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Die Tupolew Tu 4 russisch Tupolev Tu 4 NATO Codename Bull war ein viermotoriger Langstreckenbomber der Anfangszeit des Kalten Krieges der in der Sowjetunion vom Konstruktionsburo Tupolew durch Nachbau der US amerikanischen Boeing B 29 realisiert wurde Tupolew Tu 4Tupolew Tu 4 im Fliegermuseum MoninoTyp Strategischer BomberEntwurfsland Sowjetunion 1923 SowjetunionHersteller OKB TupolewErstflug 19 Mai 1947 1 Indienststellung 1948Produktionszeit 1948 1952Stuckzahl 847 1296 je nach Quelle 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weiterentwicklungen 3 Technik 4 Betreiber 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm einen Nachfolger fur den bis dahin einzigen sowjetischen schweren Bomber Petljakow Pe 8 zu finden hatte sich die Sowjetunion schon wahrend des Zweiten Weltkrieges erfolglos darum bemuht von den verbundeten USA im Rahmen des Leih und Pachtvertrages moderne strategische Bomber zu bekommen Daher verfugten die sowjetischen Fernfliegerkrafte Mitte der 1940er Jahre uber keinen strategischen Langstreckenbomber Mitte 1943 erhielten verschiedene Konstruktionsburos die Aufgabe zur Entwicklung eines viermotorigen Bombenflugzeuges analog zur amerikanischen B 29 der dem Stand der amerikanischen Technik entsprechen sollte 3 Die Konstruktionsabteilung von Iossif Neswal arbeitete an einer umfassend weiterentwickelten TB 7 Iljuschin an einer Il 14 genannten viermotorigen Maschine die Bezeichnung wurde spater fur ein anderes Flugzeug wiederverwendet und Mjassischtschew an der DWB 202 und DWB 203 Tupolew arbeitete ab September 1943 an einem intern Flugzeug 64 genannten Prototyp Die Maschine sollte von Schwezow M 71TK M Motoren mit je 2200 PS angetrieben werden eine Reichweite von 6000 km bei 8000 kg Bombenlast eine Maximalgeschwindigkeit von 500 km h in 10 km Hohe und eine maximale interne Bombenlast von 10 t erreichen Im September 1944 wurde ein Mock Up fertiggestellt und im April 1945 gebilligt wobei fur das spatere Serienflugzeug erhohte Leistungsparameter bessere Ausstattung und andere Motoren z B AM 46TK 3PB gefordert wurden Sowohl Tupolew als auch Stalin wurde bewusst dass die Neuentwicklung der geforderten Ausstattung und die Erlangung der Serienreife des Flugzeuges 64 einige Jahre brauchen wurden Daraufhin traf Stalin im Juni 1945 die Entscheidung alle Arbeiten an der Maschine einzustellen und stattdessen eine exakte Kopie der amerikanischen Boeing B 29 zu produzieren Vier gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in Sibirien notgelandete US amerikanische Boeing B 29 behielten die Sowjets ein diese sollten als Basis fur einen eigenen Nachbau verwendet werden Dies waren eine am 29 Juli 1944 4 durch Beschuss beschadigte nahe Wladiwostok gelandete B 29 5 BW eine am 20 August 1944 nahe Chabarowsk verirrte und abgesturzte B 29A 1 BN eine am 11 November 1944 uber Japan durch Flak beschadigte und in der Sowjetunion notgelandete B 29 15 BW sowie eine B 29 15 BW die nach dem Ausfall eines Motors am 21 November 1944 die sowjetische Kuste erreichte und durch russische Fliegerkrafte zur Notlandung auf einem russischen Flugfeld geleitet wurde Nach den