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Die Tsingtau war ein Schnellbootbegleitschiff der deutschen Reichsmarine bzw Kriegsmarine das im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam Tsingtau Tsingtau TsingtauSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichDeutsches Reich Deutsches ReichVereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp SchnellbootbegleitschiffBauwerft Blohm amp Voss HamburgBestellung 1933Kiellegung 31 Oktober 1933Stapellauf 6 Juni 1934Indienststellung 24 September 1934Verbleib 1950 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 87 46 m Lua Breite 13 5 mTiefgang max 4 01 mVerdrangung 1980 t Besatzung 149 Mann102 Mann zusatzlichMaschinenanlageMaschine 2 Viertakt Diesel von MANMaschinen leistung 4 100 PS 3 016 kW Hochst geschwindigkeit 17 5 kn 32 km h Bewaffnung2 8 8 cm L 45 Geschutze4 2 cm Fla MaschinenkanonenBewaffnung ab 19402 8 8 cm L 45 Geschutze8 2 cm Fla Maschinenkanonen Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Technische Daten 2 Geschichte 3 Ende 4 Literatur 5 WeblinksBau und Technische Daten BearbeitenDie Reichs bzw Kriegsmarine benotigte fur ihre ab 1930 in Dienst gestellten Schnellboote entsprechend ausgerustete Begleitschiffe Spezialschiffe waren notwendig denn jede Flottille brauchte ein Begleitschiff das den Bootsbesatzungen als Unterkunft und den Booten als Kraftstoff Munitions Frischwasser und Verpflegungsdepot dienen konnte Zunachst behalf man sich mit der Nordsee einem umgebauten Verkehrsdampfer fur den Inseldienst nach Helgoland der aber wegen seines Alters und seiner geringen Geschwindigkeit keine Ideallosung war und auch nicht zu diesem Zweck gebaut worden war Die Reichsmarine orderte daher 1933 als ersten S Boot Tender die Tsingtau Sie war in vielerlei Hinsicht dem etwa gleichzeitig gebauten U Boot Begleitschiff Saar ahnlich und war kleiner als die nach ihr gebauten S Boot Begleitschiffe Carl Peters und Adolf Luderitz Das Schiff wurde 1933 als Ersatz fur die veraltete Nordsee als Flottentender bei Blohm amp Voss in Hamburg in Auftrag gegeben lief dort am 6 Juni 1934 vom Stapel und wurde am 24 September 1934 in Dienst gestellt Es war 87 46 Meter lang Wasserlinie 85 00 m und 13 5 m breit hatte 4 01 m Tiefgang und verdrangte 1980 Tonnen standard bzw 2490 t maximal Zwei Viertakt Diesel von MAN mit zusammen 4 100 PS gaben ihr eine Hochstgeschwindigkeit von 17 5 Knoten Der Aktionsradius betrug 8 500 Seemeilen bei 15 kn Marschgeschwindigkeit Das Schiff war mit zwei 8 8 cm L 45 Geschutzen und vier ab Februar 1940 acht 2 cm Fla Maschinenkanonen bewaffnet Die Besatzung zahlte 149 Mann als Schulschiff hatte die Tsingtau bis zu 102 Mann zusatzlich an Bord Geschichte BearbeitenNach Beendigung der Probefahrten diente die Tsingtau vom 3 November 1934 bis zum Februar 1940 als Begleitschiff der 1 Schnellboothalbflottille mit den ersten sechs seit 1932 gebauten neuen S Booten Als am 12 Juni 1935 das Boot S 9 hinzukam wurde diese in 1 Schnellboot Flottille umbenannt Mit der Indienststellung weiterer Boote wurde am 1 August 1938 die 2 Schnellboot Flottille mit dem Begleitschiff Tanga aufgestellt Beide Flottillen wurden vom Fuhrer der Torpedoboote FdT befehligt der wiederum dem Befehlshaber der Aufklarungsstreitkrafte BdA unterstand Beim Uberfall auf Polen im September 1939 war die Tsingtau mit sechs Booten der 1 Schnellboot Flottille beteiligt Am 6 Januar 1940 wurde sie als Begleitschiff der 1 Schnellboot Flottille durch die neue Carl Peters abgelost und ab Mitte Februar 1940 diente sie mit nunmehr acht 2 cm Fla Kanonen als Flak Schulschiff Wahrend des Unternehmens Weserubung brachte die Tsingtau als Begleitschiff der 2 