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Dieser Artikel behandelt den Ausdruck Uc Fur weitere Bedeutungen siehe UC Uc osmanisch اوج IA Uc deutsch Spitze Zipfel Ende gesprochen Udsch ist ein turkisches Wort und bezeichnete im Mittelalter analog zum griechischen Begriff akron akron die Grenzgebiete Marken zwischen der christlichen und der muslimischen Welt Die mit der Verteidigung der Grenzgebiete Beauftragten hiessen auf byzantinischer Seite Akriten Akritai und auf muslimischer Seite غازى Ghazi 1 2 3 Ostanatolisches Grenzgebiet im fruhen Mittelalter Ausbreitung unter dem Propheten Mohammed 622 632 Ausbreitung unter den vier rechtgeleiteten Kalifen 632 661 Ausbreitung unter den Umayyaden 661 750Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Grenzgebiete 2 Uc Bey 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte der Grenzgebiete BearbeitenIm fruhen Mittelalter wurde mit der Expansion des Islam Ostanatolien zum wichtigen Grenzgebiet zwischen der christlichen und der muslimischen Welt al ʿAwasim Die Einwohner dieser Gegenden waren durchgangig verpflichtet in Einsatzbereitschaft zu sein um einen Angriff abzuwehren oder selbst einen Uberfall in das feindliche Territorium zu starten In den Grenzgebieten entstand daher eine ganz eigentumliche Lebensweise Ihre Lebensweise inspirierte Volksdichter zum Schreiben verschiedener Heldenepen darunter das byzantinische Epos Digenis Akritas oder das beruhmte muslimische Epos Seyyid Battal Gazi Zu den typischen Eigentumlichkeiten der Bewohner der Randgebiete gehorten die Seite zu wechseln Frauen der Gegenseite zu entfuhren die Assimilation der Gefangenen 1 Nach der Migration von Oġuz Turkmenen nach Anatolien und der Schlacht bei Manzikert im Jahr 1071 bewachten oġuzische turkmenische Nomaden die Grenzgebiete zum Byzantinischen Reich Ab ca 1081 bildete sich in Anatolien der Rum Seldschukstaat als Teil des Grossseldschukischen Reichs Mit der mongolischen Expansion nach Westen im 13 Jahrhundert kam es zu einer zweiten grossen Einwanderungswelle von Turkmenen nach Anatolien womit auch die Zahl der Uc Turkmenen Turkmenen an der Grenze zum Byzantinischen Reich anstieg Der byzantinische Geschichtsschreiber Akropolites beschrieb um 1250 die turkischen Nomaden an den Grenzgebieten zum Byzantinischen Reich als Menschen die am aussersten Rand der Turken leben unerbittlichen Hass auf die Byzantiner haben die ihre Plunderungen geniessen und sich an der Kriegsbeute erfreuen 1 nbsp Uc Beys Grenzgebiet Fursten bei Auflosung des SeldschukenreichsAls sich der Rum Seldschukstaat ab der Mitte des 13 Jahrhunderts als Vasall der mongolischen Ilchane schrittweise aufzulosen begann erlangten die Turkmenen an den Grenzgebieten neue Starke und politische Bedeutung indem sie den Seldschuken Prinzen ihre Unterstutzung gegen die Mongolen anboten Die turkmenischen Fursten Bey unterstanden damit formal dem Sultanat aber grundeten alle ihren Kleinstaat Beylik an der Grenze zum Byzantinischen Reich 1 Die Grenzgebiete des Seldschuken Staats im Westen waren in drei Grenzregionen organisiert der Schwarzmeerregion der Mittelmeerregion und der Westregion Im 13 Jahrhundert entwickelten sich Denizli Ṭonuzlu Karahisar Kastamonu Amasya zu Zentren klassischer muslimisch turkischer Zivilisation Die ausseren Rander der Grenzregionen befanden sich unter der Herrschaft der halbnomadischen turkmenischen Krieger der اتراك وج Etrak i Uǧ deutsch Uc Turken zeitgenossischer Quellen 4 Uc Bey BearbeitenDie Bezeichnung Uc Bey stand fur die Heerfuhrer die gegen das benachbarte christliche Byzantinische Reich Krieg fuhrten Im Jahr 1299 erklarte Osman Bey seinen Kleinstaat der im Jahr 1288 vom Seldschuken Sultan Mesud II als Beylik anerkannt worden war fur unabhangig Bei der Expansion des fruhen Osmanischen Staats Richtung Rumelien spielten die Uc Beys und die Gazi Ideologie eine grosse Rolle 1 5 Die Uc Beys waren insbesondere fur die Eroberungen in Rumelien bedeutend Zu den bedeutendsten Uc Beys gehoren Gazi Evrenos der Eroberer Thrakiens und Makedoniens Paschayigit Bey der Eroberer von Skopje 1392 und sein Sohn Turahan Bey der Eroberer von Thessalien 1 Die Uc Beys befanden sich an der Spitze ihres Krieger Clans und besassen eine gewisse Unabhangigkeit von der osmanischen Dynastie Sie errichteten sogar ihre eigenen Familiendynastien Sie zeichnet allerdings aus dass sie der osmanischen Dynastie gegenuber stets loyal waren Auch in kritischen Momenten wie dem von Timur verursachten Osmanischen Interregnum strebte keiner der Uc Beys nach wahrer Unabhangigkeit Die grossen von den Uc Beys eroberten Territorien wurden in der fruhen Phase des osmanischen Staats vom Sultan offiziell als Eigentum der Uc Beys anerkannt spater in Vakifs umgewandelt die von den Nachkommen der Uc Beys verwaltet wurden 1 Literatur BearbeitenHalil Inalcik The Ottoman Empire The Classical Age 1300 1600 London 1973 A Pertusi Tra storia e leggenda Akritai e Ghazi sulla frontiera orientale di Bisanzio In XIVe congres international des etudes byzantines Bucarest Rapports ii 1971 S 27 72 Elizabeth A Zachariadou The Oguz tribes The silence of the Byzantine sources In R Curiel Rika Gyselen Hrsg Itineraires d Orient Hommages a Claude Cahen Res Orientales VI Bures sur Yvette 1994 S 285 289 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Elizabeth A Zachariadou ʿud j In The Encyclopaedia of Islam New Edition Halil Inalcik Devlet i Aliyye S 5ff Klaus Kreiser Christoph K Neumann Kleine Geschichte der Turkei S 69 Halil Inalcik Devlet i Aliyye S 6 Halil Inalcik Devlet i Aliyye S 9ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uc amp oldid 219267228