Bedingungen des Japanisch Sowjetischen Neutralitatspaktes und den Genfer Konventionen wurden die Besatzungen interniert und die Maschinen beschlagnahmt Eine funfte am 29 August 1945 in der Sowjetunion gelandete B 29 wurde an die USA zuruckgegeben da die Sowjetunion entsprechend dem Vertrag von Jalta nun auf der Seite der USA in den Krieg gegen Japan eingetreten war 2 Fur den Nachbau war eine Ubertragung der Abmessungen in das metrische System und eine Anpassung an die zur Verfugung stehenden Werkstoffe und Triebwerke erforderlich Dazu wurde die am 11 November 1944 gelandete und inzwischen wieder flugfahig gemachte Maschine am 23 Juni 1945 nach Moskau uberfuhrt und bis in alle Einzelteile zerlegt sowie ihre Masse abgenommen und die Teile nachgebaut 3 Dazu wurden alle Teile nicht nur vermessen sondern auch gewogen und fotografiert Bei vielen Teilen wurden ausserdem Materialanalysen ausgefuhrt und Teilstrukturen wie die Elektronik an eine Vielzahl spezialisierter Institute und Werke zu Analyse und Nachbau weitergereicht Insgesamt umfasste die technische Produktionsdokumentation der Maschine etwa 40 000 A4 Seiten und wurde im Marz 1946 fertiggestellt Der Nachbau erforderte grosse Anstrengungen bei Produktion Koordination und Leitung So wurden nur etwa 10 der fur wichtige strukturelle Teile eingesetzten Werkstoffe zu diesem Zeitpunkt auch in der Sowjetunion produziert Auch der Nachbau der eingesetzten Elektronik der eingesetzten Kunststoffe sowie der Widerstand einiger Werke gegen den exakten Nachbau amerikanischer Teile anstelle des Einsatzes sowjetischer Gerate erwies sich als Herausforderung Ein Nachbau der Doppel Sternmotoren Wright R 3350 23 war nicht notwendig da mit dem Schwezow ASch 73TK einer Weiterentwicklung des in Lizenz gefertigten Wright R 1820 Cyclone ein geeigneter Antrieb zur Verfugung stand Explizit ausgenommen von der Kopie waren auch das IFF System und die Abwehrbewaffnung wobei letztere bei der B 29 als zu schwach angesehen wurde Die Genauigkeit der Kopie war bemerkenswert da das Leergewicht der ersten nachgebauten Maschine mit 35 27 t nur um weniger als 1 vom Leergewicht der B 29 34 93 t abwich 2 Mit dem Erstflug am 19 Mai 1947 begann die Erprobung des anfangs als B 4 bezeichneten Flugzeugs die von den Piloten M Gallai N Rybko W P Maroonow A Wassiltschenko und weiteren durchgefuhrt und im Winter 1947 48 beendet wurde Den Erstflug selbst fuhrten als Pilot Nikolai S Rybko A G Wassiltschenko als Copilot und W N Saginow als Bordingenieur durch Die Erprobung ergab bei einer Startmasse von 47 7 t eine Hochstgeschwindigkeit von 427 km h auf Meereshohe 543 km h auf 11 km Hohe eine Steiggeschwindigkeit von 4 6 m s auf Meereshohe eine Dienstgipfelhohe von 11 5 km sowie eine Reichweite von 3300 bzw 6000 km bei 9 bzw 2 t Nutzlast Die Bomber wurden erstmals im August 1947 beim Uberflug am Flugtag in Tuschino gezeigt Westliche Beobachter hielten die Maschinen jedoch fur die wieder flugfahig gemachten B 29 Die Produktion erfolgte in den Werken Nr 18 Kuibyschew Nr 22 Kasan und Nr 23 Fili in Moskau 2 Als Abwehrbewaffnung sollten anfangs von N M Afanassjew speziell fur diesen Typ entwickelte 12 7 mm Maschinengewehre genutzt werden