Schnellboot Flottille und somit als Teil der Kriegsschiffgruppe 4 Heerestruppen und Soldaten einer Marineartillerie Kompanie nach Kristiansand in Norwegen um den dortigen Hafen zu besetzen Danach blieben sie und die Schnellboote zunachst in Norwegen um Patrouillendienst in den Fjorden durchzufuhren Ende April kehrte das Schiff mit seiner S Boot Flottille nach Deutschland zuruck wo es von Mai bis Juli als Kadettenschulschiff bei der Inspektion des Ausbildungswesens und danach bis Mitte August als Zielschiff fur die 1 Torpedobootsflottille diente Am 21 August 1940 verlegte die Tsingtau als Begleitschiff fur die dort stationierten Schnellboote nach Rotterdam Ab Oktober 1940 war sie Begleitschiff der 4 Schnellboot Flottille 1941 wurde die Tsingtau in die Ostsee verlegt wo sie bis zum April 1944 verschiedenen Flottillen als Begleitschiff diente erst der 5 ab 15 Februar 1942 der 6 dann der 7 und im Juni Juli 1942 der 8 Schnellboot Flottille Dann wurde sie von Juli 1942 bis April 1943 dem Fuhrer der Schnellboote F d S direkt unterstellt Im April 1943 wurde sie der 9 Schnellboot Flottille zugeteilt die im Armelkanal operierte Als im April 1944 die 2 Schnellboot Schulflottille bei der Schnellboot Lehrdivision aufgestellt wurde kam die Tsingtau als Begleitschiff zur 2 Schnellboot Schulflottille Sie verblieb bis Kriegsende dort stand allerdings auch dem Fuhrer der Schnellboote wahrend dieser Zeit mehrfach zur Verfugung Gegen Kriegsende folgten zahlreiche Einsatze in der Ostsee um moglichst viele Menschen aus Ost und Westpreussen in den Westen zu bringen In der Nacht zum 5 Mai 1945 evakuierten die Tsingtau und ihre Schnellboote vom Torpedowaffenplatz Gotenhafen Hexengrund in der Danziger Bucht 3 500 Menschen Am 8 Mai gehorte die Tsingtau zum allerletzten Geleitzug der nochmals Soldaten aus dem Kurland Kessel evakuierte Beim Einlaufen in den Hafen von Libau wurde sie von deutschen Panzern beschossen da niemand dort noch an das Erscheinen deutscher Schiffe zur Evakuierung glaubte Am 8 Mai 1945 gegen 21 30 Uhr nur wenige Stunden vor dem offiziellen Kriegsende verliess das letzte Geleit Libau wobei insgesamt etwa 15 000 Menschen nach Westen gebracht wurden Allein auf der Tsingtau waren zwischen 2 000 und 3 000 Verwundete untergebracht Ein unterwegs eingegangener Befehl zum Einlaufen in das sowjetisch besetzte Kolberg wurde ignoriert und am 11 oder 12 Mai lief der Geleitzug mit der Tsingtau in Kiel ein Ende BearbeitenNach Kriegsende wurde die Tsingtau am 12 Mai 1945 britische Kriegsbeute Bis 1947 diente sie unter britischem Befehl beim Deutschen Minenraumdienst als Tender fur die 4 Minenraumdivision Im Februar 1950 wurde das Schiff nach England gebracht und bei Clayton amp Davie in Dunston am Tyne Northumberland abgewrackt Literatur BearbeitenErich Groner Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und ihr Verbleib 1939 1945 J F Lehmanns Munchen 1976 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe 10 Bande Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg ISBN 3 8364 9743 3 Volkmar Kuhn Schnellboote im Einsatz 1939 45 Motorbuchverlag Stuttgart 3 Auflage 1997 ISBN 3 87943 450 6 Siegfried Breyer Spezial und Sonderschiffe der Kriegsmarine I Marine Arsenal Band 30 Podzun Pallas Verlag Eggolsheim Bammersdorf 1995 ISBN 3 7909 0523 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnellbootbegleitschiff Tsingtau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tsingtau Schnellbootbegleitschiff 1934 1950 bei german navy de Begleitschiff Tsingtau bei Forderverein Museums Schnellboot e V Memento vom 28 Marz 2013 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tsingtau Schiff 1934 amp oldid 236980784