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U 2336 war ein deutsches U Boot vom Typ XXIII das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde Unter seinem Kommandanten Kapitanleutnant Emil Klusmeier 1912 1982 torpedierte es am 7 Mai 1945 im Firth of Forth die beiden Frachter Avondale Park und Sneland I Dies waren die letzten Versenkungen die ein deutsches U Boot im Zweiten Weltkrieg durchfuhrte U 2336 Kriegsmarine vorheriges nachstes alle U Boote Nachkriegsaufnahme von U 2367 damalige NATO Bezeichnung S 171 einem baugleichen Schwester U Boot von U 2336Typ XXIIIWerft Deutsche Werft HamburgBauauftrag 20 September 1943Baunummer 490Kiellegung 27 Juli 1944Stapellauf 10 September 1944Indienststellung 30 September 1944Kommandanten 30 September 1944 31 Marz 1945Oberleutnant z S Jurgen Vockel 1 April 1945 15 Mai 1945Kapitanleutnant Emil KlusmeierEinsatze 1 FeindfahrtVersenkungen 2 Handelsschiffe 4669 BRT Verbleib am 3 Januar 1946 nordwestlich von Irland versenkt Operation Deadlight Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenU Boote dieses damals hochmodernen Typs XXIII waren vergleichsweise kleine Elektro U Boote von knapp 35 m Lange die ausser dem Kommandanten und dem Leitenden Ingenieur LI nur uber zwolf Mann Besatzung verfugten Dabei handelte es sich neben dem Ersten Wachoffizier I WO dem Obersteuermann dem Obermaschinisten dem Zentralemaat und dem Funkmaat noch um einen weiteren Maat sowie sechs Matrosen Offiziere Unteroffiziere und Mannschaften mussten sich den Bugraum unmittelbar hinter den beiden mehr als 7 m langen Torpedorohren als einzigen Wohn und Schlafraum teilen Die Bewaffnung bestand abgesehen von einer Maschinenpistole und einigen weiteren Handfeuerwaffen aus nur zwei Torpedos Hauptvorteil dieser Boote war dass sie lange Zeit ohne aufzutauchen operieren konnten und dabei eine hohere Geschwindigkeit 12 5 kn unter Wasser als uber Wasser 10 kn erreichten Die Kiellegung des Bootes erfolgte am 27 Juli 1944 bei der Deutschen Werft in Finkenwarder damalige Schreibweise und der Stapellauf noch im gleichen Jahr am 10 September Am 30 September 1944 wurde es unter Oberleutnant z S Jurgen Vockel in Dienst gestellt 1 Er behielt das Kommando uber U 2336 bis zum 31 Marz 1945 Das Boot wurde der 32 U Flottille zugeteilt einer Ausbildungsflottille die in Konigsberg stationiert war Hier verblieb U 2336 bis zum 15 Februar 1945 Anschliessend war es der 4 U Flottille in Stettin unterstellt 2 Zwei Tage nach Erhalt der Frontreife kollidierte das Boot mit U 2344 ebenfalls ein XXIII Boot aus demselben Bauauftrag das infolge der Beschadigung sank Dessen Kommandant Oberleutnant zur See Hermann Ellerlage und sechs weitere Besatzungsmitglieder von U 2344 konnten gerettet werden Die Ursache der Kollision ist ungeklart 3 In der Nacht zum 31 Marz 1945 wurde die Stadt Hamburg und insbesondere die Werft durch Bomber der britischen Royal Air Force RAF angegriffen Im Hafen liegend wurden dabei die deutschen U Boote U 348 U 350 U 1131 U 1167 und U 2340 durch Bomben versenkt Bei dem Bombenangriff wurde der Kommandant von U 2336 Oblt z S Jurgen Vockel durch Splitter todlich verletzt wahrend sein Boot unbeschadigt blieb Am Tag darauf dem 1 April 1945 wurde der Kommandant von U 2340 Oblt z S Emil Klusmeier dessen