spater wurde jedoch entschieden B 20E Kanonen zu verwenden Die ersten drei in Kasan gebauten Maschinen erhielten noch elf 12 7 mm Maschinengewehre Beresin UBK drei im Heckstand In den spateren Serien wurde die B 20E durch 23 mm Kanonen NR 23 ersetzt 2 Im Verlauf der Serienproduktion wurde das Flugzeug mehrfach modernisiert und fur spezielle Aufgaben modifiziert So entstanden 20 verschiedene Versionen 3 Um die anfangs relativ grossen sowjetischen Atombomben aufnehmen zu konnen wurde die speziell dafur ausgerustete Tu 4A entwickelt Sie unterschied sich von der Basis Tu 4 durch einen elektrisch beheizten temperaturstabilisierten Bombenschacht der mit einer elektronischen Steuerung ausgestattet war Das Aufhangungssystem fur die sperrige Atombombe musste neu gestaltet und eine spezielle Abschirmung in den Druckkabinen installiert werden um die Besatzung vor Strahlung wahrend des Fluges zu schutzen Erste ballistische Abwurftests begannen Anfang 1948 mit dem Abwurf von Attrappen der RDS 1 bei Noginsk Die Tests mit zwei zu Tu 4A umgebauten Bombern wurden 1951 abgeschlossen und am 18 Oktober 1951 um 9 52 Uhr wurde mit diesem Typ erstmals in der Sowjetunion der Einsatz einer solchen Waffe vom Flugzeug aus getestet Bei dem Test wurde eine Atombombe vom Typ RDS 3 aus 10 km Hohe uber Semipalatinsk abgeworfen die in 380 m uber Grund explodierte Das Flugzeug wurde von Kapitan Konstantin Isaakowitsch Urschunzew 5 und Kopilot Wladimir Semenowitsch Suworow 6 gesteuert Zur Sicherheit begleiteten eine weitere Tu 4 mit der Attrappe einer FAB 1500HE Bombe und zwei Lawotschkin La 11 die Tu 4A bis in die Nahe des Abwurfplatzes Die zweite Tu 4 sollte wenn die Zielsysteme des mit der Atombombe bewaffneten Flugzeugs versagen sollten die Fuhrung ubernehmen Mit Hilfe einer Reihe von tonmodulierten Funksignalen an die Tu 4A und dem Abwurf der Bombenattrappe sollte der genauen Abwurfort und zeitpunkt an diese ubermittelt werden Die sowjetischen Fernfliegerkrafte erhielten somit mit der Tu 4A ihren ersten Nuklearbomber 7 2 Insgesamt wurden 18 Tu 4A gebaut die ab 1952 RDS 4 und RDS 5 als Serienbewaffnung trugen 3 Zwischen 1951 und 1953 wurde mit der Tu 4K bzw Tu 4KS eine weitere Variante getestet Diese war fur den Einsatz von zwei unter den Tragflachen aufgehangten KS 1 Anti Schiff Raketen optimiert 1955 wurde 300 Maschinen zu Tu 4D Transportmaschinen fur 30 Fallschirmjager und zwei leichte gepanzerte Fahrzeuge in Boxen unter den Tragflachen umgerustet Ab 1956 wurden ahnlich umgerustete Tu 4T fur bis zu 42 Fallschirmjager und zwei bis vier Boxen unter den Tragflachen fur den Einsatz zugelassen Auch eine zum Aufklarer Tu 4R umgebaute Version mit AFA 33 Luftbildkameras existierte in deren vorderen Bombenschachten zusatzliche Kraftstofftanks zur Erhohung der Reichweite und in den hinteren die Kameraausrustung mitgefuhrt wurde Beim Einsatz von Nachtbildkameras NAFA 33S 50 oder NAFA 5S 100 konnten die Tanks entfernt und durch Leuchtbomben ersetzt werden Des Weiteren existierten Varianten zum Navigationstraining fur ECM ELINT Strahlungsaufklarung Kommunikationsubermittlung und als Tanker 2 Einzelne Maschinen wurden auch als Versuchstrager Tu 4LL Letajuschtschaja