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Der Tscheltschnigkogel oder Kadischen mit seinen unterirdischen Hohlensystemen bekannteste Hohle mit Eingang unter den Kadischen ist das 709 Meter lange Eggerloch ist ein Berg am Westrand der Karntner Stadt Villach und in archaologischer wie historischer Hinsicht bedeutungsvoll Er ist auch eines der Naherholungsgebiete der Villacher Stadtbevolkerung sowie ein Wander und Aussichtsberg TscheltschnigkogelBild gesucht BWHohe 696 m u A Lage Karnten OsterreichKoordinaten 46 35 33 N 13 49 1 O 46 5925 13 816805555556 696 Koordinaten 46 35 33 N 13 49 1 OTscheltschnigkogel Karnten Besonderheiten Unterirdischen Hohlensystemen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Topographie 2 Namensherkunft 3 Geschichtlicher Uberblick 4 Eggerloch 5 Fruhchristliche Kirche 6 Befestigungsanlage 7 Literatur 8 Quellenangaben 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie und Topographie Bearbeiten nbsp Wegweiser zum Eggerloch und zum TscheltschnigkogelDer Tscheltschnigkogel mit einer Seehohe von 696 Metern uber Normalniveau ist ein nasenformiger vorgebauter steilabfallender Kogel am Ostende der Villacher Alpe oberhalb von Warmbad Villach und dem Villacher Stadtteil Judendorf Namensherkunft BearbeitenDie Herleitung des Namens Chelzni Chelni Hugel ist nicht eindeutig gesichert und somit umstritten Es gibt ein paar Varianten die hier genannt sein sollen Einerseits konnte er von einer Flurbezeichnung herruhren Bekannt ist namlich ein Ried Schelzni Feld beim Chelznikogel Andererseits erinnert das auch an einen Besitzer die Familie Tscheltschnig die jahrhundertelang auf dem zugehorigen Bauerngut sass Denkbar ist auch die Wiedergabe der topographischen Erscheinungsform des Kogels was sich in der slawischen Form von cekelj Wachtberg oder celo Bergvorsprung widerspiegelt Die andere Bezeichnung Kadischen kommt vom keltischen cad caddo was so viel bedeutet wie Steilabfall Absturz Auch das lateinische cadere heisst ubersetzt fallen sturzen Betrachtet man die Steilabfalle des Tscheltschnigkogels der Kadischen und recherchiert man die Felsabsturze wahrend zahlloser Erdbeben siehe auch Dobratschabsturz dann ist die Herleitung des Wortes Kadischen aus dem Keltischen und dem folgenden Lateinischen zur romischen Besiedlungszeit leicht nachvollziehbar Damit liegt wiederum ein Hinweis auch auf die keltische Nutzung des Tscheltschnigkogels vor Noch ein anderes Wort der Kelten fur einen heiligen Ort schwingt in Kadischen mit cadi cadius heilig Kadischen ist demzufolge ein heiliger Ort Geschichtlicher Uberblick BearbeitenDer Beginn der urzeitlichen Besiedlung am Tscheltschnigkogel im Volksmund auch Kadischen genannt reicht bis in die Kupferzeit zirka 4000 vor Christus zuruck Damals erfolgte die Landnahme der fruhen Bauern im Ostalpenraum auf wehrhaften Kuppen Weder fur diesen Zeitabschnitt noch fur die folgenden Jahrhunderte lasst sich am Tscheltschnigkogel bisher eine Wehranlage nachweisen Auch ist es um konkrete Aufschlusse zur inneren Struktur der Siedlung die wahrend der alteren Hallstattkultur zirka 900 bis 550 vor Christus wahrscheinlich zentralortliche Bedeutung hatte schlecht bestellt Moglicherweise gab es damals im nordlichen Vorfeld im Bereich der so genannten Wechselwiese eine bauerliche Ansiedlung Von den zahlreichen Hohlen am Tscheltschnigkogel durfte nur das Heidenloch an der Sudseite auch Tauerloch genannt zeitweise in die Siedlung mit einbezogen gewesen sein Die Funde zeigen dass diese nach der Landnahme durch die Kelten um 300 vor Christus weiter bestand Auch in fruhromischer Zeit gab es hier Siedlungstatigkeit wohl jedoch von geringerer Bedeutung Erst mit der Spatantike kamen im 5 und 6 Jahrhundert nach Christus Verwaltung und Militar wieder auf den Hugel der nun mehr von einer Befestigungsmauer umgeben wurde Eggerloch Bearbeiten nbsp Abbruche und Hohleneingange der Kadischen am Tscheltschnigkogel nbsp Eingang zum Eggerloch nbsp Endkammer mit Luster im EggerlochAm Fuss der Kadischen offnet sich der Eingang zum Eggerloch einer mit 709 Metern derzeit langsten bekannten Karsthohle im Bereich der Villacher Alpe lasst man die nicht mehr aufgefundene sensationelle Riesen Tropfsteinhohle unter Oskar Hosses Team entdeckt beiseite Durch einen tragischen Rechtsstreit wurde der Eingang letzterer Hohle nie bekannt gegeben und somit nahmen die