Boot ebenfalls vom Typ XXIII zerstort worden war zum Kapitanleutnant Kptlt befordert und ubernahm am selben Tag in Nachfolge von Vockel das Kommando uber U 2336 nbsp Karte des Firth of Forth Die Torpedierungen fanden sudlich der Isle of May am rechten Kartenrand statt Unter dem Kommando von Kapitanleutnant Emil Klusmeier fuhrte U 2336 in der Zeit vom 18 April bis zum 14 Mai 1945 seine erste und einzige Feindfahrt aus Nachdem es am 18 April aus Kiel ausgelaufen war nahm es zunachst Kurs auf Kristiansand Es erreichte die norwegische Hafenstadt am 23 April und verliess sie wieder am 1 Mai mit dem Operationsziel schottische Ostkuste Am Abend des 7 Mai 1945 sichtete Klusmeier vor dem Firth of Forth nahe der Isle of May Karte die zum britischen Geleitzug EN 491 gehorenden Frachter Avondale Park 2878 BRT Lage 56 083333 2 533333 und Sneland I 1791 BRT Lage 56 16 2 523333 und versenkte sie kurz vor 23 Uhr mit jeweils einem Torpedo Dies waren die letzten Versenkungen uberhaupt die ein deutsches U Boot im Zweiten Weltkrieg durchfuhrte Trotz intensiver Verfolgung durch britische Zerstorer und mehrerer Angriffe mit Wasserbomben die U 2336 nahezu unbeschadet uberstand gelang es Klusmeier am nachsten Morgen aus dem Firth of Forth zu entkommen nachdem er das Boot nahe einem Felsen vor den Wasserbomben geschutzt hatte 4 und Besatzung und Boot sicher nach Hause zu fuhren U 2336 lief spat abends am 14 Mai 1945 unbehelligt im bereits von britischen Soldaten besetzten Kiel wieder ein Im Sachbuch U Boottyp XXIII 5 ist ein Kommentar des Kommandanten zu den Qualitaten des Bootes kurz nach seiner Ruckkehr von der Feindfahrt uberliefert Bei diesem Typ handelt es sich um ein ausserst kampfkraftiges Boot welches in der Hand eines mutigen und erprobten Kommandanten und bei rechtzeitigem Einsatz sicher noch manchen Erfolg errungen hatte Fur kurzfristige Unternehmungen in Kustennahe ein ideales Boot schnell wendig einfache Tiefensteuerung geringe Ortungs und Angriffsflache Der Gegner ahnte mehr dass ein Boot da ist als dass er einen klaren Beweis und die Position erhielt Wahrend des Zweiten Weltkriegs gelang es der britischen Aufklarung den mit der Schlusselmaschine Enigma verschlusselten Funkverkehr der deutschen Kriegsmarine zu entziffern Doch obwohl der Royal Navy damit genaue Informationen uber Plane und Operationsgebiete aller Boote der deutschen U Bootwaffe vorlagen gelang es ihr nicht auch nur einen einzigen Versenkungserfolg gegen ein U Boot vom Typ XXIII zu erzielen nbsp Vertaute deutsche U Boote im Hafen von Lisahally im Juni 1945Kurz nach dem Einlaufen wurde Emil Klusmeier von den Briten vorgeworfen den von Donitz zum Zeitpunkt der beiden Torpedotreffer bereits ausgegebenen allgemeinen Befehl namlich keine Angriffe mehr durchzufuhren absichtlich missachtet zu haben Klusmeier hat stets beteuert diesen Befehl nicht rechtzeitig erhalten zu haben 4 Angesichts der Tatsache dass sein modernes Elektro U Boot ohne aufzutauchen bis zu drei Tage unter Wasser operieren konnte und die U Boote im getauchten Zustand nur eingeschrankt in der Lage waren Funkspruche zu empfangen ist seine Aussage als glaubhaft zu bewerten Auch die Briten die Klusmeier am Morgen des 15 Mai noch erlaubt hatten durch eine kurze Ansprache vor seiner Mannschaft und