laboratorija fliegendes Labor bei verschiedenen Erprobungen wie beispielsweise von Propellerturbinen TW 4 und NK 12 von Kusnezow und TW 02 von Iwtschenko dort als Tu 4TWD Luftbetankungssystemen und Funk und Funkmessgeraten eingesetzt 1952 wurden Tu 4 zur Verkurzung der Flugdistanz nach Nordamerika auf den neu eingerichteten polnahen Luftstutzpunkten in Dikson und auf der Schmidt Insel stationiert Andere Standorte waren das Baltikum die Ukraine Polen und die Tschechoslowakei In der DDR lagen Tu 4 1955 56 als Reaktion auf die Stationierung von US amerikanischen B 29 Bombern in England kurzzeitig in Brand Werneuchen und Zerbst 8 Wahrend des Ungarischen Volksaufstandes erhielten auf dem Flugplatz Borispol stationierte Tu 4 der 43 Luftarmee den Befehl das in einem Budapester Theater vermutete Hauptquartier der Aufstandischen zu bombardieren Am 3 November 1956 um 23 40 Uhr startete eine aus vier Flugzeugen bestehende Gruppe unter Fuhrung von Oberstleutnant Semjonowitsch mit je 3000 Kilogramm Bomben an Bord zum Flug Uber Rumanien erhielt die Gruppe den Befehl zur Umkehr da eine versehentliche Bombardierung eigener Truppen befurchtet wurde Das Fuhrungsflugzeug wurde zwei Jahre spater in das Zentrale Museum der Luftstreitkrafte der Russischen Foderation in Monino uberfuhrt wo es seitdem besichtigt werden kann 9 nbsp KJ 1Zehn Maschinen gingen 1953 anlasslich des sechzigsten Geburtstages von Mao Zedong als Geschenk an die Volksrepublik China Dort wurden funf Stuck nach dem Ablauf ihrer Dienstzeit in den 1970er Jahren mit Propellerturbinen WJ 6 ausgerustet und als Versuchstrager fur Drohnen oder einem AEW Radom als KJ 1 auf dem Rumpf verwendet Zwei Maschinen dieser Versionen darunter auch die KJ 1 befinden sich im Chinesischen Luftfahrtmuseum im Norden Pekings 10 Insgesamt erhielt China je nach Quelle zwischen 13 11 und 25 Maschinen 12 13 2 Die Serienfertigung der Tu 4 lief 1952 nach 847 Exemplaren nach anderen Quellen basierend auf den Produktionsdaten der Werke bis zu 1296 2 aus 14 Weiterentwicklungen BearbeitenAbleitungen der Tu 4 waren das Passagierflugzeug Tu 70 und der Transporter Tu 75 Wie diese ging auch die Weiterentwicklung des Bombers als Tu 80 85 mit starkeren Kolbentriebwerken bzw Propellerturbinen nicht in Serienproduktion Technik BearbeitenDie Tu 4 war ein viermotoriger schwerer Langstreckenbomber der bei Tag und Nacht und auch unter Instrumentenflugbedingungen eingesetzt werden konnte Er wurde als freitragender Ganzmetall Mitteldecker in Halbschalenbauweise konstruiert Die Aussenhaut bestand aus D16AT Duraluminiumplatten mit einer Dicke von etwa 0 8 bis 2 0 mm die an der inneren Struktur durch meist bundige Niete befestigt wurden Strukturell bestand der 30 18 m lange und maximal 2 9 m weite Rumpf aus sechs Abschnitten der verglasten Nase Abschnitt F 1 der vorderen Kabine Abschnitt F 2 Spanten 2 bis 13 dem Mittelrumpf Abschnitt F 3 Spanten 13 bis 37 der mittleren Druckkabine Abschnitt F 4 den Spanten 37 bis 46 dem hinteren Rumpf Abschnitt F 5 den Spanten 46 bis 57 und dem hintere Rumpf oder Endabschnitt Abschnitt F 6 Spanten 57 bis 61 der die Druckkabine des Heckschutzen enthielt Alle Abschnitte wurden separat vormontiert