johannes Antonides van der Linden Medizin Im Jahr 1652 kehrte er nach Hause zuruck Im Jahr 1654 schrieb er sich in Heidelberg ein und lernte beim Reichskammergericht in Speyer Ende 1655 kehrte er nach Hause zuruck Er verwaltete seine Guter und beschaftigte sich mit der Geschichte Ostfrieslands und den damaligen Streitigkeiten zwischen dem Furstenhaus und den Standen Nach dem Tod seiner Eltern um 1670 wurde das Erbe zwischen den Geschwistern aufgeteilt Ulrich und sein Bruder Alexander beschlossen nun auf Reisen zu gehen Auf Reisen in Polen Bearbeiten In Hamburg trafen sie auf einen Herrn von Beauval Sein wirklicher Name war Jean de Courthonne Abt von Paulmiers der im Auftrag der franzosischen Regierung nach Polen reiste um dort den Sturz des Konigs Michael und die Wahl des franzosischen Prinzen Charles Paris des Herzogs von Longueville 12 Juni 1672 zum polnischen Konig zu betreiben Sie mussten sich im Geheimen durch das Land bewegen immer auf den Hut vor Raubern und Spionen Sie trafen einflussreiche Personlichkeiten der damaligen Zeit und versuchten sie fur die franzosischen Sachen zu gewinnen 1671 waren sie sogar im Heer des Grosshetmans Sobieski Alle Bemuhungen waren aber vergebens da der Prinz beim Rheinubergang am Beginn des Hollandischen Krieges 1672 ertrank Ulrich und der Abbe kehrten nach Frankreich zuruck und am 12 August 1672 erreichten sie Paris Das Angebot des Abbe in dessen Diensten zu bleiben lehnte Ulrich ab Er kehrte am 16 Marz 1673 uber England und die Niederlande nach Ostfriesland zuruck In schwedischen Diensten Bearbeiten Sein Bruder Alexander hatte sich schon zu Beginn der Reise von ihm getrennt Er war nach Schweden gegangen und Hofmeister beim Diplomaten Graf Bengt Oxenstierna geworden Ulrich reiste nun uber Danemark nach Schweden und erreichte am 14 Juni 1673 Stockholm Sein Bruder wechselte nun als Schlosshauptmann in die Herrschaft Capurga 1 in Ingermanland und so erhielt Ulrich die Stelle als Hofmeister Er konnte viel reisen kam bis Norwegen und traf viele hochgestellte Personlichkeiten darunter auch den schwedischen Konig Als der Konig 1674 Oxenstierna auf eine diplomatische Reise an den Hof nach Wien schickte war auch Ulrich von Werdum mit dabei Vorausgeschickt wurde der bohmische Edelmann Major Heinrich Hochut von Karassow Dieser reiste bereits am 4 Mai 1674 in Richtung Hamburg ab um erste Vorbereitungen zu treffen Ulrich folgte ihm am 20 Mai In Hamburg mussten Pferde und Wagen beschafft werden denn der diplomatische Tross sollte 151 Menschen umfassen Die Zeit in Hamburg nutzte Ulrich auch um seine Schwester in Elmeloh zu besuchen So dauerte es bis zum 13 August bis die Gesandtschaft ihre Reise begann Man durchquerte zahlreiche deutsche Lander Braunschweig Luneburg Stift Halberstadt Meissen Thuringen Franken Oberpfalz Stift Passau und Oberosterreich bis man am 21 September in Wien anlangte Es gehorte zu den Aufgaben Ulrichs die jeweiligen Herrscherhauser zu besuchen Nachdem der prachtvolle Zug Wien erreicht hatte begann das diplomatische Geschaft Die nachsten Monate nutzte Ulrich von Werdum um Wien und die Umgebung zu erkunden Am 18 Januar 1675 machte die Gesellschaft sich auf den Ruckweg Dieser fuhrte uber Niederosterreich Mahren Schlesien und Brandenburg nach Pommern und Mecklenburg wo man in Wismar Halt machte Hier wurden die nicht standigen Mitglieder entlassen Der Graf Oxenstierna wurde Prasident des hohen Tribunals in Wismar und koniglich schwedischer Reichsgesandter in Deutschland Ulrichs Bruder Alexander reiste auch nach Wismar wo sich beide am 15 Mai trafen und von wo sie am 25 Mai nach Ostfriesland zuruckkehrten Kaum waren die Bruder am 10 Juni zu Hause in Werdum angekommen wurden sie zuruckgerufen Die Schweden waren in Brandenburg einmarschiert und in der Schlacht bei Fehrbellin geschlagen worden Auch die Danen marschierten nun gegen Schweden So brachen die Bruder am 3 Juli auf und erreichten am 18 Juli Wismar Dort streiften bereits brandenburgische und danische Reiter auf der Suche nach Beute umher