anschliessendes Niederholen der Kriegsflagge sein Boot formell ausser Dienst zu stellen glaubten ihm 4 Er wurde zwar verhaftet und musste sich einigen Verhoren unterziehen und ware im Fall eines nachgewiesenen Kriegsverbrechens ohne Zweifel zum Tode verurteilt worden jedoch im Juli 1945 nach zwei Monaten aus britischer Kriegsgefangenschaft wieder freigelassen U 2336 wurde nach der Ubernahme des Bootes durch die Briten am 21 Juni 1945 in den nordirischen Hafen von Derry bei Lisahally uberfuhrt und am 3 Januar 1946 durch Geschutzfeuer des britischen Zerstorers Offa im Rahmen der Operation Deadlight etwa 200 km nordwestlich von Irland auf offener See versenkt U 2336 war das erfolgreichste U Boot vom Typ XXIII Siehe auch BearbeitenU Boot Krieg Liste deutscher U Boot KlassenEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0512 6 S 162 163 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0512 6 S 397 Paul Kemp Die deutschen und osterreichischen U Bootverluste in beidne Weltkriegen Urbes Verlag Gafeling vor Munchen 1998 ISBN 3 924896 43 7 Seite 245 a b c Emil Klusmeier Logbuch der U 2336 Hrsg im Familienbesitz Eberhard Rossler U Boottyp XXIII 2 erweiterte Auflage 2002 S 112 Literatur BearbeitenEberhard Rossler U Boottyp XXIII 2 erweiterte Auflage Bernard amp Graefe Bonn 2002 ISBN 3 7637 6236 1 S 109 112 Eberhard Rossler Vom Original zum Modell Uboottyp XXIII Eine Bild und Plandokumentation Bernard amp Graefe Bonn 1993 S 37 38 ISBN 3 7637 6007 5 Weblinks BearbeitenFoto von U 2336 Daten zu U 2336 englisch Beschreibung der Technik und Schicksale von deutschen Elektro U Booten Einzelheiten zu Ort Zeit und Umstanden der Versenkungen englisch Bericht uber die Versenkungen aus Sicht der Sneland I englisch Ort der Versenkung von U 2336 56 066666666667 9Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Deutsche U Boote 1935 1945 U 1501 U 4870 U Boote U 2321 U 2322 U 2323 U 2324 U 2325 U 2326 U 2327 U 2328 U 2329 U 2330 U 2331 U 2332 U 2333 U 2334 U 2335 U 2336 U 2337 U 2338 U 2339 U 2340 U 2341 U 2342 U 2343 U 2344 U 2345 U 2346 U 2347 U 2348 U 2349 U 2350 U 2351 U 2352 U 2353 U 2354 U 2355 U 2356 U 2357 U 2358 U 2359 U 2360 U 2361 U 2362 U 2363 U 2364 U 2365 U 2366 U 2367 U 2368 U 2369 U 2371 U 2501 U 2502 U 2503 U 2504 U 2505 U 2506 U 2507 U 2508 U 2509 U 2510 U 2511 U 2512 U 2513 U 2514 U 2515 U 2516 U 2517 U 2518 U 2519 U 2520 U 2521 U 2522 U 2523 U 2524 U 2525 U 2526 U 2527 U 2528 U 2529 U 2530 U 2531 U 2533 U 2534 U 2535 U 2536 U 2538 U 2539 U 2540 U 2541 U 2542 U 2543 U 2544 U 2545 U 2546 U 2548 U 2551 U 2552 U 3001 U 3002 U 3003 U 3004 U 3005 U 3006 U 3007 U 3008 U 3009 U 3010 U 3011 U 3012 U 3013 U 3014 U 3015 U 3016 U 3017 U 3018 U 3019 U 3020 U 3021 U 3022 U 3023 U 3024 U 3025 U 3026 U 3027 U 3028 U 3029 U 3030 U 3031 U 3032 U 3033 U 3034 U 3035 U 3037 U 3038 U 3039 U 3040 U 3041 U 3044 U 3501 U 3502 U 3503 U 3504 U 3505 U 3506 U 3507 U 3508 U 3509 U 3510 U 3511 U 3512 U 3513 U 3514 U 3515 U 3516 U 3517 U 3518 U 3519 U 3520 U 3521 U 3522 U 3523 U 3524 U 3525 U 3526 U 3527 U 3528 U 3529 U 3530 U 4701 U 4702 U 4703 U 4704 U 4705 U 4706 U 4707 U 4709 U 4710 U 4711 U 4712 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U 2336 Kriegsmarine amp oldid 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