und mit Flanschen verbunden Die vordere und mittlere Druckkabine waren durch einen druckbelufteten Tunnel verbunden der entlang der Oberseite von Abschnitt F 3 verlief Einige der Systeme und Ausrustungen waren auch in den unter Druck stehenden Abschnitten untergebracht Im Mittelrumpf befanden sich zwei Bombenschachte die durch Klappturen verschlossen wurden und durch den Tragflachenholmkasten getrennt waren Die vordere Druckkabine beherbergte sechs Personen den Piloten und Kopiloten den Bombenschutzen den Flugingenieur den Navigator und den Funker In der mittleren Druckkabine waren die drei Bordschutzen welche die ferngesteuerten Abwehrbewaffnung bedienten und der Bombenziel Radarbediener untergebracht Die verglaste Nase bestand aus einem kuppelformigen Gussstuck aus einer Magnesiumlegierung Einige Glasscheiben wurden aus Triplex Silikatglas und der Rest aus Plexiglas hergestellt Zusatzlich war ein Teil des vorderen Druckkabinendaches verglast wieder wurde sowohl Silikat als auch Plexiglas verwendet wahrend die mittlere Druckkabine drei Plexiglas Sichtkuppeln zwei seitliche und eine dorsale erhielt Die Verglasung der Heckbewaffnung bestand hauptsachlich aus Plexiglas mit Silikatglasscheiben nach hinten Die Besatzung wurde vor Geschossen und Granatsplittern durch Stahlplatten und beschusssicheres Glas geschutzt Die Piloten waren durch beschusssichere Glasscheiben vordere Panzerplatten gepanzerte Sitzlehnen und klappbare Ruckenpanzerplatten geschutzt Die Bordschutzen und der Radarbediener in der Mittelkabine wurden durch eine gepanzerte Tur und eine gepanzerte Box geschutzt welche die Waffensteuersysteme enthielt wahrend der Heckschutze durch eine Stahlplatte und beschusssichere Glasscheiben geschutzt war Die trapezformigen ungepfeilten und zweiholmigen Tragflachen hatten eine Streckung von 11 5 und ein Profil ahnlich dem RAF 34 Sie wurden in drei Abschnitten Mittelteil und je ein Aussenflugel gefertigt Der Mittelabschnitt bestand aus 32 Rippen und 24 Stringern deren Duraluminiumbeplankung in der Starke zwischen 1 0 und 2 5 mm im unteren Teil und 4 bis 5 mm im oberen Teil variierte Der Mittelteil enthielt auch die Triebwerke das Hauptfahrwerk und die integralen Tanks 22 flexible Tanks mit zusammen 20 180 Litern Fullmenge Fur Langstreckenmissionen konnten im vorderen Bombenschacht noch drei zusatzliche Treibstofftanks mit 2 420 Litern Fullmenge installiert werden Jeder aussere Flugel bestand aus vier Teilen dem Torsionskasten einer abnehmbaren Vorderkante einer abnehmbaren vorderen Verkleidung und einem Querruder mit Trimmrudern Zusatzlich beherbergten sie Schlitzklappen uber die gesamte Hinterkante des Flugelmittelabschnitts die auf 25 fur den Start und 45 fur die Landung gesetzt wurden Das Seiten und Hohenleitwerk hatte Gummivorderkanten fur die Enteisung Das dreiteilige elektrisch einziehbare Fahrwerk war jeweils mit Zwillingsreifen 1 450 mm 520 mm Hauptfahrwerk und 950 mm 350 mm Bugrad ausgestattet und hatte einen Spurweite von 8 68 m sowie einen Radstand von 10 44 m Das Hauptfahrwerk wurde nach vorn in die inneren Motorgondeln eingezogen und verfugte uber hydraulische Bremsen 56 70 bar und Stossdampfer Am Heck war zum