Oxenstierna war zum Reichstag nach Schweden zuruckgerufen worden und hatte fur seinen Hofmeister eine prekare Aufgabe Dieser sollte Juwelen im Wert von 12 000 Talern nach Lubeck in Sicherheit bringen Oxenstierna wollte mit seinem Gefolge auf anderen Wegen dorthin gelangen Die Sache gluckte und Oxenstierna konnte am 8 August von Lubeck aus nach Schweden zuruckkehren Ulrich wartete hingegen noch bis zum 9 September auf sein Gepack aus Wismar Er kehrte dann nach einem Besuch seiner Schwester nach Hause zuruck Bereits in Januar 1776 bekam er einen Brief von Oxenstierna der ihn und seinen Bruder aufforderte sich bald der schwedischen Gesandtschaft nach Nimwegen anzuschliessen wo ein Friedensvertrag verhandelt werden sollte Es dauerte aber noch bis zum 16 August bis er sich auf den Weg machen musste Die Unterredungen zogen sich hin und Ulrich nutzte die Gelegenheit Utrecht Amerongen Amsterdam und die Waal Mundung zu bereisen Im Februar 1677 riefen ihn aber die Geschafte zuruck nach Ostfriesland Am 8 Februar 1677 verabschiedete sich der Graf von seinem Hofmeister Siehe auch Friede von Nimwegen Letzte Jahre Bearbeiten In Ostfriesland waren der regierenden Furstin die Reisen und die Erfahrung des Ulrich von Werdum nicht entgangen und so holte sie ihn als Geheimen Rat sowie Kanzlei und Vize Kammer Prasidenten an den Hof nach Aurich Diese Zeit war gepragt durch die Gegensatze zwischen der Furstin die einen absolutistischen Staat wollte und den Standen die mit der Ostfriesischen Landschaft eine machtige Institution stellten Ulrich von Werdum starb ohne Nachkommen uberraschend am 20 Marz 1681 und wurde im Erbbegrabnis der Familie in Werdum begraben Werke BearbeitenObwohl er einige Werke verfasst hat sind sie nie in den Druck gekommen sondern immer nur als handschriftliche Kopie in Gelehrtenkreisen weitergegeben worden Series Familae Werdumae usque ad Annum MDCLXII lateinisch Ubersetzung in Deutsche durch den Konsistorialrat Andreas Arnold Gossel nicht gedruckt Res Frisiae 1659 Historiae Frisiae Breviarium iuxta seriem Librorum Ubbonis Emmi 1660 Discursus historico politiucs de causis motae Frisia Journal der Reisen die ich durch die Konigreiche Polen Frankreich Engelland Dannemark und Schweden auch durch Ober und Niedere Teutschland sammt andern hier und dort an grentzenden Mundern gethan In den Jahren 1U70 1671 1672 1673 1674 1675 1676 1677 U V Werdum in fol 480 Seiten nebst einem Register der Stadte Schlosser Flecken Dorfer Strome Rivire Flusse und anderer merckwurdigen Sachen so in dieser Reise Beschreibung enthalten prsponsa politica de sigillo ordinibus Frisiae orientalis ab Imp Leopoldo concesso nec non de administratione Justitiae amp Bonorum in Frisia Vermuthliche Mittel dadurch zwischen dem Hochfurstlichem Hause und gesammten Untcethanen in Ostfriesland bestandige Einigkeit und geruhiges Regiment wiederum anzurichten und zu erhaltenWahrscheinlich von Ulrich von Werdum Genealogia quarundam Nobilitatis Frisiae Familarum iuxta Hostoriam Ubbonis EmmiiLiteratur BearbeitenEnno Johann Heinrich Tjaden Das gelehrte Ost Friesland Band 3 S 77 f Silke Cramer Ulrich von Werdum Das Reisejournal des Ulrich von Werdum 1670 1677 1990 ISBN 3631420374 Beitrage zur Spezialgeschichte Jeverlands 1 Paul Wagner Werdum Ulrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 486 f Biographisches Lexikon fur Ostfriesland BLO 1997 2001 Band 1 Ulrich von Werdum S 362 364 Martin Stolzenau Kritischer Zeitgenosse im Furstendienst In Heimat am Meer Beilage zur Wilhelmshavener Zeitung Nr 8 2021 vom 11 April 2021 S 32 Einzelnachweise Bearbeiten Historisch Politisch Geographischer Atlas der gantzen Welt S 1095Normdaten Person GND 118941585 lobid OGND AKS LCCN n92012866 VIAF 61610992 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werdum Ulrich vonKURZBESCHREIBUNG Hauptling von Werdum Inhausen und RoffhausenGEBURTSDATUM 1 Januar 1632GEBURTSORT WerdumSTERBEDATUM 20 Marz 1681STERBEORT Werdum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich von Werdum amp oldid 210830223