Entdecker ihr Wissen mit ins Grab Das Eggerloch ist problemlos und gut gesichert beschreitbar Die Hohle wurde 1576 erstmals erwahnt aber schon in keltischer und romischer Zeit durfte sie bekannt gewesen sein 1927 konnte Hosse die Fortsetzung der Hohle von der Endkammer aus entdecken 1975 gelang der Gruppe Subterra der Abstieg aus der Knochenhohle in das Eggerloch 1993 wurden weiterfuhrende Teile Richterstrecke entdeckt Die Hohle uberwindet dabei 122 Meter Hohenunterschied Spuren deuten darauf hin dass die Hohle vor dem Bergabsturz des Dobratsch im Erdbeben von 1348 Wasser fuhrend gewesen sein konnte Durch Hohlenforscher konnte geklart werden dass die Hohle mit der Knochenhohle am Tscheltschnigkogel in Verbindung steht Sie hatte einst viele verschiedene Namen Fledermausgrotte Napoleongrotte Hosse Tropfsteinhohle Nach der Zerstorung historischer Ritzzeichnungen durch Besucher wurde 2012 beschlossen das Eggerloch fur die Offentlichkeit zu sperren 1 Fruhchristliche Kirche Bearbeiten nbsp Freigelegte Grundmauern der fruhchristlichen KircheAuf einer schmalen Hangterrasse wurden 1936 und 1937 die Mauerreste eines romerzeitlichen Gebaudes freigelegt und von den seinerzeitigen Ausgrabern als Uberreste eines villenartigen Wohnbaues aus der romischen Kaiserzeit 2 3 Jahrhundert nach Christus gedeutet in dessen Ostteil in spatantiker Zeit 5 6 Jahrhundert nach Christus ein fruhchristlicher Sakralraum mit ostseitiger Apsis eingebaut worden war Letztere Mauerzuge wurden durch Konservierung sichtbar erhalten Neuere Uberlegungen interpretieren jedoch die Gesamtanlage bereits als fruhchristlichen Kirchenbau mit rechteckigem Grundriss halbrunder Priesterbank und dieser vor gelagertem Presbyterium im Osten einer Vorhalle im Westen sowie der Sakristei und zwei Nebenraumen im Nordosten beziehungsweise im Norden des eigentlichen 15 6 7 5 Meter grossen Kirchenschiffes Die Auffindung von Bruchstucken zweier Marmorsaulchen eines mit Kapitell und des Bruchstuckes einer Platte aus Marmor welche insgesamt einem fruhchristlichen Tischaltar zugerechnet werden konnen sowie einzelne Bestattungen im Bereich der Nebenraume unterstreichen jedenfalls den Zusammenhang der baulichen Uberreste mit dem Fruhchristentum und stellen diese in engsten Zusammenhang mit der etwas hoher gelegenen spatantiken Befestigungsanlage auf dem Tscheltschnigkogel Befestigungsanlage Bearbeiten nbsp Ausgegrabene Grundmauern eines turmartigen Baus neben dem Eingangstor zur Befestigungsanlage nbsp Exkavierte Grundmauern einer Villa mit Hypokaustum innerhalb der BefestigungsanlageAuf der nach Osten hin steil und felsig abfallenden Kuppe des Tscheltschnigkogels befand sich eine spatantike und befestigte Hohensiedlung deren bauliche Uberreste 1932 bis 1935 erforscht und teilweise durch Konservierung sichtbar erhalten werden konnten Die freigelegten Mauerzuge lassen eine weitlaufige West und Ostanlage erkennen die bergseitig jeweils durch Wehrmauern und stellenweise mit Bastionen entsprechend gesichert waren Durch eine ostseitig gelegene Torkonstruktion welche mit einem turmartig aufragenden Bau zusatzlich befestigt erscheint fuhrte der Weg in die inneren Bereiche der Gesamtanlage Dort erhob sich unter anderem auf einer Felsterrasse ein in Mauertechnik errichtetes Gebaude mit Hypokaustum beziehungsweise Fussbodenheizung deren Pfeiler noch gut zu erkennen sind vermutlich war dieser Bau dem Kommandanten der Verteidiger vorbehalten Die sonstige Verbauung wird zum uberwiegenden Teil in Holz ausgefuhrt gewesen sein Das relativ umfangreiche Fundmaterial erlaubt diese Befestigungsanlage in das 5 6 Jahrhundert nach Christus zu datieren und lasst in diesem Castrum ein Refugium fur die Bevolkerung wohl auch von Santicum der romerzeitlichen Siedlung im Bereiche des heutigen Villach wahrend der unsicheren Zeiten der Spatantike erkennen Literatur BearbeitenHarald Krainer Warmbad Villach Ein historisch naturkundlicher Fuhrer Verlag des Karntner Landesarchivs Klagenfurt 2017 ISBN 978 3 9503973 0 7Quellenangaben BearbeitenWanderwege am Tscheltschnigkogel mit Beschreibungstafeln Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tscheltschnigkogel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lokalaugenschein im Eggerloch kleinezeitung at abgerufen am 8 Janner 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tscheltschnigkogel amp oldid 234624272