Schutz vor einem Aufsetzen noch ein ausfahrbarer Sporn vorhanden Als Motoren kamen vier luftgekuhlte 18 Zylinder Doppelsternmotoren vom Typ Schwezow ASch 73TK mit zweistufigem Lader Turbolader mit Ladeluftkuhler Blaser zum Einsatz die 2 400 PS 1 8 MW bei 2 600 min beim Start und 2 000 PS 1 5 MW Nennleistung bei 2 400 min im Reiseflug lieferten Die Motoren sind uber je ein Planetengetriebe mit einem Verhaltnis von 0 375 mit den V3 A3 oder V3B A5 Vierblattpropellern mit einem Durchmesser von 5 06 m verbunden Jeder Motor hat eine Lange von 2 29 m einen Durchmesser von 1 37 m und ein Trockengewicht von 1 339 kg Der spezifische Kraftstoffverbrauch betragt 350 g PSh 476 g kWh bei Startleistung und 315 335 g PSh 428 455 g kWh bei Nennleistung Jeder Motor wurde uber neun Schwingungsdampfer an einem Trager befestigt der wiederum an sechs Punkten der Gondelstruktur befestigt war An der Hinterkante jeder Motorhaube befinden sich mehrere elektrisch betatigte Klappen zur Steuerung des Kuhlluftstroms Jeder Motor hat sein einzelnes Olsystem mit Olkuhler in der jeweiligen Triebwerksgondel das von funf Beutel Oltanks vier Haupttanks und ein Hilfstank mit insgesamt 1 540 Litern versorgt wurden Die Motoren selbst aber auch die Leitwerke und Trimmruder wurden unverstarkt uber Kabelzuge und Riemenscheiben gesteuert In Sektion F 5 gab es mit dem M 10 einen 10 PS Motor fur die elektrische Versorgung im Notfall In der Tu 4 waren mehr als 150 elektrische Servosysteme verbaut die mit 28 V 26 V 400 Hz und 115 V 400 Hz uber Konverter fur spezielle Systeme betrieben wurden Die Stromversorgung ubernahmen sechs motorgetriebene 9 Kilowatt Generatoren GS 9000M oder GSR 9000 zwei auf jedem ausseren Motor und einer auf jedem inneren Motor oder als Backup 12A 30 Silber Zink Batterien 28 V 30 Ah und ein 5 kW Generator GS 5000 angetrieben durch die M 10 APU Je nach installierten Bombenracks in den Bombenschachten konnte die Tu 4 bis zu 48 FAB 50 oder FAB 100 40 FAB 250M46 24 FAB 250M43 oder FAB 250M44 12 FAB 500M43 44 46 8 FAB l000M44 oder FAB 1500M44 46 4 FAB 3000M44 46 oder 2 FAB 6000M46 Freifallbomben mit einer maximalen Waffenladung von 12 t mitfuhren und in Salven von 1 2 4 oder allen abgeworfen werden Es konnten auch Bomben mit chemischen Kampfstoffen ChAB 500 280S M 46 und ChAB 250 150S oder andere Spezialbomben eingesetzt werden Das vom amerikanischen AN APQ 13 abgeleitete Kobalt Radar erlaubte den gezielten Abwurf von Bomben bei Nacht und schlechtem Wetter aus Hohen uber 3000 m Es konnte grossere Industrieanlagen auf etwa 100 km Entfernung entdecken mit einer Richtungsgenauigkeit von 2 und einer Entfernungsgenauigkeit von 100 m 2 Betreiber BearbeitenSowjetunion Volksrepublik ChinaTechnische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 9 10Lange 30 19 mSpannweite 43 08 mHohe 8 46 mFlugelflache 161 70 m Flugelstreckung 11 5Flachenbelastung 379 5 kg m Leistungsbelastung 6 6 kg PSRustmasse 35 270 kgStartmasse normal 47 500 kgmaximal 66 000 kgHochstgeschwindigkeit 420 km h in Bodennahe558 km h in 10 000 m HoheDienstgipfelhohe 11 200 mReichweite 5 100 km mit 2 000 kg BombenTriebwerke vier 18 Zylinder Doppelsternmotoren Schwezow ASch 73TK mit je 2 400 PS 1 765 kW Bewaffnung funf Geschutzturme mit vier Zwillings und einer Drillingskanone B 20E 20 mm oder funf Zwillingskanonen NR 23 23 mm und insgesamt 3150 Schuss bis zu 12 000 kg BombenSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenWilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge Transpress Berlin 1989 ISBN 3 344 00391 7 Heinz A F Schmidt Sowjetische Flugzeuge Transpress Berlin 1971 S 151 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tupolew Tu 4 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Only Tu 4 Plane Russia Has Today English Russia abgerufen am 1 Januar 2015 englisch Zahlreiche Detailaufnahmen der Tupolew Tu 4 im Zentralen Museum der Luftstreitkrafte der Russischen Foderation in Monino YouTube Video des RDS 3 Abwurfs der Tu 4Einzelnachweise Bearbeiten Wladimir Kotelnikow Tupolew Tu 4 2 Teil In Klassiker der Luftfahrt Nr 4 2015 Motor Presse Stuttgart S 27 a b c d e f g h i j Jefim Gordon Dmitri Komissarow Wladimir Rigmant Tupolev Tu 4 The First Soviet Strategic Bomber Schiffer Publishing Limited 2014 ISBN 978 0 7643 4797 9 S 6 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d FliegerRevue 8 2017 Bombenflugzeug Tupolew Tu 4 S 48 53 William Green Gordon Swanborough The Billion Dollar Bomber Part 1 In AIR Enthusiast Juli 1971 S 105 Sergej Kremlev Beriya Luchshij menedzher XX veka Litres 2017 ISBN 5 04 043370 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche wikireading ru 10 Pervoe vozdushnoe ispytanie atomnoj bomby 18 oktyabrya 1951 g Aviaciya i yadernye ispytaniya abgerufen am 17 Juli 2017 Rainer Gopfert Maria und Tatjana Die Erprobung von Atomwaffen durch die Luftstreitkrafte der UdSSR In Flieger Revue Extra Nr 36 PPVMedien 2012 ISSN 2194 2641 S 11 Lutz Freundt Sowjetische Fliegerkrafte Deutschland 1945 1994 Band 1 Eigenverlag Diepholz 1998 ISBN 3 00 001493 4 S 34 Jewgeni Podolny Ulrich Unger Ihr Ziel ist Budapest In Fliegerrevue Nr 3 96 S 35 37 Andreas Rupprecht AWACS auf Chinesisch Fruhwarnprogramme jenseits der grossen Mauer In Fliegerrevue Nr 01 2010 S 28 Chinese Nuclear Forces Tu 4 BULL abgerufen am 17 Juli 2017 Paul Duffy A I Kandalov Tupolev The Man and His Aircraft SAE 1996 ISBN 978 1 56091 899 8 S 93 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Walter J Boyne Air Warfare An International Encyclopedia ABC CLIO 2002 ISBN 978 1 57607 345 2 S 636 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Pavel Podvig Frank van Hippel Russian Strategic Nuclear Forces Massachusetts Institute of Technology Cambridge 2001 S 367 englisch Liste der Flugzeugtypen des Herstellers TupolewZivile Baureihen ANT 1 ANT 2 ANT 9 ANT 14 ANT 20 ANT 25 ANT 35 Tu 70 Tu 104 Tu 110 Tu 114 Tu 116 Tu 124 Tu 134 Tu 144 Tu 154 Tu 204 Tu 214 Tu 244 Tu 324 Tu 330 Tu 334 Tu 354 Tu 414 Tu 444Militarische Baureihen ANT 3 ANT 4 ANT 5 ANT 6 ANT 7 ANT 8 ANT 10 ANT 16 ANT 22 ANT 23 ANT 25WW ANT 26 ANT 27 ANT 28 ANT 29 ANT 31 ANT 37 ANT 40 ANT 42 ANT 44 M 141 M 143 Tu 1 Tu 2 Tu 4 Tu 8 Tu 12 Tu 14 Tu 16 Tu 22 Tu 22M Tu 75 Tu 80 85 Tu 82 83 Tu 91 Tu 95 Tu 98 Tu 107 Tu 126 Tu 128 Tu 142 Tu 156 Tu 160 Tu 2000 PAK DA Woron Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tupolew Tu 4 amp oldid 233892920